Überlegungen zur Wirkungsweise von Antipsychotika
- Medikament: Antipsychotika Krankheit: Psychose
- Medikament: Antipsychotika Krankheit: chronische Psychose ( Schizophrenie)
- Medikament: Antipsychotika Krankheit: schizophrenie
- Medikament: Neuroleptika Krankheit: Manie
Ich denke viel über "Medikamente gegen Psychosen" nach. Hauptsächlich werden Antipsychotika/Neuroleptika eingesetzt. Ich möchte hier meine Gedanken zu der Wirkungsweise von Antipsychotika zur Diskussion stellen.
Meine Gedanken und Vermutungen über die Wirkungsweise von Antipsychotika
Die psychischen Nebenwirkungen von Neuroleptika/Antipsychotika sind die Grundlage ihrer antipsychotischen und antimanischen Wirkung. Die psychische Nebenwirkung ist Grundlage der angestrebten Wirkung gegen Psychosen oder Manien.
Neuroleptika wirken gegen Psychosen, indem sie Einfallsreichtum, Phantasie und Vorstellungskraft totschlagen. (z.B. Verminderung von Stimmenhören durch Verminderung der akustischen Vorstellungskraft und des Einfallsreichtums und des Gedankenflusses, Verhinderung der Entstehung von Wahnvorstellungen, indem garkeine Vorstellungen mehr entstehen, weil Einfallsreichtum und Phantasie weg sind.)
Eine Psychose besteht darin, dass derjenige auf seine Phantasie reinfällt und seine Phantasie mit der Realität verwechselt.
Eine Sicht auf die Welt, die von der eigenen Innenwelt völlig unabhängig ist, hat niemand. Aber in einer Psychose ist die Wahrnehmung der Außenwelt sehr stark von der Innenwelt beeinflusst. (Bis hin zu dem Extremfall, dass Produkte der eigenen Vorstellungskraft für reale Phänomene gehalten werden, jemand also auf seine Halluzinationen reinfällt und sie für real hält.)
Da setzen Antipsychotika an, indem sie die Phantasie totschlagen.
Neuroleptika wirken auch auf die Weise gegen Wahn, indem sie Gefühlsintensität vermindern. Dadurch ist der Patient durch seine Wahnvorstellungen nicht mehr so emotional eingenommen und die verstandesmäßige Distanzierung kommt oft - nicht immer - nach.
Eventuell wirken Antipsychotika auch über Verlangsamung. Sie setzen nicht beim Wahn an, sondern beim Gedankenrasen.
Wer schon mal vom Kiffen einen (Horror-)trip erlebt hat, der weiß, dass Gedankenrasen wahnfördernd ist. Die Gedanken rasen, die Assoziationen sind locker, und auf irgendeinem Weg führen die Gedanken immer wieder auf die angstmachende fixe Idee zurück. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein NL diesen Zustand abstellen würde und damit auch gegen die fixe Idee wirken.
Es passieren ja auch nicht so leicht unbemerkte Denkfehler wenn die Gedanken nicht rasen, sondern langsam gehen. (allerdings ist die Überprüfung der Gedankengänge ja auch wieder eine Denkleistung.....)
Und Neuroleptika wirken gegen Manien, indem sie auch die ganz normale Fähigkeit zu Eigeninitiative, Eigensinn, Ausgelassensein und guter Laune beseitigen. Sie wirken außerdem verlangsamend und der Gedankenfluss ist weg oder sehr vermindert.
Ganz allgemein versetzen Neuroleptika viele Leute in einen Zustand, wo die Lebensfreude weg ist und allgemein jede Art Inspiration fehlt. Ich will so nicht leben. Viele andere Leute auch nicht.