Kräfte in kraftlosen Zeiten

hope
Benutzerbild von hope
Frage gestellt am
21.01.2009 um 20:58

Lange Zeit habe ich nicht mehr auf diese Seite geschaut. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Seite so wundervoll aktiv ist! Alles andere als nur Trost an Regentagen.
Irgendwie sind wir doch immer irgendwie auf der Suche nach Antworten. Manchmal kennen wir noch nicht einmal die Frage, die sich uns stellt. Findet nicht die richtigen Worte, ist sich nicht bewusst, wo uns der "Schuh drückt".
Deshalb möchte ich einfach mal los werden, was bei mir so passiert ist, wie es mir gerade geht. Vielleicht habt ihr ja Lust, mir darauf zu schreiben. Bin neugierig und gespannt, welche neue Blickwinkel sich daraus ergeben.

Was habe ich indessen gemacht? Ich habe im Oktober mein berufsbegleitendes Studium zur Kunst- und Kreativitätstherapeutin begonnen. Eine Tätigkeit, bei der ich endlich ankommen kann bei dem was ich wirklich kann und bin. Auch mich bringt dieses Studium bei meinen Themen viel weiter.

Die Möglichkeit, auch teilweise über Krankenkasse, eine kunsttherapeutische Behandlung zu nutzen, möchte ich an alle gern weitergeben. Ihr habt hier die Chance, vielleicht auf die Spuren und Auslöser von der Euch quälenden Krankheit zu kommen.
Nunmehr im Januar habe ich meine eigene Praxis, zunächst bei mir im Haus, eröffnet. Damit verbunden sind so viele neue Erfahrungen, Begegnungen und kreuzende Wege, die ich erst einmal verdauen muss. Verdauen muss ich auch noch den Tod einer meiner innig geliebten Katzen. Sie war ein irgendwie gleichwertiger Teil unserer Familie, zugehörig, wertvoll und bereichernd. Zu Weihnachten ist meine Spuky (Main Coon) erkrankt. Bin zum Notarzt und später zur Tierklinik. Diagnose: Nierenversagen, vererbte multiple Zystenbildung in den Nieren. Vieles haben wir versucht. Eine Woche lang habe ich sie rund um die Uhr begleitet und für sie gesorgt. Letztlich am 03.01. war es für sie sichtlich zur Qual geworden. Trotzdem war es ein furchtbar schwerer Schritt, für sie die Entscheidung des Freitodes zu treffen. Als wir uns alle gemeinsam dafür entschlossen haben, hat sie, wie als Antwort, das erste und letzte Mal seit der akuten Erkrankung geschnurrt. Trotzdem hat man das Gefühl, dass einem das Herz zerreißt.
Diese Erfahrungen zu alle dem, was mich sonst noch belastet und beschäftigt, zerrüttet mich und ich verliere allmählich meine Bodenhaftung und Erdung. Ich möchte nicht schon wieder Atosil und/oder Bryofüllum nehmen. Alles geht jetzt irgendwie zu schnell und ich habe keine Zeit dies alles zu verarbeiten. Auf den Rezepten müsste manchmal "Zeit" verordnet werden.

Diese Zerrüttung schwächt meine Kräfte, meine Geduld und Fähigkeit meine Schmerzen auszuhalten - noch funktioniere ich im Alltag gut. Jedoch nehme ich immer mehr und mehr von dem Tramal, manchmal bis zu 6 x am Tag zu 25/30 Tropfen. Schmerzfreiheit erreiche ich trotzdem nur selten. Ich möchte doch noch kein Morphium nehmen! Wer hat noch eine andere Möglichkeit für mich?

Ich wünsche Euch viel Licht und Kraft und achtet auf Eure Wurzeln.
Liebe Grüße von hope

PS: "Unter freundlichen Menschen ist selbst das Wasser süß" chinesische Weisheit

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3 Antworten:

