Sulpirid und Agnuscaston

Michou

Frage gestellt am
01.07.2010 um 01:22

Hallo,

unter Sulpirid (50mg/Tag) hat sich leider mein Prolaktin erhöht, wodurch es bei mir zu einem Milcheinschuss /Milchfluss in den Brüsten führte.

Nun habe ich gelesen dass Agnuscaston (Agnus Castus auch Mönchpfeffer genannt) auf natürliche Weise den Prolaktinspiegel senken kann, ebenso wie typische Zyklusbeschwerden.

Ich habe mich dann ein wenig erkundigt wie Agnuscaston wirkt,
aber erst kurz zur Wirkungsweise des Sulpirid:

Sulpirid wirkt hauptsächlich an den D2 und D3 Rezeptoren und sorgt somit dafür das weniger Dopamin zur Verfügung steht (so erklärt sich die antidepressive etc. Wirkung),
Dopamin ist aber der Gegenspieler von Prolaktin, dh. beides hält sich in Balance,
zu wenig Dopamin sorgt für zu viel Prolaktin.

Nun wirkt Agnuscaston (auch wenn es ein rezeptfreies pflanzliches Mittel ist) genau so,
es erhöht die Verfügbarkeit von Dopamin und "bekämpft" so das Prolaktin.

Also bewirken beide genau das Gegenteil.

Nun habe ich Angst dass sich die Wirkung so aufhebt,

meine Frage,

alle Medikamente gegen ein zu hohes Prolaktin wirken auf das Dopamin ein,
das heißt die würden alle (wenn sie denn wirken) die Wirkung des Sulpirid verringern oder ganz aufheben.
Nur was soll man da tun?

Hat jemand eine Idee, oder die beiden Medikamente vielleicht sogar schon selbst zusammen eingenommen?

Ich würde mich sehr über einen Rat freuen,

lieben Gruß und danke,

Michou

Patientendaten

Geburtsjahr: 1983(27 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 60,0 kg
Größe: 162,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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5 Antworten:

Benutzer gelöscht?

01.07.2010 18:04

@michou:
hier gibt es einen Forschungsbericht dazu, leider nur auf englisch:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9021345

Es wurden Männer getestet, zyklische Vorgänge wie bei Frauen haben das Ergebnis also nicht beeinflusst.
Je nach Dosierung wurde eine unterschiedliche Prolaktinausschüttung gemessen.
Wenn Du selbst googlest, wirst Du auch Berichte finden über Frauen, die unter M. Milchfluss bekamen, er also prolaktinerhöhend wirkte.
Die traditionelle Verwendung als Libidosenker bei Mönchen (Dopaminsenkung) ist bekannt, leider wissen wir nicht genau, welche Dosis des Krauts in welcher Zubereitungsart sie genommen haben.
Genauso gibt es aber wissenschaftliche Befunde, die eine Prolaktinsenkung/Dopaminerhöhung nachweisen.
Du wirst es also ausprobieren müssen, vielleicht sogar mit mehreren Präparaten, weil der M. als Wirkstoffkombination hilft, die auch von den verwendeten Früchten und der Extrahierungsart abhängt.
Wie gesagt, er kann helfen - aber er ist schwierig zu handhaben.
Der sicherste Weg wären monatliche Laborkontrollen, die man aber meistens selbst zahlen muss.

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woelkchen88
Benutzerbild von woelkchen88
01.07.2010 16:18

tja, das ist wohl die typischste antwort: Man sieht einfach keine Alternative statt Medikamente, oder? Warum??? Jetzt wirken sie vielleicht gut, aber hast du nicht Angst vor den Nebenwirkungen. Anscheinend bist du schon ein bisschen abhängig davon.., oder?

MAN KANN GEGEN DAS LEBEN UND DIE ALLTÄGLICHEN PROBLEME KEINE MEDIKAMENTE NEHMEN; NON!

