Nebenwirkung und Wirkung von Medikinet retart 30 mg

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
19.01.2011 um 16:52

Der Sohn meines Lebensgefährte, Moritz, 13 Jahre, 1,46 m, nimmt seit ca. 1 Jahr Medikinet retart 30 mg morgens ein aufgrund seiner diagnostizierten ADHS-Störung. Er ist nur jedes 2. WE bei uns und in den Ferien. Ich selbst habe auch einen 13 jährigen Sohn ohne Störung.

In den Weihnachtsferien war Moritz wieder bei uns:

Vorab: Die Mutter gibt ihm jeden Tag, auch an den WE und in den Ferien 1 Kapsel, da sie sonst nicht mit ihm zurecht kommt. Die Mutter war schon mehrere Male in einer psychosomatischen Klinik und ist jetzt auch berentet. Moritz geht direkt nach der Schule in eine Gruppe, in welcher er lernen soll, sich besser in die Gesellschaft zu integrieren. Er kommt mehrere Male um 17.00 Uhr nach Hause zu seiner Mutter 1 x die Woche um 19.00 Uhr. Wir sollen ihm, da wir ganz gut ohne Medikament auskommen, keine Kapsel geben.

6 Tage in den Ferien konnten wir auch ohne Kapsel auskommen, am 31.12. war er so aus dem Häuschen, dass wir uns entschieden, ihm eine Kapsel zu geben. Also, vor der Einnahme, war er sehr zappelig, plapperte ununterbrochen, mischt sich überall ein, lacht sehr laut, ist also sehr lebhaft. Wenn ich ihm jedoch sage, er solle sich jetzt selbst kontrollieren, sonst müsse er kurz den Raum verlassen, um alleine in seinem Zimmer zur Ruhe zu kommen, versucht er zu folgen, was eigentlich auch ganz gut klappt. Was mir in letzter Zeit sehr stark auffällt, ist sein babyhaftes Verhalten. Hört er ein Babyschreiben, fängt er auch direkt an zu schreien wie ein Baby, hört er eine Katze miauen, fängt er auch sofort an zu miauen (er hat 2 Katzen bei seiner Mutter). Er reibt sich ganz oft an uns sowie an weichen Stoffen und beginnt mit dem Stöhnen. Er holt sich Stofftiere und "juckelt" auf denen rum, er fängt sofort an zu stöhnen, wenn er im Fernsehen ein Liebespaar sieht. Seine Mutter hat uns berichtet, er versucht auf ihr rumzujuckeln. Sitzt er neben mir, versucht er mir an die Brust zu greifen und fängt auch sofort an zu stöhnen. Er streichelt mich und wenn ich ihn störe, meint er, er hätte das gleiche Recht wie sein Vater. Er wirft mich aufs Bett und versucht sich mir zu nähern. Ich dränge ihn natürlich weg, was er überhaupt nicht begreift mit der Antwort "komm, du willst es doch auch". Also er ist, was das Thema Sex angeht, sehr sehr auffällig.

Er ist sehr sehr ängstlich, wenn wir mit ihm in der Stadt unter Leuten sind. Er möchte unsere Hand halten und erzählt er würde sonst entführt werden können. Er weint sehr oft, er verzieht sein Gesicht extrem. Hüpft im Kreis. Lacht ganz seltsam, also sehr unnatürlich mit Grunsgeräuch. Er hat sehr starke Stimmungsschwankungen. Mein Sohn sowie Freunde meines Sohnes haben mich auf das seltsame Verhalten von Moritz angesprochen in letzter Zeit. Er behauptet, er möchte nicht erwachsen werden, möchte jedoch sehr gerne schnell in die Pupertät kommen, um Sex haben zu können. Er ist der Meinung, eine Frau könne man sich einfach nehmen. Also alles in allem ein sehr beängstigendes Verhalten nach meiner Meinung.

