Ursache für Hodenatrophie?

wolfgang69

Frage gestellt am
21.10.2011 um 21:37

Ich habe Probleme mit meinen Hoden, die allerdings schon vor über 20 Jahren begonnen haben.

Anfang der 90er Jahre war mein linker Hoden nach einem Leisten- und Krampfaderbruch etwa um die Hälfte kleiner geworden. Ich wurde daraufhin zweimal an einer Varikozele links operiert, das zweite Mal 1992 an einem Rezidiv. Eine Nachuntersuchung ergab damals beim Spermiogramm 100 Millionen Spermien/ml mit leicht eingeschränkter Beweglichkeit, außerdem ein Hodenvolumen links von 8,7 ml und rechts von 18 ml, Testosteron 27 md/l. 1994 war ich noch einmal in Behandlung wegen einer Nebenhodenentzündung rechts, die aber glimpflich ablief, der rechte Hoden behielt sein Volumen mehr oder weniger bei und maß bei einer Nachuntersuchung 16 ml. Der Urologe meinte, ich müsse mir keine Sorgen machen, alles liege im Normbereich.

Ich war danach über 16 Jahre nicht mehr bei einem Urologen. Seit etwa zwei Jahren besteht ein unerfüllter Kinderwunsch, weshalb ich dann doch wieder beim Urologen gelandet bin. Die Ergebnisse waren für mich niederschmetternd: Zwei Spermiogramme ergaben eine hochgradige Oligoasthenoozospermie (einmal 0,5 Mio, beim zweiten Mal 1,5 Mio Spermien/ml mit stark eingeschränkter Beweglichkeit), zwei Blutuntersuchungen zeigten stark erniedrigte Testosteronwerte (einmal 2,53 ng/ml, das zweite Mal nur noch 1,85 ng/ml). Außerdem ist der rechte Hoden stark atrophiert, er misst nur noch 6,5 ml. Der linke Hoden blieb bei 9 ml.

Diese Ergebnisse belasten mich ziemlich beeinträchtigen momentan leider auch meine berufliche Leistungsfähigkeit. Die Veränderungen müssen sich über die letzten 16 Jahre sehr langsam eingestellt haben, jedenfalls gab es keine einschlägige Krankheit oder plötzliche Veränderungen. Ich habe den Eindruck, dass sich die Verkleinerung rechts in den letzten Monaten noch einmal beschleunigt hat, aber ich kann das eigentlich nicht wirklich zuverlässig sagen, mir fehlt die Distanz. Ich weiß nur, dass der Hoden früher einmal viel größer war.

Die Situation ist für mich jetzt so, dass meine Frau und ich den Kinderwunsch vielleicht durch künstliche Befruchtung doch noch realisieren können. Wir sind jetzt in Behandlung in einem Kinderwunschzentrum. Außerdem habe ich mit einer Hormonsubstitution begonnen, da der Endokrinologe, an den ich überwiesen wurde, nicht davon ausgeht, dass ich aus eigener Kraft wieder einen normalen Testosteronspiegel erreichen werde. Dies hat den großen Vorteil, dass ich mich jetzt körperlich und seelisch langsam wieder belastbarer fühle. So richtig psychisch verkraftet habe ich aber die Diagnosen noch immer nicht und ringe gerade sehr damit, mich weiterhin als "vollwertiger Mann" zu fühlen. Zum Glück ist meine Frau sehr geduldig und verständnisvoll.

Ich würde gerne um einen Rat fragen: Keiner weiß genau, wie es zu der drastischen Verkleinerung des rechten Hodens in den vergangenen 16 Jahren kommen konnte (von 18 ml auf 6,5 ml). Im Internet habe ich alles mögliche zu diesem Thema gelesen, insgesamt hat mich das eher verwirrt (Östrogene in Schuppenshampoos, Atrophie durch lange Stressphasen etc.). Die Frage beschäftigt mich aber sehr, weil ich fürchte, dass der Prozess der Verkleinerung noch immer weitergehen könnte. Eine Ursache könnte eine noch immer bestehende rechtsseitige Varikozele sein, die Anfang der 90er Jahre nicht operiert wurde, weil sie nicht besonders stark ausgeprägt war. Mir selbst scheint das am plausibelsten. Vielleicht auch eine chronische Entzündung nach der Nebenhodenentzündung, die nicht entdeckt wurde.

Meine Frage: Ist es ratsam, die Varikozele rechts jetzt doch noch operieren zu lassen, um wenigstens die Substanz zu retten, die noch da ist? Ich habe auch deswegen Sorge, weil sich die Hoden wahrscheinlich sowieso durch die Hormonsubstitution noch weiter verkleinern werden. Viel bleibt da nicht mehr übrig... Mein behandelnder Endokrinologe meint, es sei nicht möglich, eine Ursache für die Atrophie zu bestimmen, und es lohne sich nicht, darüber nachzdenken.

Für einen Ratschlag wäre ich sehr dankbar. Ist mir zur Varikozelenoperation rechts zu raten? Vielleicht gibt es auch noch einen anderen Grund für die Hodenatrophie? Gibt es einen Spezialisten, den ich aufsuchen könnte? Vielleicht gibt es eine Idee und einen Ratschlag für mich? Hat jemand ähnliche Erfahrungen machen müssen?

Vielen Dank für jede Unterstützung!

Patientendaten

Geburtsjahr: 1970(41 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 100,0 kg
Größe: 195,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

1 Antworten:

Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
21.10.2011 21:42

Hallo,

vielleicht kann auch eine Blutuntersuchung für Klarheit sorgen, ob die Hodenatrophie eventuell durch eine hormonelle Störung verursacht wird.
Untersucht werden sollte dabei Prolaktin, LH, FSH. Wenn dort etwas auffällig ist, ist es ein Fall für den Endokrinologen.

LG Basti

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Testogel
Krankheiten:  Hormonstörung
Themen:  Gynäkologische Erkrankungen

Verwandte Fragen

[]