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Michou

01.07.2010 15:29

Vom Frage-Steller selbst

Hallo,

ich mache eine Psychotherapie, aber das alleine scheint bei meinen psychischen Problemen, die sich leider schon über Jahre verchronifiziert haben, nicht zu helfen,
deshalb ist mir die medikamentöse Unterstützung schon sehr wichtig,
ich habe in den letzten Jahren einige Medikamente (hauptsächlich der neueren AD Generation ausprobiert), leider ohne großen Erfolg,
Sulpirid war bisher das einzigste Medikament das recht schnell und weitgehend Nebenwirkungsarm half.
Deshalb würde ich es natürlich auch ungern absetzen.
(Ich nehme Sulpirid ja in einer wesentlich geringeren Dosis, als man es bsp. bei einer Psychose tun würde).

Generell würde ich aber natürlich auch lieber ohne Psychopharmaka leben, möchte es natürlich auch nicht ewig nehmen, mir ist klar das es Risiken birgt, ich bin eigentlich überhaupt kein "Medikamenten-Fan"...

@Sandra,
die paradoxe Wirkung in unterschiedlichen Dosierungen, des Mönchpfeffers, war mir gar nicht bewußt,
hast du vielleicht eine Quelle wo ich mehr über das Agnuscaston und seine Wirkweise erfahren könnte?

Im Moment denke ich, dass ich vielleicht noch mal einen Zyklus (das war ja gerade der erste unter Sulpirid) abwarte,
vielleicht habe ich Glück und die Prolaktinerhöhung legt sich wieder etwas,
es gibt ja viele Nebenwirkungen die in den ersten Wochen wieder verschwinden. Ich hoffe es jedenfalls sehr... Ich weiß nicht wie realistisch das ist.

Wenn es nur der Milchfluss wäre, dann könnte ich für eine begrenzte Zeit damit leben, ich mache mir aber Sorgen um die anderen Hormone bzw. den ganzen Stoffwechsel, das wird ja im Grunde alles irgendwie beeinflusst, wenn ein Paramenter nicht stimmt...

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woelkchen88
Benutzerbild von woelkchen88
01.07.2010 09:28

Hallo Michou, du bist erst 27, wiegst nur 60kg und nimmst dieses Zeug ein? WARUM? Pour qoui? Weißt du, was das auf längere Zeit noch anrichten kann außer Milchfluss???!!!

http://www.depression-therapie-forschung.de/antidepressiva.html

"Der Beipackzettel stellt hier eher ein therapeutisches Hindernis dar." - ist so, aber man sollte ihn trotzdem lesen - meine ärztin hatte mir damals abgeraten, hätte das zeug aber auch sowieso nicht genommen !

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Benutzer gelöscht?

01.07.2010 08:16

Ich gebe Dir recht bei Deinen Überlegungen: der Mönchspfeffer, so man denn die richtige Dosis erwischt, kann Dopamin erhöhen, deshalb sollen Menschen, die an Psychosen leiden, ihn auch nicht nehmen.
Bei Dir leutet die Diagnose zwar "Depression", aber wenn Dir ein Neuroleptikum wie Sulpirid hilft, war die dopaminsenkende Wirkung für Dein Befinden offenbar günstig, wahrscheinlich haben vor allem Deine Ängste davon nachgelassen.
noch etwas zum Mönchspfeffer und seiner Wirkung:
offenbar hat er das, was man "atypische pharmakogene Wirkung" nennt" je nach Dosis ist der Effekt unterschiedlich. In niedrigen Dosen kann er Dopamin (und Progesteron) erhöhen, in höheren Dosen senken. Welche Dosis nun hoch oder niedrig ist, hängt vom Deinem Körpergewicht, Stoffwechsel, Präparat, Verdauung ab, so dass er schwer zu handhaben ist.
Gegen Depressionen und Ängste gibt es noch andere Psychopharmaka, z.B. die SSRI, die Serotonin erhöhen, und ebenfalls eine leicht dopaminsenkende Wirkung haben. Sie erhöhen dann Prolaktin, wenn überhaupt, aber nur mässig.
Wenn aber für Dich nichts anderes als Sulpirid in Frage kommt, sehe ich wenig Chancen, den zu hohen Prolaktinspiegel zu senken, es ist eine Nebenwirkung, mit der Du leben müsstest.

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