Nebenwirkungen von Palexia / Amitriptylin

Besucher66

Frage gestellt am
03.04.2013 um 12:33

Hallo,

ich habe mich mit meinen gesundheitlichen Problemen bisher noch nicht im Web an Diskussionen bezüglich Krankheiten beteiligt. Das ist sozusagen mein erster Versuch und somit absolutes Neuland für mich. ich hoffe trotzdem, dass ich mich mit meiner Fragestellung richtig Ausdrücke.
Ich habe seit Dezember 2006 nach einem Zusammenbruch auf der Arbeit (Stress bedingt) chronische Schmerzen (fast die komplette rechte Körperhälfte ist davon betroffen, angefangen am Schulterblatt, Hals-Nackenbereich, re Gesichtshälfte bis zum Ohr und nach unten bis zu den Zehen des re Fusses). Am Anfang noch guten Mutes gewesen, musste ich nun feststellen, dass bis heute weder eine ''richtige'' (was man auch immer darunter verstehen will) Diagnose noch bin ich meine Schmerzen los. Da ich meinen Beruf, aber auch andere Arbeiten, sowohl körperlich als auch wegen starker Konzentrationsprobleme und natürlich der Schmerzen, seit April letzten Jahres EU-Renter.
Über all die Jahre hatte ich neben Reha, Physio- und Psycho-Behandlungen, Krankenhausaufenthalte und spez. Schmerztherapien hinter mir. Meine Medikamente wechselten ebenso. Einige der ganzen Palette von div. Schmerzmedikamenten und Medikamente gegen Depressionen, die ich nahm sind folgende (chronologisch): Tetrazepam und Metamizol, Oxygesic (2 x 20 mg), Zolpidem, Ibuprofen 800, Lyrica 300, Sirdalud, Trancopal Dolo, Tolpersion, Carbamazepin (2 x 200), Novaminsulfon, ...
Außerdem habe ich div. Infusionen (meistens immer 6 Stück zusammenhängend mit Dexa + Tramal 100 + Vit B12) sowie weitere, die Kortison enthielten. Zusätzlich 1 x täglich 'Ramipril AL 5,0'.

Seit November 2011 nehme ich 'Palexia' davon seit ca. 9 Monaten 500 mg (200, 100, 200) sowie seit Anfang 2011 'Amitriptylin' (Zurzeit 50mg) und bei großen Schmerzen zusätzlich 'Temgesic' (3 x 0,2 mg).

Nach anfänglichen kleineren Problemen mit Palexia ist das eines der wenigen Schmerzmittel, die ich auch in dieser Dosis
Ab ganz gut vertrage. Momentane Nebenwirkungen (bei Einnahme von Palexia und Amitriptylin) sind u. a. Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, Gewichtszunahme, starkes Schwitzen, Mundtrockenheit (ich muss eigentlich ständig eine Wasserflasche mit herum tragen) und Gleichgewichtsstörungen.

In der Vergangenheit habe ich (vermutlich wegen der vielen Medikamente) immer wieder einmal starke Magenschmerzen und Unwohlsein bis hin zum Brechreiz. Dafür nahm ich in der Vergangenheit u. a.: Omebeta, Riopan (Magengel) oder Ranitic akut (75mg).

So, nun meine eigentlichen Fragen:

1) Soweit mir bekannt ist, ist Palexia ein relativ neues Medikament und somit auch noch nicht auf Langzeitverträglichkeit geprüft. Kann man Palexia somit unbedenklich über Jahre weiter nehmen? Und/Oder sind doch mir unbekannte Probleme zu befürchten?

2) Seit mind. 5 Wochen sind die Magenschmerzen anhaltend und schlimm. Neben den direkten Magenschmerzen (ewiger Druck auf dem Bauch) ist es ständig so, als wenn man einen Kloß im Hals hat was wiederum ein ständiges Unwohlsein (geringer bis gar kein Appetit) verursacht.
Könnten diese Probleme auch unmittelbar mit der Einnahme der Medikamente zusammen hängen?

