Entzug - Hilfe! :(

jungesleben

Frage gestellt am
06.01.2015 um 01:34

Hallo liebe Forenmitglieder!

Erstmal zu meinem (Riesen!) Problem:
Ich habe nun 1,5 Jahre venlafaxin 300 mg/tag genommen. Verschrieben wurde mir Das ad auf Grund einer rezidivierenden Depression und angststörung. Die ersten Jahre in psychologischer Betreuung habe ich versucht es ohne Ad zu schaffen, hatte vor 1,5 Jahren jedoch so einen starken tiefpunkt erreicht,dass ich mit 18 keine Freude mehr am leben empfinden konnte. Also nahm ich auf rat meiner (neuen) Psychologin venlafaxin. Die Dosis sollte mein Hausarzt bestimmen.dieser tat das, verschrieb mir zuerst 37,5 mg zum Einstieg.die erste Woche war hart, ich war kaum lebensfähig vor Übelkeit, schwindel (...) schnell wurde die Dosierung erhöht, sodass.ich nach etwa 1.5 Monaten bei 300 mg/tag war. Meine Depressionen gingen zurück, ich habe fast 10 kg abgenommen, da ich unter einer Dauer- Übelkeit litt. War für mich nicht schlimm, ich leide an einer essstörung, deshalb kam mir der Gewichtsverlust sehr entgegen. Mit der Zeit änderte sich meine lebenssituation, meine depressiven Phasen blieben aus und in.manchen Momenten konnte ich wirklich wieder Freude fühlen. Leider fiel mir vermehrt eine herzrhytmusstörungen auf, ein zu hoher Blutdruck und auf Grund eines genfehlers den ich habe und der blutverdü. Wirkung von venlafaxin eine ungewöhnlich lange blutungszeiten und Hämatome. Psychisch war ich mir sicher es ist die richtige Zeit die tabletten abzusetzen.also dosierte ich unter Anleitung meines Hausarztes innerhalb von 2 Wochen von 300 mg auf 37.5 mg runter. Dabei ging es mir eigentlich gut, leichte absetzerscheinungen, aber nicht schlimm. Am.31.12.14 (also vor nun 6 tagen) nahm ich die letzte Tablette. Nun das große Problem: ich erleiden einen Entzug, als wäre ich jahrelang drogensüchtig gewesen
So etwas kenne ich nur aus Filmen! Ich bin nur am brechen,zittern, parallel am schwitzen, kann mich kaum bewegen vor Schmerzen am ganzen Körper, bekomme heulkrämpfe ohne jeden Grund, Panikattacken, schlafe seit der Nacht vom 1. Auf den 2.1 maximal.noch 2,5 Stunden am Stück.ich bin.so erschöpft aber ich kann einfach nicht schlafen. Wenn ich es schaffe, schrecke ich aus den schlimmsten Alpträumen auf. Aber das allerschlimmste sind.diese brainzaps bzw stromstoßartige empfindungen im Gehirn, die sich durch den ganzen Körper ziehen. Ich bin.so verzweifelt
Ich will diese Mittel nicht mehr nehmen, aber ich weiß nicht wie lange ich diesen zustand noch ertragen kann.

Nun zu meiner Frage: hat jemand von euch Erfahrungen damit? Ich weiß, es fällt bei jedem anders aus
Aber mein.Arzt glaubt.mir nicht das es einen Entzug gibt. Er sagt die Depressionen träten wieder ein (...) aber ich bin 100% sicher, dass es vom venlafaxin kommt. Wie habt ihr den Entzug ausgehalten? Wie lange hat er gedauert?

Ich bedanke mich schonmal fürs lesen.
Liebe und verzweifelte grüße von mir.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1995(20 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 56,0 kg
Größe: 159,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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7 Antworten:

Vivi 66
Benutzerbild von Vivi 66
25.04.2015 13:51

Also , ich kann deine Vermutung nur bestätigen. Jeder ist nun mal anders. Der eine merkt gar nichts und ein anderer kriegt die volle Palette. Ich merke zum Beispiel jede Dosisveränderung, aber nicht sofort, erst mit Tagen Verzögerung. Ich empfehle die die Kapseln auf zu machen und Kügelchen zu entnehmen und so ganz langsam auszuschleichen

