Psychose - Lebenslang Medikamente einnehmen

Bani
Benutzerbild von Bani
Frage gestellt am
28.09.2012 um 14:16

Leide an einer Schizophrenen Psychose seit 2001. Seitdem nehme ich Medikamente ein. Gibt es bereits
Erfahrungen, ob die Behandlung mit Medikamenten lebenslang sein muss, oder heilt die Zeit die Wunden und man kann nach einer bestimmten Zeitspanne die Medikation absetzen???

Patientendaten

Geburtsjahr: 1968(44 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 100,0 kg
Größe: 179,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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6 Antworten:

Benutzer gelöscht?

15.09.2013 13:47

meine vorgehensweise und erfarungen beim absetzen von neuroleptka.


wenn ich den entschluß gefast habe abzusetzen, sorge ich erstmal für geeignete bedingungen. das heißt im einzelnen, ich decke mich für die erste zeit mit narungsmitteln, medikamenten und dingen die mir gut tun ein. ich sorge dafür das mein umfeld mich nicht zu sehr stresst. zbs. behördenkram, rechnungen usw. werden erst erledigt. menschen die mir zu anspruchvoll sind oder gegen meine entscheidung, bekommen erstmal eine bannmeile. ich sag dann einfach ich hätte eine gripe oder sowas, und sie könnten jetzt nicht kommen. dieses so im groben.

1. einen guten arzt suchen der mir beisteht. Kann auch der hausarzt sein. (wenn ich keinen habe, mach ich`s auch ohne, das kann ich aber niemandem enpfehlen, kann ziemlich daneben gehen!)

2. Freunde finden die mir beistehen. Partner oder mitbewohner informieren

3. ruhe bewahren.

4. ganz langsam ausschleichen.

5. etwas gegen die angst nehmen. (baldrian oder wenn es ganz schlimm wird, tavor, (ist gegen angst, nennt sich notfalmedikament für leute die keine dauermedikation nehmen, aber so wenig wie möglich, macht abhängig. ich glaube die nidrigste dosis ist 0,5mg). omege3 (fischöhl) soll auch sehr gut sein, das regt den stoffwechsel an beruhigt ein bißchen wirkt stimmungsaufhellend und soll sogar den kippefekt( wenn leichte psychotische symthome in eine akute psychose kippen) verhindern

6. fals symthome auftreten neuroleptika etwas erhöhen, mann kann die tabletten auch teilen). oder aushalten. aber dabei die grenze nicht überschreiten.

7. möglichst gesund ernähren.

8. bei müdigkeit, hinlegen.

9. bei schlaflosigkeit, nur gegendlich eine schlaftablette.

10. auf körperliche fitnes achten. zbs. ein wenig gymnastik. viel frische luft.

11. viel ruhe, viel in der natur aufhalten, mal ein kräuterbad nehmen,das beruhigt und tut gut.

12. für angeneme ablenkung sorgen.

13. gute telefonkontakte halten



das wichtigteste ist dabei auf seine grenze zu achten. dieses bedarf große achtsamkeit. das kann mann auch ein bischen lernen. aber auf keinen fall übers knie brechen. wenn es nicht so ganz klapt, "ok. dann nehm ich eben erstmal wieder, aber etwas weniger". also kompromisbereit bleiben.
es kann auch zu entzugserscheinungen kommen, so wie schweißausbrüche, herzrasen und stolpern, muskelkrämpfe (dagen hilft manchmal Magnesium), oder ähnliche symthome. aber das geht vorbei und ist nicht bedrohlich.

nach dem absetzen ist man unter umstänständen eine zeitlang hochsensibel, Geräuschempfinlich, schnell gereizt, aufgedreht, traurig oder antribslos. das läßt nach. für diesen fall gibt es da auch andere medikamente oder natürliche mittel. ich sag nur "fischöl"!


und zu guter letzt, wie mein neuer dock so schön sagt:

"bleiben sie ganz ruhig"!


http://www.bpe-online.de/



"dies ist kein patentrezept, und ich empfehle nicht es nachzumachen. ich teile nur meine erfahrung mit".




(puh, ich glaub ich hab mich grad ein wenig verausgabt. muß mich erstmal ausruhen).

tschau!

