Wie setzt man Seroquel prolong 300mg richtig ab

Tine1968

Frage gestellt am
20.10.2010 um 10:46

Hallo, hätte hier mal eine Frage. War letztes Jahr im Sommer 2,5 Monate stationär in der Psychiatrie mit schweren Depressionen. Wurde eingestellt auf Sertralin 100 mg und Seroquel Prolong 300 mg.Desweiteren erhielt ich 6 Elektrokrampftherapien die mir letztendlich geholfen hatten. War dann stabil und fühlte mich super. Der einzige Nachteil, ich hatte bis Februar 2010 10 kg zugenommen. Dies hat mich so sehr belastet, das ich meinen Arzt um Reduzierung der Medikamente gebeten hatte. Er war einverstanden und meine Medikation des Seroquel wurde reduziert. Allerdings, wie ich im Nachhinein meine, etwas zu schnell. Von März bis Mai war ich von 300 mg auf 25 mg. Anfang Juni kam dann der Absturz. Hatte so einen starken Schub, das ich wieder in der Psychiatrie landete. Dort wurde ich auf Zeldox umgestellt, wegen der Gewichtszunahme unter Seroquel.8 Elektrokrampftherapien habe ich auch über mich ergehen lassen. Diese haben mir wieder geholfen, sodass ich nach 4 Wochen die Klinik verlassen konnte. Wieder zu Hause bekam ich nach 14 Tagen erneut Symptome einer Depression. Einige führte ich auf Zeldox zurück, wie Taubheitsgefühl an den Gliedmaßen, innere Leere sowie das Gefühl, wie ein Roboter zu funktionieren. Als ich mich immer schlechter fühlte wurde ich von einem auf den anderen Tag von meinem Arzt wieder umgestellt auf Seroquel 300 mg. Bis diese wirkten vergingen fast 2 Monate, zusätzlich musste ich einige Zeit Tavor nehmen um überhaupt einigermassen über die Runden zu kommen.Z.Zt. geht es mir etwas besser.
Aber nun zurück zu meiner Frage. Kann es sein, dass ich durch diese, wie ich meine, zu schnelle Reduzierung von Seroquel wieder in diese tiefe Loch gefallen bin? Wer hat Erfahrung mit dem Ausschleichen von Seroquel prolong 300 mg? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1968(42 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 68,0 kg
Größe: 168,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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4 Antworten:

Saarlami

22.10.2010 12:10

Wir reden hier über entzugserscheinungen...man braucht wohl geduld bis sich alles wieder normaliesiert hat ich meine dein Hirnstoffwechsel...könnte bei deiner therapie aber auch ein Hirnschaden sein.......der wird vielleicht durch Medis überdeckt....war man einmal mit dem chemischen mist in kontakt...ist es sehr selten wieder loszukommen...

dann noch elektroschocks...würde mir mal den Kopf ohne psycho schiene untersuchen lassen...

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Irgendwieande…
Benutzerbild von Irgendwieanders
21.10.2010 18:19

