Angststörung durch Epilepsie

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
03.08.2011 um 14:50
  • Medikament: Topiramat, Lamotrigin, Timonil Krankheit: Epilepsie

Seit etwa 3 Jahren habe ich zunehmend Anfälle (grand-mal). Da ich deshalb schon früher in meiner Kindheit durch meine Klassenkameraden sehr gemobbt wurde, traue ich mich nur noch selten aus dem Haus, aus Angst ich könnte irgendwo in der Öffentlichkeit krampfen. Klinikaufenthalte in Fachkliniken (Epileptologie und Psychosomatik) habe ich ohne großen Erfolg hinter mich gebracht. Medikamente wurden sehr viele an mir ausprobiert. Irgendwie verliere ich mehr und mehr die Hoffnung und die Freude an allem.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht mit seiner chronischen Erkrankung? Was hilft außer Psychotherapie, Selbsthilfegruppen und Pillen weiter? Meine Familie kann meinen Rückzug in keinster Weise verstehen, ich kann ihnen aber auch nicht erklären, warum ich zur Zeit nicht richtig "ticke".
LG

Patientendaten

Geburtsjahr: 1984(27 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Eingetragen durch: Patient
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5 Antworten:

pumuckel70
Benutzerbild von pumuckel70
08.08.2011 19:55

Hallo
Es geht nicht darum das Du in Mara warst,sondern das Du in einer Gemeinschaft Intrigrirt wirst.
Das Du Menschen um Dich hast die Dich als ganze Person so akteptieren wie Du bist auch mit der Epilepsie!Ich weiß nicht ob bei Dir das Arbeitsamt helfen kann? Ein Schwerb-Arbeitsplatz zu
bekommen auf dem freien Arbeitsmarkt oder WFB.Das Du das Gefühl bekommst ICH gehöre
dazu.Und bin was WERT in der Gemeinschaft.Gruß pumuckel ich arbeite in einer WFB.

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Anonymer Benutzer

03.08.2011 22:07

Vom Frage-Steller selbst

Ich möchte mich herzlich bei euch für die Antworten bedanken.
@Meira: leider ist eine Monotherapie nicht möglich- es wurde mehrfach in Bethel erprobt und versucht.
@Pumuckel: Ich habe insgesamt 10 Monate in Bethel verbracht. Klar, dort wo viele Epileptiker sind, ist das Verständnis und der Umgang mit diesen Menschen und der Erkrankung ganz anders.
@xuf: Du sprichst mir aus ganzem Herzen, wie gut ich dich verstehen kann. Danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht.
Durch euch habe ich das Gefühl nicht verrückt - sondern viel eher nicht allein - zu sein

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pumuckel70
Benutzerbild von pumuckel70
03.08.2011 19:54

Hallo
das was Du da beschreibst kenne ich von Nieders. als ich da noch gewohnt habe.Da hat mich
auch keiner verstanden und ernst genommen!Und deshalb bin ich vor 20 jahren nach NrW
gezogen.Hier nimmt man mich so wie ich bin ohne dumme Fragen zu stellen.Und ich wurde
in der Gemeinschaft intrigriert.Und habe einen Job der mir spaß macht,verdiene nicht viel
was für mich auch nicht wichtig ist.Es werden Renten und Sozial-Abgaben gezahlt und das ist wichtig.Und vieleicht hat dein Umfeld mehr Schwierigkeiten mit DEINER Epilepsie als du es selber mitbekommst.Redet mit einander.Und das was Du gerade machst ist für ausenstehende nicht nach voll ziehbar.Aber für Betroffene nachvoll ziebar.Meine Schwester
hat mich oft mitgenommen.Aber Freunde hatte ich in Nieders nicht.Und die habe ich hier.
Und das nur weil den Menschen in NrW das Herz auf der Zunge gewachsen ist und Bethel
bekannt ist!Wird hier die Tatsache akzeptiert das es Kranke Menschen gibt.Gruß pumuckel

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xuf
Benutzerbild von xuf
03.08.2011 19:23

Hallo,

mir geht es auch so. In der Kindheit wurde ich wegen dem Krampfen auch immer dumm angeschaut. Mit der Pubertät wurden die Anfälle weniger, ich dachte die Epilepsie gehörte der Vergangenheit an. Mit 19 Jahren bekam ich wieder einen großen Anfall in der Öffentlichkeit. Ungünstig für mich war, dass ich nicht das Bewusstsein verlor, sondern nur meinem krampfenden Körper ausgesetzt war und mich nicht äußern konnte. Da habe ich die Reaktionen der Umherstehenden Leute live mitbekommen. Das ich betrunken sei oder Drogen genommen habe, waren noch die harmlosen Bemerkungen.

Seitdem kämpfe ich auch mit massiven Ängsten. Eine Psychotherapie brachte einen guten Erfolg. Ich konnte meinen Alltag wieder meistern und auch wieder zur Arbeit gehen. Das ging aber nur ein Jahr gut. Durch dumme Bemerkungen kriegte ich wieder Ängste. Die zweite Psychotherapie brachte nur noch wenig.

Insgesamt habe ich 3 tagesklinische und 2 stationäre Psychotherapien gemacht. Leider ohne den gehofften Erfolg. Seit einigen Jahren bin ich nun berentet und habe dadurch ein relativ ruhiges Leben. Aber mein Freundeskreis hat sich auch stark verkleinert. Meine Familie reagiert auf mein Verhalten auch nur mit Unverständnis, aber mittlerweile stört mich das weniger. Seit 2 Jahren bin ich in einer Selbsthilfegruppe für soziale Phobie. Das tut mir sehr gut, dort werde ich nicht bewertet.

Die großen Anfälle habe ich fast gar nicht mehr (1 mal im Jahr). Nur kleine Aussetzer kommen noch öfter.

Eine Selbsthilfegruppe könnte dir sicher auch etwas bringen. Vielleicht nicht zum Thema Epilepsie sondern zur Angstthemen. Da wäre es aber zu schauen, welche SHG arbeitet und welche sich nur zum Jammern treffen. Das soll jetzt nicht abwertend klingen, aber wichtig bei Ängsten ist die Konfrontation.

Ich wünsche dir alles Gute, wenn du noch Fragen hast schreib einfach!

Michael


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Benutzer gelöscht?

03.08.2011 17:17

Hallo! Die Behandlung von Epilepsie ist eine Monotherapie. Wenn du mehrere Antiepileptika nimmst, hilfst du in erster Linie der Pharmaindustrie. Wenn du so viele Präparate nimmst, so hast du auch entsprechend Nebenwirkungen und es geht dir schlecht. Google doch nach Magnesium + Epilepsie (oder Epilepsy), vielleicht findest du etwas, was dir wieder Lebensmut macht.

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