Permanente Angststörung und innere Unruhe - Auch nach 8 Wochen Einnahme von Sertralin sind meine Ängste nicht weg!

Spongi

Frage gestellt am
02.02.2010 um 22:17

Diagnose: Angst- und Panikstörung seid Anfang Dezember 2009
Medikamente: Sertralin (derzeit 200mg pro Tag); Promethazin-neuraxpharm; Alprazolam (zu beginn die ersten 5 Wochen parallel mit Sertralin)

Bin 30 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Söhne (6 und 1).
Ich leide seit Dezember 2009 unter starken Angststörungen und inneren Unrhezuständen.

Hatte bis vor kurzem ein glückliches und recht unbeschwertes Leben, schöne Kindheit und einen angenehmen Job. - Bis zu dem Zeitpunkt als ich Anfang 2009 durch die Wirtschaftskrise meinen Job verlor. Da meine Frau mit den Kleinen zu Hause ist und ich Alleinverdiener bin, war es nach der Kündigung keine so schöne Zeit mehr. Zwar kamen wir über die Runden, aber ich machte mir ziemliche Sorgen und hatte Existenzbedenken. Eifrig suchte ich nach einem neuen Job, doch ich fand einfach keine neue Stelle. Je länger ich arbeitslos war, desto mehr machte ich mich verrückt und hatte Negativ-Gedanken. Nach ca. 5 Monaten hatte ich das Glück und meine Firma stellte mich wieder ein, ein Stein fiel mir vom Herzen, alles wird wieder gut!!!
Von wegen!!!!! Psychisch saß der Stachel aber wohl schon zu tief - Nach ca. 3 Monaten (Anfang Dezember 2009) erlitt ich plötzlich aus "heiterem Himmel" einen Schwächeanfall, eine Panikattake! Ich wusste nicht wie mir geschah. Zu dem Zeitpunkt wußte ich nicht damit umzugehen und dachte ich werde sterben, ich dachte ich habe einen Herzinfarkt! Mein Herz raste, mein Puls schoss nach oben, meine Atmung war wie nach einem 100m-Sprint, ich bekam Krämpfe in den Händen, ein gewaltiges drücken in der Brust und im Herzbereich und im ganzen Oberkörper gribbelte es gewaltig - das Ergebnis: Hyperventilation!!! Nachdem der Notarzt kam wurde ich auch sofort ins Krankenhaus in die Notaufnahme eingeliefert. Während des Transportes in die Klinik konnte mich der Notarzt durch die Maske einatmen (Kohlendioxid) jedoch einigermaßen wieder zur Ruhe bringen. "Gott sei Dank, ich habe überlebt"! Nachdem ich in der Klinik durchgecheckt wurde und mir die Ärzte bescheinigten, dass ich organisch kern gesund bin, war für es für mich eigentlich gegessen, "einfach nur ein kleiner Kreislaufkollapps nach einer Virus-Grippe". Eine Woche war verstrichen, ich war in dieser Woche etwas angespannter und nervöser als sonst, doch ich dachte mir nichts Weiteres dabei. Dann war es soweit, der schlimmste Tag in meinem Leben, ich erlitt wieder eine Panikattacke, diesmal noch viel schlimmer und intensiver, wieder kam der Notarzt, doch diesmal kam ich auch nach einer Stunde hyperventilieren nicht mehr zur Ruhe, ich dachte es war nur noch eine Frage der Zeit bis ich sterbe. Durch eine Beruhigungsspritze (Beta Blocker und irgendein Benzodiazepinemittel) wurde ich dann letztendlich zur Ruhe gebracht und sofort eingeschlafen. Nachdem ich aufwachte begann der Alptraum meines Lebens - ständige Angst- und Panikstörungen. Nach einem Besuch beim Psychater bekam ich Sertralin und Alprazolam verschrieben. Das Alprazolam nahm ich ca. 5 Wochen, bis das Antidepressivum Sertralin wirkt. In dieser Zeit hatte ich einige Nebenwirkungen wie innere Unruhe und Übelkeit, aber zumindest waren die Ängste weg - ein "guter Deal". Auch einen Psychologen habe ich aufgesucht und bin derzeit in einer Verhaltenstherapie. Nach dem Absetzen des Alprazolam kämpfte ich dann noch ca. 2 Wochen gegen meine inneren Unruhen, dann verschwanden allmählich auch diese Sympthome - ich konnte endlich wieder "normal leben". 2 Wochen lang war ich der glücklichste Mensch auf Erden, ich hatte keine Ängste mehr, keine Unruhe mehr, ich war endlich wieder fit und motieviert. - Doch dann der Rückschlag! Vor 10 Tagen wachte ich nachts plötzlich schweißgebadet nach einem schlechten Traum auf und erlitt erneut eine Panikattacke, doch diesmal habe ich es geschafft mich selber zu beruhigen und dachte dabei immer an meine Familie! Ich nahm auch wieder eine Tablette Alprazolam, damit ich wieder richtig zur Ruhe kommen konnte. Doch seitdem habe ich wieder tägliche und langanhaltende Angstsörungen und innere Unruhezustände, Kopfschmerzen und Benommenheit. Obwohl ich ohne Unterbrechungen täglich 200mg Sertralin nehme. Mittlerweile denke ich, dass es vielleicht am Medikament liegt und ich Sertralin nicht vertrage??

