Überlegungen zur Wirkungsweise von Antipsychotika

Tesseract
Benutzerbild von Tesseract
Frage gestellt am
14.01.2014 um 04:48



Ich denke viel über "Medikamente gegen Psychosen" nach. Hauptsächlich werden Antipsychotika/Neuroleptika eingesetzt. Ich möchte hier meine Gedanken zu der Wirkungsweise von Antipsychotika zur Diskussion stellen.

Meine Gedanken und Vermutungen über die Wirkungsweise von Antipsychotika

Die psychischen Nebenwirkungen von Neuroleptika/Antipsychotika sind die Grundlage ihrer antipsychotischen und antimanischen Wirkung. Die psychische Nebenwirkung ist Grundlage der angestrebten Wirkung gegen Psychosen oder Manien.

Neuroleptika wirken gegen Psychosen, indem sie Einfallsreichtum, Phantasie und Vorstellungskraft totschlagen. (z.B. Verminderung von Stimmenhören durch Verminderung der akustischen Vorstellungskraft und des Einfallsreichtums und des Gedankenflusses, Verhinderung der Entstehung von Wahnvorstellungen, indem garkeine Vorstellungen mehr entstehen, weil Einfallsreichtum und Phantasie weg sind.)

Eine Psychose besteht darin, dass derjenige auf seine Phantasie reinfällt und seine Phantasie mit der Realität verwechselt.

Eine Sicht auf die Welt, die von der eigenen Innenwelt völlig unabhängig ist, hat niemand. Aber in einer Psychose ist die Wahrnehmung der Außenwelt sehr stark von der Innenwelt beeinflusst. (Bis hin zu dem Extremfall, dass Produkte der eigenen Vorstellungskraft für reale Phänomene gehalten werden, jemand also auf seine Halluzinationen reinfällt und sie für real hält.)

Da setzen Antipsychotika an, indem sie die Phantasie totschlagen.

Neuroleptika wirken auch auf die Weise gegen Wahn, indem sie Gefühlsintensität vermindern. Dadurch ist der Patient durch seine Wahnvorstellungen nicht mehr so emotional eingenommen und die verstandesmäßige Distanzierung kommt oft - nicht immer - nach.

Eventuell wirken Antipsychotika auch über Verlangsamung. Sie setzen nicht beim Wahn an, sondern beim Gedankenrasen.
Wer schon mal vom Kiffen einen (Horror-)trip erlebt hat, der weiß, dass Gedankenrasen wahnfördernd ist. Die Gedanken rasen, die Assoziationen sind locker, und auf irgendeinem Weg führen die Gedanken immer wieder auf die angstmachende fixe Idee zurück. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein NL diesen Zustand abstellen würde und damit auch gegen die fixe Idee wirken.
Es passieren ja auch nicht so leicht unbemerkte Denkfehler wenn die Gedanken nicht rasen, sondern langsam gehen. (allerdings ist die Überprüfung der Gedankengänge ja auch wieder eine Denkleistung.....)

Und Neuroleptika wirken gegen Manien, indem sie auch die ganz normale Fähigkeit zu Eigeninitiative, Eigensinn, Ausgelassensein und guter Laune beseitigen. Sie wirken außerdem verlangsamend und der Gedankenfluss ist weg oder sehr vermindert.

Ganz allgemein versetzen Neuroleptika viele Leute in einen Zustand, wo die Lebensfreude weg ist und allgemein jede Art Inspiration fehlt. Ich will so nicht leben. Viele andere Leute auch nicht.

Patientendaten

Geschlecht: weiblich
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7 Antworten:

ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
15.01.2014 00:02

@momo111: Extradaumen für Deinen Beitrag!

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Tesseract
Benutzerbild von Tesseract
14.01.2014 18:11

Vom Frage-Steller selbst

Es ist doch eine Frage. Ich würde nämlich gerne Meinungen hören, was andere Leute zu diesen Überlegungen denken und was sie für Erfahrungen mit Antipsychotika haben.

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Tesseract
Benutzerbild von Tesseract
14.01.2014 18:09

Vom Frage-Steller selbst

welche Funktionen stehen in Sanego für Abhandlungen zur Verfügung? Kenne ich bisher nicht

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Benutzer gelöscht?

14.01.2014 14:12

Hallo @Voxlenis, was meinst du mit:
" Für Abhandlungen stehen im Sanego andere Funktionen zur Verfügung." ?
Wo kann ich diese Abhandlungen finden ?
Danke dir schon mal im Voraus
DANKE für allllle deine Mühe.

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Benutzer gelöscht?

14.01.2014 10:18

ist zwar keine frage aber sehr sehr gut ausgedrückt und formuliert.da macht sich einer gedanken.schlau schau! gruss manuela

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voxlenis

14.01.2014 07:59

Dies ist das Fenster für medizinische Fragen. Für Abhandlungen stehen im Sanego andere Funktionen zur Verfügung. Gruss, Vox

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Tesseract
Benutzerbild von Tesseract
14.01.2014 04:49

Vom Frage-Steller selbst

pharmakogene Anhedonie: Ich kenne Anhedonie ganz ohne Medikamente. Ich kenne diesen Zustand aus depressiven Episoden. Aber da gibt es immer wieder Lichtblicke, wo ich mich einwandfrei am Leben freuen kann :-) Auch kommt es vor, dass es mir abends mehrere Stunden gut geht :-)

Durch Neuroleptika ausgelöste Anhedonie ist schlimmer. Da habe ich keine Lichtblicke.

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