Arzt verschreibt Alkoholiker ohne Untersuchung und Diagnose Citalopram

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
06.02.2011 um 00:03

Hallo zusammen, mein (noch) Mann ist Alkoholiker (2 Flaschen Wodka/Tag) und hat sich jetzt auf Anraten seiner Mutter Citalopram (die haben ihr auch mal geholfen, als es ihr schlecht ging!!!) von seinem Arzt verschreiben lassen. Er hat dort angerufen und gesagt, er bräuchte ein Rezept über Citalopram 20 mg und hat es bekommen!

Jetzt hatte er eine Entgiftung (Nr. 8 oder so) im Krankenhaus, kam wieder nach hause und die Citalopram weiter genommen (im Krankenhaus auch). Heute (3 Tage nach Abschluss der Entgiftung) hat er so ziemlich alle Nebenwirkungen bekommen, die im Beipackzettel stehen und wurde gerade wieder ins Krankenhaus gebracht.

Unabhängig, dass ich es unverantwortlich von einem Arzt finde Psychopharmaka ohne Untersuchung und Diagnose zu verschreiben oder das mir klar ist, dass eine Entgiftung ihn nicht zum trockenen Alkoholiker macht. Kann es sein, dass er Citalopram nur vertragen hat, weil er Alkohol getrunken hat und dieser so quasi die Nebenwirkungen unterbunden hat?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1967(44 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 174,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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7 Antworten:

appenzell
Benutzerbild von appenzell
06.02.2011 17:22

Servus und Hallo,
ich kann mich bei vielen der Antworten nur anschließen!
Ich möchte Dir nur nochmal an Herzl egen: DENKE NUR AN DICH UND DEINE KINDER!!!!Du bist wichtig für Deine Kinder in dieser Situation. Ich wünsche Dir gaaaaanz viel Kraft und Mut!! Für Deinen Mann gibt es Fachärzte, für Deine Kinder gibt es nur Dich!! Also achte auf Dich!!!!! Liebe Grüße marita............................

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Benutzer gelöscht?

06.02.2011 16:54

Hallo Julietta, ich möchte dir gerne noch den Rat geben, laß ihn ganz fallen, kümmere dich jetzt auch nicht nach einem Enzug um ihn, kümmere dich nur um dich und um das Kind. Du hast eine neue Wohnung mit dem Kind und zieh richtig erstmal den Schlussstrich. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich habe meinen Ex-Mann dann weder besucht, noch mich gekümmert. Nur noch ich und die Kinder. Ich hab mich nicht mal bei irgendwen über ihn erkundigt. Es ist wirklich so, du müsstest ihn ganz fallen lassen, kein Hintertürchen für ihn offen haben, nur dann kann er "Wach" werden. Leider ist es so, daß die meisten Alkoholiker erst trocken werden, wenn sie alles verloren haben, ganz am Boden sind.
Ich hatte damals in unserem Dorf sogar eine Gruppe der AA gegründet und war ganz angagiert, nur mein Ex ist da nicht hingegangen. Als ich bei den Angehörigen der Anonymen Alkoholiker war, wurden mir die Augen geöffnet und ich hab ihn von heute auf morgen fallen lassen. Er hat es zwar bis heute nicht begriffen, macht nun einer anderen Frau das Leben zur Hölle, aber glaub mir, du darfst nicht zugrunde gehen. Abgrenzung ist ganz ganz wichtig.

Ich denke vielleicht auch, wenn es erst 3 Tage nach der Beendigung der Entgiftung jetzt aufgetreten ist, daß es ihm schlecht geht, vielleicht sind das auch noch Entzugsnachwirkungen. Ich habe mir mal sagen lassen, auch jahrelang trockene Alkoholiker können noch solche Entzugserscheinungen haben oder Anfälle. Ich wünsche Dir, daß du dein!!!! Leben gut auf die Reihe bekommst, denn du bist wichtig. Mein Leben ist kaputt gewesen, Vater Alkoholiker, Mann Alkoholiker. Als ich nichts mehr mit meinem Ex zutun hatte und einen Nichttrinkenden mann kennenlernte, hatte ich so dachte ich auch sowas wie Entzugserscheinungen. Ich wußte nichts mit einem Mann anzufangen, den ich nicht zu retten brauchte. Ich war ganz schön Co-Abhängig.

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Julietta1312

06.02.2011 16:06

Zuerst einmal vielen Dank für eure Antworten!

Ja, ich könnte nachweisen, dass es weder eine Untersuchung noch eine Diagnose gegeben hat, da mein Mann privat versichert ist und wir somit die Arztrechnungen direkt bekommen. Ehrlich gesagt, habe ich aber mit der aktuellen Situation genug Stress und daher weder Zeit noch Geld um irgendwelche rechtlichen Schritte zu unternehmen. Der Arzt ist ausschließlich Privatmediziner und hat meinen Mann genau einmal untersucht. Neben Citalopram hat er ihm auch Distraneurin auf die gleiche Weise verschrieben.

@Sarah Lilli: Das Leben mit einem Alkoholiker ist die Hölle!

