Escitalopram Durchschlafstörung

stefanb78

Frage gestellt am
14.01.2021 um 12:51

Ich nehme seit etwas mehr als 3 Wochen Escitalopram einschleichend mit 5 mg ein (Einnahme morgens 7:30). Die anfänglichen NW wie Unruhe und Konzentrationsstörungen sind weg, aber ich habe massive Schlafprobleme und wache immer zwischen 2 und 3 Uhr auf. Ein Einschlafen danach ist nicht mehr möglich. Ich bin dann tagsüber müde und kraftlos. Ich habe viel zum Medikament und auch zu Citalopram gelesen und konnte aber nur wenige Infos finden, ob und wann diese Durchschlafstörungen wieder aufhören. Weil diese sehr kraftzehrend sind, überlege ich das Medikament abzusetzen. Die Ärztin rät zur Dosiserhöhung auf 10mg/T. Meine Psychotherapeutin rät zum ausschleichenden Absetzen. Ich weiß nicht was ich machen soll. Wer hat Erfahrungen damit?

Patientendaten

Geschlecht: männlich
Eingetragen durch: Patient
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15 Antworten:

Zeyla
Benutzerbild von Zeyla
17.01.2021 15:41

Noch eine Anmerkung von mir....
Escitalopram wirkt ziemlich anregend/antiebssteigernd. Ob das im Falle von ausgeprägten Angststörungen gut ist, wäre Einzelfallabhängig. Es KANN sein (die Betonung liegt auf kann)
das man dadurch mutiger und selbstbewusster wird, es kann aber auch sein, das sich dadurch Ängste verstärken. Und was eine Kombination 2 unterschiedlich wirkender ADs betrifft, ist durchaus üblich und kann angebracht sein. Wobei immer angestrebt wird, nach einer gewissen Zeit Ausschleich-und Absetzversuche zu wagen. Bei wem es glückt, umso besser.

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lost of horiz…

17.01.2021 13:41

Stefanb78, nein mirtazapin hat kein Abhängigkeitspotential. Das ist falsch. Ist ebenso ein ad. Und was escitalopram betrifft, es ist sehr wohl gegen soziale Phobie bedacht. Nicht gerade die erste Wahl, aber ein Medikament das dafür gedacht sein könnte.

Ich habe mir das mal durchgelesen, was manche gepostet haben und stelle fest, dass viele nicht wirklich wissen was eine soziale Phobie ist. Es ist nähmlich eine soziale angststörung. Das scheinen einige nicht zu wissen.

Wer an einer solch Erkrankung leidet, der braucht definitiv eine Therapie und begleitend mit medikatöse Behandlung. Ohne ist es sehr schwierig am Anfang damit zu therapieren.

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Scholle91
Benutzerbild von Scholle91
17.01.2021 13:30

Autogenes Training würde ich noch raten.
Die Krankenkasse zahlt einen großen Teil der Kosten.
Damit erlernst Du besser zu atmen.
Weil grad in so Paniksituationen atmen wir falsch.

Ein Freund von 2 verschiedenen Antidepressiva bin auch ich nicht.
Eines welches beruhigend ist.
Mit dem Du abends zur Ruhe findest.
Weil Du hast recht.....wenn man schlecht schläft sind die Tage um so schwieriger.
Der Schlaf wird sich wieder normalisieren......wenn Du mit Deiner Panik besser verstehst umzugehen.
Ob das nun mit ner Psychotherapie, Autogenen Training oder einer kurzfristigen medikamentösen Unterstützung ist.....das entscheidest Du.
Und so simpel es klingt.....nicht so viel über die Panik nachdenken.
Bzw. positiv denken.
Geh achtsam mit Dir um. Und sage Dir immer wieder.....ICH schaffe das.

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Britta
Benutzerbild von Britta
17.01.2021 12:46

Auch gegen diese Art von "Redeangst", kann man aktiv etwas unternehmen. Dagegen helfen vielleicht bestimmte angstlösende Tabletten auch nur kurzfristig und haben zudem noch ein hohes Abhängigkeitspotetial, aber ob ein AD das Richtige ist, wage ich auch zu bezweifeln, allein schon der NW wegen.

Vielerorts und auch online werden Kurse angeboten, die helfen können, das "Lampenfieber" zu überwinden.

