Alzheimer im späten Stadium

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
15.10.2013 um 17:35

Die Zahl der Medikamente in diesem Stadium ist meist sehr hoch. Blutdrucksenker, Kreislaufmittel senken das Risiko an diesen Krankheiten zu sterben. Wenn das Leben keinen Sinn mehr hat, wozu braucht man dann die Verringerung des Risikos zu sterben?
Ist es "unterlassene Hilfeleistung" wenn ich als Betreuer (Ehemann, mit vorsorge-Vollmacht) diese Medikamente absetze?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1941(72 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 72,0 kg
Größe: 158,0 cm
Eingetragen durch: EHEMANN
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6 Antworten:

Nimue
Benutzerbild von Nimue
16.10.2013 21:10

Im Falle einer existierenden Patientenverfügung kann man nach dem Willen und den Wünschen der Ehefrau entscheiden. Ist diese nicht vorhanden, dann ist das nicht so einfach. Du hast nicht das Recht, die Medikamente einfach abzusetzen, wenn, dann doch der behandelnde Arzt.

Wenn man viele Jahre gemeinsam verbracht hat, kann ich Deine Trauer und Hilflosigkeit verstehen. Aber wenn Du der Meinung bist, mit der Situation überfordert zu sein, dann setzte Dich mit einer Hauspflege in Verbindung, die Dich entweder in der Pflege unterstützt, oder die Aufnahmen in eine Pflegeeinrichtung in die Wege leitet. Es ist keine Schande, einen Menschen mit dieser Diagnose in ein Pflegeheim einweisen zu lassen. Das ist kein "im Stich lassen" Es heißt Loslassen von den Verpflichtungen, die Dich überfordern. Es verlangt ja niemand, dass Du sie allein lässt. Besuche sind immer möglich, jeden Tag.
Auch wäre eine Tagespflege eine wirklich gute Alternative, bei der die Erkrankten am Morgen abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht werden. Dies bringt schon viel Entlastung. Außerdem werden die Menschen dort gefördert und beschäftigt. Was auch eine Besserung des Zustandes bringen kann. Für den Moment zu resignieren ist kein Verbrechen und auch für den Moment verzweifelt sein und trauern ist erlaubt, aber aus eigenem Ermessen einfach lebensnotwendige Medikation weglassen, dass geht nicht.

@susanne2013
Inwieweit ein Menschenleben noch lebenswert ist, maaße ich mir nicht an zu entscheiden, denn ich bin ja nicht der liebe Gott. Ein Mensch mit Demenz ist genau das, ein Mensch! Ein Mensch wie Du und ich. Da sind genauso noch Gefühle da, da gibt es bis zum Ende noch Möglichkeiten der Kommunikation und wenn es mit den Händen ist. Und ja, sie leben in ihrer eigenen Welt. Es ist unsere Verpflichtung in ihre Welt einzutauchen, sie da abzuholen wo sie stehen, nicht ihre, den Weg zu uns zurückzufinden. Aufgrund des Krankheitsbildes ist das eben nicht mehr möglich. Nur weil Du vielleicht nicht verstehst und imstande bist dies zu tun, heißt das noch lange nicht, dass Dein Gegenüber kein Mensch mehr ist. Solche Äußerungen finde ich anmaaßend und erinnert mich am Ende sehr an Euthanasie. Sich hinzustellen und diesen Menschen als ein "Etwas" abzudegradieren, und dann mutzumaaßen, was denn lebenswert ist und was nicht, finde ich ganz schön heftig.

Eins frage ich mich immer wieder, wenn Pflegeheime so schlimm sind, wie hier immer wieder dargestellt wird, wieso nimmst Du dann nicht Deine Tante zu Dir nach Hause und pflegst sie selber? Scheinbar weißt Du ja, was für sie gut ist und was nicht ...

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Dr. med. Dirk…
Benutzerbild von Dr. med. Dirk Wiechert
16.10.2013 09:47

Die psychische Belastung des Pflegenden wurde hier schon erörtert.
Demenz kann viele Ursachen haben, es ist nicht immer Alzheimer. Wenn diese Diagnose im Raum steht, wie wurde sie ermittelt ?
ich habe wiederholt ganz erstaunliche Befundverbesserungen mit weniger Unruhe, weniger Angst, besserer Kommunikation, besserer Nahrungsaufnahme, weniger Betreuungsaufwand schon nach weniger Wochen der Therapie gesehen,

wenn der Patient
ausreichend B-Vitamine als Komplex,
ein gutes Mitochondrienmittel,
ausreichend CoQ10,
regelmäßig D-Galaktose,
Durchblutungsverbesserung mit Oxyvenierung,
Ausleitung von Schwer- und Übergangsmetallen mit der Chelattherapie in abgespeckter Dosierung erhält.

