Lorazepam einziges Mittel der Wahl?

Margi52
Benutzerbild von Margi52
Frage gestellt am
19.10.2013 um 20:07

Kann Lorazepam in Einzelfällen das einzige Mittel der Wahl sein? Ich leide seit 40 Jahren an Depressionen und Ängsten, habe alle Wirkstoffe der AD, auch Lithium, ohne Erfolg genommen, immer in der Hoffnung, irdendetwas wird helfen, aber das Gegenteil war der Fall, es ging mir höchstens mal 3 Wochen gut, dann wieder schlecht, so dass ich jetzt seit 3 Jahren EU-Rente bekomme. Bei einem KKH-Aufenthalt bekam ich erstmals Lorazepam, und ich nehme es nun seit ca 4 Jahren, inzwi um aus dem Haus zu können, fast jeden Tag, und es hilft mir noch. Das waren die besten Jahre für mich, denn ich konnte endlich mein Leben genießen. Ich habe immer versucht, sorgsam mit dem Medikament umzugehen und ich quäle mich auch immer mal wieder und reduziere oder nehme 1 Tag keine. Aber Hoffnung, ohne auszukommen, habe ich nicht. Meine Frage: Ist so etwas in Ausnahmefällen möglich und vertretbar, da nur dieses Lorazepam mich leben lässt?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1952(61 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 79,0 kg
Größe: 170,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

17 Antworten:

frank44
Benutzerbild von frank44
19.11.2013 15:08

Ja, ja ... eine Stoffwechselstörung im Gehirn. Damit bist du aber beileibe nicht alleine. ;-) Wirklich nicht.

"Alle Depressive haben einen gestörten Gehirnstoffwechsel und zwar einen Mangel an bestimmten Gehirnbotenstoffen. Dieser Mangel führt zu Hoffnungslosigkeit und Leistungsmängeln und allen anderen quälenden Symptomen. Mit verschiedenen Behandlungsformen wie z.B. Antidepressiva, Ausdauertraining, Psychotherapie und Lichttherapie wird der gestörte Gehirnstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht gebracht, die depressiven Symptome verschwinden nach und nach. In gesunden Zeiten ist ein Betroffener genauso leistungsfähig, belastbar und gesund, wie jeder andere Gesunde es auch ist."

Ich würde meinen, du kannst sehr wohl etwas tun und mußt nicht damit leben. Das Argument ist nicht wirklich "standfest".

Und ganz nebenbei: wenn ich mir das mit den Medis so anschaue, es verschwinden welche oder das Einsatzgebiet wird eingeschränkt. Da kann es passieren, daß man sich aus heiterem Himmel plötzlich fragen muß: "was nun?"

Bewerten:1xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Margi52
Benutzerbild von Margi52
19.11.2013 09:42

Vom Frage-Steller selbst

Mal sehen, Unschuldsengel, ob das Opipramol eine Alternative ist, bisher kann ich wenigstens gut damit schlafen.
Ich weiß das alles über Lorazepam, Frank, ist es aber leider bisher das einzige Mittel, mit dem ich wenigstens an Fam.feiern, Urlauben, und anderen "Events", mit Freude dabei sein kann, ohne mich zu quälen; wie das geht, kann ich mir auch nicht erklären. Und 2 Psychotherapien haben auch nichts gebracht, es ist nicht die Psyche bei mir, sondern Stoffwechselstörungen im Gehirn, wie meine Ärztin sagt. Ich muss wohl oder übel damit leben. LG

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
frank44
Benutzerbild von frank44
18.11.2013 20:39

"Bei akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen und Schlafstörungen (allerdings nur, wenn auch tagsüber eine beruhigende, dämpfende Wirkung erwünscht ist)."

... nur als Anmerkung von mir.

Und ich würde im allgemeinem davon abraten, Benzodiazepine - auch wenn es oftmals anders gehandhabt wird - gegen Depressionen einsetzen zu wollen. Der emotional abstumpfende Effekt ist da meines Erachtens kontraproduktiv.
Außerdem wäre, wie von @vox beschrieben, zu beachten, daß es zu einer Wirkungsumkehr kommen kann.
Und wie immer, eine Psychotherpie ist in jedem Fall anzuraten auch wenn es garantiert Ärzte gibt, die diese Medikation auf Dauer geben. Einen Gefallen tun sie dir damit letztendlich nicht. Das aber mußt du für dich allein entscheiden.

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
unschuldsengel
Benutzerbild von unschuldsengel
18.11.2013 20:28

hm du nimmst jetzt seit 2 tagen opi?? vielleicht hilft dir das generell??es wirkt auch gegen ängste und ist in lichtes antidepressivum vielleicht das dann deine alternative???

