Cipralex, da Depression nach Schlaganfall- ja oder nein ? Was tun ?
- Medikament: Cipralex Krankheit: Post- Stroke- Depression nach Schlaganfall
Meine Frau hatte im Juni 08 einen Schlaganfall, nach 2 Monaten war noch eine Aphasie geblieben.Diese verbesserte sich unter Logopädie zusehends bis Mitte Oktober 08. Dann wurde die Sprache unerklärlich schlechter und immer schlechter. Das Verhalten wurde lethargisch, Emotionen waren weg. Daraufhin stellte der Neurologe Mitte Januar 09 eine Post- Stroke- Depression fest und überwies an den Psychiater. Dieser verordnete Anfang Februar Cipralex 10 mg. Da nach 3 Wochen keinerlei Besserung, verordnete er nun 15 mg Cipralex täglich.Jetzt sind weitere 3 Wochen, insgesamt seit der Cipralex Erstverordnung sogar 6 Wochen vergangen ohne erkennbare Verbesserung. Im Gegenteil, es wurde und wird Klage geführt der leichten Benommenheit mit Unsicherheit beim Gehen.Jetzt fürchte ich, dass wertvolle Behandlungszeit für die Aphasie verloren geht, da unter Cipralex keine vernünftige Logopädie möglich ist.Und so stellte ich mir die Frage, ob überhaupt eine Depression vorliegt. Sprache bedeutet meiner Frau sehr viel, sie definiert sich auch überwiegend darüber.Ich habe ihr nun Mut gemacht, dass die Aphasie sich bessern wird,dass sie sich aber nicht allein auf die Medikamente verlassen soll und dass ich ihre Traurigkeit im Oktober 08 verstehe als die Sprache sich verschlechterte. Ich versuchte ihr aufzuzeigen, dass ihre "dunklen" Gedanken sie nur weiter nach unten gezogen haben und dass sie sich mit optimistischen Gedanken befassen solle, da es ihr dann bestimmt besser gehen würde. Und siehe da,plötzlich wurde sie interessierter, aktiver und ihre Sprache verbesserte sich um einiges.Diese Beobachtung läßt mich nun zweifeln an einer "echten" bzw. schweren Depression und ich frage mich, ob die psychologische "Behandlung" der Cipralex- Therapie nicht vorzuziehen ist, zumal dann auch die Aphasie- Behandlung fortgesetzt werden könnte. Der Psychiater wird mir wohl nicht recht geben, doch irgendwie bin ich überzeugt, dass bei entsprechender täglichen Zuwendung gegenüber meiner lieben Frau eine Depression nicht (mehr) diagnostiziert werden würde. Was sollen wir tun ? Einen zweiten Psychiater konsultieren, oder einen zweiten Neurologen - oder nichts ???