immer wieder Depressionen

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
23.08.2010 um 14:48

Hi an alle, die auch damit zu kämpfen haben, ihre Depressionen in den griff zu kriegen, gibt es hier irgendjemand, der diese depressiven Schübe, wie sie meist sind, wirklich in den Griff bekommen hat. Mir geht es ja meistens einigermaßen bzw. ich habe mich damit arrangiert, daß ich nicht ständig lachend durch die Gegend laufe und daß ich eher melancholisch bin. Vor Jahren hat mir mal ein Therapeut gesagt, so am Anfang vor 20 Jahren, daß kriegen wir wieder hin. Aber ich habe es nie wieder so hinbekommen. Ich bin trotzdem gut durchs Leben gekommen, mal mehr oder mal weniger gut, habe aber gemerkt, daß ich mir nur selber helfen kann. Es nützt mir nichts, über die vergangenheit mit einem Therapeuten zu reden. Sie war schlimm, aber sie war eben, ist Vergangenheit. DBT habe ich gemacht und in diesen Jahren so ziemlich alles ausprobiert, was es gibt. Ich denke noch, daß es mir am besten geht, wenn ich diese traurigen Gefühle zulasse, wenn sie mich übermannen. Und ständig stelle ich mir die Frage, warum ich mir dies alles antue. Vielleicht bin ich so, wie ich bin normal, eben ein Gefühlsmensch, vielleicht sind gerade wir normal oder wozu hat der liebe Gott uns die Tränen gegeben, nicht nur, daß wir vor Lachen weinen müssen. Ich erwische mich auch ständig, daß ich nach meinem Sinn im Leben suche. Bis jetzt war es nur Kinder großziehen, Enkel groß ziehen, Haushalt. Ich wollte mal Karriere machen, doch das ging nicht wegen der Krankheit, bin berentet. Dann will ich schon lange ein Buch schreiben, aber das schieb ich immer wieder auf. Ich bin eh ein Mensch, der alles immer auf den nächsten Tag verschiebt.
Mich würde von Euch mal interessieren, wie geht ihr mit dieser Ständigen Traurigkeit um oder wenn sie Euch so überfällt. Worin seht ihr den Sinn des Lebens. Was ist überhaupt der Sinn des Lebens. Entschuldigt wenn ich so viel geschrieben habe, aber diese Thematik interessiert mich sehr. Liebe Grüße Tine

Patientendaten

Geburtsjahr: 1966(44 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Größe: 164,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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13 Antworten:

Benutzer gelöscht?

04.09.2010 22:08

Hallo Crissy 05,
für mich kam die Frage nach dem Sinn des Lebens erst mir der Depression. Bis dahin habe ich, wie sage ich es immer: Mein kleines Leben gelebt. Ich bin arbeiten gegangen, habe meine Kinder groß gezogen, meine Ehe recht und schlecht gelebt. Und ich war eine starke selbständige Frau.
Dann ist ganz plötzlich mein Mann gestorben, ich hatte schreckliche Schuldgefühle und bekam Depressionen. Auf einmal fkam in mir diese Frage auf. Und ich fand keine Antwort. Ich hatte eine gute Arbeit, zwei gut geratene Kinder, keine finanzieleen Probleme, Hobbies und Freunde, aber all das war keine Antwort auf diese Frage.
Seither gingen meine Depressionen auf und ab und ich habe gemerkt, wenn es mir besser ging, stand die Frage auch nicht mehr. Dann ist der Sinn des Lebens einfach da.
Vielleicht helfen Dir meine Gedankengänge.

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AnneS

01.09.2010 16:28

Hallo,
ich habe gute Erfahrungen mit Trevilor und Lithium gemacht. Ich war schon 5mal in Akutkliniken wegen meiner Depressionen mit anschliessender Psychose. Dagegen nehme ich auch noch Clozapin. Das hilft mir auch. Gerade habe ich zwar eine depressive Phase, aber die ist längst nicht so schlimm wie die vorherigen. Ich habe das Gefühl, das Schlimmste wird abgefedert. Vielleicht fragst du ja mal deinen Arzt nach Lithium. Mir hilft außerdem mein Glaube an Jesus Christus. Vielleicht versuchst du es ja mal mit Bibellesen. Alles Gute für dich und VG.

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SabineR
Benutzerbild von SabineR
27.08.2010 12:35

Liebe Tine,

Es gibt Menschen, die suchen die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens in der Relgion, andere suchen sie in der Kunst und Musik, in der Malerei von Michelangelo oder den Sinfonien von Bach. Ich gehöre zu letzteren und glaube daran, dass die Kunst mir hilft, Dinge neu zu sehen. Meine Liebe zur Kunst ist bestimmt durch die Suche nach Transzendenz, nach etwas, was meinem Leben einen Sinn gibt. Und es gibt einige Werke, die mich vielleicht aus diesen Gründen sehr glücklich machen, eben weil sie eine Antwort auf diese Frage liefern und ich nach dem Museumsbesuch die Welt mit anderen Augen betrachte. Kurioserweise bin ich auf eine Studie gestoßen, die belegt, dass Musik- und Kunstinteressierte weniger depressiv sind (http://www.praxis-dr-shaw.de/blog/bieten-musik-und-kunst%C2%A0hilfe-gegen-depressionen/). Ob es an den oben genannten Gründen liegt, weiß ich nicht, aber vielleicht können auch dir Kunst oder Musik helfen. Viele Grüße, Sabine

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Benutzer gelöscht?