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Benutzer gelöscht?

15.09.2013 11:53

so viel ich weiß gibt es eine faustregel. bei der ersten psychose 3.jahre medikamenteneinnahme, bei der zweiten 10 jahre. bei der 3. lebenslang. (bin mir nicht sicher ob das so ganz stimmt) was ich für quatsch halte. ich habe auch nicht die besten erfahrungen mit medikamenten. vor ein paar wochen habe ich sie wieder abgesetzt. (Neuroleptika Machen Entzugserscheinungen, das ist kaum bekant),bin aber bei einem anderen dok. meine psychiaterin hatte mich überdosiert mit den falschen medikamenten. (dazu kommt das mir in der klinik gesagt wurde, 3. jahre und meine ärztin sich nicht darauf einlassen wollte, sie wollte mir dan noch lebenslang einen betreuer verschaffen. ich lass mir sowas nicht gefallen.). da giebt es nähmlich unterschiede bei den neuroleptika. die meisten von ihnen sind atypische neuroleptika. die in den fachzeitschrifften, gerade wieder krittisch unter die lupe genommen werden. Aber vorsicht ist ist immer dabei geboten wenn mann absetzt oder reduziert. neuroleptika haben die eigenschaft bei entzug wieder psychosen auszulösen. sie können auch selbständig psychosen auslösen. das heißt, man ist eigentlich nicht mehr krank, wird es aber wieder durch neuroleptika. auf jedenfall helfen sie im akutfall. ich habe auch über jahre nach meiner ersten psychose nur bei bedarf pillen genommen. das geht wenn mann sein leben nach seiner Krankheit ausrichtet. also, streß vermeiden, selbst überprüfung, gesund leben, auf keinen fall mditiren, kiffen usw.. im moment nehme ich nur omega3 (fischöl). darüber giebt es kleine studien. das soll gegen leichte symptome wirken, und vorbeugen. ob es wirkt weiss ich nicht. aber es geht mir zur zeit ganz gut. und man muß dazu sagen, psychopharmaka haben nebenwirkungen, da geht es einem schlechter als vieleicht "nötig"?! .
also lass dich nicht entmutigen fals du absetzen, reduziren oder nach alternativen suchst. geh deinen eigenen weg!

und noch mal die beiden links, da kannst du wirklich hilfe finden fals du sie brauchst.

http://www.bpe-online.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoseseminar

alles, alles gute!!!

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GX4NYEF8
Benutzerbild von GX4NYEF8
17.03.2013 09:50

Ich nahm damals eine Depot-Spritze Fluanxol, weil ich immer die Tabletten vergessen habe. Die habe ich fast 30 Jahre genommen, weil die Belastung im Leben sehr unterschiedlich war, ging die Dosierung immer rauf und runter. Jetzt im Alter komme ich mit einer Minimaldosis von Amisulprid aus. Ganz ausheilen tut die Krankheit nicht. Auch wenn ich mich heute normal nenne sagte mir ein Arzt vom Krankenhaus, dass die Gefahr immer bestehen könnte, noch mal in eine Psychose abzurutschen. Auch sagte man mir, wenn es der Seele zu bunt wird mit dem Ertragen, dann zieht sie sich in eine Psychose zurück. Das bedeutet, dass man lernen muss, sich abzugrenzen und vieles nicht an sich herankommen zu lassen. Psychose-Kranke können Informationen nicht filtern, es stürzt praktisch alles auf sie ein. Manchmal ist der Kopf voll von Problemen, die sie tagelang mit sich herumtragen. Aber man kann lernen, die Probleme in den Hinterkopf wandern zu lassen und Disziplin zu lernen, die Gedanken auch mal ruhen zu lassen, als immer und ewig an nicht gelösten Problemen herum zu denken. Die Genesung hängt auch von der Arbeit an sich selbst ab. Nicht alles den Medis überlassen. Die Medis sorgen nur dafür, dass der Überschuß an Dopamin (Botenstoff zwischen den Nervenzellen) in Bahnen gelenkt wird und nicht zu obstrusen Denkmanovern der Nervenzellen führt. Das ist die Heilung durch die Medis.
Ich hatte 12 Jahre brav meine Medis genommen und dachte "Jetzt bin ich gesund". Dann kam wieder ein Lebenssturm, den ich nicht verkraftet habe und bums, war ich wieder in der Psychose.
Wenn man jahrzehnte wie ich auf Medis angewiesen war, und die Korrektur der Botenstoffe die Medis übernommen haben, ist der Körper an diesen Stoff gewöhnt. Wenn man dann gesund sein sollte, muss das Medikament über JAHRE ausgeschlichen werden, dass der Körper entwöhnt wird. Aber Labil bleibt die Psyche trotzdem.

