Wie kann man mit ständiger Abwertung und Kritik fertigwerden ohne Tabletten und Alkohol?

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
04.07.2009 um 15:56

Ich bin nicht so, wie ich sein sollte, und stoße daher überall auf Ablehnung. Damit kann ich aber nicht umgehen, weil ich eine zu schwache Persönlichkeit habe. Ich habe schon seit 11 Jahren Psychotherapie, wurde aber vergangenen November als hoffnungsloser Fall aufgegeben. Um alle diese Kritiken zu ertragen, trinke ich und bin tablettensüchtig. Meine vielen diesbezüglichen Entzüge waren alle für die Katz. Auch Antidepressiva habe ich schon eine Menge probiert. Nichts hilft. Ich habe keine Lust mehr auch noch einen einzigen Menschen zu sehen, um keine Kritik mehr zu hören, und vor drei Tagen auch meine Arbeit gekündigt.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1964(45 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Eingetragen durch: Patient
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7 Antworten:

Anonymer Benutzer

22.07.2009 21:01

Hallo, Du leidest unter einer sehr starken Sozialphobie. Auch ich habe damit zu tun,versuche aber, mich meinen Ängsten zu stellen. Es gibt einen schönen Spruch von Emerson: Tue das, wovor Du Dich fürchtest, und die Furcht ist vorbei.
Und Du solltest Dich von der Meinung anderer unabhängiger machen. Wenn die mit Dir nicht klarkommen, haben die ein Problem und nicht Du. Versuche mal, Dein Mißtrauen und Deine Ängste bewußt wahrzunehmen, und dann ganz bewußt dagegen anzugehen, indem Du in die angstbeladene Situation hineingehst. Versuche es, als Herausforderung zu sehen. Du musst niemandem irgendwas beweisen, außer Dir selbst. Alles Gute und nur Mut.

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No Name
Benutzerbild von No Name
14.07.2009 19:46

Ich habe 2002 an einer Hochzeit eines überall beliebten Paares durchgedreht (eine Psychose erlebt)
Danach wurde ich schwer Depressiv was zu erneuten Psychosen führte.In unserer kleinstadt wurde danach nicht mehr mit mir geredet sondern mich nur noch beobachtet und kontroliert.Es wurde zur hölle ein Bier trinken gehen zu wollen.
Ich wurde vollkommen einsam und fand dan ein unfairer Freund.Ende 06 fing ich an zu koksen und vor 2 Monaten hatte den Mut gefunden zu verreisen.Ich bin nun in Thailand wo alle Ferien machen und ich als tourist nicht mehr auffalle.Das tut gut. Medikamente nehme Ich wenn Ich das Gefühl habe Symptome wahrzunehmen.Die erlösung aus diesem Kaff zu finden, in welchem Ich als minderwärtiger unfunktionierender Parasit, der doch mittlerweilen bestimmt schon lange am Symulieren ist und die Versicherung Betrügt,war eine erholsame Wohltat.Hier kann Ich erlebtes verarbeiten und mich erholen.
Gruss Peter

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Benutzer gelöscht?

05.07.2009 13:18

Liebe Lisa-Marie,

Respekt erst mal für Deinen Mut und die Ehrlichkeit zu sagen: ich bin Alkoholikerin und tablettensüchtig. Das ist nicht selbstverständlich.
Nach einer so langen schwierigen Geschichte von Abwertung und sozialer Angst, erfolglose und frustrierende Psychotherapie, ständiger Kritik...
... kann ich sehr gut verstehen, dass Du die Menschen gründlich satt hast.
(Auch wenn Du weisst, es gibt positive, unterstützende Menschen - leider nicht in Deiner Umgebung und deshalb kannst Du daran nicht mehr glauben.)

