Epilepsie und Depressionen..

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
19.05.2009 um 22:43

Wegen meiner Epilepsie nehme ich früh 1Lamotrigin200mg abends ebenso.Seit ca 2Monaten leide ich unter Schlafstörungen und starken Depressionen.Wg der Schlafsörungen begann ich 1Lorazepam 2,5mg nachts vorm einschlafen zu nehmen.Die Depression kam erst danach dazu,wg privater Probleme,da fing ich an Nachts Opipramol 100mg zu nehmen und für die Stimmung anfangs Medikenet und heute nachtsLormetazepam 1,0mg 2Tabl.Für Tags Sertralin50mg.Während der ganzen Zeit hatte ich ca 3Anfälle..Zur Zeit bin ich krankgeschrieben und nächste Woche habe ich nun einen Termin beim Neurologen.Auf die Tabletten kann ich längst nichtmehr verzichten,habe starke Stimmungsschwankungen,Hitzewallungen und schlafen ohne Tabl.geht gar nicht.Natürlich kommt jeden Tag die Angst dazueinen Anfall zu bekommen.Hat jemand Rat der sich damit auskennt?

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4 Antworten:

Renia
Benutzerbild von Renia
27.12.2009 12:20

Hallo,
ich habe auch sehr ähnliche Symptome. ich leide seit meiner frühen Kindheit unter Schläfenlappenepilepsie. Krampfanfälle hatte ich zwar insgesamt erst vier, aber nachdem ich (die ersten Male selbständig, beim letzten Mal unter ärztlicher Aufsicht) die Medikamente (damals Timonil, Carbamazepin) abgesetzt hatte, kamen die Anfälle immer wieder. Der letzte Krampfanfall war mit 16 und ich wurde auf Lamotrigin gesetzt. Krampfanfälle habe ich seitdem nicht mehr, aber die Krankheit ist seit dem für mich schwerer zu ertragen. Ich habe petit-mal-anfälle, durch die ich Nachts in Panik aufwachte, weil ich im Schlaf Deja-vu-Erlebnisse hatte, die mir unerträglich bedrohlich erschienen.
Nach solchen Nächten bin ich depressiv und leide unter Angszuständen, größtenteils deshalb, weil ich das Gefühl habe, eine weitere solche Nacht nicht mehr ertragen zu können. Ich sitzte dann da und bin vollkommen in mir selbst versunken.
Wenn dann einige Nächte "gut gegangen" sind, lassen die akuten Symptome nach, aber ich bin seit dieser Zeit völlig verändert. Ich fühle mich total gefühlsstumpf, bin niedergeschlagen von dem Gefühl, weder Freude noch Trauer oder Hass und andere Gefühle richtig zu spüren. Das macht mich fertig, denn ich sehne mich danach. Zudem habe ich das Gefühl, mich nicht mehr richtig mitteilen zu können und kann mich nicht wirklich konzentrieren. All das zusammen führt dazu, dass ich mir furchtbar minderwertig und lebensunfähig vorkomme und habe ständig das Gefühl, nur noch vor mich hin zu vegetieren. Dieses Gefühl macht alles noch schlimmer und jedes Mal wenn ich versuche auszubrechen, benehme ich mich lächerlich und tue so, als ob ich ganz normal wäre. Und auch das macht mich fertig. Weil es die Angst in mir bestärkt, von anderen Leuten als bescheuert oder krank belächelt zu werden. Ich kann das nur schlecht beschreiben... auf alle Fälle erdrückt mich die Situation immer wieder, und wenn sie es nicht grade tut, dann lebe ich ständig in diesem Druck, dass ich mir was vormache. Ich glaube das ist ein Kreis. Ich habe eigentlich keinerlei Momente mehr, in denen ich das Gefühl habe klar denken zu können... In der Schule hatte ich immer gute Noten, auch an der Uni war ich nicht schlecht. Aber ich denke immer, dass das nicht an Meiner Leistung liegt, sondern daran, dass die Lehrer/Profs mich für charismatisch (dadurch dass ich mich lächerlich mache?!?) halten. Wenn ich ein positives oder auch negatives Erlebnis habe, vergesse ich schon bald wieder, wie es sich anfühlt. Ich habe dadurch meinen Freund verloren, der an einer disgnostizierten Depression leidet, weil ich, wenn ich merke, dass andere Menschen ihre Freude mit mir teilen wollen (was mir ein gutes Gefühl und auch ein Stückweit das Gefühl von Nützlichkeit gibt) nie wirklich "mitfühlen" kann, was er und andere Menschen um mich herum empfinden. Auch dieses Gefühl, mir was vorzumachen, macht mich fertig.
Ich habe schon oft darüber nachgedacht, woher das alles kommen könnte, und ich habe eine Vermutung: ich denke diese depressive Grundstimmung wird durch eine gestörte Botenstoff-Produktion (ich habe mal gehört, Serotonin spielt da eine große Rolle) bewirkt und die Neuroleptika (das Lamotrigin) halten dieses Gefühl aufrecht, selbst wenn eine lange Zeit zwischen den Anfällen vergangen ist.
Ich lebe ständig "genullt" und kann kaum aufrichtig Gefühle empfinden. Aber im Gegensatz zu "richtig" depressiven Menschen habe ich keine akuten "Anfälle" von selbstverurteilung und überwältigender Minderwertigkeit, sondern viel eher eine latente, zehrende Hoffnungslosigkeit bezüglich jeden Teils meines Lebens und vor allem bezüglich mir selbst. Mehr oder minder akute Phasen direkt nach nächtlichen Anfällen kann ich ganz gut mit selbst angewöhnten Strategien bewältigen ("es ist nur die Krankheit, es wird alles gut"...), aber ich habe nie das Gefühl, wirklich "gesund" und "normal" zu sein.
Ist es das, wovon ihr auch geredet habt?