Gunderkrankungen wie Schilddrüse, Diabetes, Blutdruck, Fehlernährung gehören natürlich mit ins Konzept.

Mehr zum Thema Vergesslichkeit: http://www.dr-wiechert.com/suchen.html?q=Vergesslichkeit


Mehr zu Alzheimer und Demenz: http://www.dr-wiechert.com/suchen.html?q=Alzheimer%20demenz

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voxlenis

15.10.2013 23:49

Du bist aber sehr besorgt, was die eventuellen Konsequenzen für Dich selbst betrifft. Nur deshalb stellst Du diese Frage. Das macht sie unschön.

Wenn Du schon über Leben und Tod entscheiden willst, weil Du glaubst, es vor Dir selbst verantworten zu können und das Richtige zu tun, dann handle doch schweigend und suche nicht die Absolution in diesem Forum. Es ist nicht der Gesetzgeber, der Dir zu schaffen machen wird. Es ist Dein Gewissen. Das solltest Du bedenken.

Gruss, Vox

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ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
15.10.2013 23:20

Klare Antwort auf Deine klare Frage:
Ja, Du würdest Dich wegen unterlassener Hilfeleistung auf jeden Fall und beim richtigen Staatsanwalt auch der vorsätzlichen Tötung schuldig machen!
Vorsätzliche Tötung ist Mord und Mord wird üblicherweise mit lebenslanger Gefängnisstrafe belegt!
Noch Fragen!

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Benutzer gelöscht?

15.10.2013 22:01

also wenn ich dich richtig verstehe, leidet deine frau an Demenz im Endstadium? Ich habe das Erfahrung, weil meine Tante diese Krankheit auch hat und seit Jahren im Heim "am Leben " erhalten wird, nur völlig bewegungslos im bett liegt bzw. gewaltsam in den Rollstuhl befördert wird. Sie ist und trinkt kaum noch, spricht nicht und zeigt keine Reaktionen auf ihre Umwelt. Da stellt sich schon die Frage, ob es menschlich ist solche Wesen...ich sage bewusst nicht Menschen, denn sie haben nichts mehr, was das Menschsein ausmacht. Insofern kann ich dich schon verstehen, wenn du diese frage stellst. Nur leider machst du dich wahrscheinlich strafbar, wenn du ihre Medikamente absetzt. Ich kann gut verstehen, das man irgendwann nicht mehr ertragen kann, sich um solch ein armes Wesen zu kümmern, man geht selbst kaputt daran.

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Benutzer gelöscht?

15.10.2013 19:19

deine Beweggründe erschrecken mich........

Und es erinnert mich an eine Geschichte eines Mannes dessen Frau sehr krank war und er sie einfach nur los werden wollte.
Er wusste aber nicht wie und dann hatte er die Idee,jeden Abend die Öllampe auf ihrem Nachttisch immer kleiner zu drehen,in der Hoffnung sie werde eines Tages schon verrückt.

Die Frau merkte das natürlich und fragte ihren Mann warum wer das jeden Abend so macht?

Er verneinte allerdings ihre Bemerkung und die Frau zögerte mit jedem Tag an ihrer eigenen Wahrnehmung,weil sie auf die Pflege des Mannes abhängig war.
Somit vertraute sie ihm.
Die Tage vergingen und die Öllampe auf dem Tisch war mittlerweile so klein geworden,das die Frau dann nichts mehr sehen konnte.

Ihr Zustand verschlechterte sich tagtäglich zusehends und eines nachts fing sie dann laut an zu schreien und wie wild um sich zu schlagen.
Sie drehte vollkommen durch.

Das war dann des Mannes Chance und er rief die Ambulanz,die seine arme Frau dann in die Psychiatrie abholte.

Von diesem Abend an war sie verschwunden und er besuchte sie dann auch weiterhin in der Klinik,wo sie nur noch anteilnamslos im Bett lag und an die Decke starrte.

6 Wochen später dann verstarb die Frau,aber nicht an ihrer eigenen Erkrankung,sondern am Seelenschmerz zu wissen,das man sie hat los werden wollen.

Dir alles Gute

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