Warum wird so oft bei Gastritis Magensäureblocker verordnet, obwohl dadurch die Magensäure nicht ausreichend produziert wird?

Butterfly43

Frage gestellt am
29.04.2013 um 22:53

Bei einer chronischen Gastritis wird oft erwähnt, dass bei dieser Krankheit oft die notwendige Magensäure nicht mehr ausreichend produziert werden kann. Warum werden dann dennoch Magensäureblocker wie Pantoprazol, oder Omeprazol verordnet? Oft haben alte Menschen auch zu wenig Magensäure und diese Medikamente verursachen oft, dass sich ein entstandener Mangel nicht wieder ausgleichen kann. Ich habe laut eines histologischen Untersuchungsbefundes eine chronische Antrumgastritis mit abgeheilten inkompletten Erosionen Typ C und eine chronische ruhende Corpusgastritis. Nach einem Selbstversuch habe ich jetzt nicht mehr die kneifenden Schmerzen wie vorher bei der Einnahme von Panteprazol. Es war Zufall, dass ich die Einnahme vergessen habe, danach habe ich es bewußt weggelassen (nach 4 Wochen Einnahme von 1x täglich 40mg) geht es mir besser, auf jeden Fall nicht schlechter.Kann mir jemand sagen, wie ich mich weiter verhalten sollte? Als mir mein Arzt das Medikament verordnet hat, war die Diagnose noch nicht bekannt (erst jetzt durch die Magenspiegelung). Ich bin 70 Jahre alt und möchte wieder gesund werden.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1943(70 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 59,0 kg
Größe: 163,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

2 Antworten:

bermibs
Benutzerbild von bermibs
30.04.2013 12:11

Hallo Butterfly, die langfristige Einnahme von Magensäureblockern kann zu schweren Nebenwirkungen bis hin zu frühzeitigem Tod führen. Das belegen eindeutig neuste Untersuchungen in den USA. Die Magensäure hat nicht nur eine Funktion der Verdauung. Sie hat auch wichtige Schutzfunktionen, die dadurch ausgehebelt werden.
http://www.yamedo.de/blog/antazida-bedenklich-2013/

Für die Gesunderhaltung des Verdauungstrakts und Verhinderung von Gastritis/Geschwüren im Magen ist die Ernährung von ausschlaggebender Bedeutung. Hier besteht oft ein großes Defizit und begünstigt zum Beispiel solche negativen Faktoren wie das Bakterium Helicopacter pilori.

Die Ernährung sollte zu 90 - 95 % vegan und maximal naturbelassen sein. Damit erhält der Magen optimale Nahrung, die basisch (und nicht sauer!!!) und mikronährstoffreich (und nicht mikronährstoffarm!!!) ist.
Raffinierter Zucker und Weißmehl (insbesondere Weizen) fördern das Wachstum/Vermehrung von Helicopacter, da er sich durch Zuckervergärung ernährt. Gleiches gilt auch für den Darmpilz Candida.
Neben den raffinierten Kohlenhydraten sollte auch Schweinefleisch und Milch stark reduziert werden. Gleiches gilt für Geflügelhaut und -fett, dass neben Schweinefleisch die entzündungsfördernde Arachidonsäure enthält.

Zu Beginn einer alternativen Behandlung sollte man auch orthomolekular ergänzen, da der Körper bei chronischen Erkrankungen einen erhöhten Mikronährstoffbedarf hat. Hier eine orthomolekulare Indikation:
http://bermibs.de/privat/pdf/bhn12/gastritis-magengeschwuere.pdf

Die Mikronährstoffangaben sollten unbedingt mit 5.000 - 10.000 IE Vitamin D (D3) ergänzt werden, da bei uns ein genereller Mangel an diesem wichtigen Hormon vorliegt (Blutspiegel 25D von 40 - 60 ng/ml empfehlenswert). Vitamin D ist entzündungshemmend und moduliert das Immunsystem. Am besten den Blutwert beim nächsten Arztbesuch bestimmen lassen (vermutlich weit unter 20).
LG bermibs

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
frank44
Benutzerbild von frank44
30.04.2013 00:07

"Chronische Magenschleimhautentzündung

Typ A (Typ-A-Gastritis, Autoimmungastritis):
Ursache ist die Bildung von Antikörpern gegen die Salzsäure produzierenden Zellen und den Intrinsic Factor. Infolgedessen kommt es zu einem Salzsäuremangel im Magensaft (Anazidität) und einem Vitamin-B12-Mangel ( Perniziöse Anämie). Mit 5 % ist dies die seltenste Erkrankungsform. Typisch sind Anzeichen einer Unter- oder Mangelernährung trotz ausreichender Nahrungsaufnahme.

Typ B (Typ-B-Gastritis, bakterielle Gastritis):
Ist mit etwa 80 % die häufigste Form der chronischen Gastritis und wird meist durch eine Besiedelung des Magens mit Helicobacter-pylori-Bakterien hervorgerufen. Sehr selten sind andere Bakterien, Pilze oder Zytomegalieviren, vor allem bei HIV-Kranken, die Ursache.

Typ C (Typ-C-Gastritis, chemisch-toxische Gastritis):
Verantwortlich ist die Dauerreizung durch schleimhautschädigende chemische Substanzen, allen voran die längerfristige Einnahme von NSAR-Schmerzmitteln, aber auch langjähriger exzessiver Alkohol- und Nikotinkonsum oder ein Reflux von Gallensaft."

"Erosive Antrumgastritis – Ursachen und Diagnostik

Auch die Ursachen der erosiven Antrumgastritis sind sehr vielfältig. Häufig wird sie als Folge der Einnahme des Medikamentes ASS beobachtet, schätzungsweise, weil dieses Medikament oft angewendet wird (z.B. Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall). Aber auch NSAR Medikamente und andere typische Auslöser, wie Infektion mit dem Helicobacter Bakterium rufen diese erosive Form hervor."

So eine chronische Magenschleimhautentzündung muß keine Symptome verursachen. Na ja, und die Säureblocker werden verordnet, um die Magenschleimhaut vor der Salzsäure zu schützen, würde ich mir mal so denken. Und du scheinst ja auch nicht der Typ A zu sein. Also ich zumindest würde es mir gut überlegen.

Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Verwandte Fragen

[]