Hat jemand Erfahrung mit Angststörung nach Reanimation ?

Heartattack20…
Benutzerbild von Heartattack2010
Frage gestellt am
01.04.2011 um 19:51

Ich hatte im Dezember 2010 einen Herzinfarkt und wurde reanimiert. Es wurden 2 Stents implantiert. Seither leide ich unter Panikattacken. Habe mich erkundigt nach einer Selbsthilfegruppe, habe jedoch nichts gefunden, was auf meine Situation passt. Hat jemand Erfahrung damit?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1963(48 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 78,0 kg
Größe: 176,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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6 Antworten:

Benutzer gelöscht?

02.04.2011 08:17

Mach Dich bitte nicht verrückt und such nun nicht nach jedem Krankheitszeichen.
Leichte Blutergüsse und kleine rote Pünktchen sind normal und stammen von Deinen Medikamenten. ASS verdünnt Dein Blut und Clopidogrel sorgt dafür, dass Deine Blutplättchen nicht verklumpen.
Kleine Blutergüsse und rote Pünktchen sind ein Zeichen dafür, dass die Medikamente wirken.
Wenn Du aber weiterhin solche Panik bekommst, solltest Du das ganze mit Deinem Arzt besprechen. Eventuell kann er Dir ein leichtes Antidepressivum verordnen.
Mit lieben Grüßen
Kurt-Michael

P.S.
Alkohol und Nikotin sollten Tabu sein!!!

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Benutzer gelöscht?

01.04.2011 21:41

Wie kann man Symptome eines Herzinfarktes von einer Herzphobie / Herzneurose unterscheiden? Kann eine Panikattacke zum Herzinfarkt führen?
Antwort:
Wohl eine der häufigsten Befürchtungen von Patienten mit einer Panikstörung ist es, an einem Herzinfarkt zu versterben bzw. bei einem Herzinfarkt hilflos zu sein.
Diese Problematik lässt sich besonders häufig dann feststellen, wenn die Patienten bei Angehörigen oder Freunden erstmals Zeuge einer Herzerkrankung oder einer anderen schwerwiegenden körperlichen Erkrankung geworden sind. Gerade bei jungen Menschen (Altersgruppe um 30-60 Jahren) kann dies erstmals Gedanken in Hinblick auf eigenen körperliche Erkrankungen oder Risiken auslösen, die zu Katastrophisierungen führen können.

Leider kann man natürlich nie hundertprozentig ausschliessen, dass auch bei jungen Menschen plötzlich ein Herzinfarkt auftritt. Allerdings sollte man sich auch klarmachen, dass ohne entsprechende Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit doch sehr sehr gering ist. Als Risikofaktoren für eine Durchblutungsstörung am Herzen gelten u.a. :

Rauchen
familiäre Belastung für koronare Herzerkrankungen
Fettstoffwechselstörungen (insbesondere Erhöhung des sog. LDL-Cholesterins)
bereits bekannte Durchblutungsstörungen bzw. zurückliegender Infarkt
Diese Risikofaktoren kann man durch Vorsorgeuntersuchungen bei seinem Hausarzt abklären lassen, der dann bei begründetem Verdacht ein EKG bzw. ein sog. Belastungs-EKG (Erogmetrie) veranlassen wird.
Auch wenn es häufig heisst, dass ein Herzinfarkt unvermutet und plötzlich auftritt, so ist dies allenfalls die halbe Wahrheit. Die allermeisten Patienten haben sehr wohl schon Frühwarnzeichen eines Infarktes gehabt, diese aber konsequent ignoriert. Zu den Frühwarnzeichen gehören u.a. starke Schmerzen im Bereich des linken Arms, Kiefer oder Rücken bei körperlichen Belastungen. Auch ein sehr starkes Engegefühl bzw. Brennen hinter dem Brustbein kann auf eine sog. Angina pectoris hinweisen, d.h. eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefässe.

Wie kann man nun aber Symptome einer Herzerkrankung von einer Angstsymptomatik unterscheiden?

Nun, im Zweifelsfall ist sicher keine Zeit zu verlieren und lieber einmal zu viel als zu spät der Arzt oder Notarzt alarmiert.

Und dennoch : Bei vernünftiger Aufklärung und Information lassen sich unnütze Untersuchungen im Krankenhaus bzw. wiederholte Alarmierungen des Rettungsdienstes vermeiden (und stattdessen lieber regelmässig, d.h. 6 monatige Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt vereinbaren).

Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal sind sich die typischen Auslösesituationen. Angstanfälle treten häufiger in engen Räumen oder Kaufhäusern, Verkehrsmitteln oder anderen Situationen auf, in denen sich der Betreffende hilflos fühlt. Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung erleiden dagegen entweder in Ruhe (frühmorgens im Bett) oder bei starker körperlicher Anstrengung einen Infarkt.

Im Gegensatz zu einem Herzinfarkt treten herzbezogene Ängste häufiger als Stiche über dem Herzen, Herzpochen oder vermeindliche Herzaussetzer in Erscheinung.

Trifft ein Notarzt auf einen Patienten der unruhig ist und die Befürchtung äußert an einem Herzinfarkt erkrankt zu sein, da er ständig Beschwerden in der Herzregion hat, wird der Notarzt in aller Regel zunächst einmal beruhigend auf den Patienten einwirken. Meist werden dann die Beschwerden schon zurückgehen (notfalls mit einem zusätzlichen angstlösenden Medikament wie z.B. Diazepam). Sicherlich kann dann der sog. "Nitro-Test" weitere Informationen bringen. Dazu erhält der Patient einige Hübe (oder eine rote Kapsel) mit einem Nitropräparat. Dieses Medikament kann die Herzkranzgefässe erweitern. Bei Patienten mit Durchblutungsstörunen am Herzen (Angina pectoris) ist dadurch eine Linderung zu erzielen (allerdings nicht bei Infarkt). Angstpatienten werden aber eher keine Wirkung verspüren bzw. über Kopfschmerzen oder Schwindel klagen.

Ganz vereinfacht dargestellt treten die Symptome bei einer Angstattacke durch die Aktivierung des vegetativen Nervensystems in Erscheinung. Dabei werden u.a. auch Muskelgruppen angespannt, die im Bereich des Brustbeins, der Kiefer bzw. Nackenregion ansetzen. Die Anspannung dieser Muskeln (die sonst nur bei körperlicher Belastung als sog. Atemhilfsmuskulatur gebraucht werden) spürt man als Stiche oder Ziehen und als Engegefühl der Brust.

Auch bei einem Herzinfarkt kann es zu einer Enge kommen. Allerdings wird dies eher als Brennen oder Vernichtungsschmerz empfunden und ist eher hinter dem Brustbein bzw. in der Kieferregion oder aber am Rücken zu beobachten. Schon rein vom Augenschein wirken Patienten mit einem Herzinfarkt schwer krank, selten aber wirklich unruhig. Sie bagatellisieren also eher ihre Beschwerden. Ich habe schon Patienten mit einem schweren Herzinfarkt erlebt, die zu Fuß mit einem schweren Koffer ins Krankenhaus kamen... Dagegen würde ein Angstpatient ganz auf Nummer sicher gehen und unbedingt die ärztliche Begleitung einfordern.


Das ganze kannst Du Dir nochmal durch lesen unter:
http://web4health.info/de/answers/anx-pananx-heart.htm

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partymaus73
Benutzerbild von partymaus73
01.04.2011 21:12

Hallo Heartattack,
Das hört sich nach einer herzphobie an,die bekommst du nur mit hilfe weg,gehe mal zu einen arzt deines vertrauens es wird ihm bestimmt keine überraschung sein,nach deiner vorgeschichte
ich wünsche alles gut und viel gesundheit
Partymaus73

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Heartattack20…
Benutzerbild von Heartattack2010
01.04.2011 20:51

Vom Frage-Steller selbst

Hallo Partymaus73,
vielen dank für deine Antwort. Diese Attacken kommen eigentlich immer dann, wenn irgendeine Unregelmäßigkeit in meinen Körper auftritt...also übertrieben ausgedrückt, es zwickt irgendwo und schon kommt die Angst, es könne jetzt wieder losgehen, ich könne umfallen und tot sein...kein schönes gefühl!

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Benutzer gelöscht?

01.04.2011 20:42

Hallo Heartattak2010, Deine Panik bzw. Deine Ängste kann ich sehr gut verstehen und möchte Dir raten, bei deiner Krankenkasse mal nachzu fragen, wo Du eine geeignete Selbsthilfegruppe finden kannst. Solch eine Selbsthilfegruppe kann in der Tat sehr hilfreich sein. Aber auch Deine behandelnden Ärzte solltest Du eventuell noch mal befragen, was Du tun kannst.

Gute Besserung
mfG K.-M.

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partymaus73
Benutzerbild von partymaus73
01.04.2011 20:32

Hallo Heartattack20
ich habe zwar keine erfahrung mit reanimation, aber mit panikattacken,wenn auch nicht in deiner hinsicht.
Wie sehen denn deine angstzustände aus?und wann kommen sie,in welcher situation,welche gedanken hast du dann??

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