Benzoentzug, Worauf muss ich mich noch einstellen?

PaulPhoenix

Frage gestellt am
25.06.2013 um 22:42
  • Medikament: Diazepam, Mirtazapin, Viani Mite Krankheiten: Depressionen, Angststörungen

Hallo liebe Community. Kurz zu mir. Ich bin 27 Jahre alt und seit ca. 9 Monaten Benzodiazepinabhängig. In die Abhängigkeit bin ich geraten da ich letztes Jahr im August eine Panik-Attacke erlitten habe die darauf hin mit Tavor und Citalopram behandelt wurde. Im Nachhinein weiß ich, dass ich direkt keine Verhaltenstherapie hätte machen müssen. Aber nun ist es leider zu spät und ich bin auf den Benzos hängen geblieben. Um es nicht zu lang zu machen komme ich auch direkt auf den Punkt.
Ich befinde mich seit 2 1/2 Wochen im Entzug in einer Privatklinik die mir durchaus zusagt. Ich konnte bislang gut runterdosieren und auch die Verhaltenstherapeutischen Maßnahmen haben gegriffen. Meine "Hochphasen" was den Benzo-Konsum angeht hatte ich mit durchschnittlichen 5mg Tavor täglich. In die Klinik bin ich dann mit 10mg Diazepam gekommen (Äquivalent = 2mg Tavor) und inzwischen bin ich einiger maßen stabil bei 5mg Diazepam (1mg Tavor) angelangt. Also alles in allem konnte ich was das runter dosieren betrifft schon einige gute Erfolge verzeichnen. Wenn alles läuft wie geplant, werde ich die Klinik dann auch am 06.07 mit 0mg Diazepam entlassen. Allerdings hat es sich damit ja noch lange nicht erledigt. Deshalb wollte ich fragen ob vielleicht irgendjemanden der Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht hat mir Tips geben kann wie ich die schwierige Zeit zu Hause nach dem Absetzen am Besten bewältigen kann. Die Gefahr des Rückfalls wird ja allgemein als relativ hoch eingestuft, da die ganzen Symptome die man zuvor mit der Einnahme der Benzos "gedeckelt" hat verstärkt wieder auftreten können. In meinem Fall speziell die Angst und Panikattacken. Was glaubt ihr wie lange wird es dauern kann bis das Medikament nach Absetzen komplett aus dem Körper verschwunden ist und ab wann man ca. sagen kann das Körper und Gehirn aus dem Gröbsten raus sind. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich alles überhaupt wieder normalisiert? Ich habe gelesen, dass selbst Monate nach dem Absetzen sogenannte Flashbacks kommen können die einen wieder komplett in den Entzug hineinkatapultieren. Wie soll ich mich in solchen Situationen verhalten? Für ein paar Tips und Anregungen wäre ich dankbar. Um genaueres über mein Krankheitsbild zu erfahren kann auch der Post gelesen werden den ich vor einigen Monaten schon einmal verfasst habe. Sollte leicht zu finden sein, da dies hier erst mein zweiter Eintrag ist. Lieben Gruß

Patientendaten

Geburtsjahr: 1985(28 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 105,0 kg
Größe: 190,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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4 Antworten:

Benutzer gelöscht?

26.06.2013 15:06

Du hast schon mal einen guten Anfang gemacht! Falls Du mein Profil liest, siehst Du daß ich die gleiche Vorgeschichte habe wie Du; d.h. ich bin ebenfalls durch
starke Panikattacken an Benzos gekommen und dadurch abhängig geworden.
Mein damaliger Konsum lag bei 120 mg Oxazepam pro Tag. Nicht schlecht, was?
Bei mir ist es folgendermaßen gelaufen: Ich hatte zunächst eine Entgiftung in einer geschlossenen Abteilung, die hat 14 Tage gedauert (die letzten mg sind immer die schlimmsten....). Danach bin ich aber nicht nach Hause gegangen (man soll nicht so schnell in die gewohnte Umgebung zurück gehen, da man dort leichter rückfällig wird). Ich habe also in der gleichen Klinik (Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach - kann ich sehr empfehlen) dann eine 6-wöchige Therapie begonnen.
Nach Abschluß der Therapie war ich relativ fit und konnte wieder arbeiten. Trotzdem muß das dann weiterbehandelt werden. Ich bin sofort nach der Therapie zu einem niedergelassenen Psychiater gegangen und habe mir dort ein Medikament gegen Angststörungen besorgt, welches bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Abhängigkeit hervor ruft (Opipramol - laß Dich beraten.). Danach habe ich noch eine ambulante Verhaltenstherapie gemacht. Also, das Ganze ist ziemlich langwierig, aber es lohnt sich. Heute nehme ich bei schweren Panik-attacken zwar noch Oxazepam - allerdings selten und wirklich nur dann. Mein Arzt weiß das und hat mir bestätigt, daß keine Abhängigkeit mehr vorliegt.

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voxlenis

25.06.2013 23:10

Deine Umrechnung ist fehlerhaft. 10mg Diazepam entsprechen 1mg Lorazepam ( Tavor ) . Demnach bist Du bereits bei 0,5mg angelangt.

Es wäre übrigens vorteilhaft gewesen, den Link zu Deiner damaligen Frage hier einzustellen. Es ist etwas viel verlangt, dass man sich da auf die Suche machen soll.

Gruss, Vox

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Benutzer gelöscht?

25.06.2013 23:09

Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll.Ich habe 1997 einen entzug gemacht,erst Krankenhaus dann 16 Wochen Theraphie.So wie du sagst kommt alles und dreifach wieder hoch.es ist so das du nicht so einfach von dem Medikament loskommst.Es ist nicht lange her da war hier einer der hatte 2 Jahre durchgehalten ist dann in einer besonderen Situation gekommen und hat es wieder genommen und hier gelöscht.Du bist jung und dein Körper kann was ab,mach Joging Kampfsport usw.das du an deinem Selbstbewußtsein machst das könnte helfen bei dir.Gruß JO draku11

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sukki

25.06.2013 23:08

Mach dich nicht verrückt. Wenn du dich in guten Händen fühlst ist das schon fast der ganze Weg zum Erfolg. Du kannst ja schon beim Runterdosieren in etwa testen, inwieweit sich deine Ängste wieder hochschaukeln. Bist du auf ein anderes Medi eingestellt worden bzw. nimmst du das Citalopram noch? Ich hab selber nur Benzo als Beikonsum von Methadon entzogen und kann nicht richtig zuordnen, was jetzt genau was verursacht hat. Aber die Horrormeldungen die ich gehört habe sind alle nicht eingetroffen. Ich war auch in einer sehr guten Klinik mit guter Nachbetreuung. Wichitg find ich, dass du auf deine Ängste achtest und sie, falls sie aufkommen nicht unbedingt als Entzugssymptom betrachtest, sondern etwas das eben zu dir gehört (in erträglichem Masse versteht sich). Andernfalls lass dich gleich ohne BEnzos behandeln. Auch ich habe meine Ängste wieder im Griff mit der richtigen Medikation plus Therapie.

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Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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