Was tun? Wer kann helfen oder Hinweise geben?

Jahresversand

Frage gestellt am
18.03.2009 um 07:43

Es ist doch vollkommen normal, hin und wieder etwas Alkohol zu trinken, oder? Mein Bekannter nimmt Zyprexa ein, damit er sich seiner Psychose gegenüber, die sich aufgrund von Misshandlungen seiner Eltern entwickelt hat, sicher fühlen kann. Ihm bekommt Zyprexa gut und er fühlt sich auch entsprechend. Bei einer Polizeikontrolle wurden bei ihm mehr als 0,25 mg/l im Blut festgestellt. Das war dann Anlass für ihn, den Konsum zu reduzieren. Bei einer zweiten Kontrolle einen Monat später am Spätnachmittag wurden wieder mehr als 0,25 mg/l (aber deutlich weniger als beim ersten Mal) festgestellt, obwohl er an diesem Tage vormittags nur ein Bier getrunken hat.
Frage: Wie kommt das? Einige Stunden vor der Kontrolle hat er ein Bier getrunken, war aber defakto nicht fahrgeeignet, weil der Alkohol im Blut zu hoch gewesen war. Kann es sein, dass Zyprexa dazu beiträgt, dass sich der vorhandene Blutalkohol nicht normal abbaut? Wenn ja, warum wird dann mit Blick auf eine eingeschränkte Fahreignung unter den Auswirkungen des Medikaments nicht ein Hinweis angeführt, um wenigstens darauf aufmerksam zu machen? - Er steht jetzt ziemlich blöd da. Auch wenn das Trinken von Alkohol nicht verboten ist, hat er nach Aussage des Straßenverkehrsamtes schwerren Alkoholmissbrauch betrieben und wird von der Straßenverkehrsbehörde wie ein Krimineller behandelt. Er musste eine MPU machen lassen, die ärztliche Angaben enthält, die nicht für das Straßenverkehrsamt geeignet sind (Arztgeheimnis), aber man hat ihn gezwungen, dieses Gutachten vorzulegen, sonst wäre sein Führerschein zwangsweise auf seine Kosten eingezogen worden. - Wenn er vorher gewusst hätte, dass Zyprexa den Blutalkohol in seinem normalen Abbau behindert, hätte er nichts getrunken oder würde nach Alkoholgenuss dann den Pkw nicht mehr annrühren.
Frage: Wie lange braucht Alkohol im Durchschnitt, um von der Leber abgebaut zu werden? Wie lange braucht Alkohol bei Zyprexapatienten, dass eine Fahreignung gewährleistet werden kann? - Ich bitte um Hilfe. Es ist sehr wichtig!

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3 Antworten:

Tatjana74
Benutzerbild von Tatjana74
21.03.2009 12:30

hallo! die wirkung von Alkohol wird bei Zyprexa und anderen neuroleptika aufs dreifache verstärkt das bedeutet trinkt er ein biet ist es dasselbe als würde er 3 bier trinken und genauso verträgt es sich mit den mg/l glg

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voxlenis

18.03.2009 12:13

Ob Alkoholgenuss normal ist und sein muss, darüber kann man streiten. Nicht aber darüber, dass er zu unterbleiben hat, wenn man Medikamente, speziell Psychopharmaka, einnimmt. Jeder verantwortliche Arzt weist darauf hin, und auch bei Zyprexa wird im Waschzettel auf die Wechselwirkung mit Alkohol verwiesen. So zu tun, als wüsste man das nicht, hinterlässt bei der MPU eher noch einen nachteiligen Eindruck. Wie Desert bereits sagte, ist die Berechnung der Wechselwirkung kaum möglich. Wenn also das Bierchen sein muss, dann Finger weg vom Steuer, auch wenn es nur eines war. Hoffen wir mal, dass die MPU glimpflich verläuft... Gruss, Vox

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Desert
Benutzerbild von Desert
18.03.2009 11:38

Im Durchschnitt 0,1g-0,2g pro Stunde pro Kilogramm Körpergewicht. 0,5 Liter Bier beinhalten ca. 20g Alkohol. Aber es ist sehr, sehr schwierig sowas, ohne eine Referenz, wie schnell dein Bekannter Alkohol abbaut, zu berechnen. Bei Verkehrsunfällen wird allerdings auch ein Durchschnittswert angenommen und dann rückgerechnet wie hoch der Alkoholspiegel zum Zeitpunkt des Unfalls war (anhand des gemessenen Wertes). Alkohol wird mittels verschiedener Enzymsysteme hauptsächlich in der Leber abgebaut. Wenn eine Person durch einen "Enzymdefekt" sehr schnell metabolisiert also abbaut, ist die Eliminationsrate erhöht. Das kann aber auch umgekehrt sein und die Person baut besonders langsam ab und es hat gar nichts mit Zyprexa zu tun. Bei allen Medikamenten, die auf das Zentralnervensystem wirken, ist Alkoholkonsum unbedingt zu vermeiden. Das steht auch in der Packungsbeilage von Zyprexa. Zyprexa hat noch dazu eine dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem, unter Wechselwirkungen wird in der Packungsbeilage auch die Warnung zu finden sein, dass Alkohol und Zyprexa sich gegenseitig verstärken. Wie man sieht, wird Alkohol im Durchschnitt relativ langsam abgebaut, dadurch kann es zu "Restalkohol" kommen. Wenn jemand beispielsweise in der Nacht davor viel getrunken hat und er den Alkohol noch nicht so weit abgebaut hat, dass er "verkehrstauglich" ist, fühlt er sich ganz normal, wirkt auch ganz normal und ist trotzdem über dem erlaubten Wert, obwohl er, am Tag der Kontrolle, gar nichts getrunken hat.
Vielleicht spielte bei deinem Bekannten beides eine Rolle, verlangsamter, enzymbedingter Alkoholabbau und dadurch Restalkohol. Es ist auch leicht möglich, dass Olanzapin den Alkoholabbau verzögert.

Liebe Grüße

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