Aimovig absetzen/ "ausschleichen"?

Sabbi69

Frage gestellt am
26.10.2025 um 09:25

Hallo zusammen,
ich nutze schon mehrere Jahre das Medikament Aimovig zur Behandlung meiner Migräne. Dies hat mir immer gut geholfen, nun möchte ich dies aber langsam absetzen, um zu erkennen, ob ich auch ohne die Spritze weiterleben kann.
Nach ca 8 Wochen "Spritzpause" zeigen sich nun erste Entzugserscheinungen (heftige Migräneattacken).
Gibt es eine Möglichkeit, das Medikament langsam abzusetzen, sich also nicht die volle Dosis zu spritzen?
Ich denke da z.B. daran, den Inhalt zuerst in ein Gefäß zu spritzen und dann mit einer anderen Spritze dies nur zur Hälfte aufzuziehen und mir dies dann so verabreichen.
Hat da jemand schon Erfahrungen?
Danke

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3 Antworten:

Linda K.
Benutzerbild von Linda K.
28.10.2025 10:42

Liebe Sabbi69,
die bisherigen Langzeitdaten zu Aimovig stammen vorwiegend aus Verlängerungsstudien über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren. Diese zeigen keine neuen oder zunehmenden Nebenwirkungen im Vergleich zu den ersten Behandlungsmonaten. Für noch längere Zeiträume – also über 5 Jahre hinaus – liegen bislang keine umfassenden Daten vor. Deshalb ist es verständlich, wenn Du Dir Gedanken über die langfristige Sicherheit machst. Bisher spricht aber nichts dafür, dass sich das Nebenwirkungsprofil mit der Dauer verschlechtert.
Besprich am besten nochmals gemeinsam mit Deinem Arzt, welche weiteren Wege oder Anpassungen sinnvoll für Dich sein könnten – abhängig davon, wie Deine Migräne bisher verlaufen ist.
Herzliche Grüße
Linda Künzig
Apothekerin und medizinische Redakteurin

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Sabbi69

26.10.2025 12:18

Vom Frage-Steller selbst

Hallo Linda,
vielen Dank für die umfangreiche Antwort.
Das hilft mir schon mal weiter und unterstreicht auch meine Gedanken hierzu.
Ich frage mich auch, welche alternativen Therapien es hier gibt (habe z.B. auch schon Botox - erfolglos - getestet). Antiderpessiva möchte ich auch nicht zu mir nehmen (dies erwähnt mein Neurloge z.B. als Alternative).

Jedoch möchte ich Aimovig -trotz guter Wirkung- nicht mehr länger nehmen, da es hierzu einfach noch keine Langzeitstudien gibt und ich viele Bedenken (ja, man kann es auch "Angst" nennen) bezüglich der Nebenwirkungen bei längerer Anwendung habe (nehme Aimovig schon seit 2018).

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Linda K.
Benutzerbild von Linda K.
26.10.2025 11:06

Liebe Sabbi69,
Aimovig ist ein monoklonaler Antikörper, der ausschließlich als Fertigspritze oder Fertigpen mit fester Dosis angewendet wird. Eine Teilung oder Verdünnung, etwa durch Umfüllen in ein anderes Gefäß, ist nicht erlaubt und auch nicht sicher! Das Präparat enthält keine Konservierungsstoffe, die Sterilität ginge verloren, und die Wirkstoffverteilung wäre ungenau. Außerdem sind die Eiweißstrukturen empfindlich und könnten durch das Umfüllen beschädigt werden.
Hinzukommt, dass ein Ausschleichen bei Aimovig nicht notwendig ist. Der Wirkstoff baut sich aufgrund seiner langen Halbwertszeit von etwa vier Wochen ohnehin langsam an. Treten nach etwa acht Wochen ohne Spritze wieder Migräneattacken auf, zeigt das lediglich, dass der vorbeugende Effekt nachlässt – nicht, dass Entzugserscheinungen entstehen.
Wenn Du das Medikament absetzen möchtest, solltest Du Dich ärztlich begleiten lassen – beispielsweise durch längere Spritzintervalle oder den Wechsel auf eine andere vorbeugende Therapie. Ein eigenständiges Dosieren oder Teilen ist dagegen nicht ratsam.
Herzliche Grüße und alles Gute
Linda
Apothekerin und freie medizinische Redakteurin

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