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
gvman

18.11.2013 19:44

Hallo..Nein , bin seit 1 Jahr krank geschrieben und habe meine Arbeit verloren..wie das heute so ist..Leide seit Anfang 2011 nun unter einer mittelschweren Depressionen..Schlafstörungen u.a. hatte ich schon lange zuvor.. Befinde mich in Reha und will bald wieder halbtags arbeiten gehen..Bin mit Ende 30 noch ein wenig zu jung für Rente..;-) Bromazepam wird in erster Linie gegen die Schlafstörungen eingesetzt..Näheres Privates möchte ich hier nicht aufführen, dafür müssten wir uns anderweitig austauschen. LG

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Margi52
Benutzerbild von Margi52
18.11.2013 15:28

Vom Frage-Steller selbst

Danke gvmn, wielange geht's Dir denn schon so schlecht? Gehst Du arbeiten? Ich bekomme seit 2 Jahren volle EU-Rente. Hilft bei Dir das Bromazepam auch gg Depression oder ist es nur zum Schlafen. Ich nehme zusätzlich gg generalis. Angststörungen 10mg Busp und seit 2 Tagen abends 150mg Opipramol zum Schlafen.

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
gvman

17.11.2013 15:48

Hallo Margi! Ich kann Dir nur sagen, dass ich in einer ähnlichen Sitaution bin und gar nicht die Chance hatte, das AD mir helfen könnten, da ich nichts vertrug (im Gegensatz zu früher).. nehme schon seit geraumer Zeit Sulpirid.. Zur Behebung der Schlafstörungen erlauben mir die Ärzte mittlerweile eine langfristige Behandlung mit Benzodiazepinen (bei mir Bromazepam), wozu Tavor-Lorazepam ja nun auch gehört.. Habe strikte Dosisgrenzen, die ich auch einhalte und komme so einigermaßen durchs Leben..Lass Dich nicht verrückt machem, so lange du nicht in den Hochdosisbereich gehst (bei Tavor , glaube ich >4mg) bzw bei deiner Dosierung bleibst, würde ich mir nicht viele Sorgen machen! Besser eine Niedrig-Dosis-Abhängigkeit, als anhaltende Depressionen. Wenn BZD wirken, könntest Du mal alternativ GABA (gamma-Aminobuttersäure) als Kapsel über Internet oder Apotheke probieren.. Dies ist genau der Nervenbotenstoff, über den diese Medikamente wirken und den du als Nahrungsergänzung substituieren kannst-Arzt fragen..Allerdings ist die Wirkung leider schwächer als Tavor...Ich nehme zusätzlich auch B-Vitamine und Vitamin C und mache ein leichtes Sportprogramm und Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation .. Alles Gute

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Margi52
Benutzerbild von Margi52
05.11.2013 14:06

Vom Frage-Steller selbst

Danke, sukki, fürs Verständnis und danke Bourne für den Tipp, aber Elontril ist auch eins meiner versuchten Medis, auch alle anderen AD's, die sukki und Bourne aufgelistet haben, kenn ich, leider ohne Erfolg. Also, bleibt wieder nur das Lora. Zum Glück kann ich mich (bisher) immer wieder beherrschen, hab auch festgestellt, mehr hilft nicht mehr, also bleib ich bei 0,5 - 1,5mg, manchmal 2 - 2,5mg, dann aber nur z.B. bei Familienfeiern oder sonstige "Events", wo ich gerne meine "Störungen" los werden möchte, und bisher hat es auch (meist) geklappt. Ob es für immer so weiter geht, weiß ich nicht, es ist eben eine Gratwanderung. Ich rede mir ein, dass ich meinen Körper überlisten kann mit mal einer niedrigeren und mal dann wieder einer höheren Dosis, wenns sein muss. :-) Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
sukki

04.11.2013 23:01

Ich hab bei einigen meiner Entzüge Lorazepampatienten gesehen. Die hatten aber alle!!! mehr als die ärztl. empfohlene Dosis eingenommen, bishin zur totalen Abdichtung. Dann liegt meiner Meinung nach ein Problem vor. Aber doch nicht bei bestimmungsgemässem Gebrauch und so einer Leidensgeschichte. Warum soll die Fastellerin Elontril versuchen, wenn sie ihr Medi gefunden hat? Elontril hat auch sehr starke Nebenwirkungen und wo liegt denn der Unterschied wenn sies ein Leben lang nehmen müsste??? Eigentlich nur darin, dass sie vor sich und anderen sagen könnte sie ist nicht tablettenabhängig sondern sie nimmt ein Medikament.

Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Bourne
Benutzerbild von Bourne
04.11.2013 22:28

Wie wäre es mit Elontril?
Lorazepam macht abhängig und sollte nicht unterschätzt werden!!!

