Wer hilft meinem Mann aus seiner Depression?

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
15.04.2008 um 22:33

Mein Mann (68) hat seit 1 1/4 Jahren eine schwere Depression und Angstzustände aufgrund einer Hüftoperation, hat mehrere Klinikaufenthalte, Tageskliniken, einen Entzug von "Tavor" in einer Suchtklinik und einen Selbstmordversuch hinter sich. Zur Zeit kommt eine ambulante Pflege für eine 3/4 Stunde am Tag. Nächste Woche geht es wieder für 4 Wochen in die Tagesklinik zurück. Er nimmt viele Medikamente (Mirtazapin, Cipralex, Zeldox, Tavor, Metopolol, Amlodipin, Lorzaar, Allopurinol, Torem, Falithrom), die meiner Meinung nach nur Nebenwirkungen haben (Zittern, keine Motivation u.a.). Mirtazapin, Cipralex, Zeldox, Tavor bekommt er für die Depression, die anderen Medikamente für sein Herz hat er schon vor seiner Erkrankung bekommen.
Leider hat sich unter diesen Medikamenten sein Zustand überhaupt nicht gebessert. Wir versuchen ihm zu sagen, dass er seine Einstellung zum Leben ändern muß. Aber wir reden gegen eine Wand, er nimmt es einfach nicht auf, obwohl er immer wieder sagt, dass er gesund werden möchte.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter, wie ich ihm noch helfen kann. Wer hat eine ähnliche Situation erlebt?

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4 Antworten:

Hick

23.09.2008 20:21

Einem deppressiven Menschen zu sagen er müsse seine Einstellung zum Leben ändern,ist völlig aber völlig falsch. Und wenn "WIR" es noch dazu sagen ist der Gehörgang völlig zu. Da ich selber Depressionen hatte und mich nicht geändert habe, hat sich meine Frau geändert. Mit sanfter Freundlichkeit haben wir mit kleinen Spaziergängen angefangen, meine Frau fühlte sich nicht wohl und bat mich um Begleitung. Am Anfang waren es nur kurze Spaziergänge die sich dann ausdehnten. Allmählich interessierte mich auch wieder die Natur und den Wechsel der Jahreszeiten bis selbst wieder alleine Spaziergänge unternahm. Da merkte ich erst dass das Unwohlsein meiner Frau nur aus Liebe zu mir hervorgerufen war. Seit diesem Zeitpunkt (vor 5 Jahren)geht es aufwärts mit mir. Aber auf Empfehlungen von Menschen die noch keine Depressionen hatte, verzichte ich auch weiterhin gerne.
Viel Erfolg

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Benutzer gelöscht?

19.09.2008 00:11

Ich habe gelesen, dass ß-Blocker Depressionen hervorrufen können.
Zudem eine andere Frage, sind die vielen Medikamente wirklich nötig, zudem kommt es noch zu Interaktionen. Da kann bestimmt auch ein gesunder Mensch erst von krank werden.
liebe Grüße, Sophie

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MartinaSch
Benutzerbild von MartinaSch
18.04.2008 11:07

Ich war vor 1/4 Jahr wegen Depressionen, Autoaggression und Epilepsie zur Reha. Dort habe ich erfahren, dass ich nicht alleine bin. Dein Mann steckt voll in der sog. Depressionsspirale drin, da kannst Du ihm leider nicht raushelfen. Meine Familie hat es auch versucht, aber ich habe immer nur gedacht:\" Lasst mich in Ruhe, ich falle euch doch nur zur Last, ich will und kann nicht mehr.\"
Probiere es doch mal mit Entspannungstechniken. Bei mir hat die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen (PM) sehr gut geholfen. Autogenes Training ist auch ganz gut, muss jeder für sich selbst rausfinden. Es gibt da gute CDs, Kurse bei der VHS etc. wären dazu nicht schlecht, aber das dauert halt immer. Ich habe in der Reha eine gute bekommen, allerdings direkt von der Klinik selbst. Falsch machen könnt ihr ohne Anleitung von außen aber nichts. Probiert es doch mal. Wenn du da Hilfe und/oder Tipps brauchst, melde dich ruhig wieder bei mir.
Außerdem hilft eine Lichttherapie, die Lampen dafür kannst du auch selbst kaufen. Sehen aus wie die alten Heizstrahler und haben die gleiche Wirkung wie das natürliche Sonnenlicht. Nicht lachen, aber diese Therapie wird auch erfolgrich bei U-Boot-Fahren der Marine eingesetzt, damit sie bei langen Tauchfahrten keine Depressionen bekommen. Dein Mann kann sich davor setzen und sogar lesen wenn er möchte.
Gib die Hoffnung nicht auf, es ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen, dass er selbst wieder gesund werden will. ich sage auch immer, ich will doch nichts anderes als wieder ich selbst sein.
Natürlich kann ein GUTER Psychologe wahrscheinlich noch besser helfen als die Sachen oben, aber da dauert es ewig einen Termin zu bekommen.
Gehe mit deinem Mann an die frische Luft, alleine wird er nicht machen. Und wenn es nur 10 Minuten sind. Es fängt gerade alles an zu blühen. Mir hat das am letzten Wochenende sehr gut getan, konnte sogar wieder lächeln.
Kopf hoch und schreibe mir ruhig wieder. Es gibt übrigens auch Selbsthilfegruppen für Angehörige, versuche es mal über die Diakonie oder die Caritas. Da brauchst du nicht auf einen Termin irgendwann zu warten. Die sind immer ansprechbar. Ich auch!

Liebe Grüße!!!!!!!!!!!!

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Anna-Marie
Benutzerbild von Anna-Marie
16.04.2008 18:18

Wenn man einem Depressiven sagt, dass er etwas tun muss, schickt man ihn eigentlich noch tiefer ins Loch.
Ich glaube, dass Ihr ihn einfach so annehmen müsst wie er ist.
Man muss nicht immer aktiv helfen, manche Hilfe kann auch einfach zuviel sein.
Denk Dich mal in seine Situation! Also ich in seiner Situation, möchte einfach angenommen sein und vorläufig mal in Ruhe gelassen werden. Den Tagesablau sollst Du aber deswegen nicht ändern. Du darfst Dich auch nicht selber in seine Depression begeben. Wenn Du selber am Ende bist, dann wäre es gut, wenn Du für Dich Hilfe in Anspruch nimmst. Ich wünsche Dir viel Kraft und dass Du stark bleibst!

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