Beeinflußung des Arzneispiegels

Bauer

Frage gestellt am
18.01.2009 um 14:39

Wie oder durch was steigt oder sinkt der Valproinspiegel im Blut, bei gleichbleibender Arzneimittelmenge?

Wie verträgt sich Orfiril mit Keppra?

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1 Antworten:

Nector
Benutzerbild von Nector
18.01.2009 19:43

Eine Steigerung bzw. Senkung des Arzneimittelspiegels entsteht immer dann, wenn zusätzliche Medikamente oder Stoffe eingenommen werden, die über die gleichen Stoffwechselwege abgebaut werden wie Valproat. Es gibt auch die Möglichkeit, dass bestimmte Medikamente den Abbau von Valproat anstoßen. Sie können sich über solche Arzneimittelspiegelveränderungen informieren, indem Sie im Waschzettel unter Wechselwirkungen schauen. Für Valproat habe ich die Wechselwirkungsinformationen des Herstellers unten angeführt.

1.) Enzyminduzierende Antiepileptika (Phenobarbital, Primidon, Phenytoin, Carbamazepin) --> Erhöhte Valproinsäure-Ausscheidung u. dadurch verminderte Wirkung
2.) Felbamat --> Serumkonzentration freier Valproinsäure dosisabhängig linear um 18% erhöht, Felbamatserumspiegel um ca. 50% erhöht
3.) Mefloquin, Meropenem --> Verstärkter Abbau von Valproinsäure, potenziell krampfauslösende Wirkung
4.) Cimetidin, Erythromycin --> Valproinsäurespiegel erhöht
5.) Fluoxetin --> Erhöhte od. erniedrigte Valproinsäurespiegel
6.) Antikoagulanzien --> Erhöhte Blutungsneigung
7.) Acetylsalicylsäure --> Erhöhte Blutungsneigung, Bindung der Valproinsäure an Plasmaproteine vermindert (regelmäßige Kontrolle der Blutgerinnungswerte)
8.) Phenobarbital (Primidon) --> Phenobarbital-Konzentration erhöht (starke Sedierung, bes. bei Kindern, inbes. in den ersten 15 Tagen sorgfältige Überwachung, ggf. Dosisanpassung von Phenobarbital bzw. Primidon)
9.) Phenytoin --> Konzentration des freien Phenytoins erhöht (erhöhtes Risiko von Nebenwirk., insbes. einer Hirnschädigung)
10.) Carbamazepin --> Potenzierung des toxischen Effektes von Carbamazepin (insbes. zu Behandlungsbeginn klinisches Monitoring, evtl. Dosisanpassung)
11.) Diazepam --> Konzentration von freiem Diazepam erhöht, Plasmaclearance u. Verteilungsvolumen der freien Fraktion reduziert, Halbwertszeit jedoch unverändert
12.) Lorazepam --> Plasmaclearance von Lorazepam um bis zu 40% erniedrigt
13.) Phenytoin und Clonazepam --> Serumspiegel von Phenytoin bei Kindern erhöht
14.) Lamotrigin --> Hemmung des Metabolismus von Lamotrigin, ggf. Dosisanpassung (Risiko von Hautreaktionen evtl. erhöht)
15.) Codein --> Metabolismus u. Proteinbindung von Codein beeinflusst
16.) Barbiturate, Neuroleptika, Antidepressiva --> Zentraldämpfende Wirkung verstärkt (sorgfältige Überwachung, ggf. Dosisanpassung)
17.) Andere Antikonvulsiva --> Wechselseitige Beeinflussung der Wirkstoffkonzentrationen im Serum mögl.
18.) Zidovudin --> Serumkonzentration von Zidovudin evtl. erhöht
19.) Hepatotoxische Arzneimittel, Alkohol --> Erhöhte Lebertoxizität nicht auszuschließen
20.) Clonazepam --> Bei Pat. mit Anfällen vom Absence-Typ in der Anamnese Auftreten eines Absence-Status möglich
21.) Sertralin und Risperidon --> Einzelfall von Katatonie bei schizoaffektiver Störung
22.) Hinweis: Bei Diabetikern mit Verdacht auf Ketoacidose: falsch positive Reaktion auf Ketonkörper möglich.

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