Guten Tag, meine Mutter (80 J.) leidet seit vielen Jahren an Depressionen, ließ diese aber nicht behandeln. Nun bekommt Sie seit 2 Jahren Citalopram Hexal 20 mg 1 Tabl. und Abends Mirtazatin 15 mg. Nun scheinen diese Medikamte nicht mehr anzuschlagen. Da Ihr Arzt im Urlaub ist würden wir gern die Dosis von 1 auf 1 1/2 bis 2 Tabl. selbst erhöhen um Ihren derzeitigen Zustand zu bessern. Könnten wir das so machen oder ist es zu riskant? Natürlich suchen wir sobald es geht Ihren Arzt auf. Ich bedanke mich für Ihre Hilfe. Mit freundlichen Grüssen
Patientendaten
Geburtsjahr: 1936(79 Jahre) Geschlecht: weiblich Gewicht: 69,0 kg Größe: 158,0 cm
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24 Antworten:
Nina-Nicole70…
09.08.2015 17:14
Bitte geben Sie Ihre Antwort ein.
Bei einer Person von 80 Jahren würde ich nicht eigenständig die Medis erhöhen.
Auch nicht (nur) um das 1,5fache.
Und nebenbei: Ist vielleicht irgendwas passiert, wodurch es ihr schlechter gehen kann? Falls ja, kann es dann ein vorübergehender Zustand sein. Meine behandelnde Ärzte haben dann nicht erhöht.
Aber wichtig sind bei Depressionen nicht nur die Medikamente, sondern auch eine gute Freizeitgestaltung z. B.
Danke frank *lach*
Da hast dir ja viel Mühe gegeben, mir " Dummi" das zu erklären, und nein, dich erschlägt niemand. Und Robert, du bist ja ein kleiner Wissenschaftler, du verstehst das auch ohne Erklärung, aber es gibt bestimmt noch einige Leute, die so wie ich damit Probleme haben. Nichts für ungut!
Na ja, der QT-Intervall ist die Zeit, welches das Herz benötigt, um den elektrischen Impuls zu den Herzkammern zu schießen und sich dann wieder aufzuladen – Herz(muskel) zieht sich zusammen, pumpt das Blut und erschlafft.
Als QT-Verlängerung bezeichnet man die Veränderung der Reizleitung im Herzen. Da wird der Abstand zwischen „irgendwelchen Wellen“ wohl größer. Ist im EKG ersichtlich.
Bei der TdP - torsades de pointes - dreht es sich wohl um eine chaotische ventrikuläre (Herzkammern betreffend) Tachykardie (anhaltender beschleunigter Puls), der seinen Ursprung irgendwo in einer oder beiden Herzkammern hat. Das extrem schnelle Schlagen der Herzkammern (Puls über 300/ Minute) führt dazu, dass kein Blut mehr in den Kreislauf gepumpt wird. => Kammerflimmern kann dann in kurzer Zeit zum Herzstillstand führen. Es gibt zwar Patienten bei denen sich der Rhythmus spontan normalisiert, aber trotzdem ist das Risiko eines plötzlichen Herztodes hoch. Und medikamentenindiziert, weil viele Medikamente eben diese Nebenwirkung haben.
... und jetzt erschlagt mich nicht, wenn ich da was durcheinandergebracht haben sollte. ;-)
Da hätte ich schon die erste Frage:
Was ist bitte QTc-Intervall und was medikamenteninduzierte TdP.
Also ein normal Sterblicher weiss das nicht.
Normalerweise lese ich alles mit Interesse, was mein Wissen erweitert, aber dabei hab ich gefrustet aufgegeben. Ja klar ist es schnell rein kopiert! Das ist es ja gerade.
Vielleicht wäre besser, das mit eigenen Worten wiederzugeben, als nur so einen Hammertext rein zu kopieren. Was natürlich zugegebenermaßen schwierig ist.
Sollte ja auch nur ein kleiner Denkanstoß sein für zukünftiges ;-)
Na ja @susanne, wenn es dich trösten sollte, ich lese dabei auch nur was mir verständlich ist. Aber manch einer kann ja doch was damit anfangen. Und reinkopiert ist ja schnell mal. ;-)
Wichtig für mich wäre in dem Fall, die Fragestellerin liest den 1. Abschnitt, weil aus ihm hervorgeht, daß die Maximaldosen heruntergesetzt wurden, und eben
"Alter > 65 Jahre, weibliches Geschlecht (längeres QTc-Intervall als Männer und zweifach höheres Risiko für medikamenteninduzierte TdP),"
... der Rest ist dann wohl doch eher Beiwerk.
