Erfahrung mit Medikament Evanse

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
12.11.2013 um 09:11

Mein Sohn (9 Jahre)hat seit zwei Jahren die Diagnose ADHS und Asperger Syndrom. Hinzukommt, dass er hochbegabt und hypersensibel ist.
Er ist oftmals sehr impulsiv mit leichtem Hang zur Aggressivität . Neben Psycho- und Ergotherapie haben wir viele Medikamente ausprobiert, wie Ritalin, Medikinet, Equasym und Strattera, doch diese zeigten keine Besserung. Nur die Nebenwirkungen haben immer das gehalten, was sie versprachen. Nun steht das Medikament Evanse zur Sprache. Wer hat Erfahrungen damit? Gerne positive!!!
Vielen Dank

Patientendaten

Geburtsjahr: 2004(9 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 27,0 kg
Größe: 140,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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4 Antworten:

Der Asperger
Benutzerbild von Der Asperger
23.01.2014 13:54

Sehr geehrte(r) "Unbekannter Benutzer"

Ihnen kann ich die gleiche Antwort schreiben wie zuvor "Nancy":

soweit ich bisher recherchieren konnte, wird bei Asperger-Syndrom meistens die Fehldiagnose ADHS gestellt.

Meiner Meinung nach leben Ärzte nur davon, irgendwelche Pillen, insbesondere Psychopharmaka zu verschreiben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die Behandlung mit solchen Medikamenten schon im Kindesalter das schlimmste ist, was passieren kann. Eine gebürtige Italienerin sagte mir einmal, dass es in Italien kein ADHS gibt, weil es dort ganz normal ist wenn Kinder "aufgedreht" sind.

Vielmehr sollten Sie meiner Auffassung nach die Fähigkeiten des Kindes fördern und es entsprechend belohnen. Wofür interessiert sich Ihr Kind? Was kann es gut, was kann es weniger gut? Akzeptieren Sie Ihr Kind so wie es ist!

Mir hilft der Umgamg mit Pferden. Das Pferd ist mein Spiegelbild. Bin ich nervös so ist das Pferd ebenfalls nervös. Gehe ich mit Ruhe an ein Pferd, so ist es ruhig und zutraulich.

Viele Grüße sendet Ihnen

"Der Asperger"

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Modular
Benutzerbild von Modular
29.11.2013 22:43

Elvanse (Lisdexamfetamin) ist eine Vorstufe von Dexamfetamin (Attentin). Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft sieht in ihrem Gutachten den Vorteil von Elvanse vor allem darin, dass das Medikament nur einmal täglich eingenommen werden muss, statt bis zu 4 mal täglich wie bei Attentin.

Meine persönliche Meinung ist, dass man darauf verzichten sollte, Kinder und Jugendliche mit Psychostimulantien zu behandeln. Es muss andere Wege geben. Für mich ist dieser Hype um Ritalin und ADHS ehrlich gesagt ein Phänomen der Pathologisierung von Kindheit.

Wenn euer Sohn nun 9 Jahre alt, noch dazu hochbegabt, dann fördert ihn und schickt ihn auf eine Schule oder in ein Internat für Hochbegabte . Dort wird er körperlich und geistig richtig stark gefordert.

Dann wird sich zum einen zeigen, wie viel von seinem ADHS tatsächlich übrig bleibt, zum anderen ob und inwieweit er tatsächlich an dem sehr unbestimmbaren, aber gern diagnostizierten, Asperger-Syndrom leidet.

Viele Grüße!


Fachinformation zu Elvanse:
http://www.shire.de/shire-deutschland/PDF/FI_Elvanse.pdf

Stellungnahme der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft:
http://www.akdae.de/Stellungnahmen/Lisdexamfetamindimesilat.pdf

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Snowchen
Benutzerbild von Snowchen
12.11.2013 15:33