Über eine Beantwortung meiner Fragen bzw. Erfahrungen anderer Patienten mit einer Langzeiteinnahme von Palexia würde ich mich sehr freuen.

MfG

Ergänzung:
Seit Monaten habe ich über den ganzen Tag gesehen sehr oft kalte Hände (wobei meine re Hand immer viel kälter ist). Da mir auch sehr oft der re Arm oder das re Bein 'einschläft', ist das meiner Meinung nach eine Durchblutungsstörung. Selbst eine normale Blutdrucksmessung verursacht mir durch das Einschneiden des Bandes sehr sehr starke Schmerzen. Kann das auch an den beschriebenen Medikamenten liegen, bzw. wie oder was kann man bei Durchblutungsstörungen machen?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1955(58 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 82,0 kg
Größe: 176,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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5 Antworten:

Kleinerberlin…
Benutzerbild von Kleinerberliner
17.05.2013 21:25

Hallo,
zu Palexia kann ich dir nix sagen, das kenne ich noch nicht. Amitryptilin ist für mich eins der wirksamsten Antidepressiva, durch das ich mein Leben wieder genießen kann. Nebenwirkungen habe ich mittlerweile keine mehr. Ibu habe ich längere Zeit in höheren Dosen genommen (täglich 2400mg). Hat mir nicht geschadet, aber hilft im Moment auch nicht mehr.. Alles Gute für dich.

GLG Ralf

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Besucher66

04.04.2013 18:26

Vom Frage-Steller selbst

Hallo,

als erstes möchte ich mich recht herzlich bei Euch Dreien für Eure Antwort bedanken. Da hier anscheinend die 'DU' Form vorherrscht (für die ich im www auch plädiere) halte ich mich jetzt auch daran.

1) Der.Gilb
Mein Vorteil ist es in der Tat, dass ich sehr viel Flüssigkeit (aber schon immer) aufnehmen kann. 3 - 5 Selterflaschen (0,75L) / Tag sind an der Regel.
Allerdings ist auch der große Durst, seitdem ich diesen Klops im Hals und diesen Bauchudruck habe, sehr zurück gegangen. Genauso verhält es sich mit dem Essen und zugleich Zunehmen. All die ganzen Monate hatte ich stark zugenommen, aber seit einigen Wochen nehme ich eher wieder ab, da ich überhaupt keinen Hunger mehr verspüre.

Und zu den Schmerzmedikamenten weiß ich auch nicht weiter. Ich habe ja vieles bereits hinter mir und muss sagen, dass neben der 'leichten' Schmerzlinderung durch Palexia dieses Medikament - zumindest bisher - bei mir keine großen Nebenwirkungen (im Gegensatz zu 'Oxygesic') hervorrufen.

2) Schlange

Ja, nicht die Anzahl der Medikamente sondern die Wirkung ist das Entscheidene, da stimme ich mit Dir vollkommen überein. Aber eigentlich habe ich schon eine reduzierte Menge: 5 Tab Palexia und 1 Tab 'Amitriptylin' (plus 1 Ramipril)
Es gab Zeiten, da mußte ich 10 aufwärts Tabletten schlucken und insofern kann ich auch hier bei Palexia eigentlich nur Gutes schreiben. Klar, wenn es nicht mehr zum Aushalten ist, dann hilft nur noch ab ins Bett und 'Temgesic' und warten bis es besser wird!

Ja, das mit dem Sport ist immer gut! Nicht zu letzt habe ich ja auch in den Rehas sehr viel ausprobiert. Voller Tatendrang habe ich mir dann auch ein paar Sachen für zu hause (Gymnastik-Madratze, kleine Hanteln, Heimtrainer Fahrrad, ... ). Klein angefangen und dann immer etwas gesteigert, aber dann kam wieder der große Rückschlag Schmerzen über Schmerzen :-(
Ich hatte auch Feldenkrais und jede Menge Physiotherapien. Selbst bei der progresssiven Muskelrelaxtion nach Jacobsen konnte ich nicht mitmachen, da das Anspannen von Muskeln derartige Schmerzen verursacht, dass ich da keine Entspannung sondern absoluten Strees mit großen Schmerzen verspürte.
Aber ab sofort habe ich wieder vor längere Spaziergänge zu unternehmen, die ich - wenn die Schmerzen nicht zu sehr am re Bein runtergehen - dann hoffentlich auch über eine längere Zeit machen kann.