Ich weis zwar mittlerweile mit meiner Situation umzugehen, habe meine "Krankheit" akzeptiert und weis das es eine Fehlfunktion in meinem Gehirn ist, aber die Leiden, die ich täglich durchmache sind wirklich schwer teilweise extrem. Ich nehme schon ca. 8 Wochen das Sertralin, ich will nicht aufgeben, meiner Familie zu Liebe, aber ich weis nicht wie lange ich das noch durchhalte.

Mein Wunsch ist es einfach nur wieder ein normales Leben führen zu können.

Wer kann mir Tipps und Ratschläge geben, ich bin fix und fertig... :-(

Patientendaten

Geburtsjahr: 1979(31 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 97,0 kg
Größe: 186,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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6 Antworten:

kia1
Benutzerbild von kia1
04.02.2010 18:48

Hallo, also, ich kenne Deine Symptome nur zu gut. 1992 hatte ich meine erste ganz massive Panikattacke, begleitet von schweren Depressionen, die es mir nicht mehr möglich machten, vom Bett bis in den nächsten Sessel zu kommen. Jahrelange Therapie und auch einige Medis haben letzten Endes nicht viel ändern können. Ich habe heute immer noch schwerste Angstzustände und Panikattacken, die nicht nur Minuten, sondern Tage anhalten. Was mir dabei half lange Zeit war, dass ich mir sagte, wenn der Körper so rast, dann gebe ich ihm etwas, damit er Grund hat dafür, also ich ging raus, raste, lief, schlich um die Häuser, je nachdem, was der Körper mitgemacht hat. Oft hat es geholfen, besonders eben, wenn es eine kürzere Panikattacke war. Es hat aber Jahre gedauert, bis ich den Weg für mich so gefunden hatte. Heute nun leider funktioniert das nicht mehr so, seit einem viertel Jahr, jetzt muss ich wieder neu lernen, mit solchen Zuständen umzugehen.

Was ich sagen will: Wichtig ist es, herauszufinden, was die wahren Ursachen sind für Deine Panikattacken. Ich denke, der Jobverlust war nur der Auslöser, sonst wäre die Welt ja jetzt in Ordnung. Die allgemeine Depression und Angst lassen sich sicher so einigermaßen mit AD im Zaum halten, doch eine richtige Panikattacke ist dafür vielleicht zu stark und Du solltest noch etwas dazu probieren, mir hat zum Beispiel lange Zeit Promethazin geholfen, später auch mal eine Tavor, heute allerdings nichts mehr. Bei mir ist aber auch noch einiges anderes, was mit wirkt und es so heftig macht. Versuch mal aufzustehen und zu gehen, wenn Dich so eine Attacke überfällt. Damit kann man die Energie, die sich im Körper aufstaut, weglaufen. Wirkliche Probleme, tiefere Ursachen, das können Medis nicht wegtherapieren, höchstens unterstützen. Vielleicht ist Dein Medi auch einfach noch nicht das Richtige für Dich. Viele müssen viele ausprobieren.
Lieben Gruß, kia

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Benutzer gelöscht?

03.02.2010 12:04

Ich halte von den ganzen Antidepressivas und den Medikamenten die den serotoninabbau im Hirn verzögern mal gar nix. Hatte jahrelang Panikattacken und Angstzustände und bin heute Angstfrei. Geholfen hat mir Tavor und Diazepam von allem anderen hatte ich mehr nebenwirkungen als sonst was , was ja auch noch mehr Ängste macht.

Bin auch nach Jahren durch einfaches reduzieren der dosis davon wieder runtergekommen. Habe 3 Langzeitherapien hinter mir und bin jezt seit 1991 ohne ständige Beschwerden. Kannst ja auch mein Profil lesen.

Alles Gute und gute besserung ;-))) Es wird wieder schau mich an. ;-)))

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Benutzer gelöscht?