Hallöchen,

Erfahrungen mit diesem Medikament kann ich nicht vorweisen. Aber eine Menge Erfahrung für die Therapie von Kindern mit ADS/ADHS, Asperger Syndrom.
Das sind ja schon eine Menge Medikamente, die dein neunjähriges Kind zu sich nehmen musste. Gut, du schreibst, dass dein Sohn schon Ergotherapie usw durch hat. Manchmal reicht das einfach nicht, weil der Kern, nicht bearbeitet wird.
Du schreibst, dass dein Kind seit 2 Jahren die Diagnose hatte. Naja, ist halt auch ein Klassiker, dass kurz nach der Einschulung die Diagnose gestellt wird.
Habt ihr schon mal eine komplette Familientherapie gemacht? Hat euch eine bestimmte Zeit jemand im Alltag begleitet und die Tagesstruktur in Betracht genommen? Es gibt das video-home und school-training. Allein durch diese Betrachtung werden unheimlich viele Punkte gefunden, wie man den Alltag mit einem auffälligen Kind gestalten kann, wo die Stärken und wo die Schwächen liegen, wird wesentlich ersichtlicher.
Dazu haben Kinder mit diesen Diagnosen ein Recht auf einen Integrationshelfer. Nicht nur die "Marotten" des Kindes stehen im Blickwinkel, eine ganzheitliche Betrachtung des Umfeldes steht im Vordergrund. Viele Kinder können nach dieser umfassenden Therapie auf ihre Medikamente verzichten. Sicherlich ist das wesentlich aufwändiger als eine Pille zu geben, aber auf lange Sicht hat dein Kind wirklich mehr davon.

"Er ist oftmals sehr impulsiv mit leichtem Hang zur Aggressivität .", ja, hmm, haben viele Kinder, das ist nicht unnormal. Da gibt es neben den Medikamenten noch viele andere Wege, wie man damit umgehen kann.

Ich selbst habe eine bunt gemischte Rasselbande zu Hause. Meine älteste Tochter schubste mit drei Jahren vor Zorn einen Wohnzimmertisch um. Generell war sie sehr impulsiv. Nie im Traum wäre ich auf die Idee gekommen, ihr irgendwelche Medikamente einzuflößen. Nein, stattdessen habe ich mir viele Gedanken gemacht und mich selbst beobachtet. Was trage ich als Mutter dazu bei, dass sie so reagiert, das war mein Leitsatz. So konnte ich viele Situationen entschärfen. Inzwischen ist sie 13, hat zwar immer noch lebhafte Tendenzen, die von der Pubertät natürlich gefördert werden, aber das ist normal.

Wer das Handeln eines Kindes verstehen möchte, sollte die Welt durch Kinderaugen sehen.

Kinder sollten auch Kinder bleiben dürfen, sie dürfen bocken, schimpfen, auch mal ausflippen. Aber sie brauchen jemanden, der sie durch diese Phasen begleitet, damit sie fürs Leben lernen und wie man mit Konflikten umgeht.
Diese Begleitung sind nicht die Pillen, sondern ein aufmerksames Elternhaus.
Pillen können nicht die Erziehungsarbeit ersetzen.

Bitte überdenke diese Aspekte, dein Kind ist noch so jung und bekommt jetzt schon richtige Medikamentenhammer, die dein Kind in der normalen Entwicklung ausbremsen.

GLG
Snowchen

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voxlenis

12.11.2013 10:57

Es gibt noch keine ausreichenden Erfahrungswerte in Sachen Elvanse. Die offizielle Version des Herstellers, der sich aber sehr bedeckt hält, kann man in der Pfeife rauchen. Angeblich wird eine Lücke in der oben von Dir angegebenen Medikation geschlossen. Man kann aber auch sagen, dass mit dem Wirkstoff Lisdexamfetamindimesilat eine weitere Droge mit zum Teil erschreckenden Nebenwirkungen Einzug hält in eine traurige Scenerie.

Wissen muss man, dass zwar ADS und ADHS, wenn sie von Fachleuten definitiv und eindeutig diagnostiziert wurden, auf diese Weise behandelbar sein "können", dass es aber keine Medikation für ein Asperger-Syndrom gibt und auch gar keine solche erforderlich ist.

Impulsivität und ein leichter Hang zur Aggressivität..., damit kann man anders umgehen, als mit der Gabe von Medikamenten, die derartige Nebenwirkungen haben und ein ganzes Kinderleben ruinieren können.

http://www.aerzteblatt.de/archiv/58210/Psychotherapie-bei-Menschen-mit-Asperger-Syndrom-Durchaus-liebenswerte-Persoenlichkeiten

Klar, die Ruhigstellung ist der bequemere Weg.

Gruss, Vox

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