3) Ich wills wissen

Ja, ich hatte mir dort auch schon ein paar Erfahrungsberichte von 'Palexia' durchgelesen. Vielleicht schildere ich dort auch noch einmal meine Erfahrung mit diesem Medikament.
Ibuprofen 800 hatte ich auch über einen sehr langen Zeitraum zusätzlich mit anderen Präparaten wie Lyrica ... genommen.

Als ich Ibuprofen einnahm, hatte ich auch dieses Magenschutzmittel Pantoprozol und/oder Omebeta auf dringenden Rat meines Arztes genommen.
Wahrscheinlich werde ich nächste Woche noch einmal einen Arzt für Inneres aufsuchen. Dieser hatte mir damals auch das Pantoprozol empfohlen. Damit sollte ich es auf jeden Fall versuchen diesen Bauchdruck zu bekämpfen.

Zum Thema Neurologe: Natürlich habe ich auch hier schon einige (auch stationär) aufgesucht, aber meistens schieben die Ärzte das auf die Psyche.

Mein Problem ist ja auch dieses, wenn man die Schmerzen seit über 7 Jahre, 2 Aktenordner voller Unterlagen, unzählige MRT- und CT-Berichte und zig Schmerz- und Depressionsmedikamente genommen hat und dann zu einem neuen Arzt (weil der ja besser sein soll) hingeht und bei diesem als erstes die Gegenfrage gestellt bekommt: "Und was wollen Sie denn bei mir noch? Es ist doch alles schon abgeklärt!"
Das frustriert und ist niederschmetternd :-(

Klar muss man viel Geduld und Zeit aufbringen - einem bleibt ja letztendlich auch gar nichts anderes übrig. Aber 7 Jahre Schmerzen ohne Aussicht das sich etwas besser wird - das ist eine Lange Zeit!

Ein letzter Strohhalm ist ein Termin jetzt im April in der Berliner Charité im Campus Benjamin Franklin in dem 'Schmerz- und Palliativzentrum'.

Auszüge von der Webseite:
'In unserer Hochschulambulanz für Schmerztherapie finden Sie bei chronischen Schmerzen eine Spezialsprechstunde, ...' sowie 'Da dabei "biologische", "psychische" und "soziale" Faktoren eine Rolle spielen, ist die Behandlung chronischer Schmerzen eine interdisziplinäre Aufgabe, d.h. es werden immer Therapeuten mehrerer Fachgebiete sein, die sich zusammen um Sie kümmern. In der Regel handelt es sich um Schmerztherapeuten mit anästhesiologischem Hintergrund, Psychologen, Psychosomatiker, Manualtherapeuten und Neurologen. Dass Psychologen und Psychosomatiker zum Team gehören, ist notwendig, um Ihre Schmerzen auch von der psychologischen Seite her zu beurteilen. '

Nach zu lesen unter:
http://anaesthesie.charite.de/klinik/schmerz_und_palliativzentrum/#c38386

Dazu werde ich hier einmal eine Ergänzungsfrage neu aufwerfen, ob hier jemand Erfahrungen von dieser Institution hat.

Nochmals vielen Dank für Eure Antworten :-)

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ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
04.04.2013 17:36

@Der Gilb: Deine Theorien halte ich für sehr gewagt, den Bezug auf Contergan hättest Du Dir lieber sparen sollen!

@Schlange: Auch Dein Beitrag erscheint mir hier deplatziert, weil es den Kern der Frage nicht trifft.