flocke44

27.02.2009 07:50

Hallo hope. Ich finde deinen Eintrag sehr interessant. Immer wieder spüre ich, das ich mit meiner Erkrankung nicht alleine bin. Dieses holt mich immer wieder ein. Bei mit ist es auch so, das die kleineste Kleinigkeit mich aus der Bahn wirfst, wenn ich dann mal drin sein sollte. Ich kann dir nachfühlen, das Zerrüttung dich kraftlos macht und die Schmerzen kaum zu ertragen sind. Auf die schmerzen bezogen hilft bei mir nur Tilidin. Ich nehme sie äußerst ungern. Habe in meinen stationären Klinikaufenthalten gelernt, das Entspannung fr mich gut ist. Und das was Heide über die Atemtherapie schreibt, ist sehr empfehlendswert!!! Dadurch kommt die innere Gelassenheit.........zwar gaaanz langsam, aber sie kommt.
Wie schaffst du das mit dem Studium? Ist das nicht zu anstrengend? Ich habe starke Konzentrationstörungen und vergesse sehr schnell was. Klappt das bei dir? Ich weiss das Kunst/Gestaltungstherapie sehr hilfreich ist. Leider habe ich immer nur beim Klinikaufenthalt diese Erfahrung gemacht. Würde ich supi gerne von zu Hause aus bzw. ortsnah zu machen. Wo machst du das Studium. Gibt es da auch andere Möglichkeiten?
Ich wünsche dir einen schönen Tag mit wenig Schmerzen.
Lieben Gruß Rita

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Benutzer gelöscht?

24.01.2009 16:53

hallo hope, Tramal ist ja nun schon ein richtiger Hammer u. gegen stärkste Schmerzen
angezeigt.(Tumorerkrankungen usw.) Ich selber konnte es überhaupr nicht vertragen. Habe auch die Fibromyalgie mit all ihren Schmerzen u. oft merkwürdigen verschiedenen
Symptomen. Ich habe seit Kindheit mit Migräne zu tun, bekam dafür, weil auch Imigranspritzen nicht halfen, Novalgin Tropfen. Nach meiner Darm-OP vor 4 Jahren gab man mir zunächst über eine Schmerzpumpe Tramal, ohne Erfolg. Danach bat ich um Novalgin in meiner bekannten Dosierung (höchstens 40 Trpf.) Das machte alles viel leichter. Heute nehme ich ausser Schmerzsalbe u. Eispacks sowie Novalgin keine weiteren Schmerzmittel u. fange auch in der FOLGE bishin zum Novalgin, wenn keine Besserung eintritt, mit der Medikation an. Es kann durchaus sein, dass Du Dich an das Tramal schon zu sehr gewöhnt hast. Bei der Fibro kommt ja auch als Auslöser derSchmerzen eine Überlastung des Körpers, durch was auch immer , dazu. Wetter! Psyche, (mein Hundi ist auch letztes Jahr gestorben, hat mich auch sehr mitgenommen)
Diese Traurigkeit ist bis heute noch da u. tut einen grossen Teil hinzu. Ich fühle mich auch von Zeit zu Zeit wie in einer dunklen Spirale in der es immer mehr abwärts geht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, nach einer gewisssen Zeit geht es auch wieder bergauf. Bewegung wie auch immer möglich tut mir gut u. viel spazierengehen . Wenn Du einen Garten hast ist das ideal...... u. auch nicht mit Gewalt funktionieren wollen, dem Schmerz u. allem was Dich quält einmal nachgeben.
versuche vielleicht mal Yoga-Atemtherapie hilft mir oft sehr, gerade wenn ich das Gefühl hatte so, jetzt schwimmst, jetzt geht bald gar nichts mehr.
Gute Besserung für Dich u. wenig Schmerzen
wünscht Dir Heide

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Thius175
Benutzerbild von Thius175
22.01.2009 13:36

Hallo,
eine weiter Steigerung der Menge an Tramal® ist natürlich möglich z.B. in Tablettenform mit 200mg Wirkstoff, ich halte das aber nicht unbedingt für sinnvoll. Bei steigender Dosis muss nicht immer auch eine adäquate Schmerzlinderung eintreten, aber eventuelle Nebenwirkungen können verstärkt zutage treten. In einem solchen Fall halte ich es für angezeigt auf das nächst stärker Schmerzmittel zuzugreifen, bzw zu eruieren, ob es inzwischen ein neueres Schmerzmedikament gibt, das kein Opioidabkömmling ist. Spontan würde mir hierzu Lyrica® einfallen, das aber ggf. höher dosiert werden muss.
Morphin ist (hier in Deutschland) erst die letzte Stufe der Schmerztherapie. Es gibt aber noch andere, stärker wirksamen Opioidderivate als Tramal, z.B. MST® von Mundipharma, oder Oxygesic® von Mundipharma die es aber auch als Generika gibt, z.B. Oxycodon-HCl beta.
Bitte das aber alles mit dem Arzt absprechen, vielleicht einen Schmerztherapeuten konsultieren, dieser kennt sich genau aus, was auf dem Schmerzmittelsektor alles vertreten ist und kann entsprechende Möglichkeiten vorschlagen.

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