citalopram trotz vorgeschädigter leber?

pripra

Frage gestellt am
06.12.2011 um 21:24

hallo, ich leide seit vielen jahren unter starken depressionen und einer sozialphobie. therapieversuche haben es nicht besser gemacht. dadurch entwickelte ich ein alkoholproblem bei dem ich schon 2 mal sehr schlechte leberwerte mit körperlichen schwierigkeiten wie schmerzen in der leberregion, erbrechen und duchfall hatte. 2 jahre davon habe ich auch zeitgleich tevilor eingenommen, dann allerdings abgesetzt weil es nichts gebracht hat. nach einer zeit ohne alkohol vergingen die körperlichen probleme jedes mal wieder. die zeit war allerdings kaum auszuhalten für mich weil mir der alkohol so gefehlt hat. vor allem weil ich sonst einfach nur angst vor menschen hab und mich in meinem zimmer einsperre. mit alkohol kann ich wenigstens für ein paar stunden "leben".

jetzt sind meine ängste und depressionen wieder so stark geworden, dass ich meinen hausarzt der bestens über meine leber und alkoholprobleme bescheid weiß gefragt hat ob er mir antidepressiva verschreibt. das hat er getan, meinte aber ich sollte nicht trinken dabei... es handelt sich dabei um wie gesagt um citalopram. fange mit 10 mg an. jetzt lese ich überall, dass diese medikamente ebenfalls die leber schädigen bzw. sollte man sie nicht bei vorgeschädigter leber einnehmen. habe heute meine erste eingenommen und habe wieder so ein stechen in der leberregion. muss dazu sagen, dass ich zur zeit nicht trocken bin aber die schmerzen hatte ich trotzdem schon lang nicht mehr. brechreiz und verwirrtheit kamen auch noch dazu aber da soll es ja anfangs vielen so gehen und es geht wohl vorbei.

meine frage ist jetzt ob ich mit den tabletten lieber warten soll bis ich auf irgendeine art und weise vom alkohol wegkomme (was im moment absolut unvorstellbar ist auf dauer)? oder sollte ich gar komplett drauf verzichten?

ich bin arbeitsunfähig und werde im moment von monat zu monat krankgeschrieben aber das amt drängt natürlich auf besserung. ich weiß bloß absolut nicht was ich tun soll weil ich allgemein extrem schwach bin und schnell aufgebe.

ich bin gespannt auf antworten und danke schonmal.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1984(27 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 63,0 kg
Größe: 172,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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15 Antworten:

Isalie

21.12.2011 04:02

Hallo Pripra!
Ich hatte die selben Probleme. Schwere Depressionen und Sozialphobie. Ich habe auch Alkohol gezielt als Hilfsmittel gegen die Sozialphobie eingesetzt. Ich muss sagen, dass Citalopram nicht nur meine Depression sehr gut gelindert hat, sondern auch die Sozialphobie wurde weniger. Schließlich nach einer guten Therapie kann ich immer besser einfach ohne Angst ich selbst sein. Ich brauche dafür jetzt kein Alkohol mehr. Mit 27 waren meine Depressionen und Probleme am stärksten. Jetzt 10 Jahre später habe ich nicht nur die Depression, sondern auch die Sozialphobie weitgehend überwunden. Das verdanke ich wohl zum großen Teil auch Citalopram. Alles Gute!

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alpenland1949

16.12.2011 18:51

Liebe Pripra

An Deiner Stelle würde ich Deinen Hausarzt um ein Einweisungsattest für eine stationäre Behandlung in einem geeigneten Krankenkaus bitten. Dies böte Dir Gelegenheit, frei von allen Zwängen und Anfechtungen in Ruhe Deine Probleme zusammen mit Therapeuten anzugehen. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei.

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
07.12.2011 00:10

Ich hab mich schon als ich in der Langzeittherapie war um einen ambulanten Therapieplatz bemüht, so ging das alles nahtlos ineinander über.

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pripra

06.12.2011 22:18

Vom Frage-Steller selbst

das freut mich für dich, dass du es gepackt hast. aber normalerweise muss man doch sehr lang warten bis man bei psychologen/ psychiatern einen termin bekommt? also bei mir dauert es immer mehrere monate.

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pripra

06.12.2011 22:10

Vom Frage-Steller selbst

ok, meine frage ist ja jetzt schon gut beantwortet. dann kann ich nur hoffen bald diese riesen schritte machen zu können. eigentlich hat ich wirklich schon resigniert weil ich seit 2005 beruflich nichts reißen konnte durch die psychischen probleme. deswegen ist die zukunft eben so oder so fraglich was das angeht.

