Warum beschweren wir uns dauernd?

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
13.09.2011 um 11:34

Ich gelte seit 12 Jahren als chronisch psychisch krank und mir Begegnen fast nur Menschen, die sich über die Psychiatrie und die Medikamente beschweren. Auch ich hab viel gelästert, doch wird mir klar das die Psychiatrie und die Medikamente der Hauptgrund sind warum ich heute so ein normales schönes Leben führen kann. Gibt es noch mehr die dankbar sind oder stimmt mein Gefühl und es gibt fast niemand?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1983(28 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 69,0 kg
Größe: 168,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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9 Antworten:

Hamamelis

01.10.2011 08:00

Ich bin 44 Jahre alt, seit 3 1/2 Jahren berentet wg. Bipolarer Erkrankung und Psychosen (seit dem 16. Lebensjahr bekannt)und ich glaube, ich wäre in einer anderen Umgebung statt in der hektischen Stadt und in einer weniger stressigen Zeit eigendlich gar nicht KRANK sondern vielleicht einfach nur individuell, schrullig oder halt so gar besonders MENSCHLICH!
Dadurch, dass ich die psychosomatischen und psychiatrischen Kliniken, auch die Reha,
schon früh erleben durfte, mittlerweile die 6. Psychotherapie mache und im Laufe der Zeit auch schon viele "Neue Pillen" schlucken durfte, dabei aber nie wiederspruchslos und ohne eigene Meinung und vor allen Dingen angepasst sein wollte - Für was denn auch eigendlich: Die Ärzte, die Arbeit, die Gesellschaft ......Hallo!?....ach ja, fehlt noch die Pharma-Industrie und unser Krankensystem! -
DESHALB ist Deine med. Unterstützung heute wohl GUT, denn das Rad der Zeit hört ja nicht auf, sich zu drehen; der Mensch lernt nie aus und auch die Wissenschaft und die Gesellschaft müssen immer Neu und anders DENKEN können!
Wenn wir doch Alle in einem Boot sitzen, wer sind denn dann "DIE BEKLOPPTEN?"
Guck Dich doch um: Jeder hat ne andere Macke, oder etwa nicht? Und der Übergang zwischen legalen und illegalen Genuss-, Betäubungs- und Rauschmitteln war doch auch schon immer fliessend!
Ich finde ja, bei dem, was in der Welt so geschieht, müßte doch eigendlich JEDER VERNÜNFTIGE MENSCH irgendwann Schreikrämpfe kriegen und durchdrehen....Ist da "Glücklich sein wollen" die bessere Alternative??
Solche Pillen kann es doch irgendwie gar nicht geben!

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Benutzer gelöscht?

15.09.2011 08:56

Vom Frage-Steller selbst

Hey Wahnsinn... Danke für die interessanten Antworten. Ich tendiere jedoch immer noch zu der Meinung etwas dankbarer zu sein. Ohne Medikamente und ohne die Psychiatrie würde es doch wirklich noch schlechter sein. Es ist doch die Krankheit die so schwierig zu bewältigen oder überleben ist und weniger die Behandlung, oder?!

@Sternchen61 Ich war unter anderem in Ravensburg im ZfP Weissennau

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Aufwaertshaken
Benutzerbild von Aufwaertshaken
14.09.2011 13:55

Am Anfang meiner Erkrankung hab ich auch gedacht dass es ja super ist das es Medikamente gibt und die Ärzte einem so toll helfen. Inzwischen ist der ganze Psychokram(Neuroleptika, Psychiater, Psychotherapeuten) nur noch ein notwendiges Übel das einen genau so im Griff hat wie die Krankheit selber. Eine Endlose Spirale aus unzähligen Medikamenten, Arztbesuchen, Krankenhaus- und Rehaaufenthalten und weitere Therapien. Qualitativ ist mein Leben dadurch lebenswerter geworden, aber wirklich gesund kann man sich mit so Chemobomben und Kurfuscherärzten nicht fühlen.

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Benutzer gelöscht?

13.09.2011 20:16

Hallo,
ja, ich fühle mich der Fragestellung ja voll und ganz angesprochen. Denn ich sehe das genau so, wie Inxy es beschreibt. Ich verabscheue diese ganzen Neuroleptiker. Denn ich habe schon ganz ganz viele verschiedene probiert- in Absprache mit meinem Doc. die Nebenwirkungen waren verheerend (schreibt man das so? :-) Und sie sind es immer noch. Denn noch heute (1,5 Jahre nach dem letzten gescheiterten Versuch) kämpfe ich mit den Spätfolgen, welche auch von den verschiedenen Ärzten auch so bestätigt werden. Das kann doch nicht gut und vor allem nicht gesund sein. Und nach jahrelangem Versuchen muss mir niemand mehr erzählen, wie gut diese Medis helfen könnten. Den teufel tun sie. Ich gehe eher sogar so weit, zu sagen, dass sie mehr Schaden anrichten, als sie nutzen könnten.
Ja, ohne Medis gehts mir schlecht- sehr sogar. Aber, mit den Medis gehts mir noch viel schlechter! Und das ist keine graue Theorie- das ist erwiesene leibhaftige Erfahrung!
Ja, und auch ausreichend Psychiatrieerfahrung kann ich (leider) aufweisen. Und da fällt mir nur ein, dass scheinbar kein Arzt, der davon spricht, wie gut man dort versorgt und betreut wird, jemals eine Psychiatrie von innen gesehen hat. Die kennen das wahrscheinlich nur aus ihren Lehrbüchern.
Eine Psychiatrie ist eine Verwahranstalt, in der es dir gut gehen kann, so lange du nach Plan läufst und keine Probleme machst. Kunststück für einen psychisch kranken Menschen.
Am besten, alles schlucken und bitte bloß keine Fragen stellen. Und das habe ich ganz bestimmt nicht nur ein mal erlebt.
Nun bleibt aber zu sagen, dass ich mich für jeden freue, der das anders erlebt und der Medis bekommt, die helfen und auch vertragen werden.
Aber, auch dann sollte man nie die Gefahr der Spätfolgen unterschätzen.

