Tilidin Absetzerscheinungen?

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
04.03.2012 um 08:58

Hallo zusammen,

bitte entschuldigt den langen Text, aber ich möchte meine Situation genau schildern. Danke.

Ich habe einen Bandscheibenvorfall der nun zum Glück nach ca. 3 Monaten schmerzfrei ist. Zuletzt habe ich etwa 3 Wochen lang jeden Tag mehrmals Tilidin-Tropfen genommen gegen die Schmerzen in unterschiedlicher Dosis, mal waren es nur insgesamt 10 Tropfen, mal 60, je nach Schmerzzustand und Häufigkeit. Schnell merkte ich, dass mein Körper Toleranzerscheinungen zeigte! Angenfangen habe ich mit 5 Tropfen die mich schmerzfrei machten, nach ein paar Tagen musste ich schon 20 Tropfen nehmen.

Seit vorgestern bin ich wie geschrieben schmerzfrei und habe Tilidin nicht mehr genommen. Am gleichen Tag wechselte ich aber auch mein Antidepressivum von Opipramol auf eine Tablette Citalopram 20mg, da meine Depressionen und Ängste stärker wurden seit der Einnahme von Tilidin. An diesem Tag bekam ich starkes Zittern, mir wurde eiskalt, oder extrem heiß, meine Beine wurden zappelig und ich war total aufgedreht und unruhig und ich fühlte mci hals hätte ich eine Grippe, friebrig, Nase lief untunterbrochen oder war total verstoft, die Augen tränden. Anfangs schob ich es auf Citalopram, da ich die Wirkung von SSRI kenne ( habe Citalopram, Sertralin, Parxoetin schon genommen ).

Dann kam Schlaflosigkeit hinzu und krampfen in der Bauch und Rückenmuskulatur.
Diese Symptome kenne ich nur vom Absetzen von Citalopram!

Aber auch 24 Stunden später wurden die Symptome nicht besser. Normalerweise müsste Citalopram zu diesem Zeitpunkt bereits abgebaut sein und die Wirkung verfliegen, sprich auch die Nebenwirkungen abklingen, jedenfalls bin ich dieser Meinung. Ich wechselte wieder zurück zu meinem bisher genommenen Opipramol 50mg.

Am Abend nach über 30 Stunden nach Einnahme von Citalopram und ca. 7 Stunden nach der Einnahme von Opipramol und dem weglassen von Tilidin musste ich noch schnell einkaufen gehen. Ich hatte plötzlich totale Angst davor und mir wurde es sehr unwohl, wie eine soziale Phobie mit Agoraphobie, total Geruchsempfindlich. Als ich wieder aus dem Laden raus war, war es mir total übel und daheim angekommen bekam ich Brechreiz und war total am Boden. Ich rätselte, ob es nun Citalopram war, ob ggf. der Serotoninspiegel zu hoch war, oder waren es die Tildin-Absetzerscheinungen...???

Ich beschloss 10 Tropfen Tilidin zu nehmen um zu sehen ob es sich besserte und legte mich hin. Nach der Einnahme von 10 Tropfen Tilidin merkte ich nach ca. 30 Minuten, dass mein Körper entkrampfte, das Zittern besser wurde und die leichten Kopfschmerzen, sowie das Grippe-Empfinden auch weggingen und ich mich irgendwie besser fühlte. In meinem Kopf war der Gedanke "mehr Tilidin". Ich nahm nochmal 15 Tropfen und danach waren das Zittern, das Krampfen etc. vorbei. Ich konnte sogar einschlafen, im Gegensatz zur Nacht davor. Heute Nacht habe ich total wirres Zeug geträumt und schwitzte wie bekloppt. Heute Morgen fühle ich mich irgendwie benommen und habe leichte Magenschmerzen.

Frage nun an die Leute die Tilidin genommen haben, waren das Absetzerscheinungen von Tilidin? Oder war es die eine Tablette Citalopram ( ich habe da meine Zweifel, dass nach über 30 Stunden noch Brechreiz auf Citalopram auftritt, vor allem, da es nur eine einzige Tablette war ). Oder hat Tilidin die Nebenwirkungen von Citalopram einfach überspielt durch die Opiate-Wirkung?

