frontotembale demenz

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
20.09.2013 um 18:34
  • Medikament: Trevilor und Citalopram Krankheit: Demenz

Was kann ich als Ehefrau tun um ihn zu helfen welche programme gibt es (Ergotherapie,Logopädie)

Patientendaten

Geburtsjahr: 1956(57 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 83,0 kg
Größe: 172,0 cm
Eingetragen durch: Ehefrau
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1 Antworten:

Nimue
Benutzerbild von Nimue
21.09.2013 18:03

Du meinst sicher die Frontotemporale Demenz auch unter Morbus Pick oder Pick-Erkrankung bekannt.

Sie ist eine Krankheit, bei der der Abbau von Nervenzellen zunächst im Stirn- und Schläfenbereich (Fronto-Temporal-Lappen) des Gehirns stattfindet. Hier werden Emotionen und Sozialverhalten kontrolliert. Diese Erkrankung kann schon sehr früh auftreten. Die Spanne ist sehr groß, zwischen dem 20 und 85 Jahren.

Zu Beginn der Erkrankung fallen Veränderungen der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen Verhalten auf. Oftmals reagieren Betroffene in Situationen besonders aggressiv, sind taktlos, entwickeln ein maßloses Essverhalten, können aber auch völlig teilnahmslos am Geschehen reagieren.
Im Verlauf der Erkrankung entwickeln sich:
- Störungen der Sprache
- Wortfindungsstörungen
- Benennungsstörungen
- Störungen im Sprachverständnis
- fehlendes Mitteilungsbedürfnis bis zum völligen Verstummen
Im weiteren Verlauf kommt es zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses.

Da das Krankheitsbild anfangs mit Persönlichkeitsveränderungen einhergeht, wird es oftmals nicht gleich erkannt und nicht selten mit Depressionen, Burn-out-Syndrom, Schizophrenie oder einer Manie verwechselt. Betroffene zeigen kaum Krankheitseinsicht und sind auch nicht therapiemotiviert. Es ist nicht bekannt, was zum Nervenzelluntergang führt. Die Frontotemporale Demenz ist derzeit noch nicht heilbar, Symtome lassen sich aber lindern. Hier werden nicht nur Medikamente verschrieben, sondern auch auf die nichtmedikamentöse Therapie aufgebaut. Erkrankte mit hoher Aggressivität hilft beispielsweise Sport und Bewegung dabei, sich zu kontrollieren. Betroffene, die sich zurückziehen und teilnahmslos wirken sind eher Kandidaten für Musik-, Tanz-, Kunst- und Ergotherapie. Auch Logopädie kann angeboten werden.

Dies legt der behandelnde Facharzt fest. Hier gibt es dann die dementsprechenden Verordnungen. Such Dir eine Selbsthilfegruppe, die bei den verschiedensten Anträgen helfen kann. Auch der Austausch mit anderen Angehörigen kann extrem hilfreich und vor allen Dingen tröstend sein.
Sollte es zu Hause zu Auseinandersetzungen kommen, zu aggressiven Ausbrüchen mit körperlichen Übergriffen, dann einfach das Weite suchen und die Situation verlassen, die sich meist nach ca 10 Minuten wieder aufgelöst haben kann. Vor allen Dingen immer wieder sich selbst sagen, dass der Betroffene seine Äußerungen und Handlungen nicht selber steuern kann, es ihm also nicht übel nehmen. Er ist krank. Bei Einsetzen des Gedächtnisverlustes, können kleine Hilfen wie Schilder große Uhren etc. eingesetzt werden, um eine Orientierung zu stützen und zu erleichtern.
Auch wenn es schwer ist, würde ich bei fortgeschrittenem Stadium über eine Einweisung in ein Pflegeheim nachdenken. Angehörige, die selbständig zu Hause pflegen haben es nicht einfach. Sie haben ihre erkrankten Angehörigen 24 Stunden rund um die Uhr zu pflegen. Tag und Nacht und wieder Tag und wieder Nacht, ohne Pause, ohne einmal Atem holen zu können. Einen Menschen ins Pflegeheim zu geben, heißt nicht ihn abschieben. Pflegepersonal hat nach acht Stunden Dienstschluss und so ihre Atempausen. Überlegenswert wäre hier auch eine Tagesbetreuung. Hier werden Erkrankte am Morgen abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht. Der Vorteil ist, dass dort Beschäftigungen und Therapien laufen können.

Ich wünsch alles Gute.

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