Verzweifelt

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
17.07.2014 um 19:34

Guten Abend !
Vor 4 Jahren verstarb unser 30jähriger Sohn 2 wochen nach seinem Geburtstag.
Ab da war mein Mann nicht mehr mein Mann.
Seit langer Zeit merke ich einen rapiden Abbau.
Die Ärzte sagten immer es seien schwerste Depressionen.
Nun bekamen wir 2 Wochen nach seinem 61.Geburtstag die Diagnose Demenz......................................
Bin völlig am Ende.Nun habe ich 3 durchgehende Nächte hinter mir.Er geht die ganze Nacht zieht sich an und aus und es ist schrecklich.
Kein Mittel brachte ihn zum schlafen.
In meiner grössten Not verschrieb ihm nun der Arzt gestern BromazepCT 6mg und Mirtazapin 15mg.
Er hat Gott sei Dank geschlafen aber nun las ich die Erfahrungsberichte und bin fertig.
Was soll ich blos noch tun?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1953(61 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 110,0 kg
Größe: 185,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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6 Antworten:

frank44
Benutzerbild von frank44
18.07.2014 09:46

Tja ... meine Frage an dich @Hanicka: Wie meint denn die Fragestellerin das? Bezieht sich die Frage auf ein anderes Medikament bzw. ob sie es ihm weiter geben soll oder fragt sie nach anderen Möglichkeiten, ihm zu helfen oder aber .... ?

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Hanicka
Benutzerbild von Hanicka
18.07.2014 09:39

@frank44: Du fragst, was das "Was soll ich noch tun" näher beschrieben werden soll. Diese Frau hat doch ausführlich geschildert, was los ist. Dass sie 3 Nächte nicht geschlafen hat und ein Medikament ihrem Mann zum Schlafen half aber nachdem sie den Beipackzettel gelesen hat, wieder durcheinander ist und fragt. Gruß Hanna

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Hanicka
Benutzerbild von Hanicka
18.07.2014 09:32

Ich bin mal ehrlich: Meine Mutti war sehr fit und starb aber nach Schlaganfall 2011. Wir hatten ausgemacht, das wollte sie so, wenn es zu arg mit der Pflege wird (z. B. Demenz) möchte sie ins Altenheim. Dann hast Du ruhig Nächte und kann erholt jeden Tag Deinen Mann besuchen. Das ist nur mein persönlicher Rat. Viele sträuben sich ja vor dem Altenheim. "Man schiebt sie ab". Aber wenn die Demenz noch schlimmer wird,und das wird sie, wirst Du ein Nervenbündel. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Ich wünsche Dir viel Kraft!

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Nimue
Benutzerbild von Nimue
17.07.2014 23:35

Nein @Frank, so weit ist das garnicht hergeholt. Traumatische Ereignisse können demenzielle Erkrankungen auslösen. Warum das so ist, ist noch nicht bekannt.

Nach längerer Einnahme und plötzlichem Absetzen von Bromazepam treten Schlafstörungen und vermehrtes Träumen, Angst, Spannungszustände, Erregung, innere Unruhe, Zittern, Schwitzen, Erhöhung der Krampfbereitschaft mit Auslösen von Krampfanfällen und Psychosen mit Gedächtnisstörungen, Denkstörungen und Wahnvorstellungen auf. Dies solltest Du nicht außer acht lassen, auch das Bromazepam in so hoher Dosis in kürzester Zeit abhängig macht. Für den absoluten Notfall ist es vielleicht ratsam, aber zur täglichen Anwendung absolut nicht geeignet. Du solltest auch bedenken, dass nach Absetzten des Bromazepams alles noch schlimmer werden kann.