26.08.2010 23:26

Hallo Indian,

natürlich hast Du Recht, man kann nicht alle Depressionen in einen Topf schmeißen, dann umrühren und sagen "das ist DIE Depression und so kann man sie weg bekommen". Das wäre dieser Krankheit nicht gerecht geworden.
Sie hat unterschiedliche Ursachen und Verläufe und ist mit Sicherheit auch unterschiedlich zu bewerten und zu behandeln.

Ich habe Chrissy hier so geantwortet, weil ihr Brief etwas sehr Bekanntes in mir zu Schwingen gebracht hat, ich mich quasi in ihr wieder gefunden habe.

Ich hoffe und glaube nicht, dass mich jedes noch so kleine Ereignis wieder in die Depression wirft oder werfen kann. Da gab es schon, seit meiner Genesung so einige. Ich will ehrlich sein, mein fester Boden hat dann auch schon mal geschwankt. Aber er hat gehalten. Denn ich weiß woraus er besteht sozusagen.
Mir ist sehr bewusst, wie ich aus der Depression heraus gekommen bin. Das war kein Zufall sondern die Folge von harter Arbeit und bewussten Entscheidungen.
Und auf diese bewussten Entscheidungen kann ich mich berufen und verlassen, wenn mir wieder das "Loch" droht. Und, wie gesagt, es hat schon einige Male gedroht.

Ich kann natürlich das jetzt nicht verallgemeinern und behaupte auch nicht, dass es bei allen so funktionieren wird. Aber für mich war es eben so.

Ich danke Dir für Deine guten Wünsche. Davon kann ich (wie jeder) nicht genug bekommen!

Lieben Gruß, Christine

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Indian
Benutzerbild von Indian
26.08.2010 06:35

Hallo,
m.E. sind depressive Schübe, nicht immer gleich zu betrachten, demnach zu behandeln und dann auch in den Griff zu bekommen.

Erstmals ist es doch sehr wichtig zu wissen, woher die Depris kommen, wie sie sich im Alltagsleben des einzelnen auswirken bzw. beeinträchtigen.

Kommen sie von den notwendigen Tabletteneinnahmen, von einer Situationen die momentan durch ein Ereignis einen aus der Bahn wirft oder habe ich ein Trauma erlebt oder habe ich z.B. Fehlfunktionen des Stoffwechsels/Störungen des ZNS.

Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass ein Stillstand, auch wenn er längere Zeit andauern sollte, kein Garant ist zu sagen, ich bin geheilt. Denn jedes noch so kleinste Ereignis kann zu einem wiederholten Ausbruch führen.

Aber es ist gut zu wissen und macht vl. auch vielen Hoffnung, dass es doch den einen oder anderen gibt, der diese Krankheit bewältigen konnte, so wie Christine, der ich alles Gute wünsche und für sie hoffe, dass der Zustand bei ihr so bleibt.

LGe

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Benutzer gelöscht?

25.08.2010 22:23

Hallo Chrissy,

ein Freund, der in diesem Forum ist, hat mir den Link auf Deine Frage geschickt. Und die hat mich so berührt, da sie ziemlich genau auch mein Erleben trifft, dass ich mich spontan hier angemeldet habe um Dir antworten zu können.

Deine Eingangsfrage ist: >>gibt es hier irgendjemand, der diese depressiven Schübe, wie sie meist sind, wirklich in den Griff bekommen hat.<<

Ja, gibt es.
Ich habe tatsächlich den Absprung aus einer jahrelang währenden Depression geschafft. Nicht von heute auf morgen und auch nicht ganz aus eigener Kraft. Ich hatte einen sehr guten und liebevollen Freund und Mentor, der mich über einen langen Zeitraum begleitet hat und es noch tut.
Auch meine Frage ging dahin, nach dem Sinn zu fragen, danach, wie ich denn Freude im Leben gewinnen könne.
Jedoch dahin zu kommen war, wie gesagt, ein langer Prozess mit Stillständen und Rückschritten. Auch jetzt ist es immer mal so, dass ich das Gefühl habe, der Boden auf dem ich stehe schwankt doch noch. Jedoch führe ich das darauf zurück, dass ich seit 2 Monaten mein Trevilor (oder Venlaflaxin) reduziere. Ich bin jetzt nach dieser Zeit von 225mg auf unter 75mg herunter. Und es geht mir, von diesen Schwankungen, die ich darauf zurückführe, dass sich meine Gehirnchemie an die verringerte Dosis anpassen muss, gut.

Wenn Du Interesse hast, bin ich gerne bereit meine Erfahrungen, die durchaus teilweise recht persönlich sind, mit Dir (oder auch wenn mich jemand anderes persönlich anschreibt) zu teilen. Nur möchte ich das nur ungern so öffentlich wie hier machen.