Hier zum Beispiel ein Link: https://www.karstennoack.de/redeangst/

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stefanb78

17.01.2021 12:23

Vom Frage-Steller selbst

Danke für die vielen Rückmeldungen von Euch! Die Diskussion ist sehr spannend. Ich bin auch hin und hergerissen, ob ein AD wie Escitalopram das Richtige für meine Logophobie/Vortragsangst/Sozialphobie (aber nur im beruflichen Kontext) ist. Jedenfalls hatte ich Ende letzten Jahres viele Panikattacken deswegen und erhoffte mir durch die AD eine schnelle Lösung, um wieder funktionieren zu können. Daneben habe ich eine Psychotherapie begonnen (nach 1 Jahr Wartezeit) und hoffe, dass auch diese helfen wird. Aber das dauert und löst kurzfristig mein Panik- und Angstproblem nicht. Im Gegenteil denke ich, dass es vielleicht noch schlimmer wird, wenn ich immer wieder in beruflichen Vortragssituationen bin.
Allerdings beeinträchtigen mich die Schlafprobleme mit Escitalopram sehr und verstärken meine Panik nicht zu funktionieren. Ich habe von meiner Ärztin jetzt noch 7.5 mg Mirtazipin verordnet bekommen. Damit geht das Schlafen besser. Mirtazipin hat aber ein Abhängigkeitspotential und macht müde im Kopf. Ein Medikament nehmen, damit ein anderes vertragen wird, kann eigentlich auch nicht Lösung sein. Escitalopram supprimiert den REM-Schlaf und wirkt sich Studien zufolge negativ auf die Schlafkontinuität aus. Ich hoffe, dass sich der Schlaf in den nächsten Wochen wieder normalisiert.

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Zeyla
Benutzerbild von Zeyla
17.01.2021 11:09

Das kam mir gerade auch in den Sinn @Scholle.
"Dann müsste er doch geheilt sein". hmmja.
Man kann eben bei psychischen Sachen nicht alle Menschen in eine Schublade stecken und was bei einem hilft, hilft eben dem anderen nicht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und auch gehen. Und sich mit dem abfinden, was nicht änderbar ist.
Was für den Fragesteller bedeutet, selber ausprobieren. Wir können nur von unseren Erfahrungen berichten, mehr nicht.

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Scholle91
Benutzerbild von Scholle91
16.01.2021 21:27

Ja ich weiß was eine Sozialphobie ist.
Und ich habe mehr als eine Psychotherapie gemacht.
Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, Tagesklinik, stationärer Klinikaufenthalt.
Seit 24 Jahren kämpfe ich mal mehr, mal weniger, mal ganz schlimm mit meiner Sozialphobie.
Und wenn man lange an einer Sozialphobie leidet......wird daraus eine generalisierten Angststörung.
Auch ich hatte 10 Jahre in denen ich Angstfrei war.
Aber wie das Leben so spielt.....es kam wieder.

@frank44.....wieviel Therapien hast Du gemacht.
Du schreibst ja Du leidest an einer Sozialphobie.
Wenn Therapien doch so viel Gutes bringen.....müsstest Du doch geheilt sein.

Und ich hab geschrieben.....
"Selten das man nur einmal im Leben an einer sozialen Phobie erkrankt".
Aber sicher gibt es Menschen die es nur einmal im Leben bekommen.
Diese können sich glücklich schätzen.

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frank44
Benutzerbild von frank44
16.01.2021 20:18

Ich schlage mich auf die Seite deiner Therapeutin. Einfach mal so. Man darf davon ausgehen, Citalopram ist nicht unbedingt das Mittel der Wahl, wenn es denn um eine Sozialphobie geht. Da wäre anderen Medis der Vorzug zu geben.
Ob eine Erhöhung der Dosis den Nebenwirkungen denn wirklich entgegenwirkt, ist für meiner einer eher als fragwürdig zu betrachten.

Man kann nur hoffen, alle Beteiligten wissen, was eine Sozialphobie denn eigentlich ist. Man stellt oft fest, es kursieren nicht so unhäufig falsche Vorstellungen darüber herum.

Therapie wäre für jemanden wie mich, welcher unter einer Sozialphobie leidet, die erste und wichtigste Wahl. Medikamente können temporär unterstützend eingesetzt werden. Als Dauerlösung würde ich diese aber als inakzeptabel ansehen wollen.

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Britta
Benutzerbild von Britta
16.01.2021 19:11

Ich schrieb ausdrücklich, er hatte "keine generalisierte Angststörung"!

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Scholle91
Benutzerbild von Scholle91
16.01.2021 19:08

Ich war auch von 2005-2015 frei von Angst.
Dann kam sie wieder.....
Es ist nicht aller Tage Abend.

