Suche nach alternative Behandlungsmethoden bei Psychose

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
17.04.2018 um 12:22

Mein Sohn hatte am 19.03. einen Unfalll. Ihm fiel bei der Arbeit eine schwere Platte auf den Kopf. Beim D - Arzt wurde eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert. Ein MRT wurde nicht gemacht, da der Arzt meinte, dass dies nicht notwendig sei. Er wurde auch ohne weiteren Termin entlassen und konnte, lt. Aussage des Arztes sofort wieder arbeiten gehen. Mein Sohn ging am nächsten Tag arbeiten, wurde aber nach Hause geschickt, weil es ihm sehr schlecht ging. Bei meiner Hausärztin bekam er dann einen Krankenschein, damit er sich zu Hause etwas erholen konnte. Seit dem Unfall veränderte sich mein Sohn innerhalb von zwei Tagen stark im Auftreten und in seinem Wesen. Er redete nur noch Sätze ohne Sinn und Verstand, fühlte sich verfolgt, war ständig wütend, weil ihn keiner wirklich verstand und niemand aus dem, was er erzählte schlau wurde.

Da ich zu dem Zeitpunkt bei der Reha war, hatte ich nur telefonischen Kontakt zu meinem Sohn, merkte aber sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich sprach mit dem Krankenhaus in Frankfurt und konnte einen MRT - Termin vereinbaren. Über die Einweisung ins KH wurde dann ein MRT gemacht. In der Auswertung wurde gesagt, dass er eine Gehirnerschütterung hätte, die Symptomatik aber auf eine Psychose hinweisen würde. Mein Sohn wurde also wegen einer akuten Psychose in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Dort wurde er mit Zyprexa behandelt, womit ich von Anfang an nicht einverstanden war. Nach 14 Tagen wurde er entlassen. Seit Einnahme hat er sich völlig verändert. Aus dem so lebensfrohen und fröhlichen jungen Mann ist ein total in sich zurückgezogener, völlig gleichgültiger Mensch geworden, der halbwegs funktioniert, aber ansonsten in der Ecke sitzt und vor sich hin schaukelt. Gestern sagte er zu mir, dass er nicht mehr lesen könnte, weil ihm die Buchstaben abhauen, so beschrieb er es. Denken fällt ihm schwer und er könnte einfach nichts fühlen. Keine Freude, keine Wut, kein Glücklichsein. In seinem Bauch wäre es wohl drin, könnte aber nicht raus, so seine Beschreibung. Entsprechend habe ich gestern begonnen, dass Medikament wieder auszuschleichen, denn ich möchte, dass mein Sohn wieder sein fröhliches und normales Wesen zurückbekommt und nicht länger wie ein Zombi durch die Gegend läuft! ...

Da ich lange Zeit in der Gerontopsychiatrie gearbeitet habe, weiß ich, was für ein schlechtes und nebenwirkungsträchtiges Medikament Zyprexa (Wirkstoff Olanzapin) ist und welche irreparable Schäden das Medikament bei Langzeitanwendung anrichten kann. Zudem macht es abhängig! Von Seiten des Arztes wurde nur gesagt, dass wir dies in Kauf nehmen müssen, weil das eben so ist, und keine weiteren negativen Nebenwirkungen beständen. Man sollte die Nebenwirkungszettel nicht immer so ernst nehmen ... Er hat mich in Sachen Nebenwirkungen regelrecht belogen und das Gespräch sofort abgebrochen, als ich ihm mitteilte, dass ich 10 Jahre Fachkraft im gerontopsychiatrischen Bereich gewesen wäre und mich sehr gut mit Neuroleptiker und den irreparablen Schäden, die sie anrichten können, auskenne!

Diese Frage geht an die User, die sich in der heilpraktischen bzw. alternativen Schiene auskennen. Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten? Ich habe schon gesucht, viel gelesen und einige alternative Möglichkeiten gefunden, bin aber immer noch auf der Suche und wäre über konstruktive Antworten und Ratschläge sehr dankbar ...

Patientendaten

Geburtsjahr: 1997(21 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 102,0 kg
Größe: 180,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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9 Antworten:

Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
18.04.2018 12:32

Nebenwirkungen können leider jederzeit auftreten, die Epilepsie kann ja bei Bedarf auch mit anderen Antiepileptika-je nach Epilepsieform-neu eingestellt werden. Aber das kann ja bei der anliegenden Behandlung beurteilt werden.

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Anonymer Benutzer

18.04.2018 11:50

Vom Frage-Steller selbst

Ach ... Ich war mit meinem Sohn heute bei einem so genannten Vorstellungstermin. Morgen wird entschieden, ob er in der PIA aufgenommen und behandelt werden kann. Also ehrlich, da zieht es einem die Schuhe aus und die Fußnägel rennen wech, wenn man so was hört.

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Anonymer Benutzer

18.04.2018 11:44

Vom Frage-Steller selbst

Das Topiramat nimmt mein Sohn schon seit dem 8. Lebensjahr. Die Disskusion einer Medänderung ist auch aktuell, weil mein Sohn in letzter Zeit ziemliche starke Konzentrationsschwächen hat. Der Termin in der Charitee ist in 8 Wochen. Erst dann kann etwas geändert werden. Können die Nebenwirkungen nach so langer Zeit plötzlich und stark auftreten. Seit 2010 ist mein Sohn anfallsfrei und darüber waren wir sehr froh.

