Wesensveränderung nach Absetzen von Antidepressiva

Mandy G.
Benutzerbild von Mandy G.
Frage gestellt am
14.05.2009 um 14:52

Guten Tag!! Ich habe über viele Jahre verschiedene AD eingenommen und ich bemerkte oft,das sich meine Persönlichkeit veränderte. ich wurde ruhiger, ausgeglichener habe aber dafür nicht passiv am Leben teilgenommen.Ich war wie in einem Vakeum.Nach vielen Therapien unteranderem auch eine Traumatherapie,vesuche ich jetzt ohne diese Tabletten zurecht zu kommen.Aber ich glaube die alte Mandy kehrt zurück. Mein Mann sagt ich wäre Komplett Wesensverändert.Er beschreibt mich als aggressiv,genervt Überempfindlich,launisch und sehr wechselhaft.Kann so etwas passieren nach dem absetzen oder bahnt sich etwas neues an.Vielen Dank Mandy G.

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Eingetragen durch: Patient
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6 Antworten:

Benutzer gelöscht?

14.06.2009 19:03

Hallo.
Ich kenne das, was du beschreibst. Mein Freund nimmt Anafranil. Vorher einige andere AD's. Was ich beängstigend fand war, das er völlig emotionslos wurde. Konnte sich über nichts mehr freuen, konnte nicht mehr weinen. Er war völlig abgeschirmt. Jetzt will er die Medi's absetzen, weil er mit diesem Zustand nicht zurecht kommt. Und ich auch nicht! Ich hoffe das mein Freund bald wieder so ist, wie vor den Tabletten. Lieber lebe ich mit seinen Ängsten und Depressionen, als mit einem Menschen ohne Gefühle.
Du bist auf dem richtigen Weg. Tabletten können sicher helfen. Nur der Preis darf nicht zu hoch sein. Und wenn man nicht mehr richtig am Leben teil nimmt, dann ist der Preis zu hoch!!!
Ich wünsche dir alles Gute.

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Anonymer Benutzer

20.05.2009 19:32

Hallo!
Auch ich bin dabei, meine Medikamente zu reduzieren und es geht mir immer besser.

Auch ich war wie im Nebel, und das mehrere Jahre.

Meine Gereiztheit und Aggression, machen mir und meinem Partner schwer zu schaffen. Aber es wird immer besser.

Meine Psychotherapeutin sagt auch, dass sich die ganzen biochemischen Vorgänge im Gehirn erst wieder einpendeln müssen, also kein Wunder.

Ich war so lange abgeschirmt durch die Medis und plötzlich prasselt so viel auf mich ein. Natürlich ist es phantastisch, wieder so viel zu fühlen, aber manchmal ist es zu viel auf einmal.
Ich fühle mich, als ob ich kein Schutzschild mehr habe (das war ja jetzt mehrere Jahre das Neuroleptikum), Sachen verletzen mich sehr und tun weh, obwohl es keinen Grund dafür gibt, aber es ist so.

Auch die vielen Ängste (Absetzerscheinung, Zukunftsangst, kommt die Depression wieder, was mache ich dann...)lassen mich oft gereizt reagieren. Ich fühle mich noch oft überfordert, die Schwankungen belasten mich.

Aber es wird immer besser und langsam können wir damit umgehen. Wie ein Spuk kann es von einem auf den anderen Moment wie weggeblasen sein und ich weiß nicht mehr, was ich gerade hatte.

Wie lange hast Du die Medis schon abgesetzt?

Vielleicht musst Du Dir noch etwas Zeit geben.
Und ja:
Manche Menschen wundern sich, wenn man selbstbewusster ist als vorher.

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christophr
Benutzerbild von christophr
17.05.2009 23:13

Ja,
auch ich kann bestätigen,daß ich aggressiverer geworden bin,lasse mir nicht mehr alles gefallen,habe aber auch an meiner Wortwahl gearbeitet,sodass ich Paroli bieten kann,bin auf jeden Fall selbstbewusster. Im Innersten denke ich oft noch überzogener,sodass ich mich zügeln muß.Ich glaube aber eher die Einnahme der Tabletten sind der Auslöser. ( Tavor & Lyrica )

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Benutzer gelöscht?

15.05.2009 12:33

Hallo,
du bist eben dabei, aus einem medikamentbedingten Passivzustand ins wirkliche Leben zurückzukehren. Gefühle machen lebendig, sie sind Ausdruck von Energie und Lebenskraft und davon, dass dein Wille beginnt, zurückzukehren.
Wahrscheinlich hat sich bei euch über die Zeit eine feste Rollenverteilung eingestellt, die an deine Krankheit angepasst war, und für deinen Mann ist die Veränderung jetzt ungewohnt und anstrengend.
Eigentlich sollte er sich freuen, dass du aus dem Nebel zurückzukehren beginnst.
Bitte frag dich also nicht ständig, ob es "richtig" ist, was du fühlst und tust.

Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn du mal "aggressiv,genervt Überempfindlich,launisch und sehr wechselhaft" bist? Tausende von Chefs verhalten sich jeden Tag so zu ihren Mitarbeitern...;-)
Hast du Grund, wütend zu sein? Muten dir andere etwas zu, das dich schon lange stört? Oder möchtest du jemandem aus der Vergangenheit mal ein paar klare Worte sagen?
Willst du etwas grundlegendes in deinem Leben verändern? Das wäre dir jetzt wieder möglich!

Vielleicht kannst du deine wiedergefundene Energie zielgerichteter einsetzen, wenn du dir wieder eine Aufgabe suchst, ob das jetzt ein Hobby ist, ehrenamtliches (könnte es Menschen oder Tiere geben, die noch schlimmer dran sind als du, denen du helfen würdest?) oder etwas, mit du sogar Geld verdienst. Das macht dich stärker und freut sicher auch deinen Mann.
Alles Gute dir!

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Fluffy

15.05.2009 10:42

Ich denke schon, dass die AD´s das Wesen verändern. Ich werde von meinem Partner auch so beschrieben, wie du. Nehme aber ein angstlösendes AD. Vorher hatte ich mich nie getraut, den Mund aufzumachen, da kommt es dafür umso heftiger oder ungewohnter rüber...

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Smothhasi
Benutzerbild von Smothhasi
14.05.2009 16:29

Hallo Mandy,

nach vielen Jahren der Einnahme der AD, die dich sowieso verändert haben,da sie deine Gefühle und Reaktionen unterdrückt haben und das sich deine Mitmenschen daran gewöhnt haben. Ist es nun sehr schwer für sie, jemanden daheim zu haben, der aufmal nicht mehr so einfach zu bedienen ist. Es wäre ratsam, gerade in der Anfangszeit noch regelmäßig zu deinem Arzt zu gehen. Es ist eine völlig Umstellung für Dich und für Deinen Partner.

Im übrigen sagen viele Männer zu ihren Frauen, das sie aggressiv sind. Eine Taktik um von sich selber abzulenken.

Du tust deinen Körper gerade einen Gefallen und gebe nicht sofort auf.

Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, das sich alles zum Guten bei dir wendet.

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