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Der.Gilb

21.01.2015 16:23

Das Problem bei ALLEN Wiederaufnahmehemmer - besonders beim Venlafaxin - ist, daß das Zeug im Hirn haufenweise ummodelt, daher auch die Übelkeit oft am Anfang usw. Wenn alles überstanden und mit Glück auch noch eine psychische Wirkung positiver Natur eintritt, ist eigentlich soweit alles gut. Bis zum Tag des Absetzens. Langsam runter usw. kann helfen, aber meist ist es dann doch so, daß es üblere Probleme gibt als bei nem Heroinentzug. Vor allem diese BrainZapps und die Übelkeit samt Schwindel.
Da ist auch wenig zu retten mit noch geringerer Reduktionsrate.
Ich kann folgendes Empfehlen, hat bei 3 Leuten geholfen und die Absetzphase fast problemfrei werden lassen:
Diphenhydramin (Emesan) gegen Schwindel und Übelkeit und die Brainzapps und alles lassen sich durch Tramadol (Narkoanalgetikum) ausschalten. 50-150mg Anfangs und nach 3-4 Wochen ledig 50mg und dann nix mehr. Denk mal daß das fehlende Serotonin Ursache für diesen Horror ist und Tramal erhöht den Spiegel praktisch SOFORT. Wegen der geringen Menge und weil max. 1 Monat ist da auch kein Entzug vom Tramal im Anschluß zu befürchten.
Weiß ja nicht ob Ihr noch die Probleme habt, wenn ja, das ist das einzige was ich empfehlen kann, auch im WWW finden sich irgendwie keine wirklich dollen Hilfen.
Die Reaktionen der Ärzte sind die gleichen wie vor 30 Jahren bei Valium-Entzügen: Ach, so ein harmloses Mittel kann nix so schlimmes machen.
Tjo, wohl doch und die nächsten Jahre wird sich auch nix dran ändern, daß es unterschätzt wird.

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Andi36

11.01.2015 18:54

Dein Arzt ist ein totaler Depp. Das Gleiche wie Du habe ich auch nach dem Absetzen der Tabletten erlebt. Nur habe ich sehr viel länger runter dosiert, bevor ich das Zeugs ganz weg gelassen habe, trotzdem ging es mir sehr schlecht. Dass Ärzte einfach überhaupt keine Ahnung haben, wie Antidepressiva abgesetzt werden sollten, ist einfach peinlich und unverantwortlich.

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Mond4
Benutzerbild von Mond4
09.01.2015 19:13

ich hatte auch schlimme entzugserscheinungen vorallem diese stromstoßartigen empfindungen.ich hatte das medikament selber abgesetzt .von heute auf morgen.die absetzerscheinungen gingen ungefähr 2monate. ich habe in der zeit 1mg tavor genommen.

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bermibs
Benutzerbild von bermibs
06.01.2015 21:06

Hallo Jungesleben, es ist gut, dass du über den Entzug nachdenkst und ihn angehst.
Von meiner Seite zwei Empfehlungen:
Auf Grund der Schwere der Entzugserscheinungen halte ich einen stationären Entzug in einer Spezialklinik für sinnvoll. Dort erhältst du rund um die Uhr medizinische und psychologische Betreuung.

Die Zweite Sache ist eine grundlegende und langfristige. Der Entzug setzt einen optimalen Mikronährstoffstatus im Körper voraus. Auf Grund falscher Ernährung hapert es bei diesen Erkrankungen hier am meisten.
Zur Therapie und auch zur langfristigen Prävention sind eine Reihe von Mikronährstoffsupplementen zwingend. Dazu zähle ich:
- Vitamin D: 5.000 - 10.000 IE mit einem Blutspiegel von 60 - 100 ng/ml bei 25D
- Vitamin-B-Komplex (hochdosiert) als Komplex 100
- Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA mit 2 - 4 Gramm (entspricht 6,5 - 13 Gramm Fischölkapseln)
- Coenzym Q10 mit 100 mg
und
- Alpha-Liponsäure mit 500 (- 1.000) mg

Nur mit dieser Mikronährstoffversorgung hast du Chancen, deine Depressionen und Ängste loszuwerden und die Entzugserscheinungen zu überwinden.
Der Entzug sollte nicht mit neuen Medikamenten einhergehen.
http://www.files.bermibs.de/privat/pdf/bhn12/depressionen.pdf
http://www.files.bermibs.de/privat/pdf/bhn12/angst_und_nervliche_anspannung.pdf
LG bermibs

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123-123

06.01.2015 13:27

hallo, es ist sehr schlimm,was du durchmachst, aber...wenn dir dein Arzt nicht glaubt (was ich schon schlimm finde )laß dich bei einem kompetenten Psychiater,Psychologen beraten, oder laß dich für ein paar Tage in ein Krankenhaus einweisen, damit die schlimmen Entzugserscheinungen vergehen. Nimm es nicht so hin...laß dir ganz schnell helfen,und du bist noch so jung, es gibt auch Selbsthilfegruppen, Depressionen ,da sind alles Betroffene,auch sehr junge Menschen, die können dich auffangen,es hilft viel.wenn du darüber reden lernst...ich wünsche dir alles Gute...du schaffst das,!!!!123-123

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nelly4
Benutzerbild von nelly4
06.01.2015 06:33

Guten Morgen Junges Leben
Es tut mir sehr leid,was Du gerade mitmachst.
Ich hatte auch schon sehr schlimme Entzugserscheinungen,mir ging es genau so.
Es dauerte bei mir zwei Wochen,zirka.
Ich würde an Deiner Stelle nochmal zu Deinen Arzt gehen,da gibt es auch Überbrückungsmedikamente,da merkst Du den Entzug nicht so.
Frage ihm mal,und sag ihm nochmal Dein Problem,denn das ist ja kein leben.
Da gibt es Hilfe,ich hatte damals Doxepin bekommen,half mir gut,wenigstens,konnte ich schlafen,und merkte den Entzug nicht so.
Ich wünsche Dir,dass Du etwas bekommst,und dass es Dir bald besser geht.
L.G. Nelly

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