Oxicodon ausschleichen

Lillianay

Frage gestellt am
12.07.2010 um 11:26

Ich möchte einen Entzug von Oxycodon endlich machen. Hatte Bandscheibenvorfall und starke Schmerzen. 2 Jahre sind nun genug. Der Nebel, die Müdigkeit, Obstipation usw. muss aufhören. Wie stelle ich es an aufzuhören? Geht es auch in einer ganz normalen Klinik? Was passiert?

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2 Antworten:

engelbengeline

20.09.2010 11:24

Hallo,

in den letzten 5 Jahren habe ich auch Oxycodon 3x80mg genommen. Angefangen hat alles mit einer Knieoperation. Diese war leider verpfuscht, so dass weitere folgten. Durch die ständige Fehlbelastung habe ich inzwischen 4 Bandscheibenvorfälle. Auf Grund meiner Angst, weil eine einfache Knie-Op falsch gelaufen ist, lasse ich niemanden an meine Bandscheiben ran.

Vor ein paar Wochen war ich wegen einer Analvenenthrombose, welche ich wegen dem Oxycodon hatte, in einer Praxis hier in Nürnberg. Im Wartezimmer viel mir ein Flyer auf mit dem Satz "Sind Sie bereit, Ihre Schmerzen in den Griff zubekommen?"

Mein Hausarzt sagt nur immer, ich wäre chronischer Schmerzpatient und ich solle mich nicht so haben. Bin ja gerade erst 29 Jahre alt. Angefangen hatte es vor 7 Jahren. Meine Schmerztherapeutin meinte, von diesem Medikament könnte man nicht abhängig werden.

Dass ich aber trotz der hohen Dosis jeden Tag auf der Schmerzskala auf 9 bin, interessierte keinen. Die Nebenwirkungen machen mich fertig. Der Gedächtsnisverlust, die andauernden Kopfschmerzen, das übertriebene Schwitzen und natürlich die Schmerzen, die ja trotzdem da waren. Hätte die Dosis wieder erhöhen müssen. Und das wollte ich nicht.

Der Flyer, welchen ich erwäht habe, hatte so meine Neugier geweckt, dass ich die Sprechstundendamen gleich um Info gebeten hatte. Und wie es kam, hatte ich wenigstens da Glück. Erst 2 Wochen zuvor kam der Neurochirurg neu in deren Praxis. Natürlich habe ich mir gleich einen Termin geben lassen.
Jetzt muss ich jeden Tag ein Schmerztagebuch führen. Er sagte, ich müsse mich mind. 2-3 Monate gedulden.

Doch dann ging es ratz fatz. Seit 14.09. bin ich nun im Krankenhaus und mache die TESTPHASE für eine Intrathekale Arzneimittelinfusion zur Behandlung von chronischen Schmerzen. Diese wird verwendet bei chronischen Schmerzerkrankungen aller Art. Dies schließt unter anderem das komplexe regionale Schmerzsyndrom, auch als Morbus Sudeck und Kausalgie bekannt, chronische Rücken- und Beinschmerzen, Osteoporoseschmerzen und krebsbedingte Schmerzen ein.

Siehe auch: www.lebenohneschmerz.de und www.medtronic.de


In der Testphase bekommt man einen Rückenmarkskatheder eingesetzt. Über eine externe Pumpe wird direkt an den Nervensträngen Morphium abgegeben. Dadurch entfallen sämtliche Nebenwirkungen des Oxycodon. Kein harter Stuhlgang und Analvenenthrombosen, keine Darmreizungen, usw. mehr.

Das Morphium wirkt direkt an den Nerven, die aus dem gesamten Körper die Schmerzsignale an das Gehirn weiterleitet. Dadurch führt schon eine sehr viel geringere Dosis als bei der Einnahme von Tabletten zur Linderung der SCHMERZEN.