Du hast von anderen hier viel guten Rat und Anteilnahme bekommen zum Thema persönliche Stärken, Selbstakzeptanz, Überempfindlichkeit usw.
Ich sehe Dich im Moment gefangen in einem Rückkopplungskreis: Kränkung, Angst, Kritik --> Alkohol und Medikamente --> noch mehr Kritik, Versagen bei der Arbeit --> noch mehr Alkohol, Rückzug, Vermeidung ...

Wie wäre es, wenn Du mal für eine Zeit den sozialen Druck von Dir nimmst und Dich einer Arbeit mit Tieren oder Pflanzen widmest? Denen ist es völlig egal, wie Du aussiehst, oder ob Du eine Fahne hast. Sie kritisieren Dich nicht und geben Dir viel zurück. Sie interessieren sich nicht für Deine Vergangenheit oder Persönlichkeit - wichtig ist nur, was Du jetzt und heute für sie tust.
Oder Menschen betreust, denen es noch schlechter geht als Dir?
Auch hier erfährst Du Wertschätzung und Dankbarkeit.
Das alles lenkt Deine Aufmerksamkeit weg vom Kreisen um Dich selbst und Deine Probleme hin zur Aussenwelt, wo es einen Ort geben könnte, an dem gerade Du mit Deinen Fähigkeiten dringend gebraucht wirst.
Ich wünsche Dir viele neue und gute Erfahrungen!


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Desert
Benutzerbild von Desert
05.07.2009 07:42

(Sehr gute Antwort, Vox)

Eine Psychotherapie geht meistens schief, weil entweder keine angezeigt ist, wie zum Beispiel bei rein hormonell bedingten Depressionen (das ist nur ein Beispiel, dass sie bei dir angebracht ist, bin ich mir sicher), oder weil die Disziplin für dich die falsche ist (Psychoanalyse, Individualpsychologie, Logotherapie oder Verhaltenstherapien usw.), oder weil der Therapeut unfähig ist, aber reichlich kassiert. Bei geringem Selbstwertgefühl wird auch konstruktive Kritik oft als Ablehnung empfunden, obwohl das nicht das selbe ist beziehungsweise reagiert man überhaupt auf Kritik überempfindlich. Es ist dann auch oft so, dass man nur mehr die Kritik oder echte Ablehnung wahrnimmt, denn zum Beispiel Lob oder Anerkennung wird aufgrund des geringen Selbstwertgefühls unterbewertet. Es gibt eigentlich keinen Menschen, der überall auf Ablehnung stößt (und damit nicht zurechtkommt), das ist eine Einbildung. Selbst wenn man ein egoistischer Mensch ist, der nur an sich selbst denkt, stößt man auf seinesgleichen und es entsteht eine Freundschaft auf der Basis "benützen und benutzt werden", oder es ist diesen Menschen völlig egal, was andere über sie denken, da sie selbst sowieso der Mittelpunkt ihres Lebens sind. Wie Vox sagt, ist Ehrlichkeit zu sich selbst ein wichtiger Schritt, denn wer sich selbst betrügt (wenn das bei dir der Fall sein sollte), dem fällt es auch schwer vor sich selbst Achtung zu haben. Ich wurde ständig kritisiert, man traute mir den Hauptschulabschluss nicht zu und einer dieser Kritiker meinte, dass bei ihm die Schule gratis gewesen wäre, bei mir sei sie umsonst. Ich hatte einen gesunden Zorn entwickelt, der mich antrieb und mittlerweile sind die Stimmen der Kritiker verstummt, was mir eine außerordentliche Genugtuung ist und mir sehr viel Selbstvertrauen brachte. Sucht schwächt das Selbstwertgefühl enorm, alleine deshalb, weil es noch immer eine gesellschaftliche Ächtung gibt und man sich selbst verachtet, weil man etwas gegen die Vernunft tun muss, das einem schadet. In dieser vermeintlichen Machtlosigkeit wird dann oft Mutwille gesehen. Das ist schon ein wesentlicher Punkt, denke ich. Du solltest jetzt weniger überlegen, wie du anders sein könntest, also zu versuchen, deine Schwächen auszubessern oder etwas in der Richtung, sondern dein Augenmerk auf deine Stärken legen. Mache dir bitte jetzt nicht vor, dass du keine Stärken hättest- jeder Mensch hat Stärken (und Schwächen). Auf deine Stärken legst du den Fokus und versuchst dich in diesen Bereichen weiterzuentwickeln, noch besser zu werden, augenscheinlich besser als andere. Das gibt dir Selbstvertrauen und Mut. Dann verletzt dich Ablehnung nicht mehr, sondern beruht ganz einfach auf Gegenseitigkeit. So die Theorie. Wie du das in der Praxis umsetzen kannst, musst du selbst herausfinden, denn ich kenne deine Lebensumstände nicht. Aber es ist auf jeden Fall möglich. Vielleicht warst du in der falschen Branche, vielleicht war es eine Firma voller frustrierter Versager, die ihren Frust an einer Person ablassen müssen. Und hier ist es egal, welche Branche es ist, vom Arzt bis zur Reinigungskraft- wer seine Konflikte selbst schwer oder nicht lösen kann, kann daran arbeiten, sich helfen lassen, wer dazu aber ein "Opfer" braucht ist in meinen Augen ein Versager. Am besten beginnst du damit, deine Stärken zu suchen und auszubauen, anstatt deine Schwächen ändern zu wollen, JETZT...