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Britta
Benutzerbild von Britta
16.01.2021 19:01

Ja gerne, melde ich mich hier. Nicht persönlich, aber mein jüngster Sohn hatte eine ausgeprägte Sozialphobie, aber keine generalisierte Angststörung! Davon schrieb auch der FS nichts.
Seine Freizeit verbrachte er viele Jahre ausschließlich in seinem Zimmer, ging nie aus, hatte keine Freunde.
Dann machte er eine längere Psychotherapie, veränderte bald sein Verhalten, machte den Abschluß auf der Handelsakedemie und wurde immer geselliger.

Heute ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann von Sozialphobie keine Spur mehr!

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Scholle91
Benutzerbild von Scholle91
16.01.2021 18:25

Wenn einer das liest.....der eine Psychotherapie gemacht hat.
Und danach frei war von seiner genaralisierten Angststörung.
Bzw. der danach von seiner sozialen Phobie geheilt war.
Der melde sich bitte bei mir.

Jetzt zu der Frage.
Das hat die Krankheit so an sich.
Die meisten die in einer akuten Phase der Angst stecken.....schlafen schlecht.
Ist eigentlich klar.....weil wer Angst hat.....für den ist das Leben ein Kampf.
Und wenn man kämpft kann man sich nicht einfach ins Bett legen und schlafen.
Ich würde auch raten zur Nacht etwas beruhigendes.
Also Antidepressiva die schlafanstoßend sind.
Und halte durch.
Ich kenne das mit der Zeit bei 3 Uhr morgens wach werden.
Wenn Deine Angst wieder "normal" wird.
Bzw. Du richtig auf ein Antidepressiva eingestellt bist.....kannst Du auch wieder schlafen.
Auch ich bin auf der Seite Deiner Ärztin.
Nicht alles lässt sich mit Psychotherapie heilen.
Bzw. braucht man meist eine medikamentöse Begleitung.
Selten das man nur einmal im Leben an einer sozialen Phobie erkrankt.
Eine soziale Phobie bzw. eine generalisierte Angststörung sind chronische Krankheiten.
Es braucht nur im Leben irgendwas passieren.
Der Tod einer geliebten Person.
Der Tod eines geliebten Tieres.
Jobverlust.
Die Trennung vom Partner.....und die Angst steht im Raum.

Menschen die noch nie was mit ANGST zu tun hatten.....Dankt dem da oben.

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Britta
Benutzerbild von Britta
16.01.2021 15:19

Man darf sich aber schon auch fragen, was ist besser? Eine gezielte Therapie, um die Sozialphobie den Griff zu bekommen, oder wie in vielen Fällen, lebenslänglich Antidepressiva zu sich zu nehmen.

Man bekämpft körperliche Schmerzen auch nicht ausschließlich mit Schmerztabletten, sondern behandelt sie meist erfolgreich mit einer dem Patienten induvidiell zugeschnittenen Physiotherapie.

Möge sich der Fragesteller seinen eigene Meinung bilden.

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Zeyla
Benutzerbild von Zeyla
16.01.2021 10:42

5mg sind ja eine sehr niedrige Dosis und dann nimmst du es frühmorgens, was ja so gewollt ist, das es bis zum Abend/nacht in der Wirkung nachlässt. Es kann eigentlich nicht sein, das die schlafstörungen davon kommen. Ich vermute da eher etwas anderes. Weil ich das von mir kenne. Wer unter Ängsten/ Depressionen leidet, hat meist Probleme mit dem Nachtschlaf. Die Dunkelheit, die Stille usw. dann fängt man an zu grübeln und unbewusste Ängste kommen hoch. Mein Rat wäre, Mirtazapin 7,5mg, das hat bei mir gut geholfen.
Und ich würde auf die Ärztin hören und nicht auf den Psychotherapeuten. Diese Leute sind oft gegen Medikamente und wollen alles durch Verhaltenstherapie und Gespräche wegbekommen, was aber entweder sehr lange dauern kann oder auch garnicht hilft. Bei akkuten/massiven Problemen eher nicht das Mittel der Wahl.

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Benutzer gelöscht?

16.01.2021 02:03

Ich hatte auch Schlafstörung durch Escitalopram. Jetzt nehme ich es schon seit einem Jahr durchgehend. Leider dauert es zwei Monate oder drei bis sich die Nebenwirkungen Schlaflosigkeit und Schlafstörungen gelegt haben. Das liegt daran dass die Antidepressiva die sie nehmen aktivierend wirken. Dazu kann man sagen dass alle SSRI am Anfang Schlafstörungen machen. Da hilft nur eine Schlaftablette zopiclon Mirtazapin oder Dipiperon. Oder zolpidem. Oder Tavor.

Wenn sie nicht schlafen können würde ich das bei Bedarf zum Schlafen verschreiben lassen

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