03.02.2010 07:38

Hallo.ich habe mir Deine Story durchgelesen.Ich möchte Dich etwas trösten.Ich habe jahrelang mit Panik und Angstattacken zu tun.Ich glaube,es sind insgesamt 15 Jahre.Hatte viele verschiedene Antidepressiva ausprobiert,zur Zeit nehme ich Citalopram und bin sehr zufrieden damit.Sertralin soll auch ein gutes Medikament sein.Wirkt normal gut gegen Panikattacken.Im Laufe der Jahre ,kenne ich mich jetzt schon so gut mit Medikamenten aus, über die ganzen Krankheiten.Ich selber bin Borderlinerin.Habe letzten Sommer tag täglich eine Panikattacke wieder geschoben.Das wieder hängt mit dem zusammen,dass ich eigentlich ein paar Jahre Ruhe hatte u´nd es wieder losging.Musst Du Dir vorstellen,ich hatte vorher Panikattacken schon gekannt,als es wieder los ging,erkannte ich es nicht gleich und dachte auch :Ich sterbe gleich,gleich ist es soweit,alle möglichen Zustäde,Zittern,heiss kalt,Schüttelfrost,Luft weg,Herzschmerz und wie ,Druck im Kopf,als ob er wirklich gleich platzt.und vieles mehr.Mein Mann ,als er die erste Panikattacke miterlebt hatte,er wusste nicht was er tun soll oder sich verhalten soll.Er hatte im Gesicht so einen ängstlichen Ausdruck,sodass es mir gleich den nächsten Schub der Pa.hineindrückte.Mittlerweile weiss er wie er sich verhält und er mich unterstützen kann,egal wie schlimm die Pa ist.Er nimmt mich schon noch ernst ,aber sagt gleichzeitig:Okay Schatzi ,es ist wieder soweit,es wird und ist jetzt ganz furchtbar für Dich,und Du bist körperlich gesund,auch wenn es sich wirklich für Dich so anfühlt ,dass Du stirbst.Aber es ist die Pa und sie braucht jetzt ein paar minuten ,um sich entladen zu können.Du wirst nicht sterben daran,es ist nur ganz ganz fürchterlich!
Natürlich leidet ein Partner in solchen Zuständen mit mit dem Partner,aber zumindest nimmt er es nicht mehr so beängstigend auf,was mir dann schon auch hilft.Und mir hilft vor allen Dingen,dass er es weiss und ,wenns soweit ist,er weiss wie er Reagiert.Ich persönlich nehme in solchen Momenten keine Beruhigungstabletten mehr.Weil damit zwar die Symptome verschwinden,aber gleichzeitig eine hohe Suchtgefahr vorliegt.Ich bleibe bei Antidepressiva.Bin froh,ich habe seit einigen Wochen keine Pa mehr gehabt.Leichte Anflüge verspüre ich schon manchmal und denke gleich für mich:Ah ist es jetzt wieder soweit-Herzinfarkt herzlich willkommen.Manchmal belächle ich es oder nehme es etwas sakastisch.Hört sich blöd an,aber mir ist es lieber so.
Es ist gut wenn Du Therapie machst,Medikamente sind genau so wichtig-eben vorallem Serotin fürs Gehirn.Vielleicht bräuchtest Du ein anderes Medi,besprich das bitte mit Dem FACHARZT für Psychiatrie.Die Anfangskarriere mit den Pas war für mich auch eine echte Katastrophe,aber irgendwie wars dann so,irgendwann verliert sich das Ganze auch wieder mal.Du kannst Dich gerne melden bei mir,wenn Du darüber reden magst.Somit lass ich das ganze mal so stehen und hoffe Dir ein Bisschen geholfen zu haben.Achja bevor ich vergess:Sport sollte auch ganz gut sein gegen Pa s.Lg Mara

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fufu
Benutzerbild von fufu
03.02.2010 00:15

vielleicht hilft dir auch diese seite etwas weiter da steht auch viel sinnvolles www.paniker.de

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fufu
Benutzerbild von fufu
02.02.2010 23:48

also ich hatte sowas in der selben heftigkeit auch 1 mal hab aber nich glecih notdienst gerufen aber dachte auch ich geh heut noch drauf... hatte permanent schiss sowas nochmal zu erleben .... hab dann mein leben komplett umsgtellt hab sport getrieben gelesen und mich den ganzen tag irgendwie beschäftigt ( hatte deswegen 2 woche gelben) auf dauer wurde es alles immer weniger bis es irgendwann wieder ganz weg war nach paar wochen. viellicht veruschst du mal einfach garnicht mehr an den scheiß zu denken und dich mit was beschäftigen um die rübe mal frei zu bekommen
das half bei mir da aber hab mcih wieder gehen lassen und hab wieder ab und an dieses stress gefühl im bauch ... aber kannst du ja mal so versuchen vielleicht hilfts dir
hatte auch schon überlegt nen psycho aufzusuchen aber ist irgendwie ne überwindung aber werde es aufjedefall noch tun wenns nich weggeht aber persönlich würde ich mir nie medikamente einschmeißen

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Mausje
Benutzerbild von Mausje
02.02.2010 23:45

Ich denke du solltest mit deinen Arzt darüber sprechen.
Es kann sein, das du ein andere Medi brauchst. Das sich die richtige Wirkung noch einstellt ist fast unwahrscheinlich. Man sagt eigentlich bis 6 Wochen.
Aber wann hast du hochdosiert, bzw wie lange nimmst du die 200 mg?
Nach jeder Erhöhung können sich die Nebenwirkungen, die ja fast identisch mit einer Angstattacke sind wieder verstärken.
LG Mausje

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