hallo Tine,
ich setze mich seit nahezu 30 Jahren mit meiner Bipolarität auseinander, habe Erfahrung mit den verschiedensten Phasenprophylaktika gemacht (Lithium, Carbamazepin, Valproat, Seroquel prolong...)
Du scheinst ja "nur" mit Depries zu tun zu haben... Seroquel ist ja erst seit Frühjahr 2009 als Phasenprophylaktikum zugelassen, ich kenne es seit Jahren aus der Altenpflege als aspezifisches Neuroleptikum, wurde 2009 zum erstenmal in der anthroposophischen Psychiatrie Friedrich Husemannklinik bei Freiburg darauf eingestellt, zusätzlich zum Valproat. Allerdings hat es mich danach sehr sehr müde und schläfrig gemacht, ich habe es von einer Dosierung 300mg abends innerhalb kürzester zeit ( etwa 3 Wochen) ausgeschlichen, und hatte keinerlei Probleme damit... allerdings hatte ich ja zeitgleich noch meine Valproatmedikamentation... Die habe ich aber dann auch im letzten Winter zugunsten von Carbamazepin beendet, da Valproat mir in meinen langen depressiven Phasen nicht ein Stück geholfen hat, trotz Höchstdosen von Fluoexetinhydrochlorid....
Jetzt fahre ich mit 2x 400 mg Carbamazepin ganz gut, als sich letzten Sommer eine manische Phase anbahnte, bin ich rekatuv schnell zusätzlich auf Seroquel prolong eingestiegen, hatte allerdings heftigste Nebenwirkungen ( Doppeltsehen , was besonders beim Autofahren sehr gefährlich wurde, und plötzliche Schläfrigkeitsanfälle...)
habe das Seroquel prolong bis auf 500 mg abends hochgefahren, hat mir den Nachtschlaf wiedergebracht,
nach 5 bis 6 Wochen habe ich es innerhalb von 2 Monaten wieder ausgeschlichen, mir geht es jatzt mit 400--400 Carbamazepin recht gut, Gewichtszunahme erst nach dem Absetzen von Seroquel....

Fazit: Mir scheint, jeder Mensach, jeder Körper reagiert auf diese Chemomedi anders, also ich glaube bei Dir war einfach nur der Fehler, daß Du nichts alternatives zum Seroquel genommen hast...
Hast Du gegen deine Depressionen denn schon mal Fluctin ausprobiert?, hat mir immer wieder viel geholfen...Elektroschocks stelle ich mir Horrormäßig vor... war das nicht traumatisch?????

winwn lieben Gruß!
ANDERS

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Kampfzwerg30
Benutzerbild von Kampfzwerg30
20.10.2010 21:28

Hallo Tine,

ich bekomme z.Zt. 600 mg Seroquel....unter anderem....vor ein paar Wochen dachte ich mal wieder die "heldin" spielen zu müssen und setzte alle Medis mit einem Schlag ab....mit fataler Konsequenz.
Ich konnte gar nicht mehr schlafen und essen schon gar nicht,war ständig aggressiv,nicht nur gegen mich...ich war so gut wie eine Gefahr für mein Umfeld....daher war auch die Überlegung mich auf Station zu stecken.Das hab ich zum Glück vermeiden können.Nun nehme ich seit 2 Wochen meine Medis wieder (fast alle) und langsam gehts mir besser.
Meine Ärztin meint,dass das hauptsächlich vom Seroquel (einfach absetzten radikal) kommt (kam).
Also von daher kann ich nur raten,Seroquel nur ganz langsam abzusetzen und unter ärztlicher Kontrolle.
Gruß
Mel

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Benutzer gelöscht?

20.10.2010 12:05

Hallo Tine, Medis wirken natürlich bei jedem anders. Daher nur meine eigene Erfahrung. Nehme jetzt seit einem guten Jahr Seroquel. Anfänglich 300 mg, z. Zt. 200 mg. Das Medi macht mich bräsig, heisst, ich vergesse Namen, mir fehlen zwischendurch Worte, so dass ich Sätze nicht zu Ende bringen kann und bin daher ein bisschen unglücklich. War jetzt elf Wochen in einer Klinik, auch um meine Medis neu einzustellen. Habe Seroquel dort vollumfänglich abgesetzt. Ging eine Woche gut, dann bin ich völlig ausgeflippt, hab schnell freiwillig meine Autoschlüssel abgegeben, bin das Wochenende freiwillig in der Klinik geblieben. War sehr aggressiv und jähzornig. Halt das kleine A....loch, dass ich in meiner Jugend war. Bin daher jetzt wieder ruhiggestellt. Hoffe trotzdem, mit meinem Psychotherapeuten eine Alternative zu finden. Also bitte - in Absprache mit Deinem Arzt -ganz langsam und vorsichtig ausschleichen lassen. Das kann dann wahrscheinlich auch ein Jahr dauern. Wünsche Dir Glück dabei

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Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Seroquel
 Zeldox
 Sertralin
Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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