Sertralin durch körperlich einschränkende Depression, wann wirkt es antriebssteigernd?

Elbeo

Frage gestellt am
11.05.2017 um 11:13

Ich habe vor ca. 2 Wochen das Medikament von meinem Hausarzt bekommen. Der Grund:
Ich wurde vor ca. 3 Monaten aufgrund von starkem Schwindel nachts vom Krankenwagen und abgeholt und in die neurologische Notaufnahme eines örtlichen Krankenhauses gebracht. Alle Untersuchungen, inkl. MRT vom Kopf waren unauffällig, ich wurde in der Nacht noch entlassen. Dann bin ich irgendwann so fertig gewesen und wieder zum Hausarzt... Der schickte mich am selben Tag zum HNO Arzt... Alles in Ordnung! Seitdem plagten mich Müdigkeit und Abgeschlagenheit, was aber bei mir nichts besonderes ist, da ich eigentlich immer müde bin. Ein paar Wochen später war ich beinahe jede Woche bei meinem Hausarzt, da ich bauchkrämpfe und starke Übelkeit hatte, Verdacht auf Magenschleimhautentzündung. Termin zur Magenspiegelung dauerte an... Ich konnte keine Woche mehr komplett arbeiten gehen und war immer mal wieder krank geschrieben. Aufgrund des Schwindels war der Verdacht nun auf die HWS und ich wurde vom Hausarzt zum Chiropraktiker geschickt. War kurze Zeit besser und dann verstärkte sich die starke Müdigkeit. Gründonnerstag war es dann so weit. Ich bin auf der Arbeit in Tränen zusammengebrochen, da ich nicht mal mehr die Kraft hatte den Telefonhörer in die Hand zu nehmen! Meine Mum hat mich dann zum Hausarzt gefahren um nun endlich eine Einweisung ins Krankenhaus zu bekommen, damit ich mal komplett abgecheckt werde. Die einfachsten Tests wurden gemacht und dann lag ich Karfreitag und Ostersamstag da und es wurde nichts gemacht außer dass ich immer an einem EKG angeschlossen war und mir Blut abgenommen und der Blutdruck gemessen wurde. Die Frau neben mir war wegen starkem Bluthochdruck eingeliefert und hatte 4 mal zur gleichen Zeit den gleichen Blutdruck wie ich: 120/80. Naja ob das so stimmte... mir wurde die ganze zeit vom Arzt gesagt, der nicht einen ordentlichen Satz deutsch konnte, dass ich in der nächsten Woche einen Neurologen und einen HNO Arzt vorgestellt bekäme... Naja dadurch dass der nette Herr kein deutsch konnte, hatte er wohl immer noch nicht verstanden, dass ich schon beim HNO Arzt war und dass ich den Dienstag nach Ostermontag auch einen Termin beim Neurologen habe... ich habe mich dann Ostersamstag selbst entlassen, da ich keinen Sinn mehr darin sah, dort zu bleiben... Ich sollte dann zu meinen Eltern um unter Beobachtung zu bleiben... Da ich ebenso so Rückenschmerzen hatte, bin ich Ostersonntag zur Entspannung in die Badewanne gegangen... Entspannung?! Danach ging es erst richtig los... Ich kam raus und bin wie ein HB Männchen wild rum gelaufen... Blutdruck 160/100. Ich wollte daraufhin ins Krankenhaus... Wir waren dann beim hausärztlichen Dienst, der sagte, dass ich Zum osteopathen sollte und hat mir was homöopathisches gegen den Schwindel gegeben, blutdruck war da wieder im Normalbereich. Danach ging es richtig los... Die folgenden 2 Wochen waren eine richtige qual... Den Dienstag hatte ich den termin beim Neurologen bei dem ich beim EEG so geheult hab, weil es mir schon wirklich schlecht ging und ich dann noch einen Kreislaufkollaps nachempfinden musste durch eine bestimmte Atmung... Danach musste ich 2 Stunden warten und ich konnte schon länger nicht mehr still sitzen, dementsprechend hatte ich ein paar tränen vergossen... Beim Arzt Gespräch selbst ging es dann ganz schnell... Er stellte ein paar fragen, EEG war unauffällig und dann war es für ihn klar: er wollte mich stationär in eine Klinik einweisen. Danach war es ganz vorbei. Ein Arzt der mich nicht kennt und ein paar fragen stellt und mir das dann so sagt! Also wieder diese Ungewissheit warum es einem so schlecht geht. ich konnte ja weder schlafen, weil ich innerlich so unruhig war, noch konnte ich aufstehen und was machen weil ich so erschöpft war, dass ich das Gefühl hatte ich falle Gleich in Ohnmacht. 1 Woche später war ich wieder beim Hausarzt, der dann sagte, es wäre jetzt alles geprüft worden, es wäre organisch nichts zu finden. In dem Moment wurde Mir klar, wie krass einen nerven und stress beeinflussen können..Er fragte, was ich unter einer Depression verstehen würde und dass es eine Form gibt, bei denen man positiv denkt, aber man unbewusst so viele negative Dinge verdrängt hat und/oder zu viel stress hat und der Körper das einfach nicht mehr aushält. Er sagte, dass wenn ich das möchte, er mir ein Antidepressiva gibt und wir das mal ausprobieren könnten, dass er mich aber auch darauf hinweisen möchte, dass es in der ersten Woche schlimmer wird und dann langsam besser wird. Habe dann 5 Tage lang 25 mg genommen und dann 50 mg bis jetzt. Die erste Woche war wirklich schlimm.. Ich hätte die wände hochgehen können so schlimm ging es mir. Wir war kalt und warm zu gleich. Mein Körper hat ganz schlimm gekribbelt, ich hatte Gänsehaut und war sooo müde, dass ich nicht schlafen konnte... Ich wollte den ganzem Tag im Bett liegen bleiben, da ich keine kraft hatte aufzustehen.... Nach der ersten Woche ging es einigermaßen. Ich konnte wieder in maßen rausgehen und zB einkaufen. Jetzt nehme ich Sertralin den 16. Tag und bin immer noch müde und fertig. Zwar nicht mehr so schlimm wie vorher, aber doch noch sehr einschränkend... Es gibt immer noch Tage an denen es mir stundenweise sehr schlecht geht. Ab nächster Woche fang ich eine ambulante Therapie an und hoffe sehr dass ich bald wieder fit bin. Denn ich kann momentan nichts wirklich machen und will einfach nur, dass es mir bald besser geht.


Hat jemand mit solch körperlichen Einschränkungen Erfahrung mit Sertralin? Ob das Normal ist, dass man immer noch so Abgeschlagen und müde ist, obwohl das Medikament ja von Anfang an antriebssteigernd sein soll?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1992(25 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 60,0 kg
Größe: 165,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

1 Antworten:

ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
11.05.2017 23:07

Dein Fehler bei der ganzen Sache - und der Deines Hausarztes - das Du noch nicht bei einem Psychiater gewesen bist, denn bei Depressionen versagen viele Hausärzte, weil sie mit der Materie der psychischen Erkrankungen nicht vertraut sind und erst alle anderen Fachgebiete durcharbeiten.
Und auf Depression deute eine ganze Menge Deiner Beschwerden.
Also lasse Dich an den Psychiater als Notfall überweisen oder suche die nächste psychiatrische Ambulanz auf.
Ich bin sicher, das man Dir dort helfen kann, aber es wird eine Weile dauern, bis Du wieder voll belastbar bist.
Ich wünsche Dir alles Gute und baldige Besserung.

Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Sertralin
Krankheiten:  Depression
 Burnoutsyndrom
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

Verwandte Fragen

[]