Hat von euch schon jemand Erfahrung bzgl.Tablettenentzug gemacht.Nehme seit ca. 3J.Xanor - 0,5mg
(ich leide unter Panikatacken u.auch Depressionen - wurde wegen d.Depressionen jetzt von meinem Psychiater v.Seroxat 20mg auf Efectin 150mg umgestellt, nehme aber d.Medikam.erst seit 2 Tagen...)
- tgl.mindestens 3 Tabl. - in Streßsituationen auch mal mehr...bin im Moment 1 Wo beurlaubt weil ich nur noch mit Xanor die Tage schaffe...hat evtl.es auch jemand von euch mit einem Selbstentzug geschafft?
Ich hatte vor zwei Jahren Citalopram verordnet bekommen vom Hausarzt. Die Nebenwirkungen waren heftig, trotzdem hatte ich das Gefühl, ok, ein 1/2 Jahr kannst du es ja ausprobieren. Daraus sind 2 Jahre geworden.
Beim Ausschleichen wollte er mir aber nicht helfen, nachdem ich gemerkt habe, dass die Wirkung nachlässt und die Nebenwirkungen nach wie vor hoch waren.
Ich habe in Wochenabständen weniger genommen. Dosis war abends 10 mg, die habe ich geteilt auf 5 mg, zwischendurch, wenns nicht mehr ging wieder rauf auf 7,5 (das Teilen der Tabletten war nicht einfach), dann wieder am nächstenn Tag auf 5mg, nach 2 Wochen auf 2,5 mg, nach weiteren zwei Wochen auf jeden zweiten Tag ca. 2,5 mg und nach weiteren zwei Wochen habe ich sie ganz weggelassen.
Es ging, auch wenns schlimme Situationen zwischenzeitlich gab.
Wenn möglich würde ich aber nur noch mit Hilfe eines Psychiaters (der auch im Gegensatz zum Hausarzt was von Medis versteht) ausschleichen.
Hi du...
Ich will dir hier mal Hoffnung machen.Ich leide seit etwas 5 Jahren an schweren Panikattacken,die teilweise den ganzen Tag anhalten.Da ich fast keine Medikamente vertragen habe,nahm ich etwa 1,5 Jahre Alprazolam bis zu 2mg täglich.Irgendwann entschloss ich mich,da mich das Zeug zu sehr abstumpfen lies,es abzusetzen und auf etwas anderes,was mir auch gut geholfen hat umzusteigen.Der Entzug war nicht schwer,aber nervig.Ich hab dann alle 14 Tage eine halbe Tablette à 0,25mg weggelassen.Ausser Kopfweh und etwas Schwindel war bei mir nichts zu spüren.Du musst halt schauen,daß du ein anderes Mittel nimmst was dich etwas abfängt.Ich würde jetzt noch ein paar Wochen warten bis das Venlafaxin bei dir richtig wirkt und dann kannst du ganz langsam versuchen die Benzos abzusetzten.Besprech das einfach mit deinem Arzt.Von ner Klinik würde ich abraten,weil die das da zu schnell entziehen,obwohl 0,5mg echt nicht viel ist.Meistens arbeiten die dann noch mit Neuroleptika um den Entzug besser zu überstehn,weil die sehr gut dämpfen.Wo von es aber noch härter sien kann wieder los zu kommen,weil die alle Reize stakt unterdrücken und beim absetzen alles auf einmal wieder auf einen einprasselt.Du bist ja nicht Abhängig von ner hohen Dosis,also dürfte das keine großen Probleme machen.Ich drück dir auf jeden Fall mal die Daumen.Greetz...
Es gibt verschiedene Wege. In Kliniken wird es oft zu schnell runtergesetzt, weil die Ärzte davon nicht allzu viel Ahnung haben (außer in Sucht-Fachkliniken). Aber du nimmst noch relativ wenig, also zumindest so wenig, dass ein ambulanter Entzug möglich erscheint.
IMir persönlich hat Seroquel sehr geholfen, weil ich Tavor als Schlafmittel entdeckt hatte und es schon kaum mehr wirkte. Damit war es für mich persönlich erstaunlich leicht. Aber mir standen nie Ängste im Vordergrund, sondern Schlaflosigkeit.
Ohne alles musste ich auch mal einen Entzug machen, weil meine "tollen" Ärzte in einer psychosamtischen Klinik meinten, der Schlaf wird schon wieder von alleine kommen, obwohl ich schon wochenlang nicht mehr schlafen konnte. Nach der Klinik war ich sofort wieder auf Tavor. Das war definitiv der falsche Weg.
Sehr langsam oder mit Ersatz ist der beste Weg, wenn du mich fragst.
Nur einmal zur Ergänzung: Bei einem Menschen, der unter Angst, Panik und Depression leidet, regeln die "internen Mechanismen" diese Zustände schon lange nicht mehr auf natürliche Art. Im Gegenteil, erst die Einnahme von Medikamenten stellt eine gewisse Normalität wieder her.
Ich wage mal zu bezweifeln, daß es nach 1 Woche so sein wird, daß du wieder munter deiner Arbeit nachgehen kannst. Bei ~ 2mg Alprazolam über 3 Jahre ist eine Woche vllt. mal die Entgiftung, aber selbst danach können noch massive körperliche Probleme auftreten. Dazu kommen dann noch 2 fast noch gravierendere Punkte: Sowohl Geist als auch Körper sind in den Jahren daran gewöhnt bei Anspannung/Angst von außen unterstützt zu werden, also sind die Mechanismen die sowas intern regeln natürlich verändert, bis das wieder so ist wie vorher wird sicher noch mehr Zeit vergehen. Und dann natürlich noch die Tatsache, daß es vorher ja auch so schlecht war, daß die Pillen überhaupt erst nötig wurden. Jede Menge Dinge die gegen ein "eben mal aufhören in einer Woche zu Hause"
Woher überhaupt jetzt die Intention keine mehr zu nehmen?
Ich selber habe vor 16 Jahren einen Tablettenentzug gemacht, und ich kann Dir nur Raten es stationär zu tun. Dort bist du in professioneller Obhut, und Sie können Dir dort den Entzug etwas erleichtern. Es ist ein verdammt harter weg, aber es lohnt sich Ihn zu gehn.