Versuche Deinem Mann in den Tagesablauf fester zu integrieren. Roter Faden sind die Mahlzeiten, die immer annähernd zur selben Zeit sein sollten. Aufsteh- und Zubettgehzeiten sollten auch immer gleich sein. Zwischenzeitlich dann Beschäftigungsangebote im Haushalt. Bitte ihn um Hilfe und geb ihm kleine Aufgaben. Nicht denken, er kann das nicht. Du glaubst garnicht, wieviel er noch kann und vor allen Dingen, wie gut es ihm tut, wenn er sieht, dass er etwas geschafft hat. Am Besten sind kleine Aufgaben, die ihn nicht überfordern, wie zum Beispiel Geschirrspüler ausräumen oder Geschirr abtrocknen. Wäsche mit falten. Mit Heranziehen zum Kartoffelschälen oder Gemüse putzen. Dies sind alles kleine Arbeiten, die nicht überfordern, aber vom Kummer ablenken. Wenn es Schlafprobleme in der Nacht gibt, dann darauf achten, dass er nicht am Tag schläft. Da reicht tagsüber schon eine halbe Stunde, um den Nachtschlaf empfindlich zu stören. Am Nachmittag oder auch am Abend tut ein Spaziergang gut. Bewegung an frischer Luft tut gut und fördert den Schlaf. Reiche Deinem Mann vor dem Schlafengehen noch eine Tasse heiße Schokolade oder Kaffee. Mit einem kleinen Keks auf dem Teller rundet dies die Sache ab. Warme Getränke wie Milch mit Honig, heiße Schokolade und bei Demenzerkrankten auch der Bohnenkaffee, haben eine beruhigende und ermüdende Wirkung, die zum Schlaf beitragen. Es vermittelt ein Stück weit Liebe, Geborgenheit und vor allen Dingen Sicherheit. Singe gemeinsam mit ihm oder lies ihm vor dem Schlafengehen aus seinen Lieblingsbüchern vor. Musik wirkt beruhigend und die Stimme des Menschen den man liebt ebenfalls. Das Zimmer nur leicht abgedunkelt. Hat Dein Mann Ängste, dann lass ihm ein kleines Nachlicht an, auch das kann sich sehr positiv auf den Schlafprozess auswirken. Achte darauf, dass das Zimmer gut durchgelüftet ist. Nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm soll es sein. Überheizte Räume sind nicht schlaffördernd. Alles kleine Sachen, die Dir helfen können, der Tag - Nacht - Umkehr Deines Mannes entgegen zu wirken. Mit den Alternativmethoden, die wir zusammen im Pflegeheim mit unserem Neurologen abgesprochen und durchgeführt haben, haben wir es geschafft, Mittel wie Benzos oder auch Neuroleptika auf ein Minimum zu reduzieren.

Jetzt noch etwas zu Deiner Person. Schau Dich nach Selbsthilfegruppen um. Hier ein Link, der wohl existierenden größten Selbsthilfegruppen für Menschen mit Demenz.

http://www.deutsche-alzheimer.de/

Diese Seite ist sehr informativ und Du findest Telefonnummern und Anlaufstellen, die Dir sagen können, wo in der Nähe bei Dir vielleicht eine Selbsthilfegruppe existiert. Dort kannst Du Dich austauschen und Du erhälst auch Rat für die Dinge, die im Leben mit Deinem Mann erleichternd sein können.
Beantrage mit Hilfe eines Pflegedienstes eine Pflegestufe und dokumentiere genau, was Du alles im Tagesablauf für Deinen Mann übernehmen musst.
Eine andere Variante wäre eine Tageklinik für Menschen mit Demenz. Auch hier kannst Du Dich erkundigen. Klienten einer Tagesklinik werden am Morgen abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht. Ergo, Physio, Logo (wenn AO vorhanden laufen dann in der Tagesklinik) Du wärst dann ein wenig entlastet und hättest Zeit, Atem zu holen. Denn auch Du solltest bedenken, dass das Zusammenleben mit einem Menschen mit Demenz zu Hause doch ganz anders ist, als im Pflegeheim. Wir, das Personal, können nach acht Stunden nach Hause gehen. Das können Angehörige nicht. Sie sind 24 Stunden rund um die Uhr für ihre erkrankten Partner verantwortlich und da ist es wichtig, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

Medikamente sind im äußersten Notfall wichtig ja, aber man sollte nie die alternativen Methoden und ihre Wirkung unterschätzen.

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frank44
Benutzerbild von frank44
17.07.2014 21:28

"Was soll ich blos noch tun?" ... könntest du es vielleicht näher benennen, worauf die Frage abzielt?

Der Verlust des Sohnes und ein damit in Verbindung stehendes Trauma könnten u.U. mit der "Demenz" im Zusammenhang stehen. So eine Art "Dissoziation" deines Mannes, um "überleben" zu können. Quasi eine Flucht ... Vielleicht etwas weit hergeholt und zurechtgesponnen von mir, aber wenn das ursächlich wäre, weshalb nicht versuchen dort anzusetzen?
Das du dich eventuell doch noch einmal mit den behandelnden Ärzten zusammensetzt und nach weiteren Therapiemöglichkeiten fragst?

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Benutzer gelöscht?

17.07.2014 20:36

In einem derartigen Fall ist diese Medikation (bzw. Kombination) durchaus angebracht, auch wenn das Bromazepam stark eingreift und auf Dauer als problematisch anzusehen ist. Der zu erwartende Nutzen überwiegt hier meiner Meinung nach ganz eindeutig, zumal andere Mittel ja auch bereits versagt haben.

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