@HeJo: Glaube mir, ich setze mich seit mehr als zwei Jahren damit auseinander, war bei diversen Beratungsstellen, auch bei den AA. Aber das Problem ist ICH war da. Denn mein Mann hat für sich genommen nicht wirklich ein Problem. Wie gesagt, es war Entgiftung Nr. 8 oder so und danach war er immer ganz stolz, dass er mindestens eine Woche komplett trocken war, ich glaube er hat auch mal 3 Wochen am Stück geschafft. Ich kann ihm nicht mehr helfen, dass haben mir alle Beratungsstellen ziemlich deutlich gemacht, denn ER muss erkennen, dass ER ein Problem hat. Mich macht diese ganze Situation jedenfalls ziemlich kaputt und Coabhängig. Daher habe ich jetzt nach über zwei Jahren, endlich für mich und meine Tochter eine eigene Wohnung gesucht und hoffe sehr, dass dieser Schritt bei ihm dazu führen wird aufzuwachen!

@Claire werk: Danke, ich brauche glaube ich keine Neurowissenschaftlichen Erklärungen, mich hat es eben nur extrem gewundert, dass er die Tabletten seit etwa 3 Monaten nimmt und erst jetzt so heftige Nebenwirkungen aufgetreten sind.

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claire werk

06.02.2011 15:23

Psychopharmaka wirken nach einem Entzug teilweise stark anders als davor. Durch den Entzug wird das zuvor künstlich gebildete Gleichgewicht durcheinandergebracht und meiner Meinung nach ist es unvorhersehbar inwiefern Psychopharmaka diesbezüglich nochmal zusätzlich wirken. Besser könnte es dir ein Neurowissenschaftler erklären. Die konkreten biochemischen Abläufe, die ein Entzug verursacht, kann ich leider nur so laienmäßig darstellen. Unverantwortlich finde ich auch die Art und Weise, wie er an die Tabletten gekommen ist.

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Sarah Lilli
Benutzerbild von Sarah Lilli
06.02.2011 12:28

Das Leben mit einem Alkoholiker stelle ich mit sehr schwierig vor,
in wieweit und wie lange noch Du das ertagen kannst, ist allein
Deine Sache, das geht nur Dich an.
Du schreibst von "Depressionen und Antriebsstörungen" Deines
Mannes, möglicherweise hat er vom Arzt bereits entsprechende
Medikamente bekommen?
Hat Dein Mann dieses "Medikamnt" wirklich für sich ausstellen
lassen, oder vielleicht doch für seine Mutter?
In jedem Fall soll Du Dich mit Deinem Mann an einen Fach-
arzt wenden, vielleicht vorerst, da er im Krankenhaus ist,
mit einem dort verantwortlichen Arzt sprechen und um Rat
ersuchen.
Dem Rat von DjDanyo@(meine Entschuldigung an ihn)

solltest Du vielleicht nicht nachkkommen. Mit höchster
Wahrscheinlichkeit erreichst Du hier - ausser finanziellen
Nachteilen und zeitintensiver zusätzlicher Belastung -
nichts.

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HeJo

06.02.2011 11:04

... Meine Frage an Dich wäre:
"Willst Du den Arzt verurteilen ?? - Oder willst Du Deinem (warum-noch-Mann??) helfen??"

Ich bin mir sicher, dass man sich erst einmal mit dem Thema "Alkoholismus" auseinander setzen muss (!!), um entsprechend handeln zu können - das "Krankheitsbild" nur ansatzweise verstehen zu können.
Die Gründe, zu "saufen" liegen sehr-sehr tief in der Psyche begründet - bedürfen also einer intensiven Therapie, sicherlich keiner Medikamente, schon gar keiner Pschos.

Wenn Du Deinem Mann helfen willst, empfehle Ich Dir eine Beratung, ein Gespräch mit Menschen, die diese Situationen durchlebt haben. Das wären z.B. die "Annymen Alkoholiker" (AA), aber auch die psychologischen Dienste der Krankenkassen, Sozialdienste der Kliniken etc.
Zu den "AA´s" gehören auch die "Ala-Nons". - Das sind genau die betroffenen Menschen, Angehörige (auch Kinder), Freunde, Kollegen, etc.- die diese/Deine Situation durchleben.Das sind die so genannten "Co-Partner".

Mir ist auch klar, dass der "Kopf" mitspielen muss.
Ich musste mich auch diesem Thema "ergeben" - Familie und Kollegen ....

Mit diesen Menschen kann Ich wieder "leben" - Für Mich eine tolle Erfahrung ....

Wie "Du" Dich für "Dich" entscheidest, liegt allein bei "Dir" .....

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DjDanyo

06.02.2011 04:41

Ohne auf deine antworten zu können, finde ich es echt sehr traurig, dass dieser Arzt so unverantwortlich gehandelt hat.

Kannst du das irgendwie nachweisen? Wenn er wirklich nur nach einem Telefonat deinem Mann das Mittel verschrieben hat, gilt das mindestens als Kunstfehler. Kein Arzt darf ohne jegliche Untersuchung nur auf Anfrage ein derartiges Medikement verschreiben. Selbst wenn er viele Erfahrungen damit gesammelt hat, muss er doch zumindest den Patienten mal gesehen hat.

Auch wenn es viel Stress bedeutet, ich würde mich in dem Fall an einen Rechtsanwalt wenden, solchen Ärzten sollte schnellstmöglich die Aprobation entzogen werden. Kann das gerade echt kaum fassen...

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