Am 30.12. haben wir ihm dann eine Kapsel gegeben:

Er saß im Auto ca 1 Stunde ohne ein Wort zu reden. In der Stadt lief er neben uns her und redete kein einziges Wort. Er war vollkommen abwesend. Wir waren ca. 3 Stunden in der Stadt ohne, dass er ein einziges Wort geredet hat. Als wir wieder zu Hause waren, lief er sofort los um sich einen Block zu holen und das Fernsehheft und hat das Programm in Windeseile abgeschrieben, danach holte er sich ein Kreuzworträtselblock und schrieb und schrieb und schrieb. Auf die Frage, was er da mache, sagte er nur :"Beschäftigungsmaßnahme". Er beteiligte sich nicht mehr an unseren Gesprächen, saß nur ganz ruhig am Tisch, zwirbelte sich an den Haaren. Ohne irgendeine Regung in seinem Gesicht, kein Laut, kein Lachen, wie ein Zombie. Auf einmal, ich gehe davon aus, dass die Kapsel die Wirkung verlor, wurde er sehr aggressiv, er konnte keine Geräusche hören, er hielt sich die Ohren zu und schrie wie wild, wir sollen die Musik ausmachen. Eine halbe Stunde später fing er an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören, auf eine sehr seltsame Art und Weise lachte er, völlig unkontrolliert, wieder eine zeitlang danach weinte er, wimmernd wie ein Kleinkind. Er sagte uns, dass dies jeden Abend der Ablauf sei, dass sei für ihn schon normal. Erst Aggressivität, dann Lachen, dann Weinen.
Ich fand dieses Verhalten höchst seltsam und weiß im Moment überhaupt nicht, wie ich reagieren soll. Ich kann mit diesem Verhalten überhaupt nichts anfangen, ein Gespräch ist mit ihm zur Zeit gar nicht möglich. Vielleicht können Sie mir einen Rat geben, was man da tun kann.

Viele Dank im Voraus

Patientendaten

Geburtsjahr: 1997(14 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 46,0 kg
Größe: 146,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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2 Antworten:

Anonymer Benutzer

25.01.2011 10:32

Vom Frage-Steller selbst

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Moritz nimmt Medikinet schon jeden Tag, also auch an den Wochenenden und in den Ferien, wenn er bei seiner Mutter ist. Nur wenn er bei uns ist (an jedem 2. WE und die hälftigen Ferien) sollen wir keine Medikamente verabreichen. Uns ist nur aufgefallen, als wir an einem Tag in den Ferien die Kapsel gegeben hatten, dass Moritz sich so seltsam verhält, was ich auch schon oft gelesen habe, eben wie ein Zombie, ohne Mimik und kaum Reaktion. Danach der sog. Rebourne sehr sehr heftig war. Ich vermute einfach, dass die Dosis für ihn zu hoch ist. Mit Einnahme der Kapsel, isst er bis abends nichts mehr und muss wohl nach Nachlassen der Wirkung sehr hungrig sein, denn er kann sich kaum kontrollieren und stopft alles in sich hinein.

Wir haben mittlerweile einen Termin bei seiner Psychologin bekommen. Ich habe meine Eindrücke geschildert und auch die sexuellen Übergriffe und sein sexuelles Verhalten genau beschrieben. Da wurde sie schon sehr hellhörig. Moritz ist ja schon 13 Jahre alt und verhält sich sehr wie ein Kleinkind, wenn es nicht gerade um Sex geht. Also sie vermutet auch eine beginnende psychische Störung. Er soll zur Kontrolle in eine psychische Klinik, was ich auch für ganz gut ansehe. Sollte mit ihm wirklich irgendetwas nicht stimmen, wovon ich ausgehe, hoffe ich, dass man es dort herausfinden wird und ihm helfen kann. Ich habe zum Vergleich ja auch einen 13 jährigen Sohn ohne Störung, welcher überhaupt nicht im geringsten vergleichbar ist. Also nochmals vielen Dank für die Antwort. Es hat mich schon sehr sehr beschäftigt und hat mir sehr gut getan, alles einfach mal runterzuschreiben.