Einen lieben Gruß, Christine

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Benutzer gelöscht?

25.08.2010 13:03

„Wir müssen auf unsere Seele hören, wenn wir gesund werden wollen! Letztlich sind wir hier, weil es kein Entrinnen vor uns selbst gibt. Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und im Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht. Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen
an seinem Innersten teilhaben, gibt es keine Geborgenheit. Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden,
kann er weder sich selbst noch andere erkennen, er wird allein sein." "Alles ist mit Allem verbunden”
Und zu dem Sinn im Leben...es ist doch so einfach...GIB ENDLICH DEINEM LEBEN EINEN SINN!!!!

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Indian
Benutzerbild von Indian
24.08.2010 23:39

Auch wenn ich durch ein/viele Ereignis(se) depressiv wurde, mich selbst verletze oder versucht habe, mehrfach- und intensivst, eine Selbsttötung vorzunehmen, ich lebe noch immer.
Vielleicht ist das der Sinn des Lebens - Einfach da zu sein und helfen zu können, wo es geht.

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Benutzer gelöscht?

24.08.2010 21:21

Der Sinn des Lebens - für mich hat er sich im Laufe der Zeit immer mal wieder verändert. Aber ich habe irgendwann als ich 11 Jahre alt war mal begonnen, Cello zu spielen, es dann nach 4 Jahren aufhören müssen wegen eines traumatischen Erlebnisses mit meinem damaligen Cellolehrer und vor einem Jahr wieder damit begonnen. Also: Wenn sich alles sinnlos anfühlt für dich, dann suche dir etwas, was deinem Leben wieder einen Sinn geben kann, etwas, woraus du eine richtig dolle Lebens-Freude ziehen kannst - entweder etwas, was du für dich tust oder, wenn das etwas ist, was dir sehr schwerfällt, dann tue etwas für andere (Tierschutz, Hifle für missbrauchte Kinder o.ä.).

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claire werk

24.08.2010 12:44

hallo,
beschäftige dich doch mal mit der Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls. Wenn Sinnfragen dich quälen könnte das ein ganz entscheidender Ansatzpunkt sein. Praktizierende Logotherapeuten gibt es auch in Deutschland. In Österreich und der Schweiz wird dieses Verfahren sogar von den Kassen getragen, Deutschland ist da leider noch nicht soweit. Es gibt aber auch da Mittel und Wege kostengünstig bei wegzukommen. Wenn du mehr wissen möchtest kannst du mich auch anschreiben.

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frank44
Benutzerbild von frank44
23.08.2010 20:41

Der Sinn des Lebens? Ist die tägliche neue Suche nicht bereits der Sinn? Aber wie ambivalente es sagt, jeder entscheidet es für sich. Der Sinn des Lebens ist der Weg und nicht das Ziel. Denn jede Antwort ist trügerisch, und das Ziel ist keines mehr, sobald es erreicht wurde. Vielleicht ist es einfach nur Sehnsüchte und Träume zu bewahren, und ihnen nachzujagen.
Oder erwächst der Sinn aus der Sinnlichkeit und meint die Freuden leben? Was für einen Depressiven schier unmöglich erscheint, und er sich deshalb die Sinnfrage immer wieder stellt. Denn was ist schon ein Leben ohne Freuden. Aber das mag jeder für sich selbst beantworten.

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dodof
Benutzerbild von dodof
23.08.2010 18:06

Hallo Tine,
das sind ja grundlegende, schwere Fragen, die Du da anschneidest. Sinn des Lebens…Wenn man sich am Tierreich orientiert, dann ist ja der Fortbestand der Art schon eine ganze Menge. Und den Teil hast du ja hingekriegt.
Ansonsten: wer mit Depris zu tun hat, ist vielleicht schon froh, Phasen zu erleben, die frei sind von Schwermut und Lebensüberdruss und die ein halbwegs genussvolles Leben zulassen. Warum man mit der Last Depri rumläuft? Vielleicht eine Bürde aus der persönlichen Geschichte, vielleicht ein aus den Fugen geratener Stoffwechsel im Hirn, vielleicht eine Mischung aus beidem. Und in einem stimm ich Dir zu: helfen kann man sich letztlich nur selbst.
Akzeptieren, dass es eben ist wie es ist, ist ein Teil der Zufriedenheit mit sich selbst. Zuviel von sich selbst zu verlangen, ist mir in so einer Situation nicht hilfreich.
In Situationen von tiefer Traurigkeit helfen mir zur Zeit die lieben Medis und das Bewusstsein, dass die graue Sicht auf die Welt Teil meiner Krankheit ist. Aber damit bin ich noch nicht zufrieden. Ich will Wege finden, die depressiven Schübe abzustellen. Melancholie darf sein, das ist ja eine ganz andere Hausnummer als eine depressive Phase.
Schönen Abend
dodof

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Benutzer gelöscht?

23.08.2010 17:55

"Was ist überhaupt der Sinn des Lebens"

Dazu kann ich nur sagen: Das muss jeder Mensch für sich selber rausfinden. Eine allgemeine Antwort darauf gibt es nicht.

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