Mein Sohn (8 Jahre)hat ADHS. Ist es für den Krankheitsverlauf günstig, ihm ein Haustier zu schenken oder lenkt es ihn womöglich nur noch mehr von der Schule und dem Lernen ab ? Unser Arzt meinte, er könne keine konkrete Antworten darauf geben.
Hallo
Habe beruflich schon viel mit ADHS Kindern zu tun gehabt...Tiere sind da immer eine hilfreiche Stütze für ein Kind...ein Tier kann für ein Kind in so einem Fall(natürlich auch sonst)ein treuer Freund sein der immer da ist u immer zuhört u vor allem nix weiterquatscht.Außerdem kann ein Kind lernen Verantwortung zu übernehmen für ein Tier was sicher für das Selbstbewußtsein hilfreich ist...Was ich immer wieder beobachten konnte ist das die unruhigsten Kinder durch ein Tier viel schneller zur ruhe kommen u viel sensibler sind wie sie oft von ihrer Umwelt erlebt werden...wenn die äußeren Bedingungen Platz,Zeit....für ein Tier gegeben werden dann auf jeden Fall anschaffen...Fürs Kind ist es sicher eine Bereicherung...Es gibt da auch ein tolles Buch über einen Hund der "Fly"heißt...leider weiß ich nicht den Autor u den genauen Titel..."Fly"ist ein Therapiehund...Na ja viel glück...
Und man kann auch absprechen, dass z. B. erst HA gemacht werden müssen, bevor man sich mit dem Tier beschäftigt z. B. Ich wollte auch einen Hund den ich überall mit nehmen kann. Und er ist so süß und klein, er passt in den Fahrradkorb und ist sogar mit auf der Arbeit. Und in manchen Geschäften, wo keine Hunde erlaubt sind, darf er tatsächlich manches Mal mit hinein... Echt amüsant mit ihm..
Na klar Tiere finde ich da immer hilfreich. Mein Sohn hat vor 2 Jahren einen kleinen Zwerglanghaardackel bekommen. Und er liebt ihn sehr. <er muss ihn immer jeden Morgen aus dem Bett und jeden Abend ins Bett bringen - ich meine der Hund meinen Sohn :-). Er kümmert sich auch gern um ihn. Und seither ist er weniger wütend, also ich meine ich mach das oft so, dass wenn er wütend ist, dann bring ich ihm seinen Hund und lege ihm den Kleinen in den Arm. das hilft immer :-) habe selber einen Hund gehabt. Das ist ein lieber Tröster und Freund!!
... das muss vom Kind ausgehen. Überproportional viele ADHSler sind sehr tierlieb und können auch mit Tieren sehr gut umgehen. In den ADHS-Schulen, etwa von Neuhaus, sind oft Hunde mit im Klassenzimmer. Die mangelnde Impulskontrolle ist in dem Fall überhaupt kein Argument - ADHSler sind ja kein gefühllosen Monster sonder im Gegenteil oft sehr einfühlsam und können das Tier verblüffend gut versorgen. Es muss aber von ihnen ausgehen.
Also, wenn der Junge von sich aus (und zwar wirklich von sich aus, nicht nach dem Motto: "Du willst doch bestimmt ein süßes Meerschweinchen oooooooder????"" ein Tier haben will und es familiär passt - nur zu. Wenn nicht eben nicht ... nicht als Therapie aufs Auge drücken. Das geht schief.
Ich hatte eine ziemlich heftige Kindheit, durch äussere Umstände negativ geprägt. Ich bin oft allein durch die Gegend gegangen. Dort, wo ich wohnte, waren in der Umgebung Ponys, Katzen ohne Besitzer, Hasen im Stall, etc.pp. Ich merkte als Kind, WIEVIEL Halt und Freude mir Tiere gaben. Ich kaufte von meinem Taschengeld Futter für die dort herumstreunenden Katzen. Nahm später Reitunterricht. Und spannte andere Menschen ein, meine Mutter zu überzeugen, mir ein Kleintier halten zu dürfen. Ich hatte Hamster, Zwergkaninchen, Meerschweinchen, einen zugelaufenen Kater, der bei mir blieb. Ich versorgte alle Tiere mit meinem Taschengeld, fuhr jeden Samstag mit dem Fahrrad zum Markt, um Futter und Streu zu kaufen.
Grundsätzlich ist es erwiesen, dass Haustiere sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Was @Phaidros und @Athaba sagen, halte ich für sehr wichtig. Mal eben ein Tier anschaffen, dann "entsorgen", wenn`s nicht passt, mach` das nicht. Das Tier ist ein LEBEWESEN, KEIN Gegenstand und es muss jemand die Verantwortung dafür übernehmen. Diese Verantwortung kannst Du beim jetzigen Stand der Dinge nicht Deinem Kind zumuten.
Und Du musst Deinem Kind näherbringen, dass mit ALLEN TIEREN sorgsam umgegangen werden muss, bei JEDEM auf seine Art. Ich würde mit dem Kind das Tierheim besuchen und schauen, WIE es auf Tiere dort reagiert.
Beim Reitunterricht waren bei mir im Reitstall sehr viele Kinder und Jugendliche. Das würde ich in Betracht ziehen. Das Pflegen , Versorgen und Reiten der Tiere(unter Anleitung) hat damals viele meiner Bekannten dort SEHR stabilisiert.Und auch mich. Und es hat tolle Erfolgserlebnisse gegeben.
Stimme Phaidros zu.
Bitte Rücksprache mit einem Tierheim halten. Bei ADHS könnte es nicht sinnvoll sein ihm ein Fluchttier, wie Hase oder Meerschweinchen, zu überlassen, da mit diesen sehr sorgsam umgegangen werden muss.
Ich schliesse mich Phaidros' Antwort voll und ganz an. Es sollte eigentlich inzwischen hinreichend bekannt sein, wie erfolgreich im Zusammenhang mit Tieren therapiert wird.
Ein Tier ist aber auch keine Sache die man verschenkt und wenn es nicht passt "entsorgt". Um das auszuprobieren bieten Tierheime die Möglichkeit Patenschaften und "Ausführdienste" zu übernehmen. Manche Gnadenhöfe haben eine extra Kindergruppe. Dort sieht man dann, ob sich das Kind dafür interessiert und ob es Bereitschaft zeigt, Verantwortung zu übernehmen.
Im Übrigen hat ein Tier oft einen sehr stabilisierenden Einfluss auf Menschen, egal ob Kaninchen,Katze, Hund, Pferd oder Delfin.
Nicht umsonst werden auch mit Hilfe dieser Tiere viele Kinder mit angeknackster Psyche erfolgreich therapiert.
Wenn der Arzt keine Erfahrung damit hat, ist es zumindest eine ehrliche Antwort.
Ein anderer viel versprechender Ansatzpunkt ist ein Sportverein mit Kinder und Jugendabteilungen. Bei der Suche nach der richtigen Sportart muss man evtl. auch ein bisschen Geduld mitbringen, aber es lohnt sich!
Da man, wenn man an ADHS leidet, seine Konzentration nicht steuern kann, glaube ich kaum, das es einen positiven oder negativen Einfluß hat. Aber ein Haustier ist für Kinder immer etwas sehr schönes, von daher würde ich es einfach anschaffen und sehen, was passiert, ohne irgendeinen "therapeutischen" Effekt zu erwarten.