hallo zusammen. ich habe eine frage,kann es krank machen sehr unterwürfig zu sein in allen bereichen?? und kann es damit zusammen hängen das man sich selbst nicht mag , und gerne leiden sieht?? danke für eure anworten im voraus! becci
Patientendaten
Geburtsjahr: 1988(24 Jahre) Geschlecht: weiblich Gewicht: 73,0 kg Größe: 169,0 cm
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9 Antworten:
Der.Gilb
19.08.2012 01:07
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"Ja kann so sein, andererseits ist es ja auch einfacher sich nach anderen auszurichten statt sein leben selbst in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen." Hmm.... da mußt ich lang drüber nachdenken. Auf der einen Seite wohl, weil man ja akzeptiert wird und natürlich beliebt ist usw. Schwer für mich nachzuvollziehen, da das Motte "ich bin DAGEGEN" scheinbar genetisch in mir steckt. Aber auf der andern Seite ist es doch extrem hart und lästig immer "tu dies, mach das, räum auf, schieß nicht auf Spatzen, sag nicht immer Neger, usw." zu berücksichtigen. Also ist, weil sowas eben total suckt, bestimmt mit Ja zu beantworten. Übrigens mein ich auch mich dunkel zu erinnern, daß sowas mit Selbsthaß dann zu partiellen autodestruktiven Aktionen führt - sozusagen als letzte Festung über die man noch Befehlsgewalt hat. z.B. Alkoholismus, Anorexie, zerstörerisches Verhalten an sich, daß eben alle andern ablehnen, die Person aber beibehält statt vernünftigerweise weniger problematische Dinge anzusprechen und dem Umfeld auch mal die eigene Meinung zumutet (die oftmals sogar freudig angenommen wird). Da ich von Psychoblabla wenig halte ist es mal recht frei wiedergegeben und nur weils ganz sinnig klang in meinen Langzeitspeicher geraten.
"Erich Fromm prägte den Begriff des „Sozialcharakters“ bzw. „Gesellschaftscharakters“, der im Unterschied zum „Individualcharakter“ nur eine Auswahl von Eigenschaften umfasse, nämlich jene Eigenschaften, die durch die gemeinsame Lebensweise und Grunderlebnisse, durch die gesellschaftstypischen Erwartungen, durch die Anforderungen an ein angepasstes Verhalten bzw. durch die Unterdrückung von abweichendem Verhalten vermittelt werden. Im Unterschied zu einer abstrakten soziologischen Sicht auf die gesellschaftlichen und staatlichen Bedingungen im Allgemeinen bzw. auf ein soziales Milieu befasst sich Fromm mit dem konkreten sozialpsychologischen Geschehen: Der Sozialcharakter eines Menschen wird primär in der Familie geformt. Damit schuf Fromm ein Brücken-Konzept zwischen Soziologie, Sozialpsychologie und Differenzieller Psychologie (Charakterkunde)....
Als typische Züge des autoritären Charakters nannte Erich Fromm die Unterwürfigkeit gegenüber Autoritätspersonen, außerdem Destruktivität (Zerstörungslust), Selbsterhöhung und starre Konformität: Diese Menschen bewundern die Autorität und streben danach, sich ihr zu unterwerfen; gleichzeitig wollen sie selbst Autorität sein und andere sich gefügig machen. Zu dieser durchgehenden Orientierung an Macht und Stärke gehört eine Denkweise, die an Konventionen hängt, zugleich abergläubische und stereotype Züge hat, sensible und künstlerische Seiten zurückweist und vor allem alles Fremde, fremde Menschen und Sitten, ablehnt. Die autoritäre Persönlichkeit tendiert dazu, Ideologien zu folgen, ist konform, bei extremer Ausprägung „potentiell faschistisch“ und destruktiv. Den tieferen Grund, weshalb sich diese Charakterstruktur herausbildet, sah Fromm primär nicht in einer Triebstruktur, sondern in der Unfähigkeit von Menschen mit ihrer prinzipiellen Freiheit umzugehen – sie fliehen vor dieser selbstverantwortlichen Freiheit in eine konforme Sicherheit und orientieren sich an der Autorität. Dieser soziale Charakter wird vor allem durch typische Grunderlebnisse innerhalb der Familie und im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse und Anpassungen vermittelt.
Quelle: Erich Fromm: Die psychoanalytische Charakterologie und ihre Bedeutung für die Sozialpsychologie. Zeitschrift für Sozialforschung, Bd. 1, 1932, S. 253-277."
@ landreiste, nur an andere zu denken kann sogar verdammt egoistisch sein. Siehe nur Mutter Theresa. Aber das hat nun noch nichts mit Unterwürfigkeit gemein. Ist doch was anderes. Manch einer kann sich auch nur so wahrnehmen. Ich meine, indem er sich Scheiße behandeln läßt.
Hallo, liebe Becci, ja es kann krank machen nur für andere da zu sein und sich selber nicht mehr wahr zu nehmen. Achte auf Dich und nehm Dir mehr Zeit für Deine Bedürfnisse. Auch ich habe immer nur an andere gedacht, selbst als ich an MS erkrankte. Nun habe ich schwere Depressionen. Wir müssen lernen an uns selbst zu denken gerade auch in sehr schweren Zeiten, die Du durchgemacht hast. große Umarmung von Landreiste
Ja kann so sein, andererseits ist es ja auch einfacher sich nach anderen auszurichten statt sein leben selbst in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen.
Klingt nach einer abhängigen Persönlichkeitsstörung. Da findet man derartige Verhaltensmuster (Minderwertigkeitsgefühl bei gleichzeitiger überhöhter Bedeutung anderer Personen). Von daher würde ich meinen, es ist krankhaft in deinem Fall. Wie heißt das doch? Komorbidität.
Das andere wäre die Lust dominiert zu werden. Gehört aber in ein anderes Kapitel. ;-)
KLar kann einen das krank machen. Wenn man sich selbst nicht mag, nichts von sich hält usw., dann mögen einen auch andere nicht, man hat kein Selbstvertrauen, das Auftreten ist entsprechend schlecht und nicht selbstsicher, man muss oft mit Misserfolgen umgehen und macht sich so natürlich angreifbar.