Eine interessante Frage !

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
25.12.2010 um 20:22

Wenn ein Patient an Depressionen leidet,dann ist es eine Krankheit.Ist es eine Psychische Krankheit oder eine Seelische? Wenn es eine Physische sein sollte, die findet in unserer Gedankenwelt statt und wenn es eine Seelische ist,dann ist unsere Seele Krank!?

Kann man überhaupt nur mit Tabletten einen Menschen Psychisch wieder herstellen ??

Wenn die Seele Krank ist (die Seele ist das Leben im Menschen),wer kann eine Seele heilen ? und mit was für Tabletten.

Ist das ganze nicht nur ein rundes Rat,das sich jeden Tag dreht und wieder dreht und wenn es einmal stehen bleibt,dann hat deine Stunde geschlagen ?

Würde mich freuen auf ein paar andere Gedanken und Meinungen.

Liebe Grüße
Levis

Patientendaten

Geschlecht: männlich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 176,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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10 Antworten:

Benutzer gelöscht?

26.12.2010 18:24

Letztes Jahr um diese Zeit fiel ich in eine tiefe Depression. Niemals hätte ich gedacht, einmal so tief unten zu sein, ich wollte meinen Körper verlassen, der mir wie ein enges, stickiges Gefängnis vorkam, in dem ich kaum einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Farben konnte ich nicht mehr erkennen, ich sah nur noch schwarz-weiß, konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, nahm meine Außenwelt kaum mehr wahr, sprach nicht mehr, interessierte mich für nichts mehr, ich bewegte mich nur langsam, sogar das Atmen fiel mir schwer. Ich wollte tausend Klafter tief in die Erde fahren und einfach aufhören zu existieren. Es war für mich ein ganz außergewöhnlicher Seinszustand, da ich sonst ein sehr positiver, frohgemuter Mensch bin. Die Depression wurde durch den Tod meiner geliebten Hündin ausgelöst, ich wünschte mir, mit ihr sterben zu dürfen und konnte mich viele Wochen lang nicht mit ihrem Tod abfinden.
Mir ist in meinem Leben das Zurückziehen in die Stille sehr wichtig, z.B. um Musik zu hören, Yoga zu machen, zu meditieren, zu schreiben oder zu malen, aber diesmal war die Stille für mich sehr abträglich, sie "schallte" in meinen Ohren und machte mich total nervös, ich konnte und wollte mich nicht stillhalten, sondern unablässig bewegen. Gehen. Als es mir physisch wieder ein wenig besser ging, ich mich nicht mehr so schwach fühlte, fing ich an, lange Spaziergänge zu unternehmen, um meiner tiefen Schwermut zu
begegnen. Ich zwang mich, die Schönheiten der Natur ganz bewusst wahrzunehmen, den Himmel, die Bäume, die zugefrorenen Bäche und Seen, den verschneiten Wald. Abends zündete ich Duftkerzen und Räucherstäbchen an und hörte intensiv Musik. Nun ließ meine nervliche Anspannung ganz langsam nach und ich bat die Menschen, die ich liebe, mich in den Arm zu nehmen, was ich wochenlang vorher nicht ertrug. Langsam fing ich an, mich wieder zu öffnen, aber es dauerte noch viele Wochen, bis ich mich wieder auf dieser Welt einigermaßen heimisch fühlte. In der schweren Phase dachte ich mehrmals an Suizid, wollte mich mit Alkohol zuschütten, aber ich widerstand dieser Versuchung. Medikamente nahm ich keine, ich blieb in jeder Hinsicht "nüchtern". Im Grund hatte ich Glück im Unglück, denn ich musste nicht zum Broterwerb außer Haus, denn das wäre keinesfalls möglich gewesen. Als ich auf dem Weg der Besserung war, verfasste ich einen langen Brief an einen sehr lieben Freund, dem ich meine Befindlichkeit schonungslos darlegte, und einen Bericht für mich selbst, den ich bis heute aufbewahre. Dies brachte mir große Erleichterung.
