Zuerst wird man über Jahre mit Diazepam vollgestopft weil andere Alternativen nicht halfen und jetzt ?????

Balou44137

Frage gestellt am
12.12.2013 um 14:05

Zuerst wurde ich über gut 16 Jahre mit dem Benzodiazepin "DIAZEPAM" vollgestopft weil Alternativen anderer Art gegen meine Unruhe- und Panikzustände nicht halfen, ich nicht mehr in der Lage war alleine meinen Lebensalltag zu bewältigen weil ich einfach nicht mehr aus meiner Wohnung kam. Mir hat das DIAZEPAM geholfen mein Leben alleine mit Einkauf etc. frei fortzuführen. Nun haben sich auf Bundesebene wieder einmal "studierte Ärzte und Vertreter der Gesetzlichen Krankenkassen" zusammengesetzt und eine bundeseinheitliche Verordnung erlassen wonach generell Benzodiazepine "nur noch" max. 4 Wochen verordnet werden dürfen, mit der Folge, das ich von jetzt auf gleich komplett im Regen stehen gelassen werde und es vollkommen egal ist wie ein Mensch bei dem andere Behandlungsalternativen wie Psychotherapie und Antidepressiva, letztlich auch Neuroleptika keine Erfolge brachten nunmehr sein Leben "lebensert" weiterführen kann bzw. überhaupt darf. Man könnte es als Witz auffassen, wenn diese Sache nicht so ernst wäre. 1. Hat sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt und dann wird einem mal so eben die weitere Verordnung verweigert weil der Arzt Angst haben muß von den Krankenkassen in Regress genommen zu werden. Es geht noch weiter, die entstandene Abhängigkeit ist eine Sache, das zusätzlich auch noch ein Grand mal-Leiden besteht, macht die ganze Sache noch brisanter, denn auch lt. Beipackzettel wird insbesondere davor gewarnt solche Medikationen von jetzt auf gleich abzusetzten, da auch bei nicht Epileptikern eine übermäßige Erregungszunahme bis hin zu cerebralen Krampfanfällen vorkommen können. Mein neuer Neurologe ist jetzt in der Zwickmühle weil er diese Sache so nicht angeleiert hat, andererseits aber eine weitere Verordnung aufgrund dieser Leitlinien nicht weiter vornehmen kann ohne dafür bestraft zu werden. Jede Institution im Gesundheitswesen schiebt dem Anderen den schwarzen Peter zu. Die Krankenkasse antwortet damit das man keine Verordnungsverbote aussprechen dürfe da die Verordnungshoheit beim studierten Mediziner (Arzt) liegt und dieser wiederum muss sich in seinen Entscheidungen unüberlegter Leitlinien stellen. Wer letztlich auf der Strecke bleibt, ist der Patient. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen -insbesondere Betagte- nach der Einführung dieser Rabattvertragsregelungen vorzeitig abgelebt sind nur weil plötzlich ein riesen Durcheinander bzgl. der Medikationen erfolgte. In den Generika (Nachahmerpräparaten) mag zwar der selbe Wirkstoff vorhanden sein, die Pressmittel jedoch weichen von den Originalen oftmals ab und so wird der Wirkstoff schneller oder verlangsamter freigesetzt als bei den Medikationen die es zuvor gab. Bei mir war es z.B. so, das ich ursprünglich Tegretal / Tegretol von NOVATIS verordnet bekam. Damals ohne Nebenwirkungen, Überdosierungen etc. - Dann kam diese Rabattregelung und damit begann dann ein reines Chaos, mein Wirkstoffspiegel des Carbamazepins stieg trotz gleicher Einnahme soweit an, dass ich teils an der oberen therapeutischen Breite und teils im toxischen Bereich landete mit allen nur denkbaren Nebenwirkungen. Für mich ist so etwas nicht nachvollziehbar und zudem unverantwortlich. Aber was schreibe ich hier eigentlich... es zählen doch eh nur die wirtschaftlichen Interessen der Pharmakonzerne und die der jeweiligen Ministerien und Minister. Unsere Republik will demokratisch sein, wird aber von oben herab praktisch nur eigeninteressengemäß regiert und bestimmt. Ausbaden dürfen es die alten Menschen und finanziell Schwachen. Während z.B. ein Bundespräsident trotz Fehltritten mit allen Ehren und Vorzügen neben einem überdimensionierten Ruhegehalt etc. entlassen wird und dies ohne das er seine Amtszeit vollständig über 5 Jahre ausgeführt hat, bekommt ein Arbeiter wenn dieser nicht korrekt arbeitet 1. die Kündigung und dann, da er diesen Zustand ja selber verursacht hat von Arge oder JobCenter eine 12 wöchige Geldsperre - Ist so etwas gerecht? Aber nun zurück zu meiner Frage: Wem ergeht es ähnlich, bzw. wer hätte noch eine Idee welche Behandlungsmethoden noch ausprobieren kann um diese unerklärlichen Unruhe-,Schwindel- und Panickzustände zu beseitigen. Ich bin nicht scharf darauf mir Tabletten via Ärztetourismus zu erkämpfen sondern wäre froh wenn ich zumindest diese Last vom Hals hätte. Einer Entgiftung, sei sie ambulant oder stationär, bin ich aufgeschlossen nur damit ist das Grundübel leider nicht beseitigt.