Liebe Grüße

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Stefkanie
Benutzerbild von Stefkanie
22.01.2011 18:55

Hallo liebe unbekannte / unbekannter,

ich habe deinen Eintrag mit großem Interesse gelesen ich selbst arbeite mit Kindern- und Jugendlichen die Verhaltensauffälligkeiten besitzen zusammen.

Ich hoffe Moritz geht es etwas besser mit der Medikamenten einnahme. Eigentlich sind das eher ungewöhnliche Nebenwirkungen für dieses Medikament. Viele Kinder klagen eher über erbrechen und Übelkeit. Aus diesen Gründen greift ein Arzt gern zu einem retart Produkt, da es den Inhaltsstoff nicht auf einmal aussondert sondern über den Tag verteilt abgibt. Aber an eurer Stelle würde ich dringend den Arzt aufsuchen un ihm von Moritz verhalten auf die Medikamente berichten. Denn die Medikamente sollen ihm ja helfen und nicht noch mehr schaden. Es ist gut Möglich, dass Moritz an anderes Medikament benötigt denn nicht jeder Reagiert positiv auf ein verschriebenes Medikament. Medikinet ist eins der genigsten Medikamente die bei Kindern mit ADS und ADHS verschrieben werden. Was mich etwas stutzig gemacht hat muss ich ehrlch sagen, ist die unregelmäßige einnahme. Medikinet muss erst einen Spiegel aufbauen um wirken zu können. Da Moritz sie ja aber nun unregelmäßig nimmt ist dies ja gar nicht gegeben und sein Spiegel geht hoch und runter was eine optimale Wirkung verhindert. Eigenlich sollen Kinder Medikinet in der anfangszeit regelmäßig nehmen. Nach Absprache mit dem Arzt ist es Möglich für die Ferien das Medikament weg zu lassen um herauszufinden ob das Medikament in einer Feriensituation also ohne lerndruck benötigt wird. Ist Moritz überhaupt auf ADS getestet worden?

Was mich etwas nachdenklich gemacht hat ist Moritz sexuelles Verhalten, dass doch sehr ausgeprägt ist. Ich finde das sich bei ihm leider das ansehen der Frau als Mensch verschoben hat für ihn scheint sie nur ein Sexopjekt zu sein. Natürlich ist es in diesem Alter normal seinen Körper kennen zu lernen und auch damit zu spielen. Deshalb finde ich es eher unbedenklich wenn sich ein Kind an einem Stofftier reibt. Ich meine schon im Kindergartenalter spielen die Kinder Doktorspiele was zu gesunden Entwicklung eines Kinder dazu gehört! Leider geht dies bei Moritz aber weiter. Es ist nicht okay das er dich auf das Bett wirft oder ähnliches! Man muss ihm deutlich machen, dass er hier eine Grenze überschreitet. Auch stellt sich für mich die Frage woher Moritz dieses Verhalten hat. Ich meine ein Kind spielt Situationen oder Erlebnisse nach. Auch das mit dem entführt werden hat tieferen Uhrsprung. Er hat große Verlustängste auf der einen Seite aber auf der anderen Seite muss er irgendwas durch fernsehn oder ähnliches über entführungen mitbekommen haben, was er für sich nicht verarbeiten konnte und es ihn immer noch belastet. Ich kann euch wirklich nur den Tipp geben, sucht euch einen guten Kinder- und Jugendpsychologe der mit Moritz das was ihn belastet aufarbeitet. Den es scheint ein tief sitzendes Problem zu sein das den kleinen Mann quält. Medikamente allein sind sowieso nicht die beste Lösung man sollte parallel dazu eine Therapie machen um einen guten erfolg zu erziehlen.

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