Ich bin ratlos. Vor allem stellt sich mit die Frage, ob man nach 3 Wochen Tildin bereits abhängig sein kann? Vielleicht gibt es Betroffene die diese Symptome auch gehabt haben?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1978(34 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 65,0 kg
Größe: 180,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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3 Antworten:

Der.Gilb

04.03.2012 20:07

Also Tilidin ist von allen Opioiden schon speziell zu sehen. Die Wirkung setzt bei oraler Gabe verdammt schnell ein - und aus psychtroper Sicht auch sehr heftig. Da kommt Morphium nicht mit. Auch geringste Mengen reichen dazu - bei dir offensichtlich erstrecht. Eine physische Abhängigkeit wie zb. bei Heroin ist es nicht - zumindest nicht in der stärke. Aber auch nach der kurzen Zeit, durch die Psyche verstärkt auf jeden Fall die Auswirkungen von dem fehlenden Tilidin die dir da zusetzen. Vor allem die unruhigen Beine sind ein völlig charakteristisches Zeichen dafür - im Gegenzug dafür ist es ein wunderbar Effektives Mittel bei RLS.
OK - soweit zur Frage. Jetzt einige Gegenfragen, denn was tust du jetzt am besten? Natürlich wäre ein Absetzen von dem Tilidin mit anschließender Normalisierung natürlich der Standard.
Dieser Satz von dir:
"Am gleichen Tag wechselte ich aber auch mein Antidepressivum von Opipramol auf eine Tablette Citalopram 20mg, da meine Depressionen und Ängste stärker wurden seit der Einnahme von Tilidin."
irritiert mich VÖLLIG. Deine psych. Probleme/Ängste sind von dem Tilidin STÄRKER geworden? Später aber schreibst du, daß du völlig hin nach dem einkaufen ne Prise Tili genommen hast und es dir besser ging.
Ich frage deshalb, weil Tilidin auch mit die beste Antidepressive Wirkung hat - natürlich setzen es Ärzte wegen der schlechten Publicity nicht dafür ein, kenn nur 2 Fälle aus dem Bekanntenkreis, und nur einmal auf Initiative des Arztes - und beide bei Altersdepris (übrigens mit fulminanten Ergebnissen).
Wenns bei dir die Ängste verstärkt - alles klar, eben absetzen und durch die miesen 4 Wochen (max.) durch. Dauer und Dosis ist ja minimalst. Aber WENN es auch positiv auf die Psyche wirkt würde ICH mir überlegen es als Alternative fürs AD zu nehmen. Die Auswirkung auf den Körper ist viel verträglicher als bei ALLEN AD's - das Abhängigkeitspotential geringer als bei SSRI. Ok, das Suchtpotenzial ist schon ne Klasse für sich, das Absetzen aber, weil sich der Körper ziemlich schnell beruhigt ziemlich moderat.
Habs jahrelang genommen aber wegen mangelnder Stärke zugunsten von Morphium aufgegeben - und beide vertragen sich leider nicht. Aber wo ich das gelesen hab: 10 Trp. nach 30 min viel besser dran usw. - da wurden Erinnerungen wach =)

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
04.03.2012 11:05

Ich vermute, daß dies eher deiner psychischen Symptomatik zuzuordnen ist. Tilidin hat auch eine psychoaktive Komponente, diese könnte durchaus dazu in der Lage sein, psychosomatische Reaktionen zu lindern. Eine körperliche Abhängigkeit entsteht nicht in so kurzer Zeit. Ich glaube auch, daß dies eine Ausnahmesituation war, herbeigeführt durch den Medikamentenwechsel.

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america
Benutzerbild von america
04.03.2012 09:33

nach drei wochen tilidin sollte man noch nicht abhängig sein. aber vielleicht wäre ein ausschleichen besser gewesen. mein erster gedanke war das vielleicht dieses hin und her von medis zu dieser reaktionen gefürht hat.
ich hätte da noch eine frage , was nicht so klar wird durch deine schilderung.
hast du mit absprache von einen arzt dies ganze hin uhnd her gemacht und was sagt der arzt denn dazu?
den alleine solllte man solche experimente wirklich nicht machen.
lg

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