Depressionen

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
02.07.2011 um 13:37

Meine Depressionen werden ständig schlechter,ich kann alle paar Wochen meine Medikamente erhöhen.Jedesmal,wenn ich mit Menschen aus meiner Vergangenheit(also Familie,Verwandte,Freunde) Kontakt habe,geht es mir jedesmal schlechter.Daher kann ich nur mit "neuen" Leuten was unternehmen.Das zerrt an meinen Kräften.Ich weiß nicht mehr weiter.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1987(24 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Eingetragen durch: Patient
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3 Antworten:

Jacko67
Benutzerbild von Jacko67
02.07.2011 18:29

Liebe Anonyme,
ich kann kia nur beipflichten. Die Medis behandeln die Symptome, leider nicht die Ursache. Ich kann ein wenig Parallelen zu deinem Problem ziehen. Lange Zeit dachte ich, ich wäre in einem behütetem Zuhause aufgewachsen. Dann kamen die körperlichen Symptome. Ich empfand beim Empfang meiner Mutter dass mir die Nackenhaare nach oben standen. Es wurde immer schlimmer ich konnte mich nicht mehr austauschen oder mitteilen. Dann kam die Therapie am Scheideweg meines Lebens. Diese absolvierte ich stationär. Ganz zum Schluss musste ich feststellen, dass ich in einem emotionalen Mangelmilieu groß geworden war. Mit dieser Erkenntnis wurde ich aus der stationären Therapie entlassen. Das war 2009. Dann schloss sich ein langer ambulanter und nochmalig stationärer Therapiemarathon an. Erst jetzt konnte ich beginnen, meine emotionalen Defizite und meine Geschichte aufzuarbeiten, was mir ganz gut gelungen ist. Heute habe ich noch Schwierigkeiten im täglichen Leben, aber es ist lange nicht mehr so kräftezehrend, wie zu Beginn der Therapie.
Ich kann dir nur raten, dich neben der medikamentösen Behandlung auch in therapeutische Behandlung zu begeben. Denke immer, du kannst nur gewinnen. Wenn du nicht mehr kannst, kannst du immer gehen. Es ist deine freie Entscheidung, aber du solltest es nutzen, denn es gibt noch so viel Schönes im Leben.
Ich wünsche dir auf deinem Weg alles erdenklich Gute und vor allem viel Erfolg! LG Jacko

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dodof
Benutzerbild von dodof
02.07.2011 16:00

hi anonyma,
kia hat meiner Meinung nach völlig Recht. Die Medis lindern nur die Symptome, an die Ursachen Deiner Probleme kommst Du nur durch eine Psychotherapie. Du mußt Dich und Dein Verhältnis zu anderen beleuchten, Dich mit der Frage auseinandersetzen, warum ein Kontakt mit Familie, Verwandten, Freunden Dich runterzieht.
Sich selbst schonungslos, frei von Illusionen kennenzulernen, ist ein unbequemer, langer Weg. Aber m.E. der einzige, Freiheit von den Qualen einer Depri zu erlangen.
Liebe Grüße
dodof

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kia1
Benutzerbild von kia1
02.07.2011 15:29

Dann wäre es jetzt wohl doch mal dran, sich den eigentlichen Problemen zu stellen, sich mit den Schatten der Vergangenheit zu beschäftigen, um mit den Gegebenheiten der Gegenwart umgehen zu können, vor allem denen, denen man nicht ausweichen kann. Nur Antidepressiva lösen keine Probleme. Sie KÖNNEN Symptome etwas abmildern, auch ein chemisches Ungleichgewicht ausgleichen, aber lange bestehende Probleme nicht lösen. Sie sollen unterstützen, um die Lebensfähigkeit zu erhalten, sie sollten aber nicht den Glauben erwecken, mit der Einnahme müsste die Welt doch wieder in Ordnung sein und dann wundert man sich, dass es nicht funktioniert. Depression ist leider eine Krankheit, die nur mit sehr viel Arbeit, sehr viel Eigeninitiative zu bewältigen ist. Bei Dir scheint es so zu sein, dass die Medis Deine tiefen inneren Probleme nicht abdecken können und Dein Körper zeigt Dir deutlich, dass Du andere, weit weniger bequeme Wege gehen solltest.

Lieben Gruß, kia

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