Therapieresistente Schlafstörung

schnieps

Frage gestellt am
23.01.2010 um 18:02

Hallo Leute,

ich bin neu hier und suche Tipps/Ratschläge zu folgendem Problem: Ich bin seit ca. 5 Jahren in Therapie bei einem Psychiater (Diagnose: Depression) und bekomme seit ca. 2 1/2 Jahren 150 mg Trevilor (Wirkstoff: Venlafaxin). Mir hilft das Mittel sehr gut, die Depressionen sind völlig verschwunden; vorher bekam ich 30 mg Seroxat (Wirkstoff: Paroxetin), damit ging es mir nur bedingt besser, wobei das Seroxat deutlich mehr Nebenwirkungen hatte als Trevilor. Hinzu kommt, dass ich gleichzeitig während der Depression in die Alkoholabhängigkeit gerutscht bin; vor ca. einem Jahr habe ich dann einen Entzug gemacht und seit dem plagt mich: ich schlafe wirklich besch**** (um es gelinde auszudrücken).
Das eigentliche Problem ist aber: ich habe alle möglichen Schlafmittel verschrieben bekommen (zum Teil in sehr hohen Dosierungen) und schlafe trotzdem ziemlich schlecht. Um mal ein paar Beispiele zu geben, was ich bereits genommen habe:

Aponal (Wirkstoff: Doxepin) 100mg --> hat kaum gewirkt;

Remergil (Wirkstoff: Mirtazapin) 45-60mg --> war das einzige Mittel,was zunächst geholfen hat, jedoch ließ die Wirkung immer mehr nach, sodass ich schließlich wieder was anderes bekam

Dipiperon (Wirkstoff: Pipamperon) 120mg --> half nur kurz, dann schlug die Wirkung ins Gegenteil um (motorische Unruhe, Herzrasen)

Truxal (Wirkstoff: Chlorprothixen) 50-100mg --> siehe Dipiperon

Atarax (Wirkstoff: Hydroxyzin) 75mg --> brachte gar nix

Rohypnol (Wirkstoff: Flunitrazepam) 2-4mg --> ich wurde etwas ruhig davon, aber nicht müde ...

Faustan (Wirkstoff: Diazepam) 20-30mg --> siehe Rohypnol

Lexotanil (Wirkstoff: Bromazepam) 6-18mg --> siehe Rohypnol

Rudotel (Wirkstoff: Medazepam) 30-60mg --> siehe Rohypnol

Tavor (Wirkstoff: Lorazepam) 1-2mg --> siehe Rohypnol

(mal abgesehen davon, dass die ganzen Benzodiazepine auch keine Lösung für die Dauer gewesen wären aufgrund der Toleranzentwicklung bzw. Abhängigkeitsgefahr)

Valdoxan (Wirkstoff: Agomelatin) --> "Placebo"

Momentan nehme ich zusätzlich zum Trevilor 150mg Stangyl (Trimipramin) und 200mg Atosil (Promethazin), "selbstverständlich" lässt auch hier die Wirkung nach ... ein "Normalsterblicher" würde von diesen Mengen drei Tage durchschlafen, ich werde davon höchstens ein wenig "gedämpft". Meine verzweifelte Frage ist nun: Nachdem ich soviel probiert habe und letztendlich trotzdem zunehmend ewig wach im Bett liege: Kann man mir überhaupt noch helfen? War jemand schon mal in einem Schlaflabor? Bzw. gibt es jemanden, der auch solche resistenten Schlafstörungen hat? Über nützliche Tipps würde ich mich jedenfalls sehr freuen, es ist ziemlich zum verzweifeln, ich meine: ich bin 25 und wenn jetzt schon kaum was hilft, was soll dann in 10 Jahren helfen?

Beste Grüße an alle, die bis hierhin gelesen haben :-)


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7 Antworten:

Urlauber
Benutzerbild von Urlauber
23.01.2010 22:48

Schon mal mit Zolpidem oder Zopiclon zum schlafen versucht? Solltest das nehmen und dann direkt ins Bett gehen. Allgemein bei Schlafmitteln sollte man dies tun, ansonten überlistest Du quasi die Medikamente. Hast Du es mal mit einer Klinik versucht? Das mit den oben genannten Mitteln, sollte natürlich nur kurzfristig gelten. Du musst ja mal irgendwie zur Ruhe kommen. Ganz ehrlich? Ich würde es mit einer Entgiftung versuchen. Bei dem was Du alles nimmst od genommen hast, bist Du logischerweise irgendwann resistent dagegen. Das ist wie mit Schmerzmitteln, irgendwann muss du immer und immer wieder die Dosis erhöhen. In einer Klinik könnte man versuchen es auf ein gewisses Maß runter zu schrauben oder umzusteigen und Dir andere Möglichkeiten zu eröffnen. Du kannst so eine psyschotherapeutische stationäre Rehamassnahme bei der Krankenkasse beantragen. Dein Neurologe hat die Formulare in der Praxis. In einer solchen Einrichtung haben sie ja ganz andere Möglichkeiten, wie die niedergelassenen Ärzte. So eine Therapie täte Dir sicherlich gut. Du könntest Dich mit anderen Patienten austauschen etc. Ein Versuch könnte doch nicht schaden. Probiers doch einfach mal aus. Ich wünsche Dir alles erdenkliche Gute dafür

