Wie soll es weitergehen?

Avaloxy
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Frage gestellt am
30.10.2011 um 11:56

Eine gute Freundin von mir und ich haben uns vor 20 Jahren während eines Psychiatrieaufenthalts kennengelernt. Ich bin zum Glück seit Jahren stabil und stehe mittlerweile wieder gut im Leben. Sie aber fällt von einer Psychose in die nächste und es fällt mir immer schwerer, zu ihr zu halten. Jeglicher Hilfeversuch endet im Nichts und sie landet jedes Mal in der selben Klinik, wo sie sie, glaube ich, gar nicht mehr ernst nehmen. Ihre Eltern sind schon älter und völlig am Ende, ihrem Vater spuckte sie sogar ins Gesicht! Sie ruft mir oft an, erzählt mir völlig wirres Zeug, lässt mich gar nicht zu Wort kommen, ignoriert meine Bitten, mich mal für nen Tag zu verschonen. Fast alle ihre Bekannten haben sich von ihr gelöst. Sie hat keinerlei Aufgabe, hockt den ganzen Tag daheim und ist Kettenraucherin. Allein sein kann sie schlecht, hat immer wieder Angstzustände und ist schizoaffektiv. Früher war sie mal in einer Wohngruppe, hatte einen geregelten Tagesablauf. Obwohl sie ne Betreuerin hat, reagiert niemand. Sie bekommt Leponex und Risperdal, Letzteres als Spritze. Es gab viele Umstellungen, aber nichts hilft ihr. Manche sagen: Nimm sie als kranke Frau an, das ist sie halt. Das bleibt so. Aber das hilft mir nicht. Sie beschäftigt sich ausgerechnet mit parapsychologischen und astrologischen Gegebenheiten, Geistheilerei und ähnlichen gesunden Sachen, die ihr das wenige Geld aus der Tasche ziehen und sie noch mehr aus der Spur bringen. Ich kann mir manchmal diesen "Schwachsinn" nicht länger anhören, denn auch ich habe ein Leben, Job, einen Partner und die gelegentliche Sehnsucht nach normalen Gesprächsthemen. Einerseits will ich sie nicht fallen lassen, andererseits ist es sehr schwierig, weil sie sich an nichts hält. Bitte ich sie, dass wir nur 2 mal pro Woche telefonieren, gehts kurzzeitig gut, aber schnell ist alles beim alten. Habe schon meinen AB augeschaltet, weil ich ihre Stories beim Nachhausekommen nicht schon wieder hören will. Meine Vision wäre, dass Sie in einer tollen WG für psychisch Kranke wäre. Sie wäre nicht allein, hätte einen geregelten Tagesablauf. Denn so kann es nicht weitergehen. Neulich hätte fast ihre Wohnung in Flammen gestanden, weil sie Tavor (Bedarf!) genommen hatte und danach in der Pfanne was Brutzeln wollte und dabei einschlief. Aufmerksame Nachbarn sahen die Rauchschwaden. Zum Glück.
Liebe Community, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Was würdet ihr in einem solchen Fall tun? Lieben Dank für Eure Hilfe:-)

Gruß Avaloxy

Patientendaten

Geburtsjahr: 1966(45 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 168,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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6 Antworten:

IrmiLenco

04.11.2011 15:37

Eine psychische Störung, die es deine Freundin hat ist Hammer hart.Ich finde es Toll das du dich um diese Person kümmerst.
Und hast du auch mal an dich gedacht? Du hast kein Leben mehr. So Traurig wie es ist.
Ich habe nach meiner Scheidung die Freunde (da ist auch eine Person mit einer Phychose dabei) erst richtig kennengelernt. Ich habe mit keinen einzigen mehr Kontakt.

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Claus F. Diet…

30.10.2011 23:26

Hallo,
Ärzte, Medikamente und Psychotherapeuten konnten nur vorübergehend helfen.
Wie soll es weitergehen???
Hör Dir bitte den Vortrag von Ulrich Parzany vom 20.1.2008 an:
Gibt es ein "Navi" fürs Leben?
http://www.gottesdienste-als-entdeckungsreise.de/downloads/

Herzliche Grüße und Gottes Segen
Claus

Claus F. Dieterle Heilpraktiker / Psychotherapie

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Benutzer gelöscht?