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Benutzer gelöscht?

13.09.2011 13:55

Ein glück und schön für dich,liebe inxy--leider helfen nicht allen die psychiatrie oder medikamente.Freu du dich,dass man bei dir wohl ins schwarze getroffen hat!Es gibt natürlich auch viele menschen,bei denen fehldiagnosen gestellt wurden,daraufhin falsche medis gegeben u.s.w.Auch eine psychiatrie ist mit der anderen nicht zu vergleichen.Darf ich dich fragen in welchem ort du in der psychiatrie warst?Würde mich sehr interessieren! LG Sternchen61

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Dschungi
Benutzerbild von Dschungi
13.09.2011 12:33

In der Psychiatrie war ich noch nie in meinem Leben. Daher kann ich das
nur beurteilen aus Erfahrungen Dritter. Und die hören sich gar nicht gut an.
Psychopharmaka nehme und brauche ich schon seeehr lange Zeit, und
ich persönlich bin dankbar, dass es sie gibt. Bin auch dankbar dafür, dass ich einen
so guten Neurologen habe, der ganz gut WEISS, was er da verschreibt.
Und: Eine jede Sache hat (mindestens..) 2 Seiten.
VLG von Dschungi. :-))

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Benutzer gelöscht?

13.09.2011 12:07

Tja das Problem bei den Medikamenten ist, dass sie nicht bei jedem helfen. Bei manchen wird es schlimmer oder sie bringen sich um, was dann natürlich nicht am Medikament liegt sondern an der Grunderkrankung.
Hier mal ein Beispiel:

Nehmen wir mal Duloxetin Ariclaim (EU), Cymbalta (EU, CH) Yentreve (EU), Xeristar (EU)

Im Januar 2005 wurde in den USA der Zulassungsantrag für Yentreve hingegen zurückgezogen, da die FDA schwere Sicherheitsbedenken hatte. In den US-Studien kam es zu einer deutlich erhöhten Anzahl von Suizidversuchen, die FDA sprach sogar von einem doppelt so hohen Risiko im Vergleich zur Normalbevölkerung. Bereits zuvor kam es immer wieder zu Suiziden in Duloxetin-Studien, darunter der besonders tragische Fall der gesunden Probandin Tracy Johnson, die sich in einem Forschungslabor von Eli Lilly mit einem Schal erhängte. Johnson war kurz zuvor von Duloxetin auf Placebo umgestellt worden, als Grund wurde daher ein akutes Entzugssyndrom vermutet. Sowohl Eli Lilly als auch die FDA wurden für ihre damalige Beschwichtigungspolitik heftig kritisiert.

Ich Frag mich ob es bei der vorher gesunden Tracy Johnson auch eine verschlechterung der Grunderkrankung war ?
Viele meinen ja auch es würde an der Antriebssteigerung liegen die Theorie lautet dann ein Depressiver dessen Antrieb gesteigert wird, bringt sich um.

Ich glaube eher jedes Gehirn ist unterschiedlich und rumfuschen in der Gehirnchemie ist unberechenbar ....

Wenns dir hilft sei doch froh und gedenke den tausenden die sich wegen den Medis schon umgebracht haben ( Die tauchen natürlich in keiner Studie auf, da es hier um eine Menge Geld geht )

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Benutzer gelöscht?

13.09.2011 11:57

Hallo liebe Inyx
Warum sollte ich dankbar sein ?Warum? Für ein Antridepessivum was mir hilft fast normal zu Leben..Fast??
Ich wäre lieber ohne diese Medis,,,glaubs mir,,doch leider geht es nicht,,bin schon einmal in ein tiefes Loch
gefallen als ich es ohne wissen meines Docs abgestzt habe,,Es tat sich ein großes Loch auf,,dachte ich komme da nie wieder raus,,Zum Glück habe ich es aber geschafft,,hätte auch daneben gehen können dieser ALLEINGANG von mir..
Also.ich beschwere mich nicht dewegen da ich es brauche wie das tägliche Brot..wünsche dir weiter schöne beschwerdefrei Tage im Leben..knuddlergrüße mit einem wiwi von Angelblack

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DocFreitag
Benutzerbild von DocFreitag
13.09.2011 11:53

Was die Psychiatrie tut oder auch nicht, es ist immer alles falsch. Die Medikamente sind sowieso Teufelsdreck. Und die Psychiater irren sich, deshalb nennt man sie auch Irrenärzte. Howgh !

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