Seht es Euch an. Ich kann es nur empfehlen. Mache das jetzt seit 14.09. Habe das Oxycodon einfach abgesetzt. Natürlich ging es mir anfangs total dreckig. Konnte 5 Tage nichts essen, weil ich solche bohrenden Kopfschmerzen und Übelkeit hatte. Doch jetzt, nach 6 Tagen, bin ich auf 5 runter. Für mich, absoluter Wahnsinn. War seit über 2 Jahren auf 5.

Sobald die Krankenkasse das genehmigt hat, werde ich mir die Pumpe unter die Haut setzen lassen. Diese wird ungefähr alle 2 Monate aufgefüllt.

LG Jasmin


Ach ja, der Arzt ist Dr. med. Ulrich Pechstein, Arzt für Neurochirugie, Parcside Medical Center, Am Stadtpark 2, 90409 Nürnberg

In Praxisgemeinschaft mit Dr. Werno, Dr. med. Jockheck und E. Mössner

Kontakt: 0911/93778-0
email: dr.pechstein@neurochirurgie-nuernberg.com

Belegbetten im St. Theresienkrankenhaus Nürnberg, Mommsenstrasse

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NetJump

20.07.2010 09:10

Hallo Lillianay

Ich hatte die letzten 2.5 Jahre mehrere verschiedene Schmerzmittel und musste bisher auch jedes wieder absetzen und habe daher auch schon einige Entzüge hinter mir. Es gibt mehrere Möglichkeiten ein Opioid abzusetzen. Ein Klinikaufenthalt ist nicht dringend notwendig. Man sollte es jedoch nur ein oder zwei Mal zuhause versuchen. Wenn das nicht funktionieren sollte würde ich die Klinik empfehlen.

Zu den Möglichkeiten: Der kalte Entzug und das ausschleichen. Beides ist nicht optimal, muss jedoch sein. Wie du erwähnt hast, möchtest du dich ausschleichen. Dies ist sicherlich die mit abstand bessere Möglichkeit. Ich würde dir empfehlen, dich mit deinem Arzt in Verbindung zu setzen. Dieser kann dir das genaue Vorgehen erleutern. Ein wichtiger Tipp: Lass dich von deinem Arzt auf keinen Fall unter Druck setzen. Ärzte haben die Angewohnheit, dass sie das Medikament sehr schnell absetzen wollen. Ich rate dir dringend dazu, dir Zeit zu nehmen. Warte mit dem Absetzen, bis die grossen beruflichen Herausforderungen und Prüfungen vorbei sind. Danach beginnst du langsam, die Dosis zu verringern. Falls du 1-0-1-0 einnimmst, reduziere die Dosis am Abend zuerst um einige MG und dann die am Morgen. In der Nacht spürst du die Entzugserscheinungen weniger. Nimm immer nur soviel, wie unbedingt notwendig ist. Dir wird es (wenn es gleich ist wie bei mir) extrem 'scheisse' gehen. Aber denke daran: Es lohnt sich wirklich!

Und noch einen Tip: Zum absetzen AUSSCHLIESSLICH RETARD PRÄPARATE VERWENDEN! Falls du Tropfen nimmst, setze die als erstes ab. Diese solltest du theoretisch (Falls mit Retard Tabletten kombiniert) ohne Probleme absetzen können. Danach alle 4 bis 5 Tage einige mg mit der Dosierung runter. Wenn du möchtest können wir zusammen ein kleines Schema ausarbeiten. Du kannst dich jederzeit gerne bei mir melden. Wenn du noch Infos suchst, ich habe eine kleine Arbeit über meinen Medikonsum vor einigen Monaten geschrieben. Unter anderen auch über den Entzug. Die Arbeit findest du unter http://valentin-laett.ch/bildung/schule/sva/. Auf der Seite findest du auch ein Kontaktformular um mir zu schreiben falls du Hilfe benötigst oder auch nur reden möchtest. Ich weis, das kann dir unter Umständen sehr helfen (Aus Erfahrung).

Ich wünsche dir alles, alles gute beim Entzug und viel Erfolg.
Gruess Valentin

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Medikamenten:  Oxycodon
Krankheiten:  Schmerzen (chronisch)
Themen:  Schmerztherapie

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