Danke für den Hinweis.

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
18.04.2018 00:11

Diese Information ist wichtig. Insofern, als das die psychotische Symptomatik auch eine Nebenwirkung von Topiramat sein kann! Hier ein Auszug der möglichen psychiatrischen Nebenwirkungen (Fachinfo):
Psychiatrische Erkrankungen
sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
Depression
häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
Bradyphrenie
Insomnie
Beeinträchtigung des sprachlichen Ausdrucksvermögens
Angst
Verwirrtheit
Desorientierung
Aggression
veränderte Stimmung
Agitiertheit
Stimmungsschwankungen
depressive Stimmung
Wut
anomales Verhalten
gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
Suizidgedanken
Suizidversuch
Halluzination
psychotische Störung
akustische Halluzination
visuelle Halluzination
Apathie
Verlust der Spontansprache
Schlafstörung
Affektlabilität
verminderte Libido
Ruhelosigkeit
Weinen
Dysphemie
euphorische Stimmung
Paranoia
Perseveration
Panikattacken
Traurigkeit
Leseschwäche
Einschlafstörung
Affektverflachung
anomales Denken
Verlust der Libido
Teilnahmslosigkeit
Durchschlafstörung
Ablenkbarkeit
frühes morgendliches Erwachen
Panikreaktion
gehobene Stimmung

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Anonymer Benutzer

17.04.2018 22:49

Vom Frage-Steller selbst

Mein Sohn erhält nur noch Topamax gegen die Epilepsie
Topamax ... 75mg - 0 - 75mg - 0

Weitere Medikamente erhält er nicht, wurden auch nicht angesetzt. Bis auf das Zyprexa, was er seit dem 23.03. nehmen muss.

Mein Sohn hatte ein Riesenzellastrozytom. Das ist ein Hirntumor. Dieser lag auf dem Liquorabfluss. So konnte das Hirnwasser nicht ablaufen. Nachdem der Tumor erfolgreich entfernt werden konnte, war auch der Liquorabfluss wieder intakt. Geblieben ist die Raumforderung. Da der Liquorabfluss intakt ist, war dies nicht mehr behandlungsbedürftig, wird aber jedes Jahr durch ein MRT kontrolliert. Bis jetzt haben sich keine weitere Tumoren gebildet und auch die Verkalkungen im Gehirn sind nicht weiter fortgeschritten.

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
17.04.2018 22:36

Hydrocephalus Internus? Wie wird das behandelt?

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Anonymer Benutzer

17.04.2018 19:55

Vom Frage-Steller selbst

Diagnosen:
F23.0 Akute polymorph psychotische Störung DD F06.2organisch wahnhafte Störung
Q85.1 Tuberöse Sklerose mit Adenoma sebaceum
G91.9 Hydrocephalus internus
G40.9 Epilepsie
D17.7 Angiomyolipom der Nieren beidseits
Zustand nach Riesenzellastrozytom (OP 08/2010)

Wir sind in der Charitee in Berlin in Behandlung. Einen Termin bei einem hiesigen Neurologen habe ich nicht für meinen Sohn bekommen. Auch wenn es sich völlig daneben anhört, es interessiert keinen.

Wir haben morgen einen Termin bei einem Psychiater in Rüdersdorf. Man darf gespannt sein, ob der ehrlich zu mir ist, und ob er überhaupt gewillt ist, meinen Sohn mit dem eher seltenen Krankheitsbild zu behandeln. Denn aufgrund des seltenen Erkrankungsbildes wird eine Behandlung immer wieder abgelehnt und das im reichen deutschen Lande ... Auf den Termin in der Charitee müssen wir noch ca 8 Wochen warten.

Seit Jahren kämpfe ich dafür, dass mein Sohn ein halbwegs normales Leben führen kann, vielleicht verstehst Du jetzt, warum ich diesen Zustand nicht akzeptieren kann ...

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
17.04.2018 18:43

Im übrigen möchte dringend davon abraten das Mittel ohne vorherige Maßnahmen abzusetzen. Sollte es sich nämlich um eine echte Psychose handeln, dann kann das vorzeitige absetzen ohne adäquaten Ersatz fatale Folgen nach sich ziehen. Bitte nehmen Sie Abstand von diesem Vorhaben.

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
17.04.2018 15:41

Ich fürchte das könnte schwierig werden. In meinen Augen sollte eine neurologische Fachabteilung sich das nochmal ansehen, das klingt für mich nämlich eher nach einem organischen Psychosyndrom aufgrund der Verletzung. Das wäre etwas sehr viel Zufall.
Allerdings muss ich Sie auch korrigieren, Olanzapin macht nicht abhängig. Und die neueren atypischen Neuroleptika sind auch weniger mit Nebenwirkungen behaftet als die älteren. Auf der Gerontopsychiatrie werden bzw. sollte man diese nicht einsetzen.
Da Olanzapin allerdings durchaus apathisch machen kann und Ihrem Sohn dies scheinbar sehr zu schaffen macht sollte man (sofern kein organisches Psychosyndrom vorliegt!) eventuell ein anderes Neuroleptikum versuchen, welches besser gegen die Negativsymptome wirkt ( z B. Ziprasidon o. Aripiprazol).
Was Sie tun bzw. versuchen können ist die höherdosierte Gabe von Eicosapentaensäure(Omega-3 Fettsäure), dies hat bei Schizophrenie gute Effekte.

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