liebe sunny,
ich weiß, wie schwer es ist, in einer depressiven phase zu handeln. wenn man schon am morgen mit tränen in den augen aufwacht, den ganzen tag weinen muß und nur die trüben gedanken unser begleiter sind, kann man an fast nichts anderes denken.wenn man keine nachrichten weder sehen noch lesen will, weil das leid anderer menschen unserer seele wehtut. wenn man die bilder der kinder nicht anschauen kann, weil man diese zukunftsangst hat. man sitzt wie ein häufchen elend in der ecke, kann nur die hände ringen, niemand kann einem helfen.
man hat gar keinen gedanken daran, mit anderen menschen zu kommunizieren. es fehlt die kraft zu lächeln, sich zu waschen, man möchte sich frühmorgens nur die decke über den kopf ziehen, nicht aufstehen. die menschen um dich herum sagen :nun reiß dich mal zusammen. das ist nicht hilfreich.
medikamente helfen nur bedingt und brauchen (wie hier schon erwähnt) lange zeit, um zu wirken.
letztendlich mußt du selbst dazu bereit sein, dir helfen zu lassen bzw. in der lage sein, dich "am schopfe aus dem sumpf ziehen".
Liebe Sunny,
ich selbst leide immer wieder unter depressiven Episoden. Es ist sehr schlimm, wenn die Phasen eintreten und ich kann dir eigentlich auch kein Rezept bieten. Das wäre sehr schön. Du sollst aber wissen, dass es ein komplexes Krankheitsbild ist. Schau bitte drauf, warum es dir so schlecht geht, schreibe es auf, vielleicht ist es auch gut, wenn du mit dir in einen Dialog tritts. Das kann helfen, neben den Medis, welche einen Moment benötigen, ehe sie helfen.
Ich leide derzeit unter einer schweren Depression, ich weiß, woher sie kommt und es macht mich ein wenig glücklich, hier anderen Stütze zu sein.
Vor allem, vergiss nicht, dich zu belohnen. Belohne dich für einen erträglichen Tag. Wenn es gut gelaufen ist, belohne dich zum Abschluss mit einem wohligem Bad o.ä.. Denk dir was aus. Selbstfürsorge!!!!
Ich gebe Nina-Nicole7010 Recht. habe die erfahrung selber gemacht. zweifel sehr oft an die wirkung meiner tablette aber sich nur auf tabletten zu verlassen klappt gar nicht.
Antidepressiva brauchen ca. 4 Wochen bis man eine Wirkung bemerkt.
Nur auf Medikamente sollte man sich nicht verlassen. Meine Erfahrung ist die, dass sie zur Behandlung aber dazugehören.
Man sagt auch: Medikamente und Psychotherapie, dann sind die Heilungschancen groß.
Man sollte immer was für sich tun: Je mehr man macht dagegen oder sozusagen für sich, desto größer ist die Möglichkeit, dass es einem gut geht. Zum Beispiel:
Man sollte im Voraus was Schönes planen. Es sind auch die kleinen Dinge, die was bringen, denn nicht jeder hat die Zeit und das Geld, oft in den Urlaub zu fahren.
Kleine Dinge sind zum Beispiel: Frühstücken/Eis essen gehen, ein Entspannungsbad zu nehmen, etc.
Jeder hat andere Vorlieben oder Hobbys, denen er regelmäßig dann nachgehen sollte. Man kann sich auch mal die Frage stellen: Was macht mir Spaß, was kann ich machen, oder: Was habe ich schonmal gemacht, was mir Spaß machte. Vielleicht findet man so ein neues Hobby.
Sowas ist eine gute Ablenkung. Bei Depressionen fällt man oft in Gedanken, die man nicht haben sollte. Deshalb sollte man immer was zum Ablenken parat haben, z. B. eine Arbeit im Haushalt, etc. Auch das regelmäßige Zusammensein mit Leuten ist gut.
Je nach Zustand fällt es einem vielleicht schwer, aber wenn es möglich ist, sollte man sowas machen. Manchmal kann man anschließend sagen: Gut, dass ich das gemacht habe, es tat mir gut. Und das ist gut!!
zum thema depri gibt es im internet allerlei. lies dich schlau. es hat mir sehr gut geholfen, viel über diese krankheit zu erfahren. jetzt kann ich gut bei mir unterscheiden, welche gefühle und verhaltensweise depri sind und welche nicht. mir hilft das, mit meiner umwelt und mit mir selbst halbwegs vernünftig umzugehen.
wenn medis nicht helfen, dann kann es daran liegen, dass es eine zeit (2-4 wochen) braucht bevor sie wirken. oder der doc hat dir medis verschrieben, die bei dir nicht wirken. da hat manche/r hier schon die ganze palette durchprobiert.
und: medis lindern nur symptome. m.e. kann man eine depri nur wirksam besiegen, wenn man die wurzeln anpackt. und das heißt dann psychotherapie (über einen zeitraum von 1-2 jahren).
lass dich nicht unterkriegen - viel kraft und erfolg beim beherrschen deiner depri wünscht dir
hallo Sunny 79,
bin zwar schon etwas älter, aber trotzdem kann ich Dir vielleicht ein wenig weiter helfen.
Ich leide schon seit über 30 Jahren an Depressionen und nach vielen Krankenhausaufenthalten und einen Mengen von Medikamenten hat sie mich immer begleitet. Durch die Medikamente bin ich dicker geworden, aber geholfen haben sie nicht.
Irgendwann reichte es mir und ich habe auf Anraten einer Therapeutin eine ambulante Verhaltestherapie gemacht, die mir mehr brachte, als alles andere.
Natürlich muss Jeder selber wissen was er mit sich machen lässt, aber verantwortlich ist jeder für sich selber, sofern er diese Verantwortung übernehmen will und kann.
Ich kenne Dich nicht, aber vielleicht habe ich DIr einen Anstoss geben können und DU kannst mich gerne anschreiben, wenn Du möchtest.
Ich wünsche Dir gute Besserung und niemals die Hoffnung verlieren. Es gibt immer einen Weg.
LG Rosi
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