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heinerle

21.05.2009 11:55

Hallo

Wir haben das gleiche Problem. Ich habe meine Epilepsie seit nunmehr 11 Jahren. Das größte Problem war für mich immer die Depression, die die Epilepsie begleitete. Seit einigen Jahren nehme ich Citalopram, das half ganz gut und wirkt bei mir auch noch ganz gut gegen die Anfälle.
Wenn du eine Schläfenlappenepilepsie hast, das hört sich ja ganz danach an, gibt es ja auch die Möglichkeit einer Operation, inzwischen gibt es auch Schrittmacher, die sehr gut gegen Epi und Depression wirken. Berichten zufolge war bei vielen Patienten schon beim ersten Schrittmacher-Impuls die Depression weg. Die Operation ist ganz locker, obwohl sie nur unter örtlicher Betäubung gemacht wird. Frag mal beim Neurologen nach, vielleicht wäre es möglich...und bei deinem Medikamentenkonsum wohl auch angebracht.

Viel Glück!

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Benutzer gelöscht?

21.05.2009 03:10

Hallo erstmal.

Ich leide seit 6 Jahren an Epilepsie. Anfangs versuchten die Ärzte die Krankheit auch bei mir mit lamotrigin in den griff zu bekommen. Doch die symtome die du beschreibst, die danach hin zu kamen, waren bei mir die selben und mein arzt wollte mir daraufhin die tabletten dosis erhöhen... Mein Rat an dich: Geh noch zu mehreren anderen Ärzten und hole dir noch andere Meinungen ein!! Ich brauchte 3 anläufe um den arzt meines vertrauens und vor allem den zu finden, der mich richtig einstellte und mich richtig beriet! Vielleicht verträgst du einfach (so wie ich damals) die Lamotrigin nicht!!

Alles gute

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Anonymer Benutzer

20.05.2009 19:08

Hallo!
Ich nehme selber Lamotrigin, allerdings wegen einer Depression.
Es soll die Schwankungen abmildern. Noch nie hatte ich das Gefühl, dass es mir hilft und habe es nun eher im Verdacht, dass es mich oft in dieser Lustlosigkeit und "Wurschtigkeit" festhält.
Ich habe viel im Internet gestöbert und oft gelesen, dass bei manchen eher mehr depressive Symptome auftraten, die nach Absetzen wieder besser wurden.Vielen scheint es aber auch zu helfen, va manisch-depressiven Patienten.
Im Forum depri.ch gibt es mehrere threads zum Thema Lamotrigin und ich habe dort ebenfalls schon von jemandem gelesen, der Lamotrigin gegen Epilepsie nahm und plötzlich eine Depression bekam.
Vielleicht findest Du da weitere Antworten.
Viele Grüße!
Silia

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