Patientendaten

Geschlecht: männlich
Gewicht: 58,4 kg
Größe: 183,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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2 Antworten:

Modular
Benutzerbild von Modular
12.12.2013 23:15

Hallo Balu,

von dieser Verordnung wirst Du nicht betroffen sein. Sie kann lediglich Leitliniencharakter haben. Zudem bist Du Epileptiker, Diazepam wirkt bei Epilepsie nachgewiesenermaßen prophylaktisch und hat dahingehend keinen Wirkungsverlust.

Wenn Du wirklich Tegretal von Novartis benötigst, kann Dein Arzt auf dem Rezept aut idem ankreuzen, was inzwischen bedeutet, dass Dir exakt dieses Medikament ausgehändigt wird. Der Arzt kann es, falls der MDK nachfragen sollte, mit mehreren gescheiterten Generika-Versuchen begründen.

Deine Schwindel- / Unruhe- / Panikzustände könnten durch Sulpirid* in der richtigen Dosierung gebessert werden. Du solltest mit Deinem behandelnden Facharzt darüber sprechen.

Würde mich freuen, wenn Du mal eine Rückmeldung geben würdest, ob Dir Sulpirid gegen den Schwindel geholfen hat, falls Dein Arzt es für eine gute Therapieoption hält.

Viele Grüße!


* http://de.wikipedia.org/wiki/Sulpirid

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Nimue
Benutzerbild von Nimue
12.12.2013 17:38

Ich weiß, Du wirst sicher denken, so leicht daher geredet, aber in Deinem Fall würde ich Dir eine stationäre Entgiftung empfehlen mit begleitender psychotherapeutischer Behandlung. Zum einen bist Du beim Ausschleichen des Diazepam und Komplikationen wie eventuell auftretender Krampfanfälle unter ärztlicher Beobachtung und Kontrolle, zum anderen kannst Du damit beginnen, Deine Schwindel- und Unruhezustände, Angst- und Panikattacken auf die Spur zu kommen, denn diese müssen einen Grund haben. Auch konnte ich auf Deinem Profil nicht nachvollziehen, ob Deine Epilepsi behandelt wird und ob Du dahingehend medikamentös eingestellt bist. Auch dies würde bei einem stationären Aufenthalt abgeklärt werden. Bei Dir kommen viele Punkte zusammen, die sich meines Erachtens nach nicht ambulant bewerkstelligen lassen. Auch dies würde bei einem stationären Aufenthalt abgeklärt werden.

Bei Angst- und Panikattacken ist eine psychologische Betreuung angebracht. Mit einem Medikament liquidiert man ja nicht das Problem an sich. Wenn man den Problemen auf den Grund geht, sich mit ihnen auseinandersetzt, kann man mit Hilfe eines Psychologen am Verhalten in den auslösenden Situationen arbeiten. Negative Muster können durchbrochen werden, neues Verhalten in auslösenden Situationen kann erarbeitet werden. Du kannst das schaffen mit ein bisschen Mut und Selbstdisziplin. Wenn Du Dich versuchst, erfasst und begreifst, kannst Du viel Neues über Dich lernen, lernst Deinen Mut und Deine versteckte Kraft kennen und damit umzugehen. Und wenn Du es dann geschafft hast ohne das Diazepam zu leben, wirst Du sehen, dass Deine Lebensqualität sehr viel besser sein wird.

Ich wünsch Dir alles Gute

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