Cipralex und Tachykardien - Problem

Zephalone

Frage gestellt am
03.11.2012 um 14:54

Hallo auch,

vor ca. 1 Jahr wurden bei mir anfallsartige, subraventrikuläre Tachykardien festgestellt. Daneben habe ich bereits seit einigen Jahren das Problem, dass mein Puls aus unerfindlichen Gründen dauerhaft zu hoch ist und bei jedem bisschen "Stress" sofort extrem hochschnellt. Aus diesem Grund nehme ich bereits einen niedrigdosierten Betablocker.

Leider bin ich psychisch auch nicht sonderlich stabil (um es noch günstig auszudrücken), was in den letzten 20 Jahren zu immer wiederkehrenden Angstphasen, und in Zuge dessen auch zu Despressionen führte.

Über die Tachykardie-Diagnose bin ich dann erstmals in eine behandlungsbedürftige Depression gerutscht und bekam 10 mg Cipralex und Tavor verschrieben. Das Cipralex habe ich sehr gut vertragen, hatte jedoch tagsüber einen oftmals unerklärlich erhöhten Puls (trotz Betablocker), weshalb ich das Mittel nach ca. 5 Monaten habe ausschleichen lassen. Die beschriebenen Absetzsymptome waren klar vorhanden aber auszuhalten.

Nun ist es so, dass ich ca. 5 Monate später erneut in eine Depression abgerutscht bin und erneut Cipralex nehme.
Das Problem:

Ich habe Cipralex immer abends genommen und plötzlich fing es an, dass ich nachts mit erhöhtem Puls aufgewacht bin. Beim Aufstehen bekam ich dann sofort eine Tachykardie-Attacke, mit Übelkeit und leicht erhöhtem Blutdruck. Morgens kam ich ohne Betablocker gar nicht aus dem Bett, da mein Puls und Blutdruck unerträglich hoch waren.
Meine Mutter meinte dann, ich solle Cipralex mal weglassen. Und was soll ich sagen? In den darauffolgenden Nächten war alles in Ordnung. Normaler Puls und Blutdruck - ich habe geschlafen wie ein Schaf ;)

Nach drei Tagen überfielen mich dann die Absetzsymptome so heftig, dass ich wieder damit begann die Tropfen zu nehmen (Vormittags). Und sofort hatte ich darauffolgende Nacht wieder das selbe Problem. Also, habe ich das Mittel wieder nicht genommen usw.

Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen in denen ich es mal genommen habe und mal nicht. Allerdings habe ich inzwischen auch in den Cipralex-freien Tagen einen Puls von 120 sobald ich mich ins Bett lege. Hinzu kommen schmerzende Augen, leichte Kopfschmerzen usw. Außerdem habe ich eine Erkältung, die nicht so recht weggehen mag.. Jetzt weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr was ich machen soll.

Mein Kardiologe hat ein EKG gemacht und meinte, er sehe organisch keine Ursache und ich solle das Problem mit meinem Neurologen besprechen. Einen Termin bekommt man aber leider nicht so schnell.

Ich weiß also nicht: soll ich nun das Mittel in kleinerer Dosierung (8 Tropfen/mg) weiternehmen und es binnen 2 Wochen auf 0 runterschrauben und hoffen, dass die aktuellen Herzbeschwerden vom Absetzen kommen. Oder soll ich die Absetzsymptome einfach mal durchhalten und sehen, hoffen dass die Herzprobleme im Zuge des Ausschleichens besser werden?

Ok - ich weiß, das ist ne harte Nuss ;) Aber vielleicht hat ja jemand ähnliche Probleme schon einmal gehabt...

Vielen Dank fürs´Lesen.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1976(36 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 77,0 kg
Größe: 170,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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2 Antworten:

RX7SA2
Benutzerbild von RX7SA2
15.11.2012 19:24

Ich würde zunächst einmal feststellen lassen ob es sich bei dir um Vorhofflimmern oder flattern handelt. Das kann man aber nur mit einem EKG wenn die Tachykardi
auftritt. Ich habe mir, nachdem ich auch diese Herzprobleme hatte bei mir eine
Aplation durchführen lassen. Im Vorhof werden die störenden Reizleiter mit Hochfrequenzstrom verödet. Deine Depressionen sind sicher eine Folge der Herzkrankheit. Die Deprimittel würde ich langsam ausschleichen, aber bitte immer
unter Aufsicht eine Arztes. Wünsche dir Stärke und Zuversicht.
Lieben Gruß
RX7SA2

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voxlenis

03.11.2012 23:53

Nein, das ist eher ein heisses Eisen als eine harte Nuss. Das Problem ist Deine Instabilität. Ansonsten könnte man sagen: "Augen zu und durch", aber das ist bei Dir zu riskant. Zwar sind Tachykardien als Entzugssymptom meist ungefährlich, wenn auch sehr unangenehm, aber wenn es zu einer Panik kommt, kann sich das schnell ändern und zu einem Kreislaufkollaps führen. Du wirst nicht umhin kommen, die Meinung des Neurologen in Erfahrung zu bringen, der ja auch Deine Krankenakte vorliegen hat. Im Zweifelsfall eben als Notfallpatient, wenn kein Termin zu bekommen ist auf die Schnelle. Jeder Rat hier auf Distanz wäre reine und gefährliche Spekulation. Gruss, Vox

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