@Besucher: Da sich Deine Frage doch in vielen Punkten mit den von mir gemachten Erfahrungen ähnelt, möchte ich versuchen, Dir ein paar Ratschläge zu geben.
Zu Deiner ersten Frage: Das Mittel ist mir nicht bekannt aber hier bei Sanego kannst Du mal unter Erfahrungsberichte hierzu nachschauen, was andere hierzu geäußert haben.
Ich persönlich bin seit einigen Jahren auf Jurnista eingestellt - ein Hydromorphin Medi - und komme damit sehr gut klar, nehme dazu noch Ibuprofen 600 bei Bedarf!
Vorher nahm ich Morphin 90 mg am Tag.
Du solltest in dieser Sache dringend mit Deinem Schmerztherapeuten reden, er wird sicher auf diese Fragen eingehen und Dir Deine Bedenken zerstreuen oder entspr. neue Maßnahmen ergreifen!

Zu Deiner 2. Frage:
Dieses Problem hängt mit den NW der Schmerzmittel zusammen, hier solltest Du Dir ein Magenschutzmittel wie Pantoprozol oder ähnliches verordnen lassen, damit dürfte es nach kurzer Zeit besser werden!

Zu Deiner Ergänzung: Hier muß es sich nicht zwangsläufig um Durchblutungsstörungen handeln, hier sollte auch mal ein Neurologe sich der Sache annehmen, da bist Du - so glaube ich - bei dem Richtigen!
Bei mir war es ähnlich und ist es zum Teil noch, es ist aber schon stark besser geworden, seit ich neurologisch behandelt werde; weil hier die Nerven eine sehr große Rolle spielen und für die genannten Beschwerden allein verantwortlich sein können, dies gilt auch für Deine Gleichgewichtsstörungen!

Probiere es, es ist aber keine Sache, die von heute auf morgen Wunder wirkt, Du wirst sehr viel Geduld dabei mitbringen müssen!
Du kannst mir ja mal eine PN senden, um mehr zu erfahren, schau aber auf jeden Fall auch meine Profilseite an!

Alles Gute!

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Schlange

03.04.2013 22:08

Viele Medikamente heißen nicht = viel helfen. Mich haben Medikamente und Ärzte krankenhausreif gemacht! Nach meinem Ärztewechsel (ich hatte zufällig Glück, dass ich an meine neue geraten bin).

Ich habe Schmerzen am Rücken (Brüche der Wirbelkörper), Nacken pp. und Tinnitus mit Osteopathie wegbekommen. Auch Akkupunktur hat geholfen. Ebenso entspannt sich mein Rücken pp. extrem, wenn ich auf mein Trampolin gehe (darf nicht zu hart sein - mit Federn -, sondern mit Bändern. Außerdem fahre ich Rad. Es gibt Krankenkassen, die Osteopathie bezahlen (z.B. TKK), wenn sie durch anerkannte Ärzte pp. durchgeführt wird. Ich bin immerhin 8 Jahre älter als du. Habe Mut und versuche, andere Wege zu gehen.

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Der.Gilb

03.04.2013 21:41

1) kann man nie wissen - vgl. contergan
2) ich habe einen verdacht, da mir das bekannt vorkommt, allerdings durch andere mittel verursacht: nämlich ephedrin. ich denke du bist auf speed durch die mischung. ein zuviel an noradrenalin. grad dieser durst und nix essen können weil alles wie ausgedörrt ist dafür typisch. darum wurd früher sowas gern als appetitzügler verwendet. denn palexia wirkt auch auf noradrenalin und zwar ein mehr davon - amitryp höchstwahrscheinlich auch(korrigiert mich wenns nich stimmt). und zusammen ist das geplante , positive leichte PLUS an NA in ein speedähnliches kulminiert. will keinem ratn medikationen zu stoppen aber schnellstens mal zum arzt und das anreißen und ggf. das ami stoppen. vllt reicht das schon. falls nicht ein anderes schmerzmittel , gibt auch noch paar die du noch nich hattest
gute besserung und über info wie sih entwickelt würde mich in dem fall seeeehr freuen (als PN)

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