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Margi52
Benutzerbild von Margi52
24.10.2013 11:12

Vom Frage-Steller selbst

Danke für alle Antworten. Ich habe wirklich alles versucht, alte Medikamente und neue, war schon 2 x in einer Klinik, aber nichts half, nur Lorazepam, welches ich beim letzten Klinik-Aufenthalt kennen lernen durfte. Ich gehe wirklich sorgsam damit um, nehme mal nur eine halbe als Erhaltungsdosis, und wenn ich nicht aus dem Haus muss. Dann geht's mir zwar nicht so gut, aber ich halte es aus. Auch meine Ärztin (Neurologin) sieht für mich keine weitere Alternative, da sie mich schon so lange (seit 10 Jahren) begleitet. Vor 1989 war ich mit meinen Symptome nicht in Behandlung, hab mich mein Leben lang oft durch die Tage gequält. Und das möchte ich jetzt nicht mehr. Ich wüßte nicht weiter, wenn das Loraz. nicht mehr helfen sollte. Warum sollte es eine Wirkumkehr geben, denn Herz-, Zucker- oder Blutdruckmedikamente muss man ja auch oft lebenslang einnehmen.

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
23.10.2013 23:12

Solange es Dir hilft und Du damit eine gewisse Lebensqualität erreichst, solange würde ich es auch nehmen und wenn es auch lebenslang hilft, dann eben auch lebenslang einnehmen!
Alles Gute und lasse Dich nicht verrückt machen, als langjähriger Schmerzpatient fühle ich mit Dir!
Alles Gute!

Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

23.10.2013 22:35

auch nach 40 jahren ist es bestimmt noch möglich ohne drogen,betäubungsmittel zu leben!es gibt genug kliniken und fachärzte die helfen.aber dazu muß man erstmal auch wollen!

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
sukki

23.10.2013 22:10

Wenn du seit 40 Jahren leidest und alle möglichen Alternativen ausprobiert hast. Was spricht dagegen, das Mittel, das dir wirklich hilft weiterzunehmen? Es gibt nun mal Krankheitsbilder, die ein starkes Medi erfordern. Und Tavor ist nunmal wegen der Gesundheit nicht so bedenklich. Ich habe eine ähnliche Leidensgeschichte und bin nach langem Ausprobieren bei Paroxetin gelandet, das ich nun absetzen möchte. Sehr schwierig. Ich hab auch schon Benzos entzogen, aber das Absetzen von Paroxetin macht noch mehr Probleme. Also, sei froh, dass du dein Medi gefunden hast. Angeblich macht Paroxetin ja nicht abhängig, aber die Absetzsymptome (wo eigentlich der Underschied zu Entzugssymptome?)ist auch nicht einfacher.

Bewerten:0xNegative Bewertungen3x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

23.10.2013 21:38

Hallo, lorazepam lässt dich nicht leben es vernichtet dich immer mehr.ich hatte dieses zeug lange genommen und auch gedacht.....nur hat es mich fast umgebracht.ich kann nicht verstehen das ein arzt 16 jahre (Kryptantus) lorazepam verschreibt und menschen zu junkies macht.sehr traurig!wünsche dir das du richtige hilfe bekommst und auch annimmst der entzug ist die hölle,aber man kann es schaffen,und nur dann fängt dein leben an ohne drogen!alles gute

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
kryptantus

20.10.2013 11:19

Ich nehme seit 16 Jahren Lorazepam und komme ganz gut damit zurecht.Es hilft mir gegen Ängste .Ich habe eher Angst vor der Angst die ich oft habe.Mwinw Ärztin sagte mir ,wenn ich sorgsam damit umgehe ist es okay.

Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
voxlenis

19.10.2013 22:59

Du darfst aber nicht vergessen, dass Lorazepam stark abhängig macht, was Deine Perspektive sehr beeinflusst. Es macht auch keinen Sinn, Dich damit zu quälen, dass Du ab und zu eine Dosis auslässt. Das führt nur zu unnötigen Entzugserscheinungen, ändert aber nichts. Einzig wirkliche Chance wäre der Versuch einer stetigen und sehr langsamen Reduzierung bis auf null. Vermutlich wird die Abhängigkeit Dich aber daran hindern. Bliebe noch ein ärztlich überwachter Entzug in einer Klinik. Erst dann könnte man herausfinden, ob nicht doch ein anderes Medikament hilft. Tatsächlich gibt es aber auch derartige Fälle, wo eben nur ein einziges Mittel wirksam ist. Sollte das bei Dir der Fall sein, so ist Lorazepam letztendlich immerhin noch ein Benzodiazepin, bei dem sich die Nebenwirkungen auch auf lange Sicht gesehen in Grenzen halten. Allerdings besteht irgendwann die grosse Gefahr einer Wirkumkehr, was bedeutet, dass das Medikament dann nicht mehr hilft, sondern das Gegenteil bewirkt. Auch das will bedacht sein. Gruss, Vox

Bewerten:0xNegative Bewertungen3x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Lorazepam
Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

Verwandte Fragen

[]