@frank
Ohhh da erschlägt es einen ja glatt....zuviel Wissenschaft auf einmal.
Sorry nich bös gemeint.
Ist nur nicht jedermanns Sache, ich will dir auch nicht vorschreiben, was du hier posten darfst. Manch einer liest es mit Begeisterung, andere törnt es eher ab.
Wollt ich nur mal (freundlicherweise) sagen. ;-)
Die Hauptsache ist doch dass der eine oder andere User was mit einer Info anfangen kann
Und ich finde das was uns Ärzte verschweigen ob bewusst oder aus Unkenntnis unbewusst dafür müssen wir Patienten die Augen offen halten uns informieren und es weitergeben
Nein. Selbst wenn der Arzt die Dosis erhöhen solte, wäre ich nicht dafür. Grund?
• Die empfohlene Maximaldosis für Erwachsene wird aufgrund des Risikos für eine QTIntervall-Verlängerung bei höheren Dosen von 60 mg auf 40 mg täglich gesenkt. • Die empfohlene Maximaldosis für ältere Patienten wird dementsprechend von 40 mg auf 20 mg täglich gesenkt.
Ansonsten ansknüpfend an den Link unten: Während Imipramin, Amitriptylin, Nortriptylin, Desipramin, Maprotilin und Doxepin zu signifikanten Verlängerungen des QTc-Intervalls führen können, wurden für Clomipramin, Mirtazapin und Trazodon in klinischen Studien nur geringe Verlängerungen der QTc-Zeit gefunden (10, 14) Nach den Zulassungen publizierte Einzelfallberichte und Auswertungen toxikologischer Datenbanken weisen jedoch darauf hin, dass insbesondere mit Fluoxetin, Citalopram und Venlafaxin bei toxischer Dosierung oder dem Vorliegen mehrerer zusätzlicher Risikofaktoren Verlängerungen des QTc-Intervalls auftreten können (10, 14, 20).
Risikofaktoren Das Risiko eines Patienten für eine QTc-Verlängerung oder eine TdP hängt in fast allen Fällen nicht nur vom eingenommenen Arzneistoff ab, sondern wird ganz wesentlich durch individuelle und äußere Einflüsse mitbestimmt (6, 7):
Alter > 65 Jahre, weibliches Geschlecht (längeres QTc-Intervall als Männer und zweifach höheres Risiko für medikamenteninduzierte TdP), ï§ myokardiale Hypertrophie (zum Beispiel bei arterieller Hypertonie),
kongenitales QT-Syndrom,
Bradykardien (führen per se zur QTc-Verlängerung: Sinusbradykardie; AV-Blockierungen 2. und 3. Grades), ï§ Elektrolytstörungen (Hypokaliämie; Hypomagnesiämie), und hohe Plasmakonzentrationen bei Überdosierung/Intoxikation, bei gleichzeitiger Hemmung des Metabolismus durch die Begleitmedikation und/oder der Ausscheidung auf Grund von Nieren-, oder Leberinsuffizienz und bei schneller Injektion.
Ihr solltet vielleicht doch zusammen mit dem behandelnden Arzt dann eine Medikamentenumstellung in Erwägung ziehen. Übrigens, wurden eigentlich körperliche Ursachen (klassischer Weise die Schilddrüse) als Auslöser für die Symptome ausgeschlossen?
@memo5
Danke für den schönen Tag, aber der ist mir jetzt vergangen, nachdem ich das las ;-(
Aber besser ist es schon, wenn man informiert ist, da gebe ich dir recht.
Auch wenn es in meinem Fall negativ war.
vielleicht ist hier der Weg auch ein ganz anderer. Die Dame ist 80 Jahre ! Oft-
mals setzt dann die Wirkung eines Medikaments wieder ein, wenn die Dosis
herabgesetzt wird. Sie ist ein alter Mensch....
Bei solchen Medikamenten würde ich selbst weder eine Dosis erhöhen noch er-
niedrigen. Das sind keine Lutschbonbons !
