Ausschleichen von Zeldox

Hallo Gerti,

ich nehme auch seit 8 Jahren Zeldox wegen einer einmaligen schizophrenen Episode. Ich habe es auch schon mal zwischendurch geschafft gehabt für ein komplettes Jahr abzusetzen. Ganz wichtig ist, dass Du in guter und engmaschiger psychiatrischer Betreuung ggf. auch Psychotherapie bleibst und ein gutes wohlwollendes soziales Umfeld (Freunde oder Familie die Dich unterstützen) hast.
Ich habe mit meinem Therapeuten einen Notfallzettel entworfen auf denen alle potentiellen Symptome aufgelistet sind mit denen es "wieder losgehen" könnte wie Schlafstörungen, Reizüberflutung, übermäßiges Misstrauen, uminterpretieren von Situationen oder ähnliches draufstehen (individuell sehr verschieden!!). Auf die sollte mann regelmäßig, besser täglich mal drauf schauen und sich kritisch fragen ob 1 oder mehrere Symptome gerade auf einen zutreffen und wenn ja mit welchem Vertrauten man die Situation besprechen könnte.
Zeldox gibt es auch als Saft den mann ganz fein Dosieren kann, sodass man sich langsam von den 40 mg herunterarbeiten kann. Vielleicht bist du auch mit einer Mini-Dosis wie 5-10 mg schon wieder komplett arbeitsfähig. Das wäre gerade wenn man neu in einen Job einsteigt für die Eingewöhungsphase eine zusätzliche Sicherheit und unkritischer als gleich komplett abzusetzen. Ich habe Jahrelang sogar unter 40 mg wieder Vollzeit arbeiten können.
Wichtig ist auch, wenn du merkst es "kippt" wieder früh mit einer mittelhohen Dosis anzufangen um ja nicht zu tief rein zugeraten.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute und das Du das ganze rückfall-frei überstehst.

LG Zeldox (- mittlerweile wieder abgesetzt!!)

Hallo,

ja das "geliebte" Zeldox!

Es geht durchaus, aber laut Psychaterin nicht ganz ungefährlich (im Hinblick auf die psychiatrische Erkrankung, Psychose o.ä.) Ich habe es auch über 10 Jahre genommen. Dann habe ich mir immer mehr Gedanken über die möglichen Nebenwirkungen von diesen nicht ausreichend getesteten Psychopharmaka gemacht. Unter Beobachtung der Psychaterin haben wir vereinbart, dass wir es über einen langen Zeitraum (hier 1 1/2 Jahre Schrittweise um 20 mg, wenn nötig auch in noch kleineren Schritten ausschleichen!

Es hat zwar geklappt, aber ich sage auch gleich dabei, dass man sich an diesen "neuen Zustand" wirklich erst gewöhnen muß. Du erlebst alles "intensiver", "emotionaler" mit mehr Auf und Ab's, Deppries, Hypes. Schwierigkeiten im alltäglichen Leben werden ja "ungefiltert" an Dein Gehirn weitergeleitet und Du mußt das emotional irgendwie verkraften. Ohne Unterstützung durch offene Gespräche über deine Gefühle ist dies wohl nicht denkbar und immer schön im Blick behalten, ob wieder Symptome auftreten, die da waren, weshalb man Dir das Zeldox verschrieben hat und dann einfach ehrlich bleiben und notfalls sofort wieder mit Zeldox anfangen, weil die Dinger ja Zeit brauchen (ca. 14 Tage) bis sie wieder wirken (Blutspiegel!)

Aber ich muß auch sagen, dass ich das Leben trotz aller Probleme irgendwie besser genieße, auch logisch extrem gut denken kann, analysieren kann, usw. Eigentlich will ich nie wieder hin zum Zeldox o.ä Kram, aber wenn ich Symptome bekäme würde ich auch sofort wieder mit einer hohen Dosis einsteigen!

Wie gesagt, so war es bei mir. Mache es niemals ohne das Mitwirken von Ärzten. Meine war zwar anfänglich auch skeptisch, aber ich habe auf das Absetzen bestanden, dann bleibt ihr nichts übrig, als das mit Dir "durchzustehen"

Viel Glück, wenn Du weiter Fragen hast, melde ich, ich werde versuchen eine Antwort zu geben...

über das ausschleichen von zeldox solltest du mit deinem arzt sprechen!