Tramadolor ausschleichen...

Yumiko

Frage gestellt am
27.09.2011 um 10:04

Liebe Leute,

nach einer schweren Verletzung im Jahr 2002 und nun ganzen 9 Jahren Abhängigkeit vom Medikament Tramadolor möchte ich das Medikament nun ausschleichen. Ich bin heute 30 Jahre alt, wiege 60 Kilogramm und bin 1,70 groß.

In den Jahren 2003/2004 verbunden mit einer schlimmen Lebenskrise war meine Tagesdosis 200 mg pro Tag. Ich wusste von Beginn an, dass ich Abhängig bin und wollte diese Grenze niemals überschreiten! Was mir auch gelang.

Nun bin ich bei 80 mg pro Tag angekommen, welche ich einmal vor dem Schlafen gehen und einmal am Vor- oder Nachmittag nehme. Damit ich mich nicht selbst belüge, schreibe ich mir die Einnahmen akribisch auf. Seit zwei Monaten lebe ich ganz gut damit. Ich habe das Tramal immer gut vertragen. Hatte nie Kopfschmerzen, lediglich war ich zu Beginn (also im Jahr 2002) ca. 15 nach der Einnahme immer etwas dusselig. Das passiert nun wieder, seitdem ich das Medikament reduziert habe.

Jetzt möchte ich das Medikament ganz absetzten, da ich gerne ein Kind bekommen möchte. In den letzten Tagen versuchte ich eine der beiden Einnahmen weg zulassen. Aber ich bekomme Schmerzen in den Beinen, mir ist extrem unwohl, sogar übel und ich mir ist heiß und kalt... Das sind wohl die Entzugserscheinungen. Außerdem bin ich extrem leicht reizbar...

Aufgrund meines familiären Umfeldes (nicht mal mein Lebenspartner weis von meiner Sucht) traue ich mich nicht eine Entzugsklinik aufzusuchen, obwohl ich das auch gerne machen würde. Einfach nur um mir helfen zu lassen.

Meine Frage ist nun: Gibt es so etwas wie einen Stufenplan um ein Medikament auszuschleichen? Wenn ich mit den Einnahmen 1 x Abends und 1 x Tagsüber gut leben kann, soll ich dann die Zeitpunkte der Einnahme beibehalten und nur die Dosierung reduzieren? Ich nehme das Medikament als Tropfen via Dosierpumpe ein. D.h. die minimal Mögliche Dosis ist 12,5 mg = 1 Hub. Wie lange sollen die Abstände zwischen den Reduzierungen sein? Ein Monat, zwei oder drei?

Ich habe die Pille noch nicht abgesetzt aber mein Mann würde jetzt gerne damit anfangen und ich auch, deshalb habe ich nun einen eisernen Willen entwickelt und möchte jetzt endlich clean sein. Nicht vorzustellen wenn ich meinem ungeborenen Kind durch meine Sucht nur den kleinsten Schaden zufügen könnte.

Für einen Rat vorab wäre ich sehr dankbar, selbstverständlich werde ich meine Frauenärtzin konsultieren und Sie ebenfalls um Hilfe bitten. Ich denke falsche Scham hätte Fatale Folgend für das Kind.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und herzliche Grüße...

Patientendaten

Geburtsjahr: 1981(30 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 60,0 kg
Größe: 170,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

5 Antworten:

Yumiko

06.02.2012 15:41

Vom Frage-Steller selbst

Liebe Leute,

ich wollte nur mal meinen Zwischenstand durch geben. So wie es aussieht habe ich es geschafft, das Medikament auszuschleichen. Ich habe jede Woche (Seit September) die Dosis reduziert. Wenn ich hibbelig wurde, habe mir immer wieder gesagt: "die Dosis reicht, ich brauche nicht mehr"... Irgendwann bin ich bei nur einem Hub angekommen. Und den habe ich dann in der Woche drauf weggelassen. Ein paar Nächte habe ich sehr schlecht geschlafen. War sehr unruhig. Doch dann habe ich eine Nacht gut geschlafen und von da an war es ok. Nach ein paar Tagen habe ich dann die Flasche (die ich sonst immer dabei hatte) in meinen Schrank geräumt. Jetzt habe ich die Flasche ganz weggeworfen.

Ich habe versucht viel zu trinken und viele Pausen zu machen. In der Mittagspause habe ich mich hingelegt, wenn es mir in der Arbeit zu viel wurde, habe ich nach einer Pause gebeten.

Ich bin so glücklich das ich das Zeug los bin und wünsche allen, die es Versuchen viel Kraft!