Also, geht zur Urlaubsvertretung und besprecht alles. Ich hoffe, deine Mutter
du finden gute Hilfe und Beratung.
susanne nimm es nicht zu persönlich ich meinte das ja auch im allgemeinen Sinne
Hab da auch mal was interessantes über Citalopram bezüglich der empfohlenen Höchstdosis gefunden und ich kann mir vorstellen dass gerade die angeblichen harmlosen 10 mg mehr an Dosis zum Crash führen könnten zumal viele Patienten auch noch einige andere Medis einnehmen darunter auch verschiedene AD´s
Und ehrlich gesagt muss ich den Kopf schütteln wenn ich manchmal die Listen mancher Zeitgenossen angucke was sie alles so schlucken
Viele sogar Monate oder gar Jahre lang und sich trotzdem nix bessert
Da frag ich mich dann schon ob manches nicht überflüssig ist zumal AD´s ja schon ganz schöne Hämmer an Nebenwirkungen haben bzw gesundheitliche lebenslange Schädigungen herbeiführen können
Scrolle bitte einfach mal in dem Link auf Kapitel 14
@avigal
Von frischer Luft kann man bei der derzeitigen hitze wohl kaum sprechen, da ist es für ältere Menschen besser, im Haus zu bleiben ;-)
Ausserdem ist es nicht die Luft (die natürlich auch gut ist, wenn es nicht zu warm ist)
sondern die Sonnenbestrahlung, die Vitamin D bildet. In dem Alter aber auch mit Vorsicht zu genießen. Erst wenn die Temperaturen etwas zurückgehen, wäre tägliche Sonnenbestrahlung in Erwägung zu ziehen. Und ein gutes Vitamin D-Präparat, wie Dekristol. Vielleicht bekommt sie das ja schon?
@Memo5
Da bin ich ganz deiner Meinung.
Ich habe den FS ja nicht empfohlen, das zu tun, deshalb schrieb ich ja auch, ich bin überfragt, ob es bei einer 79jährigen angebracht ist.
Und das sie nur in ganz kleinen schritten, also sagen wir mal, eine halbe Tablette (entspräche 10mg) vom Citalopram erhöhen könnten. Da dürfte wirklich nichts passieren. Sage ich jetzt als Laie. Das wir keine Ärzte sind, weiss der FS sicher auch.
Es wäre ja nur für die Zeit, bist der Arzt aus dem urlaub zurück ist.
Deine Mutter sollte auf eine gesunde, abwechlungsreiche ernährung achten, damit sie alle nötigen vitamine und mineralstoffe bekommt. Ausserdem soll sie viel zeit an der frischen luft verbringen, weil vit. D-mangel eine der häufigsten ursachen für depressionen ist(neben magnesium und einigen b-vitaminen). vit. D lässt sich durch blutproben kontrollieren, ist aber nicht bestandteil von standard-blutuntersuchungen.
Liebe susanne ob eine bestimmte Dosis eines bestimmten Medikamentes im "gefahrlosen Bereich" zu liegen scheint ist denk ich ganz schwer vorherzusagen
Außerdem ist zwischen Dir und Deinem behandelnden Arzt bereits im Vorfeld abgeklärt worden dass Du Deine Dosis selbst anpassen darfst was bei der Mutter der Fragestellerin nicht der Fall ist und das wohl aus gutem Grund Wenn Du schon mit diesem Medikament selbst rumhantieren darfst und das auch gleich noch bis zur 3-fachen Menge dann trägst Du für Dich selbst die Verantwortung Aber wenn jemand für einen anderen Menschen die Dosis eines verschreibungspflichtigen Medikamentes ohne ärztliche Absprache auf das doppelte zu erhöhen erwägt trägt er für diesen Menschen die Verantwortung mit Meine Meinung dazu ist egal um welches Medikament es sich handelt ...niemals selbstständig eine Dosis ohne ärztliche Absprache verändern ob bei sich selbst oder einer anderen Person
Also mein Arzt sagt, ich könnte selber beim Citalopram variieren, von 20-60mg, je nachdem, wie es mir geht. Beim Mirtazapin dasselbe. Das scheint also im gefahrlosen Bereich zu liegen. Wie es nun bei einer 79jährigen ist, da bin ich überfragt. Also gleich das doppelte nehmen würde ich nicht. Sondern in kleineren schritten und immer nur 1x pro Woche erhöhen.
Ich nehme selber 40-60mg citalppram hane auch mirtazipan genomen und dosiere oft selber mehr oder weniger 4tage ca ein halben mehr dan ein ganzen etc
Allerdings bin ich 40j und nicht 80j