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Benutzer gelöscht?

19.01.2013 23:53

Ich weiß von Zyprexa das es sehr schnell dick macht und nur eine Zeitlang hilft.Aber im ernst ich habe Zyprexa ein halbes jahr genommen und der Neurologe sagte zu mir ich dürfte nur noch die hälfte essen was ich sonst esse.Ich hab nicht gehört und hab gewaltig zugenommen und die wirkung ließ nach.Laß dir beser was anderes aufschreiben zbs gibt es die lanzeitspritze für eine Woche (Emap) das ist gut zbs.Gruß

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Schimmelreite…
Benutzerbild von Schimmelreiter1
01.10.2012 10:13

Hi Bani ich kann deine Ängste gut verstehen. Ich habe ebenfalls Neuroleptika bekommen gegen meine Multiple Persönlichkeitsstörung und ich kam mit der damit einhergehenden Veränderung erst überhaupt nicht zurecht. Inzwischen nehme ich die Tabletten nicht mehr, bzw. nur noch, wenn die Stimmen mir zu laut und zu fordernd werden und mir den Schlaf rauben...das reicht mir. Es wird aber wohl bei jedem Menschen anders sein und es ist wohl gefährlich da etwas zu raten. Ich habe mich gegen eine dauerhafte Einnahme entschieden weil ich mir so ferngesteuert vorkam. Mit Pillen so, ohne Pillen anders. Ich hoffe, dass es nun nicht schlimmer wird, bzw dass ich das rechtzeitig erkenne bevor ich unter Anleitung von "den anderen" irgendeinen Mist baue. Wie es bei dir ist, kannst eigentlich nur du selbst entscheiden. Ich habe mich gegen meinen Arzt so entschieden und bereuen tu ich es bisher nicht. Wenn diese Freiheit aber einen zu hohen Preis hat....ich denke, du wirst es dir da auch nicht leicht machen wollen...alles Liebe

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DocFreitag
Benutzerbild von DocFreitag
28.09.2012 14:33

Hallo Bani,

ob Sie diese Medikamente lebenslang weiter brauchen oder nicht oder vielleicht reduzieren können, das kann hier keiner wirklich beantworten. Denn das kommt immer ganz auf den Einzelfall an. Was Sie jedenfalls NICHT tun sollten: die Medikamente einfach nicht mehr nehmen. Denn das kann verdammt schief gehen.

An erster Stelle wäre also zu klären, wie überhaupt Ihre Chancen stehen, ohne Medikament klar zu kommen. Dazu finden Sie hier ganz konkrete Empfehlungen:

http://psychiatrie.de/fileadmin/redakteure/pnetz/PDF/Zeitschriften/psu_3_2005_21.pdf

Und Sie können selber was tun. Klären Sie, was außer dem Medikament Ihnen sonst noch hilft, wo Ihre Risiken sind und wie Sie mit möglichen Krisen umgehen. Ich halte einen persönlichen Vorsorge- und Krisenplan für eine Pflicht, wenn man auf die Schutzwirkung des Neuroleptikums verzichten will. Denn einfach nur zu sagen, ich will das Medikament nicht mehr, das reicht nicht.

http://psychiatrie.de/fileadmin/redakteure/pnetz/PDF/vorsorgebogen.pdf
http://www.balance-verlag.de/buecher/detail/book-detail/bevor-die-stimmen-wiederkommen.html

Weitere Hilfen, Wissen und somit auch mehr Sicherheit im Umgang mit Psychosen finden Sie vielleicht in Selbsthilfegruppen und in Psychose-Seminaren, die gibts vielleicht auch in Ihrer Nähe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoseseminar
http://www.bpe-online.de/

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