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
06.12.2011 22:08

Hallo,

vor 10 Monaten war ich so ziemlich genau so dran wie du und hatte auch die selben Sorgen. Ich hab dann mit einer Entgiftung angefangen, dann eine Langzeittherapie "Sucht" gemacht, habe mich dann auf eine allgemeinpsychiatrische Station verlegen lassen, war dort noch 6 Wochen und habe mich medikamentös einstellen lassen, gehe jetzt noch zur Psychotherapie und mir geht es wieder gut! Und das obwohl ich auch keine Ahnung hatte wie es ohne Alk alles gehen soll, trotzdem stehe ich jetzt hier und kann sagen: Es geht!!

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Benutzer gelöscht?

06.12.2011 22:01

Das ist ja auch gerade die Gefahr dabei, jeder hat mal "klein" angefangen.
Das Problem beim Alk ist das man mit der Zeit immer mehr braucht (Toleranzentwicklung) um dieselbe Wirkung zu erziehlen.

Bevor du also wirklich in eine körperliche Abhängigkeit rutscht solltest du die Notbremse ziehen.

Gegen Soziale Phobien gibt es genug Therapiemöglichkeiten

Du bist aber nur Therapiefähig wenn du die Finger vom Alk läst, ein Teufelskreis, von daher wäre eine vorübergehende medikamentöse Therapie z.b. mit Citalopram sinnvoll, hilft auch gegen deine Ängste und Phobien und ist weniger schädlich als langfristiger Alkoholkonsum.

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pripra

06.12.2011 21:54

Vom Frage-Steller selbst

es ist bei mir auch eher eine seelische abhängigkeit. da ich eben ohne alkohol nichts unternehmen kann wie z.b. freunde treffen oder mal ausgehen. noch nichtmal richtig chatten. deswegen weiß ich eben auch nicht wie es dannach weitergehen sollte.




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frank44
Benutzerbild von frank44
06.12.2011 21:48

Die Dauer des Aufenthaltes in einer Klinik bei einer „Alkoholentgiftung“ beträgt meist zwei Wochen

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Benutzer gelöscht?

06.12.2011 21:48

Der Wille ist eigentlich zweitrangig, wichtig ist es die Entscheidung zu treffen.

Eine stationäre Entgiftung dauert zwischen 6- 21 Tagen je nachdem, gibt verschiedene Angebote.

6 Bier sind jetzt nicht wirklich viel, da wird die ganze Sache sicherlich ohne großartige Entzugsympthome zu überstehen sein.

Unter stationären Bedingungen hast du allerdings den großen Vorteil das du in einem geschützten Umfeld bist und man dir auch mit Medikamenten helfen kann.

Ausserdem bist du da mit deinen Problemen nicht alleine, so fällt es einem meist wesentlich einfacher.
Die meisten Entgiftungsstationen sind auf Komorbide Erkrankungen eingestellt.

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pripra

06.12.2011 21:45

Vom Frage-Steller selbst

also dauert so eine stationäre entgiftung auch nur ein paar tage? weil länger wär es im moment psychisch nicht machbar.

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frank44
Benutzerbild von frank44
06.12.2011 21:41

Es kommt auch zu eeinem großen Teil auf dich an. Will sagen, wie groß dein Wille ist aufzuhören. Wenn es dir teilweise doch gelingt, ohne auszukommen über Tage, bestände ja auch die Möglichkeit, es ambulant zu versuchen zusammen mit deinem Arzt.

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pripra

06.12.2011 21:37

Vom Frage-Steller selbst

wie lang dauert so etwas? bei mir kommt ja das problem der starken sozialphobie dazu. ich würde mit großer sicherheit zusammenbrechen bei einem solchen versuch.

phasenweise trink ich jeden abend so an die 6 bier. teilweise verzichte ich dann wenigstens unter der woche ein paar tage drauf, was nicht einfach fällt.

danke für die schnelle antwort.

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frank44
Benutzerbild von frank44
06.12.2011 21:34

Leider so, die Gedanken und Bedenken kommen einem Süchtigen bei seinem Suchtmittel kaum in den Sinn oder wenn dann nur von untergeordneter Bedeutung.
Sinnvoll wäre auch, du würdest dich an einen FA wenden.
Und eigentlich hat ja P C auch alles gesagt, was es zu sagen gibt.

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Benutzer gelöscht?

06.12.2011 21:29

Naja zunächstmal ist Citalopram sicherlich weniger schädlich als der momentane Alkoholkonsum, beides zusammen würde ich lassen.

Du solltest erstmal gucken das du vom Alkohol weg kommst, spricht stationäre entgiftung mit anschliessender Therapie, dort kann man dich dann ggf. medikamentös einstellen.

Wieviel und wie häufig trinkst du denn ?

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