Üble Citalopram Erfahrung - Neustart?

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
16.01.2022 um 12:34

Guten Tag!
Ich habe vor zwei Wochen Citalopram wegen Motivations - und Antriebslosigkeit (und weiteres wie durchgehender, grundloser Freudlosigkeit, Impulsivitaet) verschrieben bekommen.
Leider habe ich die Nebenwirkung entweder unterschätzt oder bin einfach "zu schwach" .
20mg morgens, erste 2 Tage interessant (bessere Balance, deutlich mehr Antrieb ab Start der Einnahme), ab dem ersten Tag erträgliche Unruhe. Übler war hier der am gleichen Tag der ersten Einnahme eintretende Tinnitus und die verbundene Panik (auch wegen diverser Berichte hier), dass es nach dem Absetzen nicht mehr weg geht. Und so begann die schlimmste Nebenwirkung - kompletter Wegfall von Schlaf. Auch hier möchte ich kurz Ausschweifen - Ich konsumierte zur Entspannung abends seit 2 Jahren geringe Mengen Cannabis ohne Probleme. Einfach zum Abschalten.
Zusammengefasst habe ich also die ersten zwei Tage morgens 1x20mg Citalopram eingenommen und abends Cannabis konsumiert ohne größere Probleme aber mit spannender und motivierender Wirkung. Dann kam der große Knall.
Ich erhielt am Abend des dritten Tages einen furchtbaren Anfall nach dem Cannabiskonsum. Ich habe im Bett gezittert wie ein Fisch. Natürlich hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Idee woher diese, ich dachte, Panikattacke herkam (noch nie so etwas gehabt). Mittlerweile habe ich erfahren, dass es kein Serotoninsyndrom oder Panikattacke (mit dem Doktor alles abgesprochen) war, sondern sog. "Cannabiszittern", welches unglaublich unangenehm aber keine wirkliche Gefahr darstellt. Natürlich war ich spätestens ab da unglaublich demotiviert, ja fast schon panisch (geht das alles weg wenn ich absetze?). Gerade der Tinnitus und der (auch, aber nicht nur damit) verbundene kaum mögliche Schlaf, die körperliche Unruhe - Horror. Tja, mein Urlaub war da seit erst zwei Tagen vorbei und ich war wie grippeerkrankt, spitze also, nach zwei Tagen arbeiten gleich mal wieder krankschreiben lassen. Die Einnahme nach dem Zitteranfall wurde zunächst in Absprache halbiert auf 10mg. Darauf ließ die Wirkung (möglicherweise auch wegen der Panik) nach, die Nebenwirkungen waren aber weiter da. Kaum Schlaf möglich. Ich brach also in Absprache mit dem Doktor ab. In der Zwischenzeit habe ich (letzte Einnahme des Citalopram 3 Tage her) wieder einen Versuch unternommen, Cannabis zu konsumieren, um wenigstens etwas mehr Schlaf zu bekommen. Daraufhin gab es einen erneuten (nicht mehr ganz so) üblen Zitteranfall. Hier erfuhr ich jedoch, dass es ungefährlich ist und man sich einfach beruhigen muss. Laut Internetrecherche ist Kälte hauptverantwortlich für diese Anfälle in Verbindung mit Cannabis, jedoch halte ich das für unmöglich - ich hatte das vor der Einnahme von Citalopram noch nie, trotz immenser Kälte. Der Konsum in einer wärmeren Umgebung traue ich mir nun nicht mehr wirklich zu, zu übel die beiden Anfälle.
Was ist jetzt, ca 7 Tage nach der letzten Citalopram Einnahme a 10mg passiert. Nun - bis auf einen gestörten Schlaf (nach der Hälfte der Nacht erwache ich "pünktlich" und ab da bekomme ich unentwegt komische, sehr intensive Träume, und wache alle 1,2h auf mit leichtem Druck auf der Brust. Also nicht wirklich erholsam, aber da die Fähigkeit einzuschlafen vorhanden ist, lässt es sich aushalten) sind sämtliche Nebenwirkungen weg. Natürlich ist das weglassen des Cannabis nach nunmehr 2 jährigen täglichen Konsums auch alles andere als toll neben der begonnen Einnahme von Citalopram. Es war wohl alles zu viel und ich habe mich von zu vielen Leuten, die parallel beide Mittel konsumieren, leiten lassen und habe nicht strikt genug zunächst alle Sachen weggelassen und nur das Citalopram wirken lassen.
Worauf ich hinaus möchte :
Meine anfänglichen und zwischenzeitlich verschwundenen Probleme sind natürlich umso intensiver da (mangels Schlaf). So weiter zu machen ist für mich keine gute Lösung, wenn auch ganz klar : so übel wie die Nebenwirkungen waren, ist mir die positive Wirkung es nicht wert gewesen. Es war einfach wie die volle Breitseite an Nebenwirkungen. Wenn ich hier berichte lese von Leuten, die GAR keine Nebenwirkungen oder nur einzelne hatten, kann das nicht tolierbar oder erträglich gewesen sein.
Ich bin nun wieder motiviert (da nahezu alle NW verschwunden sind) mit 5mg Citalopram zu starten.
Ich würde am liebsten unfassbar langsam einschleichen. 1 Monat 5mg, dann vllt einen Monat abwechselnd 5mg und 10mg einnehmen. Ich möchte einfach die NW nicht mehr so ertragen, auch wenn es sich zu lohnen scheint (mein Doktor meinte, dass es höchst selten ist,dass die Wirkung so schnell einsetzt, quasi ab sofort, dafür eben diese immense NW).
Was meint ihr? Ist das sehr langsame Einschleichen zum scheitern verurteilt? Auf Cannabis würde ich selbstredend komplett verzichten, traue mich aktuell eh nicht mehr. Seit gestern habe ich CBD Öl in Kombination zu Baldrian für mich entdeckt und heute tatsächlich fast 6h Schlaf genossen, wenn auch mit oben genannten Träumen und ohne ansatzweise durchzuschlafen (wurde insgesamt 4x-5x wach, konnte aber stets wieder gut einschlafen).
Danke und eine schöne Zeit!

Patientendaten

Geburtsjahr: 1991(31 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 99,0 kg
Größe: 189,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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