30.10.2011 19:48

Wenn ich Deine Geschichte lese und versuche mich in Dich hineinzuversetzen denke ich mir folgendes: Ein großes Problem ist, dass Deine Freundin sich an nichts hält. Du könntest versuchen ihrer Betreuerin Deine Rätschläge mitzuteilen, falls du das nicht schon getan hast. Ansonsten würde ich sie nur so weit unterstützen, dass es für mich nicht zur Belastung wird. Ansonsten würde ich die Gefahr eines Rückfalls für MICH sehen - und dann ist keinem geholfen - im Gegenteil.

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Banshee
Benutzerbild von Banshee
30.10.2011 13:29

Es ist großartig, daß du dich so für deine Freundin einsetzt! Aber, ich kann deinen Wunsch auf Abstand sehr gut nachvollziehen und auch verstehen. Du solltest dringend aufhören, dich für sie verantwortlich zu fühlen. Verantwortung hat erstmal ihre Betreuerin. Nim dir eine gewisse eit für sie, aber vergiss nicht dein Leben. Auch du hast eine harte Zeit hinter dir und alle Rechte der Welt, dein Leben zu geniessen.

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Benutzer gelöscht?

30.10.2011 12:33

kennst du das buch:der kleine prinz?da sagt er:man ist das lebenlang dafür verantwortlich,was man sich vertraut gemacht hat!wie du schon gesagt hast,habeen andere gesagt:nimm sie so wie sie ist,eben eine kranke frau!schau mal,du kennst sie schon 20 jahre--wenn du es gut findest,dass sie in eine wg für psychisch kranke kommen könnte---dann nimm sie an die hand und hilf ihr dabei!!!Ich weiss,ich kann dich gut verstehen,du willst dein eigenes leben führen,was dir auch zusteht.keine frage.
aber du kannst jetzt keinen "rückzieher" machen--so würde ich es nicht tun---sie muss schon ganz schön arm krank sein,wenn sie so oft in derselben klinik landet.Da sucht sie vielleicht liebe,geborgenheit,zuwendung.du könntest dir einen schreibblock nehmen,und alles aufschreiben,wann du für sie dasein willst,und wo du grenzen ziehen musst,für dein eigenes leben.dann versuch ernsthaft,mit ihr darüber zu reden---vielleicht wäre das ein lösungsansatz?Hat sie denn keine familie?ambulant betreutes wohnen wäre auch eine gute sache,obwohl ich in diesem fall lier stationär betreutes wohnen vorziehen würde.
sie kann das nicht alleine---versuch ihr doch zu helfen,und hab viel geduld.Einfach den ab abstellen,ist auch keine so feine sache,sie hat doch anscheinend nur dich(bitte wegen dem ab nicht bös sein)ein rätsel ist mir auch,warum ihre betreuerin da nichts in die wege leitet.die muss doch aktiv werden,und könnte dir so den druck ein bisschen nehmen.Liebe avaloxy,vielleicht waren meine worte etwas "hart",aber ich bin auch seelisch krank,und weiss wie das ist,wenn man von allen verlassen wird!
Ich wünsche dir und deiner freundin alles erdenklich liebe und dass du eine lösung für diese situation finden magst. liebste grüsse sternchen

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HeJo

30.10.2011 12:19

... fallen lassen ...
Du bist nicht für das Wohlergehen auch nur irgendeines Mitmenschen verantwortlich - jeder allein für sich ...
Meine Erfahrung ist: "Du musst in ein tiefes Loch fallen" - wohl Dem, der wieder herauskommt...
hört sich knallhart an - aber welche Möglichkeiten gibt es denn noch, ohne Mich selbst kaputt machen zu lassen??? - Was geht bei mir selbst ´drauf?? .....
Du selbst schreibst einen halben Roman - weisst selbst nicht, wo Dir der Kopf steht ....
Und ??? - was nun ??? - Willst Du Dein eigenes Leben für jemand Anderes opfern??? - Ist Dir klar, in welche Abhängigkeit Dich deine "Freundin" bringt??? - Ist Dir klar, wie auch Dein Umfeld damit beeinflusst wird??? - Deine Familie - Deine Freunde - Bekannten ???
Schau´ mal rein .....

P.S.: Ich gebe hier nur -wenn es sich auch hart liest- meine eigene persönliche Meinung wieder...

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