Alles Liebe

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Anonymer Benutzer

04.07.2009 20:18

Wenn Du überall auf Ablehnung stösst, würde ich sagen: Suche Dir einen andere Umgebung.
Nicht Du bist die schwache - es sind die anderen !

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Anonymer Benutzer

04.07.2009 17:32

Hallo. An keinem Meschen ist etwas falsch. Jeder ist richtig, so wie er ist (mit allen Ecken und Kanten, denn diese machan erst die eigene Persöhnlichkeit aus ).
Ich habe vor längerer Zeit ein schönes Buch entdeckt. Autorin ist Louise L. Hay und das Buch heißt "Heile deinen Körper Seelisch-geistige Gründe für körperliche Krankheit". In dem Buch sind Probleme, wahrscheinliche Gründe und neue Gedankenmuster eingetragen. Wenn niemand Dir helfen kann ( Psychater ) helfe Dir selbst. Akzetiere Dich so wie Du bist. Sage Dir Zum Beispiel laut:"Ich (Name einfügen) bin eine starke Frau. Ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin. Ich vertraue mich dem Fluß des Lebens an." ( nicht aus dem Buch. ) Versuche durch Meditation Deine Energie auf zubauen. Menschen, die Dich kritisieren entziehen Dir( als Opfer ) ungewollt Lebensenergie. Arbeit:Wenn sich eine Tür schließt öffnet sich immer eine Andere.
Ein Neustart ist immer nur durch loslassen zu erschaffen. Wenn Dir Menschen nicht zusagen gehe früh morgens in die Natur, setzte Dich von mir aus auch auf den Boden und tanke neue Energie ( unter einem Baum, auf einer Lichtung...)und tu Dir was Gutes, egel was Andere sagen. Du zählst!
Ganz liebe Grüße und alles Gute

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voxlenis

04.07.2009 16:53

Hallo. Wie solltest Du denn sein, und wer bestimmt, wie Du sein solltest, wenn nicht Du selbst? Natürlich ist Dein Werdegang nicht gerade eine Aufmunterung, aber es gibt keine hoffnungslosen Fälle. Du könntest einen Beginn machen, indem Du ein echtes Profilfoto benutzt und nicht dieses Fake, das bereits eine Vortäuschung falscher Tatsachen ist, denn es signalisiert ein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, über das Du gar nicht verfügst. Absolute Ehrlichkeit Dir selbst und anderen gegenüber wäre ein Anfang...! Mit der Chemie liesse sich fertig werden, wenn auch nicht im Handumdrehen. Gruss, Vox

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