Heute, nach einem Jahr, sehe ich diese schlimme Phase in meinem Leben als eine schwere Prüfung an, die ich letztendlich bestand.
Fast jeder hat ab und zu den "Blues" - er versinkt in Traurigkeit oder Trübsinn, meist weil er unerfreuliche Erfahrungen hinter sich hat. Viele nennen das auch "Depressionen", doch eine echte klinische Depression ist von dieser Art Schwermut so verschieden wie eine Lungenentzündung von einem kleinen Schnupfen!
Bekümmert zu sein ist eine vorübergehende und in der Regel angemessene Reaktion auf belastende Situationen im Leben. Dieses seelische Tief geht meist nicht mit körperlichen Symptomen, einem Verlust an Selbstwertgefühl oder mit Suizidgedanken einher und legt sich innerhalb von ein paar Stunden oder Tagen.
Eine Depression dagegen ist eine starke, alles durchdringende und lang anhaltende Störung der Stimmungslage, die sowohl den Körper als auch die Psyche angreift und oft zu schwerwiegenden beruflichen, zwischenmenschlichen und körperlichen Problemen führt. Häufige Depressionssymptome sind Schlafstörungen, Appetitmangel, Probleme mit dem Körpergewicht, Energie- und Konzentrationsmangel sowie sexuelle Funktionsstörungen. Oft leiden die Betreffenden unter extremen Schuldgefühlen (die waren auch bei mir sehr stark präsent) und einem Verlust an Selbstwertgefühl, und sie haben kein Interesse oder keine Freude mehr daran, aktiv zu sein; in schweren Fällen denken sie an Suizid oder versuchen tatsächlich, sich umzubringen.
Leider ist manchen Menschen nicht klar, dass eine Depression eine schwere Krankheit ist. Sie halten sie für einen Charakterfehler, ein Zeichen von Schwäche oder vielleicht für eine bedrückte Stimmung, die sich bald von alleine legen wird.
In Wahrheit ist eine klinische Depression eine Krankheit und hat nichts mit persönlicher Schwäche oder einer vorübergehenden Bekümmertheit zu tun. Depressive Menschen können nicht einfach "die Zähne zusammenbeißen" oder "sich am Riemen reißen", genausowenig wie ein Diabetiker seinen Blutzuckerspiegel ausgleichen kann, indem er sich "zusammenreißt". Die Symptome können, wenn sie nicht richtig behandelt werden, monate- oder sogar jahrelang anhalten. Manchmal ein ganzes Leben lang.
Manche Depressionen beruhen auf einem biochemischen Ungleichgewicht und sind nur mit Antidepressiva zu behandeln. Bei anderen Formen ist eine Psychotherapie notwendig, und wieder andere erfordern eine Kombination aus solchen Methoden.
Es ist gut zu wissen, dass über 80 Prozent der Depressiven mit Erfolg behandelt werden können, wie ich kürzlich las (ich hoffe, dass diese Aussage zutrifft!). Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass sich die Betroffenen an einen qualifizierten Psychotherapeuten/Psychiater bzw. an eine qualifizierte Psychotherapeutin/Psychiaterin wenden.
Seit dieser schlimmen depressiven Phase lebe ich viel bewusster, schaue nicht immer nur auf meine Familie oder meine Freunde, dass es denen gut geht, sondern ich nehme mir jetzt zwischendrin eine Auszeit, die nur ganz alleine mir gehört, gönne mir etwas, setze meine Interessen bei meiner Familie durch, meditiere abends vor dem Zubettgehen, beschäftige mich aktiv mit Tod und Vergänglichkeit, mit philosophischen Fragen, bewege mich jeden Tag an der frischen Luft mit meinem neuen Hund, und lebe, frei nach Frank Sinatra, nach dem Motto: "I will do it my way".
Sorry, dass ich so viel schrieb, das war eigentlich nicht beabsichtigt!

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Benutzer gelöscht?