LG Yumiko

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Yumiko

28.09.2011 08:04

Vom Frage-Steller selbst

Lieber HeJo,
Lieber Alpha,
Liebe America,

vielen Dank für Eure Antworten. Selbstverständlich habe ich mir genaus diese Fragen (Vertrauen, Ehrlichkeit, etc.) schon oft selber gestellt. Jede Beziehung ist anders. Ich liebe meinen Freund über alles. Aber ich bin irgendwie der Leader in unserer Beziehung und für mich ist es immer schwer Schwächen zuzugeben. Wahrscheinlich kommt das auch von meinem Job. Ich habe sehr früh unser elterlichen Unternehmen übernommen und muss mich dort jeden Tag aufs neue Beweisen.

Und allein mein Verantwortungsbewusstsein gegenüber meinem zukünftigen Kind (wenn ich überhaupt eines bekommen kann - dass weiss man ja auch noch nicht, da ich noch nicht schwanger bin) treibt mich dazu einen Arzt aufzusuchen. Leider ist die Auswahl an Ärzten in der unmittelbaren Umgebung sehr begrenzt, da ich sehr ländlich wohne. Meine erste Ansprechpartnerin wird erst mal meine Frauenärztin sein, bei der ich morgen einen Termin habe. Ich fasse nun all meinen Mut zusammen und gehe die Sache an.

Ich werde Euch berichten!

Liebste Grüße, Yumiko

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
HeJo

27.09.2011 11:43

"... nicht mal mein Lebenspartner weiss von meiner Sucht ..."

Genau diese von Dir in (..) gesetzte Bemerkung macht Mich stutzig!!! - Auch Ich habe Respekt vor Deinem Vorhaben und schon Erreichten - wie Alpha 10 sagt - wirklich ...
Da kommt nur ein "Aber":
Du lebst in einer Partnerschaft - Ihr "beide" möchtet ein Kind - Ihr "beide" müsst auch die Verantwortung tragen - nur wie kann Dein Partner die Verantwortung mittragen, wenn es zwischen Euch beiden "Geheimnisse" gibt ?? - Anscheinend kennt er ja nichteinmal Deine Medikamente, geschweige denn deren Wirkung ...
Für Mich ergäbe sich ein richtig dickes Problem - das heisst "Vertrauen" !!!!

Meine Partnerin kennt Meine gesamte "Gesundheits-Geschichte" - und Ich auch Ihre ....
Wir tragen sie gemeinsam - helfen Uns gemeinsam - entscheiden gemeinsam !!!
Nur so ist es Uns möglich, füreinander da zu sein - füreinander Verantwortung zu tragen ...

Wäre das vielleicht eine Lösung für Dich ?? - Deinen Partner mal ganz einfach mit einzubeziehen?? - Dich zu offenbaren ??
Glaubst Du an Ihn ?? - Wird´ er Dich verstehen ?? ....

Heute würde Ich Mir diese Frage garnicht mehr stellen, weil Ich weiss, es geht einzig und allein um "Uns" !!! ...
In meinem damaligen Eheleben hielt Ich das nicht für möglich ...
... Jetzt bin Ich schlauer - Ich geniesse meine Partnerin ...

.... für Dich viel Kraft ...

P.S.: Ich gebe hier nur Meine Erfahrungen wieder - auf Fragen, die Mich bewegen ...

Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Alpha10
Benutzerbild von Alpha10
27.09.2011 10:16

Vorab: Respekt vor Deinem Vorhaben und dem schon bisher Erreichten!

Die letzte Stufe des Absprungs ist am Schwierigsten - und erfordert nochmals einen eisernen Willen.
Mir hat die langsame Reduzierung in Tropfenform geholfen - jede Woche immer ein paar weniger - nicht zu schnell.
Wenn ich es richtig gelesen habe wäre es durchaus möglich, die Tropfen auch "per Hand" zu dosieren - die wäre Dosierpumpe somit nicht wirklich nötig.
Schau mal, wieviel Tropfen der jetzigen Dasierung entsprechen und poste das hier - dann hat man einen Ausgangswert an dem man sich orientieren kann.

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
america
Benutzerbild von america
27.09.2011 10:12

ich würde dringend mit dem arzt , der dir das tramaldol verschreibt reden ,. fange blos nicht alleine an hier mit starken schmerzmedis eigenhändig zu experimentieren !!!!!!
das ist so gefährlich , aber es gibt immer noch genügend menschen , die unverantwortungslos selber die sache in die hand nehmen ohne arzt.
sorry , macht mich immer wieder betroffen wenn ich sowas lese.
du willst das beste für ein ungeborendes kind ? dann fange mit der verantwortung für dich an und suche einen arzt auf der dich hierbei begleitet
lg

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Verwandte Fragen

[]