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kia1
Benutzerbild von kia1
23.01.2010 22:41

Hallo Schnieps, das mit der Schlaflosigkeit, das kenne ich zu gut. Auch bei mir hilft kein Mittel. Manches machte mich müde, nur schlafen konnte ich dennoch nicht. Am schlimmsten war aber das Warten auf den Schlaf und dabei wurde man immer munterer. Alle Mittel sind natürlich so, dass sie, wenn es überhaupt geht, nur einen chemischen Schlaf liefern und in der Wirkung schnell nachlassen. Bei mir ist es so, dass meine einzige Chance ist, nicht auf den Schlaf zu warten, mir zu sagen, dann liege ich eben nur und ruhe den Körper aus. Seit dieser Druck schlafen zu wollen, nicht mehr so da ist, geht das etwas besser. Allerdings schlafe ich grundsätzlich nicht durch, wenn ich 2 Stunden habe, bin ich schon glücklich. Es passiert aber auch, dass ich Tage bis Wochen durchmache, draußen herumrenne, weil mein Körper nicht zur Ruhe kommt. Dann hilft nur, geduldig zu versuchen, sich immer mal hinzulegen, zur Ruhe zu kommen, auch wenn es richtig schwer fällt, aber irgendwann habe ich dann eine Chance, dass es wieder mal klappt. Klar, ich bin dauermüde, aber das ist nun eben mal so. Meist versuche ich es schon gar nicht mehr mit Medis, es bringt nichts. Wenn doch, dann hatte ich schon Seroquel, was mich extrem müde machte, aber nicht schlafen ließ, Tavor, was manchmal kurz hilft und Promethazin, was auch manchmal hilft. Ich habe schon ein recht gutes Gefühl dafür entwickelt, wann was sinnvoll ist oder wann ich eben durchhalten muss. Vielleicht ist für Dich aber wirklich ein Schlaflabor mal eine gute Idee. Und ich glaube auch, es ist nicht ganz problemlos, wenn der Körper so sehr vollgestopft wird mit so vielen verschiedenen Medikamenten.

Lieben Gruß, kia

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schnieps

23.01.2010 21:04

Vom Frage-Steller selbst

Also, nur damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: die ganzen Medikamente stammen natürlich nicht nur von EINEM Arzt, sondern dadurch, dass ich mehrmals umgezogen bin, habe ich natürlich auch den Hausarzt UND Facharzt wechseln müssen. Bei 5 Jahren Behandlung kommt natürlich einiges an Medikamenten zusammen, wobei jeder Arzt unterschiedliche Wirkstoffklassen bevorzugt; meiner Erfahrung nach neigen vor allem die Allgemeinmediziner dazu, Benzodiazepine zu verschreiben, wohingegen die meisten Psychiater eher dazu tendieren, trizyklische Antidepressiva oder niedrig potente Neuroleptika als Schlafmittel zu verordnen. Mein jetziger Facharzt schein offenbar die "Neuroleptika-Schiene" zu fahren ...

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falcrum29

23.01.2010 20:49

hallo schnieps

Wer hat dir denn das ganze Zeug verschrieben ??? Ganz ehrlich ??...ich würde den Arzt wechseln ...dein Körper muss ja völlig verrückt spielen. Ich würde dir auf alle Fälle mal raten ein Schlaflabor aufzusuchen ....damit die auch mal sehen was denn NAchts in deinem Kopf und Körper passiert.Und die können dir wohl dann auch Leute Nennen die dich dann weiter behandeln könnten.

LG falc

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jarada

23.01.2010 18:50

Bei mir hilft es wenn ich im Bett autogenes Training mache. Da bin ich dann immer so platt und kann direkt einschlafen. Manchmal schlafe ich dabi auch ein. Probier es doch auch mal aus. LG und viel Glück

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lonely212
Benutzerbild von lonely212
23.01.2010 18:46

schnieps, wann nimmst du die mittel zum schlafen, denn es wirk nur, wenn nach der einnahme, gleich zu bett geht. danach hat es die wirkung verfehlt. ich bin gut mit seroquel klar gekommen. aber wie gesagt, du musst nach der einnahme, sofort ins bett und dich wirklich zum schlafen legen. wenn du trevilor und atosil zusammen nimmst, ist das net ein wenig zuviel? bist du da net ganz schön aufgeputscht???? hast du es schon einmal mit entspannungstechniken vorm schlafengehen versucht?oder einfach mit entspannungsmusik? ich wünsche dir viel erfolg und schau mal was dir liegt!glg

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america
Benutzerbild von america
23.01.2010 18:42

versuche es doch mal mit entspannungsübungen. viele anregungen findest du im net. ich kenne das mit den schlafmitteln , das sie nach einer weile nicht mehr helfen.
machmal helfen auch einfach hausmittel. auf das einfachste kommt man manchmal nicht . da heisst es einfach ausprobieren. versuche es mit baldrian und schlaftees.
vielleicht entspannungmusik usw.
sport ist auch möglich . ich verstehe dich , aber das ist ein großes thema und nicht so einfach. vielleicht wissen hier ja noch andere gute ratschläge.

alles gute

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