26.12.2010 15:04

Vom Frage-Steller selbst

@Phaidros
...deine Antwort muss ich noch verarbeiten weil sie länger dauert...übrigens habe ich noch betont "das ist meine Meinung",wir müssen sie nicht teilen.-lach.
Für mich ist Seele das Leben eines Menschen,das zu erklären kurz :wen du neben einem Toten stehst, füllst du keine Verbindung mehr mit ihm,so wie er einmal gelebt hat,...Seine Seele ist unsterblich und ist wieder dort zurück, von wo er sie hat:Von Gott und sein Körper wird wieder zu Erde so wie er geformt wurde."Das ist meine Meinung"...die Psyche machen wir uns manchmal auch selber kaputt, (möchte jetzt nicht konkreter werden)durch unser leichtsinniges Leben was zur Erkrankung der Seele auch führe kann.
Das war eine ganz kurze Meinung,ich werde mich noch melden.
Schönen Tag miteinander.
Levis

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Benutzer gelöscht?

26.12.2010 14:47

Vom Frage-Steller selbst

@leonore

...ich gebe dir vollkommen recht,aber kann jemand die kaputte Seele heilen ??
Lg.Levis

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Benutzer gelöscht?

26.12.2010 14:42

Vom Frage-Steller selbst

@Brunner

...was für eine Antwort ?!

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Benutzer gelöscht?

26.12.2010 14:12

.

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andersrum
Benutzerbild von andersrum
26.12.2010 12:38

Depressionen muß man nicht notwendigerweise als Krankheit ansehen, man kann sie auch als Verhalten sehen. Dann wäre eine Linderung, Heilung mit Einüben eines andreren Verhaltens zu erreichen. solche Sichtweisen und Studien gibt es bereits.

Auch mit Tabletten kann man ein anderes Verhalten herbeiführen, das wiederum zu anderer Einsicht führt. Das kann man als Heilung ansehen.

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Benutzer gelöscht?

26.12.2010 07:02

Seele ist von der Grundbedeutung des Wortes das innerste von etwas. Es gibt z.B. den Begriff der Seele eines Kabels. Rundherum ist das Isolierzeugs, drin steckt die Seele, also das eigentliche Metallkabel.
Wenn man das nun auf ein Wesen anwendet, kommt dabei ungefähr das heraus, was so landläufig gleichgesetzt wird: Seele ist das Innere eines Wesens. Dann kann man natürlich überlegen, zu welchem Begriff steht der Begriff Seele im Gegensatz, also wo ist eine Abgrenzung?

In der westlichen Kultur ist dazu oft der Körper gebraucht worden, Körper also als die Umhüllung, Seele als der Kern des Menschen. Die Seele ist dann auch als das bezeichnet worden, was einen Menschen überhaupt etwas empfinden läßt. Abgegrenzt also von den "unbeseelten" Dingen, den "toten" Gegenständen. Insofern ist Seele mit dem Begriff "Leben" gleichgesetzt worden. Stirbt ein Mensch, verläßt die Seele, das Leben, den Körper.

In der westlichen Medizin ist Seele, also das "psychische" (griechisch: Psyche - Seele), dann oft so verstanden worden als das, was über den reinen Körper (griechisch: Soma - Körper) hinausgeht. Der Arzt untersucht dann, ob jemand, der Schmerzen hat, diese nun von etwas körperlichem hat oder nicht. Kann er nichts finden, wird oft der Schluß gezogen, es handele sich um etwas "psychisches", eine Krankheit der Seele.
Nun hat man entdeckt, daß das gar nicht so einfach ist. Der Begriff "Psychosomatik" entstand, und soll ausdrücken, daß dort eine Wechselwirkung von Seele und Körper besteht, meist im negativen Sinne, daß also die kranke Seele den Körper auch noch mitkrank macht.

Die "Psychologie", also die Lehre von der Seele, wird modern verstanden als die Wissenschaft vom Erleben, Denken, Empfinden und Verhalten des Menschen.

Das alles sind natürlich Interpretationen, die nicht ohne Probleme sind. Man könnte z.B. fragen, wo denn nun der Geist ist. Ist Geist dasselbe wie Seele? Wenn jemand stirbt, sagt man, er gibt den Geist auf. Geisterbeschwörung wird verstanden als etwas, mit dem man mit den verstorbenen Seelen reden kann. Müßte man nun korrekterweise eigentlich von "Seelenbeschwörung" sprechen?

Auch die "Geisteskrankheiten" sind traditionell das, wofür sich die Psychologie (und die Psych-iater, wörtlich übersetzt: Seelen-Ärzte) zuständig fühlt. Ist denn nun der Geist krank oder die Seele? Oder ist das eines?

Daraus kann man schon sehen, daß es der westeuropäischen Kultur schwergefallen ist, diese beiden Begriffe auseinanderzuhalten. Auch, wenn man weitergeht, wenn man nach der Natur Gottes fragt, bleibt es schwierig. Gott ist kein Körper, soviel scheint zunächst klar zu sein, Gott ist traditionell eher als "der allumfassende Geist" verstanden worden. Doch vielleicht wohnt ja Gott auch im Körper, und somit ist der Körper doch auch "irgendwie" Gott? Wohnt der Eine Geist auch in Steinen? Das sind so philosophische Fragen, auf die die verschiedenen Philosophen unterschiedlich geantwortet haben. Hat Gott denn auch eine Seele? Ist Gott eine Seele?

Wenn Du so eine Frage stellst, wird die Antwort eben wesentlich davon abhängen, welches Gesamtbild der Antwortende von der Welt, von Gott, vom Wesen des Menschen usw. hat. und auf welches Verständnis er hoffen kann, beim Fragenden zu stoßen.

Wie sieht es denn für Dich aus? In welchem Weltbild bewegst Du Dich? Was ist Deiner Meinung nach die Seele?

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dulotax

25.12.2010 21:54

Psychisch oder seelisch. Es ist immer schwer zu sagen was das eine und was das andere ist. Seele ist bei dem einen gleich Psyche, bei dem anderen sind es verschiedene Dinge.

Wenn es Belastungssituationen sind, also Trennung, Überarbeitung und was noch alles, dann hilft nur die Zeit. De Medikamente erleichtern das Leiden etwas aber sie heilen nicht.

Was mich auch immer nervt an der ganzen Sache ist, daß Ärzte meist so tun als könne die Pille gegen Depression Krankheiten heilen. Wenn man aber nachliest, wie Depressionen entstehen und wie zum Beispiel geschrieben wird warum Depressionen entstehen, dann findet man oft Satzanfänge wie "Man geht davon aus oder Man nimmt an..."
Fakt ist eins. Bi hute konnte noch niemand nachweisen wie Depressionen entstehen und was im Gehirn da von Statten geht.

Ich muss auch sagen, daß zum Beispiel Trevilor mir im ersten halben Jahr half, aber dann bewirkte, daß ich zunehmends verwirrt wurde, Denkstörungen und Konzentrationsprobleme bekam und eine so zu sagen "innerliche Kälte" hatte, was nun ohne Trevilor restlos verschwunden ist.

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Benutzer gelöscht?

25.12.2010 21:02

Zunächst müsstest du uns deine persönliche Definition von Seele und Psyche vermitteln. Landläufig versteht man darunter eigentlich das Selbe. Aber da gibt`s philosophische Feinheiten, die schnell zu Missverständnissen führen. Letztendlich ist aber alles nur Physik.

Nein, mit Medikamenten, egal in welcher Form, verschafft man sich nur die Zeit, die die Heilung benötigt.

Man selbst kann seine Seele heilen, aber meist nicht ohne fremde Hilfe. Woher die Hilfe kommt kann man im Voraus nicht erahnen.

Bei vielen wird das Rad nicht mal rund sein. Und ob unsere Stunde geschlagen hat wenn das Rad stehen bleibt, oder nur das gute Karma zusammengezählt wird und dann das Rad von Neuem anfängt sich zu drehen - wer weiß das schon in diesem Leben?

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leonone

25.12.2010 20:55

Hallo Levis, ich persönlich kann dazu nur sagen: keine Tablette dieser Welt kann eine verletzte, kaputte Seele heilen. Auf keinen Fall.

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